Feldbahnmodule mit Schiff

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Moderator: Marcel

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S 49
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von S 49 »

Moin Frithjof
fspg2 hat geschrieben:
Wie waren jetzt aber die waagerechten L-Profile an den 91,62°-Eckprofilen befestigt :?:

Wurden die Eckprofile gekröpft oder gab es nun Füllstücke oder nicht in der damaligen Zeit :?:

Der_Brueckenbau_S_41 (fspg2)
Bild
gefunden bei: https://archive.org/details/p1derbrckenbauna03melauoft

Ob nun tatsächlich 1899 beim Bau der Brücke an den Eckprofilen Kröpfungen vorgenommen wurden, erschließt sich aus dem 1921 erschienenen Buch nicht.
Abb. 24 auf S. 41 zeigt ja, dass es auf jeden Fall schräg behobelte Futterstücke (Keilfutter) gab, die "wenn Kräfte zu übertragen werden sollen" vorzuziehen waren.
Ein Gespräch mit einem Stahlbaustatiker bekam ich identische Hinweise, leider kann er keine Literatur zu solchen Nietkonstruktionen beisteuern.

Man kann ja einiges zu Fachwerkbrücken finden, aber zur genauen Ausbildung solcher Fachwerkpfeiler in Pyramidenstumpfform ist mir bis jetzt noch nichts untergekommen.

Deshalb:
Gibt es jemanden, der so einen genieteten Pyramidenstumpfgittermast in der Nähe stehen hat und so nett ist, ein paar Details zu fotografieren und hier zu zeigen? Vielleicht helfen ja auch geschraubte bzw. geschweißte Konstruktionen weiter.

Gruß
Jürgen


Nachtrag: Ich habe nicht übersehen, dass das Buch erst zwei Jahrzehnte nach dem Bau der Lauenburger Brücke erschienen ist. Aber ich gehe mal davon aus, dass der Bau von Eiffelturm, Forth Bridge, Müngstener Brücke und und und ... zum Ende des 19. Jahrhunderts von einem hohen Entwicklungsstand der Nietkonstruktion um 1900 zeugen.
Zuletzt geändert von S 49 am So 4. Sep 2016, 17:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Tobi
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von Tobi »

Hallo,

die großen Überland-Strommasten sind doch alle verschraubt/vernietet, oder nicht? Da sollte doch beinahe jeder das eine oder andere Exemplar in der Nähe haben. :wink:
Schwäbisch-sparsame Grüße
Tobi
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UPW
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von UPW »

Hallo,

laufe gerade durch Spanien (bei sengender Hitze) und bekam dies hier in freier Wildbahn vor die Linse: Ein Knotenblech mit "Knick".

Knotenblech gebogen (UPW)
Bild


Interessant ist die Anbindung des nicht geschraubten Eckprofils, das nach oben geht. Aber das ist ein anderes Thema.

Zumindest in Spanien gibt es Knotenbleche mit Kantung.

Gruß,

Uwe P.
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis grösser als in der Theorie.
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fspg2
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Hallo zusammen,

da es beim Vorbild nur 90°-Winkel (vereinzelt auch 60°- und 120°) aber keine krummen Abmessungen gab, werde ich für die Eckprofile 3,5mm x 3,5mm Messing verwenden.
Unterlegkeile mit einem Winkel von ca. 0,8° werde ich definitiv nicht nachbilden. Lötzinn wird hier sicherlich helfen!

Bislang gesichtete Hochspannungsmasten gaben mir auch keine Antwort.


Hochspannungsmast_2016_02 (fspg2)
Bild


Hochspannungsmast_2016_06 (fspg2)
Bild

@Uwe
Vielen Dank für Dein Bild aus der Hitze Spaniens. Geknickte "Knoten" haben wir auch bei uns ;-)

Hochspannungsmast_2016_07 (fspg2)
Bild



Zur Zeit ist mir noch nicht wirklich klar, wie die Sockel-Winkel beim Vorbild von 1900 ausgeführt waren. Ich werde hier gefräste und gefaltete 0,4mm Messingrahmen verwenden. Dadurch ist sichergestellt, dass alle vier Sockel schnell die gleichen Abmessungen erhalten und zudem die Montage ein wenig erleichtert wird.


