Feldbahnmodule mit Schiff

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Moderator: Marcel

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fspg2
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Guten Tag,

für die Kabelschellen habe ich mir eine Datei gezeichnet, sie werden demnächst aus 0,5mm MS58 gefräst. In die 0,5mm breiten und tiefen Mauerfugen werden 0,5mm Löcher gebohrt und darin der dunklere Teil der gezeichneten Schelle eingeklebt. So werden die Befestigungen der Bakelit-Steckschellen nachgebildet, wie auf diesem Foto angedeutet.


Alter_Lagerschuppen_171 (fspg2)
Bild
Kabelschelle aus 0,5mm Messing - Kabeldurchmesser: 0,6mm


Auf unserem Nachbargrundstück gibt es eine alte Scheune mit schönen Doppelfalzziegeln.

Doppelfalzziegel_04 (fspg2)
Bild

Gestern kam unser Nachbar und brachte mir eine dieser Ziegel aus dem Jahre 1911, die ich jetzt als Vorlage für meine zweite Modellziegel verwenden werde.

Doppelfalzziegel_01 (fspg2)
Bild

Vergleicht man die Formgebung mit heutigen Produktionen, so erzählt mir diese Ziegel einfach bessere Geschichten.....

Doppelfalzziegel_02 (fspg2)
Bild


Doppelfalzziegel_03 (fspg2)
Bild

Bin mal gespannt, in wie weit ich Kompromisse eingehen muss, um daraus eine vernünftige Erodierform erstellen zu lassen - mal sehen!
Viele Grüße
Frithjof
Dampfrudi
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von Dampfrudi »

Hallo Frithjof!

Die Kabelschellen für die Motorzuleitung könnten für ein kunststsoffisoliertes Kabel wie auf diesem Bild ausgesehen haben (zur Verdeutlichung mit einem weißen Kabel dargestellt):

Schellen_Leitung (Dampfrudi)
Bild


Die Schellen sahen im Detail so aus:

Schellen_Detail (Dampfrudi)
Bild


Wenn die Zuleitung ein stahlbandbewehrtes Kabel war (was in dieser Installationsumgebung üblich war), so sahen Schellen etwa so aus:

Metallschelle (Dampfrudi)
Bild


Der Schalter für den Windenmotor könnte etwa so ausgesehen haben:

Motorschalter (Dampfrudi)
Bild


Für Abzweigungen oder Verbindungen hat man solche Isolierstoff-Abzweigdosen benutzt:

Abzweigdose_Isolierstoff (Dampfrudi)
Bild


oder solche aus Guß:

Abzweigdose_Guss (Dampfrudi)
Bild


Ein passender Lichtschalter für die (spärliche) Beleuchtung in der Umgebung des Windenantriebs könnte dieser gewesen sein:

Lichtschalter (Dampfrudi)
Bild


Die zugehörige Lampe kann so ausgesehen haben (bitte auf die authentischen Spinnweben und auf die Installation mit einem isolierten und einem blanken Leiter sowe auf die Lüsterklemme aus Porzellan achten):

Lampe (Dampfrudi)
Bild


Wenn das Licht dieser Funzel dann nicht ausreichte, so war man fein heraus, wenn man eine "Lampensteckdose" besaß, die in die vorhandene Lampe eingeschraubt wurde und so aussah:

Lampensteckdose (Dampfrudi)
Bild


In die wurde dann die Glühbirne eingeschraubt:

Lampenstecker_Lampe (Dampfrudi)
Bild


... und dann konnte man bis zu zwei Stecker anbringen, über die weitere Lampen (oder sonstige Geräte) versorgt wurden (armer Lichschalter!):

Lampenstecker_Stecker (Dampfrudi)
Bild



Ich hoffe, ich konnte damit der Liebe zur Detailtreue ein paar Anregungen geben (und vielleicht bei dem einen oder anderen Erinnerungen wecken)....


Grüße, Dampfrudi
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arne012
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von arne012 »

Boah ey,
das ist ja eine Klassesammlung von antikem Installationsmaterial, hab ich noch jede Mengen von im Keller an der Wand hängen. Das ist echter 50er Jahrestil!
Gruß, Arne
Nichts ist so schön, wie der Mond von.....
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von Ecthelion »

Schöne Auflistung!
Das Geheimnis eines glücklichen Lebens besteht nicht in Reichtum, Macht und Anerkennung, sondern in der Fähigkeit, einer Niederlage lächelnd entgegentreten zu können!
theylmdl
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von theylmdl »

Hallo Dampfrudi!

Du hast einen sehr informativen und ganz ausgezeichneten Beitrag geliefert. Er würde gut in einen eigenen "Vorbild"-Thread passen. Danke!

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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fspg2
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Hallo Dampfrudi,
ich kann mich den Vorrednern nur anschließen: schöne Teile, die mich inspiriert haben, im Schuppen nicht nur die Leitungen mit Kabelschellen zu verlegen, sondern auch den Schalter und die Verteilerdose für das Prototyping zu zeichnen.


Schalter_Montage_01 (fspg2)
Bild

Die beiden äußeren Schrauben haben lediglich einen Durchmesser von 0,8mm - bin aus Ergebnis gespannt, wie gut sich diese kleinen Teile wiedergeben lassen. Der gelbe 2,5mm Zapfen wird nicht nur als Gusskanal verwendet, sondern wird entsprechend gekürzt in einem gebohrtem Loch in der jeweiligen Wand eingeklebt.


