Kurvengängigkeit von 2-achsigen Wagen ohne Drehgestelle?

Dies und das und allerlei

Moderator: Schrauber

SoBi
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Kurvengängigkeit von 2-achsigen Wagen ohne Drehgestelle?

Beitrag von SoBi »

Guten Tag! :)

Hat von euch schon jemand Erfahrungen mit der Kurvengängigkeit von 2-achsigen Wagen ohne Drehgestelle, also mit "starrer" Achsenposition? Bis zu welchem Achsstand und dazugehöriger Wagenlänge gibt es keine Probleme unter folgenden Kriterien:
R1 sollte problemlos durchfahren werden können (auch S-Kurven und LGB-R1-Weichen). Als Kupplung sollte die LGB-Standart-Kupplung herhalten. Ich könnte mir vorstellen, das es z.B. in S-Kurven Probleme geben könnte, wenn die Kupplung auch "starr" ist.

Ich bin über jeden Erfahrungsbericht dankbar!

Gartenbahnerische Grüße
Ilon
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Bahndachs
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Re: Kurvengängigkeit von 2-achsigen Wagen ohne Drehgestelle?

Beitrag von Bahndachs »

Hallo Ilon,

ich hatte bei einigen zweiachsigen Wagen aus den roten Schachteln mal die Drehgestelle fest fixiert. Auf R3 gab es mit den LGB-Kupplungen keine Probleme, bei R1 waren Entgleisungen ein leidiges Thema, etwa bei jeder 3. bis 4. Weichenüberfahrt sprang einer der Wagen aus dem Gleis.

Gruss Dachs
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Stoffel
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Re: Kurvengängigkeit von 2-achsigen Wagen ohne Drehgestelle?

Beitrag von Stoffel »

Hallo Ilon :hallo:

also so ganz habe ich noch nicht verstanden, was Du vor hast. Willst Du nun bei den Lehmannschen Wagen die beweglichen Achslager festklemmen (weil vielleicht hübscher :?: ) oder geht es Dir darum, die Sache für den Selbstbau ein wenig einfacher zu machen :gruebel:

... im ersten Fall würde ich Dir schon ´mal abraten. Zwar sieht´s nicht besonders hübsch aus, wenn "hinter" dem Achslager die Achse einlenkt aber für eine zuverlässige Funktion ist es sehr hilfreich (siehe Erfahrungsbericht vom Dachs) :!:

... im zweiten Fall kann ich Dir weiter helfen, wobei ich aber keine R1-Weichen habe. Die sind sicher der kritischste Punkt :idea: Ansonstens fahre ich eigentlich auch nur R3, teste meine Fahrzeuge aber alle auch auf R1 und R2. Den größten Achsstand ohne Lenkachsen weisen bei mir diverse Magnus-Wagen (Achsstand ca. 160 mm) sowie Selbstbau-Güterwagen auf (Achsstand ca. 188mm). Die Magnus-Wagen fahren ganz gut auch auf R1, beim Achstand von knapp 19 cm reibt´s dann aber schon kräftig - funktioniert aber :!:

In beiden Fällen ist aber die Kupplung gefedert gelagert. Magnus macht das über ein Kunststoff-Stück (siehe Bild unten), ich nehme dazu Spiralfedern aus dem Baumarkt 6 x 30 mm. Die Spiralfeder wird einseitig am Wagenboden angeschraubt, die "Verlängerung" der Kupplung befindet sich in der Feder. Einfach mal auf´s Bild schauen. Alles klar :?:

Ich würde Dir aber empfehlen, spätestens ab einem Achsstand von 180mm auf Lenkachsen überzugehen. Das Vorbild tut´s ja auch :!: :!: :!: Das ist gar nicht so schwer zu bauen, wie Du anhand des Bildes von meiner "Packwagen-Baustelle" sehen kannst.

... hoffe ich konnt´ ein bisschen helfen

Herzlichst
Stoffel :teddy:
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Magnus, 160mm, Achse fest, Kupplung gefedert
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Güterwagen, Selbstbau, 188mm, Achse fest, Kupplung gefedert
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Packwagen, Selbstbau, Achsstand 285 mm, Lenkachse
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engiadina
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Re: Kurvengängigkeit von 2-achsigen Wagen ohne Drehgestelle?

Beitrag von engiadina »

Das gemeinste, was man einem Zweiachser antun kann, ist eine S-Kurve aus zwei R1-Weichen. Je nach Achsstand sind dann beide Achsen genau im Herzstück.
Bei meinem Gepäckwagen, der einen Achsstand von 24cm hat, konnte ich nur mit Lenkachsen das Fahrverhalten in den Griff kriegen.
Beide Achsen haben eine Rückstellfeder aus Federstahldraht, ohne die es auch nicht funktioniert hat.

Prizipiell bin ich dazu übergegangen, alle Lenkachsen mit einer solchen Rückstellfeder auszustatten. Feststellen hilft bei kürzeren Achsständen auch, allerdings ist der S-Kurven-Test mit zwei R1-Weichen ziemlich hilfreich. Wenns da hakt, können Lenkachsen viel helfen.
So wird zumindest schon mal die Achse ausgelenkt, an der die Kupplung hängt, über die der Wagen gezogen wird.

