Schrittmotor als Antrieb

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Moderator: fido

Davaaser
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Re: Schrittmotor als Antrieb

Beitrag von Davaaser »

Hallo Buntbahner,

für einen einzelnen Schrittmotor sehe ich keinen brauchbaren Vorteil, aber mindestens theoretisch gesehen, wäre es eine Möglichkeit bei mehr-motorigen Lokomotiven oder sogar mehreren Lokomotiven die Motoren zu synchronisieren, da ja jeder Motor pro Impuls einen Schritt macht, vielleicht hat das ja schon mal einer versucht und kann nicken oder Hände verwerfen....

Gruss,
Ernst
Die erste Dampflok ist misslungen, versuche deshalb die zweite zu bauen...
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fido
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Re: Schrittmotor als Antrieb

Beitrag von fido »

Hallo Roland,

ich werfe die Schrittmotoren hinaus und baue Servomotoren ein, weil Schrittmotoren einige Nachteile haben:
:arrow: Sie laufen schrittweise und machen daher, bedingt durch die Vibrationen, viel Krach
:arrow: Bei steigender Drehzahl sinkt das Drehmoment ab einer motorspezifischen Grenze extrem ab, dh. höhere Drehzahlen bei kraftvollem Vorschub sind schwierig
:arrow: Die Leistung (in Watt) für's Geld ist schlechter

Aus obigen Gründen hänge ich bei meiner Fräse bei 4mm/sek Vorschub fest. Mit Servomotoren fängt bei gleichem Geld der Spaß mit 20mm/sek an und dabei läuft die Fräse viel leiser und dynamischer.

Daher verstehe ich auch nicht, wie einer Schrittmotoren in seine Loks einbauen will :-)
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Re: Schrittmotor als Antrieb

Beitrag von Kolbenfresser »

Hallo Fido


Wenn dein max. Vorschub 4mm/sek ist, kann ich dich voll verstehen das du etwas schnelleres willst.
Ich hab ja auch eine Wabeco mit Schrittmotoren , selbst umgebaut.

Mein Vorschub liegt bei 40mm/sec !

Bei dem Geräusch gebe ich dir recht, stört mich aber nicht sonderlich da meine HF Spindel auch etwas Lärm produziert.
Vibrationen möchte ich mit einer besseren Microschrittkarte noch verbessern.
Der einzige Richtige Nachteil im Augenblick ist die Auflösung mit 0,0125mm/ Schritt, damit komm ich aber auch klar.


Gruß

Roland
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fido
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Re: Schrittmotor als Antrieb

Beitrag von fido »

Hallo Roland,

klar bekommst Du größere Leistung und damit Vorschübe auch mit Schnittmotoren hin. Die Motoren sind nur unhandlich groß und teuer.

Ich tippe darauf, das Du Deine Motoren recht niedrig untersetzt hast und daher die geringere Auflösung hast. Dafür profitierst Du von den höheren Geschwindigkeiten.


Hier mal zum Vergleich eine Grafik, die den Verlauf Drehmoment/Drehzahl anschaulich zeigt:

Bild
(verlinkt von http://www.nanotec.de/page_product__st4018__de.html)

Dieser Motor zieht bis zu ca. 3,6A bei 0,37kg, 42x42mm und einer Länge von 49,5mm. Man sieht, dass bei 24V ab 300 U/min das Drehmoment rapide abfällt. Wenn man die Daten mit einem Fauli ähnlicher Leistungsklasse vergleicht, ist der Gleichstrommotor deutlich besser.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Re: Schrittmotor als Antrieb

Beitrag von Kolbenfresser »

Hallo Fido


Dein Motorenbeispiel hat wirklich nicht sonderlich viel Drehmoment.
Du beziehst deine vergleiche aber auf die Leistung des Motors. Ich glaube nicht das ein Gleichstrommotor ein ähnlich hohes Drehmoment hat, wie ein Schrittmotor.

Ich habe Motoren mit 56 x 100 mm, nicht sonderlich groß oder teuer.
Betrieben an einer 2 A Karte. Sie sind direkt gekoppelt.

Ich hoffe aber trotzdem, dass du deine Erfahrungen vom Umbau deiner Wabeco veröffentlichst, man kann ja immer was dabei lernen.


Gruß

Roland
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Re: Schrittmotor als Antrieb

Beitrag von fido »

Kolbenfresser hat geschrieben:Ich glaube nicht das ein Gleichstrommotor ein ähnlich hohes Drehmoment hat, wie ein Schrittmotor.
Hallo Roland,

natürlich ist es niedriger bei deutlich höherer Drehzahl. Daher baut man ja auch Getriebe an die kleinen Gleichstrommotoren und dann liegt der Gleichstrommotor vorne.

Irgendwann schreibe auch mal was zu meiner Wabeco. Aber mit dem Umbau auf die Servos lasse ich mir Zeit. Stattdessen habe ich meine Frässpindel auf eine Fremdkühlung mit einem fetten Radiallüfter unter'm Tisch umgebaut. Der meiste Lärm bei Drehzahlen von 15.000 u/min bis 20.000 u/min ist jetzt Geschichte :-)
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Re: Schrittmotor als Antrieb

Beitrag von Kolbenfresser »

Hallo Fido

Du hast wohl eine kräftige HF Spindel.
Ich betreibe meine 1,5 -2 mm Fräser im Bereich von 8000- 10000 U/min an einer 200 Watt Spindel, viel mehr braucht's auch nicht. Der Lärm ist dabei erträglich, kein Vergleich zu einer Oberfräse.

Hast du dir eine Wasserkühlung gebaut?


Gruß

Roland
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Re: Schrittmotor als Antrieb

Beitrag von fido »

Hallo Roland,

nö, Luft aus einem 30W Gebläse :-)

Meine Frässpindel hat 800W und das genügt gerade so, um mit einem 6mm Fräser in Alu 3mm tief einzustechen und Taschen zu fräsen. Mit einem 1mm Fräser dreht sie dann bis 20.000.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Re: Schrittmotor als Antrieb

Beitrag von Kolbenfresser »

Hallo Fido

Deine Kühlung klingt sehr interessant. Ich stelle mir gerade vor, wie du eine Ümhüllung ( Rohr ?) um den Motor gebaut hast, damit der Kühlstrom geleitet wird.

Verwendest du eine Absaugung?

Ich bin mit der Funktion meiner Absaugung sehr zufrieden. Ich könnte mir vorstellen das eine Absaugung mit deiner Konstruktion auch das Kühlproblem löst.
Für CNC Fräsungen verwende ich immer die Absaugung, da mir diese die Späne aus den Fräskanälen heraussaugt und ich keine Probleme mit abgebrochenen Fräsern habe. Außerdem kan ich dadurch die Fräse alleine arbeiten lassen.


Gruß

Roland
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Re: Schrittmotor als Antrieb

Beitrag von fido »

Kolbenfresser hat geschrieben:Für CNC Fräsungen verwende ich immer die Absaugung, da mir diese die Späne aus den Fräskanälen heraussaugt und ich keine Probleme mit abgebrochenen Fräsern habe. Außerdem kan ich dadurch die Fräse alleine arbeiten lassen.
Hallo Roland,

nö, ich blase die Luft mit Druck oben den Motor hinein und dann weiter über die Kühlrippen am Motor entlang. Die Späne blase ich per Kompressor weg, da eine Absaugung immer zu viele Kleinteile erwischte.

Aber irgendwie sind wir jetzt ziemlich weit von den Schrittmotoren als Antrieb weg :-)
:runningdog: Viele Grüße, fido
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