Harzkamel von Hilbert/ Zusammenbau

Umbauten von Industriemodellen und Bausätze von Fahrzeugen

Moderator: Martin Ristau

Jens
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Re: Harzkamel von Hilbert/ Zusammenbau

Beitrag von Jens »

Hallo Helgi

Mich interessiert der Baubericht auch. Ich überlege mir noch ob ich mir auch einen Bausatz von Hilbert kaufe aber in Regelspur.

Viel Spaß beim Bauen

Jens Eggert
Helgi
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Re: Harzkamel von Hilbert/ Zusammenbau

Beitrag von Helgi »

Hallo Jens und alle anderen, bisher kann ich zum Kauf nur zuraten, auch wenn vorher ein wenig :lol: gespart werden muß

ansonsten:

Nachtrag zur Farbgebung: was am Führerhaus noch ganz gut geklappt hat, war an den Vorbauten kniffliger. Diese haben durch Türen, Klappen und Scharniere eine wild zerklüftete Oberfläche. Selbst ein Abkleben mit dem genannten Wunderband von Tamiya hat nicht ein Unterwandern der Kamelfarbe verhindert, und dies, obwohl das Klebeband extra in die Ecken hineingelegt und hier zusätzlich angedrückt wurde (Stichwort Kapilarwirkung). Also heißt es, mit einen haarfeinen Pinsel und der Grundier-(=Zierstreifen)Farbe zu retuschieren. Künftigen Kamelbauern würde ich folgende Vorgehensweise empfehlen:

1. Türen und Klappen mit ganz wenig Klebstoff in die Seitenteile einsetzen
2. Grundierung in Zierstreifenfarbe spritzen
3. Zierstreifen markieren (hier kann man sich übrigens interdisziplinär :lol: bei den Kollegen des Schiffsmodellbau orientieren, Stichwort Wasserlinie)
4. Türen und Klappen wieder herausnehmen, maskieren und in Kamelrot spritzen
5. Türen wieder einbauen

Weiterhin war das Wochenende von kleinen Teilen geprägt:

es sind Unmengen von Griffen, Ösen, Griffstangen usw. zu entgraten, zu spritzen und ein- bzw. anzubauen. Bei vielen dieser Spritzgussteile ist ein minimaler Formversatz zu beobachten, also bitte keine Tamiya- oder Hasegawaqualität erwarten, es geht vielmehr so in Richting frühes Revell oder Italerie (Ende der Schleichwerbung), ist also gut zu beherrschen. Das Schöne ist, mit jedem angebauten Teil gewinnt das Kamel durch die wachsende Detailierung mehr an Leben.

Viele Grüße
Helge
Jens
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Re: Harzkamel von Hilbert/ Zusammenbau

Beitrag von Jens »

Hallo Helge

Ich fange gleich an etwas Geld für den Bausatz beiseite zulegen.

Viel Spaß beim Bauen

Wünscht

Jens
Helgi
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Re: Harzkamel von Hilbert/ Zusammenbau

Beitrag von Helgi »

... nun denn, daß Oberteil ist schon ganz schön fertig. Meine erste Fahrdienstleiterin hatte am WE Geburtstagsfeierlichkeiten, die Schichten am Kamel mußten entsprechend kürzer ausfallen. Außer daß Unmengen vonkleinen Teilen verbaut werden mußten, gab es keine "Schwierigkeiten". Die Fensterabdichtung habe ich noch nicht entfernt (das Führerhausdach ist also noch abnehmbar), weil ich mich noch nicht zum "ob" und Umfang des Anbringens von Betriebsspuren entschließen konnte. Ich werde beim nun anschließenden Fahrwerksbau darüber nachdenken. Mein alter Herr, der sonst beruflich mit Sicherungstechnik bei der Eisenbahn zu tun hat, hat das gute Stück auf Anhieb als V100 qualifiziert - scheine ich also alles richtig zusammengesetzt zu haben.
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Ausfbau gesamt.jpg
Jens
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Re: Harzkamel von Hilbert/ Zusammenbau

Beitrag von Jens »

Hallo Helge

sieht ja schon gans schön aus, sag mal sind die Griffstangen aus Messung oder Kunststoff. Falls diese aus Kunststoff sind , kann man sich auch aus Messing biegen und montieren?

Viel Spaß baim bauen wünscht

Jens
Helgi
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Re: Harzkamel von Hilbert/ Zusammenbau

Beitrag von Helgi »

Die Griffstangen sind allesamt aus Kunststoff /Spritzgußteile.
Sicherlich kann man diese auch aus Messingrundmaterial biegen. Ich gebe jedoch zu bedenken, daß beispielsweise die Griffstangen am Führerhaus (05/27) am "Fuß" jeweils einen Flansch (Befestigungsstelle des Originalteils) und die Griffstangen an den Seitenteilen einen Mittelsteg haben , aber grds. möglich ist es sicher.