Bodenrahmen_01 (fspg2)
Bild


Auch wenn sich MS58 besser fräsen lässt, habe ich MS63 verwendet. MS58-Bleche gibt es bis auf wenige Ausnahmen bei den meisten Händlern erst ab 0,5mm Stärke.
MS63 ist weicher und lässt sich besser biegen. Gefräst wurde mit Zugabe von Schneidöl.


Bodenrahmen_02 (fspg2)
Bild


Ich habe die Bleche vor dem Biegen ausgeglüht. So ist sichergestellt, dass die Kanten nicht brechen (je nach Walzrichtung).


Bodenrahmen_03 (fspg2)
Bild


In mehreren Stufen wurden die Winkel mit Hilfe von - in Buchenholz-Leisten gesägten - schrägen Nuten gebogen. Von Stufe zu Stufe war der Winkel schräger, bis das Endmaß erreicht war. Ein Messingklotz und ein Kunststoffhammer halfen beim Biegen.


Bodenrahmen_04 (fspg2)
Bild


Als Sockel-Füße dienen jeweils vier gefräste Messing-Dreiecke aus 1,5mm MS58.


Bodenrahmen_05 (fspg2)
Bild


Bodenrahmen_06 (fspg2)
Bild

Diese 16 Füße und die vier Rahmen sind nur ein kleines Stück bis zur Fertigstellung der Brücke - der Weg ist ja bekanntlich das Ziel ;-)
Es wird sicherlich noch ein paar Jahre dauern, bis ich fertig bin.



Gezeichnet wird momentan am Oberhaupt der Brückenträger.


Oberhaupt_01 (fspg2)
Bild


Oberhaupt_02 (fspg2)
Bild


Oberhaupt_03 (fspg2)
Bild



Außerdem suche ich jemanden, der mir rund 2-3000 Nieten mit einem Kopfdurchmesser von 1,3mm und einem Schaft von 1,2mm !!! Durchmesser und 5mm Länge fertigen kann. Manfred hat leider momentan keine Kapazitäten - er hat mir bislang die schönsten Nieten gefertigt!


Traeger_Montage_32 (fspg2)
Bild
Viele Grüße
Frithjof
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fspg2
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Moin,

für  die 4 Querträger benötige ich ein U-Profil mit den Abmessungen 13,5mm x 4,0mm x 200mm.
Bei den einschlägigen Händlern gibt es entweder 12mm x 4,0mm oder 15mm x 4,0mm zu kaufen.

Zwar hätte ich mir das U-Profil aus einem 4,0 mm Flachprofil fräsen können, dann wären aber die Innenflächen der seitlichen Schenkel nicht leicht konisch geworden, sondern nur parallel.
Ein Hersteller könnte mir die Profile - in den von mir gewünschten Abmessungen - fertigen, allerdings hätte das Einrichten der Maschine deutlich mehr gekostet, als die Profile selber.

So bestellte ich mir vier 15mm-Profile mit 250mm Länge.
In eine MDF-Platte wurde eine 250mm lange und 15,0mm breite Nut gefräst.
Die vier Profile wurde hineingelegt und erhielten an den Enden vier 3,0mm Löcher gebohrt. Kleine Schrauben hielten die Profile fest, während ein 1,5mm Fräser die Teile in der Mitte trennte.


Quertraeger_trennen_01 (fspg2)
Bild


Das Ergebnis sind 4x2 gekrümmte L-Profile (die Spannung war raus).


Quertraeger_trennen_02 (fspg2)
Bild


Je zwei Schenkel sollen jetzt wieder zusammengelötet werden, um so auf die benötigte Höhe von 13,5 mm zu gelangen.

Dazu habe ich mir kleine "Schuhe" gefräst, die die beiden Hälften beim Löten in Position halten werden.


Quertraeger_trennen_03 (fspg2)
Bild


Quertraeger_trennen_04 (fspg2)
Bild


Quertraeger_trennen_05 (fspg2)
Bild


Demnächst wird gelötet, wobei ich wohl hart löten werde, auch wenn dabei das Material sehr weich werden dürfe.