Viele Grüsse

Guido
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fido
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Re: Kurvengängigkeit von 2-achsigen Wagen ohne Drehgestelle?

Beitrag von fido »

Hai,
ich habe inzwischen damit angefangen, bei meinen 2-achsigen Wagen die LGB-Kupplungen abzusägen und Trichter/Balancierkupplungen am Wagenkasten anzubringen.

Ich habe die drehbaren Achsen nicht festgelegt, sondern bin einem früheren Tipp in diesem Forum gefolgt und habe die Radhalterungen mit einem 0,7mm Stahldraht verbunden, der längs unter dem Wagenboden liegt. Dazu muss man nur je ein Loch in die Radhalterungen machen und den Draht einstecken.

Das hält richtig gut, ist innerhalb weniger Minuten ohne Zerlegung des Wagens gemacht und gibt den Rädern die Möglichkeit, sich etwas zu drehen. Der Draht dreht sie aber immer wieder in die Normalstellung zurück.
:runningdog: Viele Grüße, fido
Gast

Re: Kurvengängigkeit von 2-achsigen Wagen ohne Drehgestelle?

Beitrag von Gast »

fido hat geschrieben:Hai,
ich habe inzwischen damit angefangen, bei meinen 2-achsigen Wagen die LGB-Kupplungen abzusägen und Trichter/Balancierkupplungen am Wagenkasten anzubringen.
Und wie funktioniert das auf Radien <= R3? Könntest Du mal Bilder einstellen?

Ich würde das nämlich auch gerne machen, allerdings bin ich bisher sehr skeptisch, was das Verhalten in Kurven angeht :/
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fido
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Re: Kurvengängigkeit von 2-achsigen Wagen ohne Drehgestelle?

Beitrag von fido »

Bernd hat geschrieben: Und wie funktioniert das auf Radien <= R3? Könntest Du mal Bilder einstellen?
Hi Bernd,
R1 hamma net :-). Bilder gibts nächste Woche, wenn meine neue Kamera da ist.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Re: Kurvengängigkeit von 2-achsigen Wagen ohne Drehgestelle?

Beitrag von fido »

Hallo Bernd,

hier Bilder meines Kohlewagens mit echter Kohle. Die LBG-Kupplungen sind abgeschnitten und am Wagenkasten sind Kupplungen vom Ralph Reppingen montiert.:

Bild

Die Radsatzhalterungen sind mit 0,7mm (1,0mm geht auch) Federstahldraht verbunden. Mein kleinster Radius ist eine LGB-DKW. Man sieht, wie sich die Räder im Bogen leicht drehen und sich an den Radius anpassen. Auf dem geraden Gleis werden sie vom Draht wieder zurückgestellt:

Bild

Hier die Detailansicht. Wie gesagt, der Umbau dauert 10 Minuten pro Wagen:

Bild
Zuletzt geändert von fido am Sa 4. Dez 2004, 21:35, insgesamt 1-mal geändert.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Stoffel
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Re: Kurvengängigkeit von 2-achsigen Wagen ohne Drehgestelle?

Beitrag von Stoffel »

Hallo Fido,

das sieht richtig prima aus :D . Der Wagen gewinnt deutich ohne die große Standartkupplung.

Ich hatte vor einiger Zeit ´mal ähnliche Versuche unternommen (wenn auch mit RhB-Kupplung, die prinzipiell ja auch so funktioniert), bin aber gescheitert. Problem war, dass sich im Schiebebetrieb, vor allem in Gegenkurven, die Puffer ineinander verhakten, was grundsätzlich zu Entgleisungen führte.

Hast Du dieses Problem nicht :?: :?: bzw. wie hast Du es gelöst :?: :?:

Herzlichst
Stoffel :teddy:
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fido
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Re: Kurvengängigkeit von 2-achsigen Wagen ohne Drehgestelle?

Beitrag von fido »

Stoffel hat geschrieben: das sieht richtig prima aus :D . Der Wagen gewinnt deutich ohne die große Standartkupplung.

Ich hatte vor einiger Zeit ´mal ähnliche Versuche unternommen (wenn auch mit RhB-Kupplung, die prinzipiell ja auch so funktioniert), bin aber gescheitert. Problem war, dass sich im Schiebebetrieb, vor allem in Gegenkurven, die Puffer ineinander verhakten, was grundsätzlich zu Entgleisungen führte.
Hallo Stoffel,
gell, so kleine Änderungen verbessern die Optik enorm. Etwas Alterung erledigt den Rest.
Mit dem Verhaken der Puffer habe ich auch auf Gegenkurven keine Probleme, da die Wagen ja noch recht kurz sind. Als es bei meiner Chiemseelok bei sehr kleinen Puffern mal gehakt hat, habe ich einfach die Modelle etwas enger gekuppelt, damit die Kupplungen gegeneinander nicht mehr so weit ausscheren können.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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