Helge
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Re: Harzkamel von Hilbert/ Zusammenbau

Beitrag von Helgi »

weiter geht's mit Baugruppe 07, Anbauteile Grundplatte (Fahrwerke spare ich mir bis zum Schluß auf):

Zeichnung und Baubeschreibung sind genauestens zu lesen, sonst geht so wie mir: Fehler eingebaut :oops: , welche, verrate ich aber nicht. Es macht sich ganz gut, die dicken Rohrleitungen (z.B. 07/35) mit den Halterungen 07/25 außerhalb des Anbaus rechtwinklig zu verkleben. Nach Trocknung mit Sekundenkleber an die Grundplatte setzen. So kann dann Zug um Zug das Rohrsystem aufgebaut werden. Die dünnen Rohre (z.B. 07/67) können dann eingklipst werden, natürlich mit einem Tröpfchen Plastikkleber gesichert.

Der Bremsschlauch (07/10), der dem Baukasten beiliegt, ist übrigens Schrumpfschlauch aus der Elektronik. Er knickt beim Biegen leicht ein und wurde daher von mir mit entsprechend langen, vorgebogenen Drahtstücken gefüllt. Anschließend in der Nähe eines brennenden Feuerzeugs ganz leicht geschrumpft, bis der Innendurchmesser prima auf die Nippel an Bremsschlauchanschluß 07/7 Bremsschlauchhalterung 07/9 paßt.

Inzwischen habe ich alles montiert und matt-schwarz lackiert. Es wird so ein ziemlich finsteres Loch, deswegen werde ich ein wenig mit grau trockenmalen (Drybrushing), Fotos dann.

Kleine Geschichte am Rande: Der Spitzling mit "Handgriff für diverse Ventile 07/16" fehlte bei mir irgendwie. Sonntagabend eMail an Herrn Hilbert, Montag Empfangsbestätigung, Dienstag Antwort mit Entschuldigung und Absendung, Freitag Brief mit den fehlenden Teilen erhalten. Ich denke, bei so einem Service gibt es nichts, was einer Entschuldigung bedarf.
Gordon Shamway
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Re: Harzkamel von Hilbert/ Zusammenbau

Beitrag von Gordon Shamway »

Hallo Helgi,
ich baue auch seit letzten Sommer an meinem Hilbert-Kamel. Habe das Teil im Rohbau fertig und auch schon fahren lassen, Super Teil. Ich werde aber bevor ich lackiere die ganze Kabelage Decoder und Sound einbauen. So ärgere ich mich nicht wenn ich etwas verkratze. Noch ein Tipp von einem Freund der es schon im Einsatz hat, die Griffstange vorn und hinten am Umlauf sind nur etwas für den Glasschrank. Die brechen schneller weg als Du neue lackieren kannst. Die würde ich an Deiner Stelle aus Messing od. ähnlichem machen.
Genauso anfällig im Freilandbetrieb sind die Sandrohre an den Drehgestellen.
Alles in allem muß ich sagen das ist der beste Bausatz den je in den Händen hatte und der Service von Hilbert kann sich wierklich sehen lassen, wenn es nur mehr von seiner Sorte geben würde.

Gruß
Detlef
Helgi
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Re: Harzkamel von Hilbert/ Zusammenbau

Beitrag von Helgi »

Liebe Buntbahner,
eine böse Grippe warf mich hernieder, deswegen erst heute der nachste Teil: Baugruppe 06 Drehgestell

folgende Klippen sind zu umschiffen (wenn man - wie ich - die Fahrwerksblöcke von LGB nimmt):

Vorne am Fahrwerksblock ist die Seite vor dem Höcker, wo die Drahtstifte für die Elektrik nicht herausstehen.

Wenn ich die Bauanleitung richtig verstehe, sollen die Rahmenabstützungen 06/2 und 06/3 in den Drehgestellrahmen geklebt und geschraubt (je zwei Schrauben pro Seite) werden. Um die Lösbarkeit von LGB-Fahrwerksblock und Drehgestellrahmen mit allen Anbauteilen zu gewährleisten, sollen die Rahmenabstützungen dann wohl unten (je eine Schraube pro Seite) mit dem Block verschraubt werden. Ich habe die Abstützungen aber an den Fahrwerksblock geklebt und schraube nun von oben doppelt. Allerdings habe ich mich auch entschlossen, die "Flaschöffner-Kupplung" ala LGB nicht zu verwenden. Für alle, die dies doch tun wollen: 06/2 ist die Abstützung, die nach vorn/ außen gehört und mit der Öffnung nach oben, ansonsten ist's quasi egal.