Verteilerdose_eckig_02 (fspg2)
Bild


Die Steckdose allerdings hätte im Modell nur noch knapp 3mm Durchmesser....

Steckdose_Keramik (fspg2)
Bild

und dann noch ein Kabel mit Stecker in 1:22,5 .... im Prinzip, so wie hier gesteckt ... und das Licht geht an... :idea:

Tja, auf solch eine Spinnerei kommt man, wenn die Phantasie mit einem durchgehen will.


Inzwischen sind die Kabelschellen-Imitationen gefräst.


Alter_Lagerschuppen_172 (fspg2)
Bild
Kabelschellen aus 0,5mm Ms58 - Lochdurchmesser 0,65mm

Alter_Lagerschuppen_174 (fspg2)
Bild
Kabelschellen aus 0,5mm Ms58 - Lochdurchmesser 0,65mm - gesandstrahlt

Alter_Lagerschuppen_176 (fspg2)
Bild
Kabelschellen aus 0,5mm Ms58 - Lochdurchmesser 0,65mm - Kabeldurchmesser 0,6mm

Jetzt werden sie farblich behandelt und im Schuppen an den Decken und Wänden positioniert.
Viele Grüße
Frithjof
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squirrel4711
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von squirrel4711 »

Hallo Frithjof,

sei vorsichtig beim Nachbilden der Original Bakelite Elektroinstallation. Wenn der VDE das "spitz" bekommt musst Du die Teile sofort wieder demontieren, die sind nämlich heute nicht mehr zugelassen.
Die Elektroinstallationsrohre bestanden damals aus einem Blechmantel, einer Schicht getränkter Pappe (schwarz) und den stromführenden Kabeln; der Schutzleiter war damals rot.

Staunende Grüße vom
Rainer
Die Local :bia: Bahn Gesellschaft :meeting: wünscht einen schönen Tag Bild
Wer aufhört Fähler zu machen lernt nicht mehr dazu
Dampfrudi
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von Dampfrudi »

Hallo Rainer,

zur Abnahme von Frithjofs Bau kommt ja nur der "epochegerechte" VDE und der weiß das noch nicht, also: Entwarnung!

Epochegerecht isolierte Grüße, Rudi
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Holzwurm
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von Holzwurm »

Hallo Frithjof,
ein Kabel könntest Du als Kupferflachband in Deinem Doppeltem Mauerwerk
verstecken. Somit kannst du das 2. relativ dünn gestalten.
Gruss Reiner
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fspg2
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Hallo,

@Rainer und Rudi

hier etwas zum Gründungsjahr 1893 (!) und der weiteren Geschichte des VDE .

So ca. 1959 bis 1962 soll meine Anlage angesiedelt werden. Ich denke, dass in der Zeit das ganze noch kein Thema war. Bei uns zu Hause hatten wir bis Ende der 1960ger Jahre noch solche alten Installationen.
Zum Anderen gibt es einige dieser alten formschönen Ausführungen wieder neu aufgelegt. Wer noch die originalen alten Schalter sucht, wir in der Bucht fündig. Ohne Hinweis auf VDE.

Zusammengefasst kann ich Euch berichten, dass es auch in 1:22,5 einen Neuauflage des gezeichneten Schalters, der Steckdose und des Verteilers geben sollte. Allerdings hätte die Steckdose im Modell nur noch einen Durchmesser von 60mm/22,5 = 2,667 mm.
Ich habe also im Maßstab ein wenig gemogelt und ein paar 10tel mm dazu gegeben. :)

Auch musste ich die Phasen an den Verschraubungen entfernen, weil sie im Prototyping sowieso nicht mehr nachzubilden gewesen wären, bzw. die Maschinenzeit nur unnötig verlängert hätten. Ich bin jedoch sicher, dass es dem späteren Betrachter nicht wirklich auffallen wird :wink:
Jedenfalls werden demnächst im Schuppen diese Teile verbaut:


Gussbaum_Elekto_01 (fspg2)
Bild
Gussbaum 1:22,5 für Prototyping

Am Schuppen selbst habe ich heute die beiden Vorderwände, nach der üblichen Vorbehandlung mit verschiedenen Grautönen, mit roter Plakafarbe gerollt und anschließend mit gebranntem Sienna bepudert und mit einem Krepp-Papertuch eingerieben. Überschüssiges Puder wird noch abgesaugt, damit auch die Fugen wieder ihre "Grauheit" erlangen. Weitere Puderung mit diversen Schmutzpulvern wird noch dezent folgen.

@Reiner
ein Kabel könntest Du als Kupferflachband in Deinem Doppeltem Mauerwerk
verstecken. Somit kannst du das 2. relativ dünn gestalten.
Ich hatte ja schon weiter oben geschrieben, dass nur ein Kabel sichtbar sein wird, das zweite liegt, durch ein Loch hinter dem Motor durch die Wand gesteckt, in einer eingefrästen rückseitigen Nut.

Alter_Lagerschuppen_178 (fspg2)
Bild

Die unten im Erdgeschoß stehende graue Stützmauer ist im Innern hohl und wird die aus der Decke kommenden Kabel für die Beleuchtung aufnehmen.
Die mit den Kabelschellen sichtbar verlegten Kabel werden (bis auf das im Bild sichtbare 0,6mm Motorkabel) alle nur Atrappen sein :!:

Die Innenwände werden jetzt noch eine Nachbehandlung mit schmutzigem Weiß bekommen.
Viele Grüße
Frithjof
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