Gezeichnet wurde auch ein wenig weiter.

Profil für Profil liegt als Einzeldatei vor, um so leichter die Löcher für Nieten oder Ankörnungen mit Hilfe der Fräse zu positionieren.


Traeger_Montage_36 (fspg2)
Bild


Traeger_Montage_39 (fspg2)
Bild
Viele Grüße
Frithjof
kudrdima
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von kudrdima »

Bemerkenswert!
Welche моделисты erfinderisch auf dem Weg zum Ziel!
Frithjof, welchem Lot planen Sie, zwei Profile in einen - "weich" oder "fest" (hartlöten)?
Ich bitte die Verzeihung für mein Deutsches - übersetzt Google und PROMT
:(
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Hallo Dmitry,

vielen Dank für Dein Interesse.

Zum Hartlöten verwende ich: Lötpaste von Bengs

Wenn ich weich löte, verwende ich Lötwasser für Messing aus dem Baumarkt: CFH Lötwasser Kupferblech LWK 368 oder S-39
und Lötdraht: 0,5mm Stannol 640015 (HF32 SMD 1, 0% 0, 5mm 100g)


Momentan bin ich ein wenig am Zeichnen des Oberhauptes der Brückenträger:


Oberhaupt_05 (fspg2)
Bild


Oberhaupt_06 (fspg2)
Bild

Aus den Zeichnungen kann ich allerdings momentan nicht ganz schlau werden.
Die vier Gewichte, die die Brücke nach unten drücken, werden über eine Winde gehoben und gesenkt.
Die Winde hat auf der Seilrolle vier getrennte Bereiche für die Seile der vier Gewichte.


Winde_01 (fspg2)
Bild
Copyright: WSA-Lauenburg/Elbe


Winde_02 (fspg2)
Bild
Copyright: WSA-Lauenburg/Elbe


Winde_03 (fspg2)
Bild
Copyright: WSA-Lauenburg/Elbe


Allerdings kann ich am Oberhaupt links oben nur drei Rollen zuordnen, die die Seile nach unten zur Winde führen.


Oberhaupt_04 (fspg2)
Bild

Oben rechts habe ich die waagerechte Rolle bislang noch nicht gezeichnet!

Copyright: Lauenburger Elbschiffahrtsarchiv (fspg2)
Bild
Feldbahn-Hubbrücke - Mittelteil
Viele Grüße
Frithjof
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von S 49 »

Moin Frithjof,

ich habe auf den alten Fotos nicht ausmachen können, wo die Winde überhaupt steht. Wenn die Seilführung einfach gehalten ist, müsste sie ja eigentlich in einem der Gerüste stehen. Auf Fundamenthöhe? Oder auf Fahrbahnhöhe? Das muss dann ja auch noch einigermaßen bedienerfreundlich arrangiert sein.

Für die Seilführung zu den Gerüsten auf dem gegenüberliegenden Ufer müssten doch zwei Rollen vorhanden sein, deren Achsen quer zum Gleis liegen.

Ich wage mal eine Interpretation des Fotos:
Die Winde steht in dem Gerüst rechts hinten.
Die Seile für das linke Ufer werden im Oberhaupt durch zwei nebeneinanderliegende Rollen umgelenkt. (Da hast Du nur eine Rolle gezeichnet)
Ein Seil wird parallel zur Gleisachse zum hinteren linken Gerüst geführt. Das zweite Seil läuft diagonal über das Brückenmittelteil zum vorderen linken Gerüst.

Gruß
Jürgen
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Helmut Schmidt
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Frithjof,

da die Winde ja innerhalb eines Pfeilers steht, meine ich diese vorne links im Pfeiler zu erkennen.

Auf jeden Fall bereitet es mir viel Freude deine Konstruktionsvortschritte zu verfolgen und ich bin gespannt wie es weiter geht.
Helmut Schmidt
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von S 49 »

Moin,

ich habe gerade von Frithjof bestätigt bekommen: vorne links, wie von Helmut diagnostiziert.

Meine Interpretation landet dann auf dem Müll.

Gruß
Jürgen
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