Bei der Montage des hinteren Bremssteges 06/16 auf die Seitenrichtigkeit achten, dieser muß sich im montierten Zustand um die Kontaktstift zur Stromabnahme von der Radscheibe herumschlängeln.

Bauteil 06/43 (Halteplatte mit dem "Königszapfen") sitzt mit ihren Schenkeln zwischen den Seitenwänden des Fahrwerksblocks. Der "Deckel" des Fahrwerksblocks ist daher abzuschrauben und in drei Teile zu zersägen. Vorsicht, hier ist von LGB üblicher Weise viel und gut geschmiert worden. Leider lassen sich die Sägeschnitte in Deckel nicht senkrecht, sondern nur horizontal anbringen. Nachdem Bauteil 06/43 an beiden Enden mit der Feile etwas gekürzt wurde, paßt es auch wunderbar. Durch die Art der genannten Sägeschnitte ist jedoch die Frontseite der bestehenden Stufe offen. Draußenbahner sollten hier über eine selbstgefertige Abdeckung nachdenken, das dürfte sonst nämlich eine wunderbare Staubfalle sein und führt diesen direkt in Motor und Getriebe.

Bauteil 06/43 wird mit den Seitenwänden des Fahrwerksblocks verschraubt. Die Schablone zum Löcher bohren in diesen paßt aber nur bei abgenommenem Deckel und selbst dann saßen die Löcher bei mir tendentiell etwas zu hoch.

Die Sandfallrohre (06/10 bis 06/11a) habe ich auf Empfehlung nicht montiert. Die Klebefläche (Sekundenkleber, es sei denn, man will für jedes Fallrohr eine eigene Haltevorrichtung bis zum Aushärten des Epoxy bauen) beträgt ca. 1mm². Die Teile dürfte man sich also recht schnell abgefahren haben (Wem das schon passiert ist, der aber nocheinmal will, kann sich ja bei mir melden :D ).

Nun zu absoluten Highlight für alle Nichtmetaller: Der Schienenräumer
Die Halterungen 06/42a zu biegen und zu löten war ja noch ganz einfach - einfach in einen Winkel legen und ein Stück Lötzinn hinein. Die Räumer 06/42 selbst - naja. Die Biegestellen sollen mit der Flamme heiß gemacht werden und dann gebogen werden. So habe ich es auch gemacht und anschließend mit verschieden Flachzangen solange herumgebogen, bis das Teil perfekt in die bereits am Rahmen verschraubten Halterungen paßt. Alle nun folgenden Lötstellen sind rituell vorzubereiten, d.h. Kein Öl- oder Fettfilm, Oberfläche metallisch blank. Dann wird der Räumer in die Halterungen eingelegt und mit Plastikwäscheklammern fixiert. Nun wird das ganze Gebilde mittels Zange und Schraubstock so im dreidimensionalen Raum fixiert, daß die zu lötende Hohlkehle möglichst wagerecht liegt und beiseitig durch die zu verlötenden Bauteile gebildet wird (sicher befestigt sollte es auch sein). Jetzt mit der Flamme beide Bauteile an der Lötstelle gleichmäßig erwärmen. Das vorher eingelegte Stück Lötzinn schmilzt und fließt in die Kehle - soweit die Theorie. Hat bei mir aber ganz gut funktioniert. Die Plastikwäscheklammern dienen der Sicherheit: Sobald sie anfangen, sich in der Wärme zu verformen: Schnell die Lötflamme weg und mit einem Wassernebel aus dem Blumenzerstäuber ablöschen, die Wärme zieht nämlich sonst weiter und geht in den Drehgestellrahmen! Man erhält dann sonst einen prima verzogenen Drehgestellrahmen mit dafür perfekt passendem Schienenräumer :D
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fertiges Drehgestell ohne Räumer und Kupplung auf "Montagegestell"
fertiges Drehgestell ohne Räumer und Kupplung auf "Montagegestell"
beachte Form der hinteren Bremsstege
beachte Form der hinteren Bremsstege
Fahrwerksblock LGB, Deckel mittig herausgetrennt für 06/43, Schablone für seitl. Bohrungen
Fahrwerksblock LGB, Deckel mittig herausgetrennt für 06/43, Schablone für seitl. Bohrungen
Helgi
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Re: Harzkamel von Hilbert/ Zusammenbau

Beitrag von Helgi »

... und das erste Mal auf eigenen Beinen:
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auf eigenen Beinen.jpg
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