IIf-Feldbahn-Modul

Anlagen (aussen & innen), Dioramen, Gebäude, Figuren, Schienen, Autos, sonstiges Zubehör

Moderator: Marcel

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theylmdl
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IIf-Feldbahn-Modul

Beitrag von theylmdl »

Hallo, Freunde schmalster Spurweiten!

Vorgeschichte

Irgendwie haben wir Modelleisenbahner ja nie genug zu tun. Da kann es leicht geschehen, dass der ambitionierte Bastler gleich mehrere, teils aufwändige Baustellen aufmacht. So ging's mir mit der IIf-Feldbahn auch. Es ist nicht so unbedingt das, wo mein Herz am Meisten dran hängt, aber eben doch nett. Ein besonderer Ansporn dabei sind natürlich Marcels ausgezeichnete Arbeiten.

Wie auch immer, zu Schenklengsfeld 2006 sollte ein Doppelmodul her, das an den Übergängen halbwegs kompatibel zum Domino-Standard ist (siehe http://spannwerk.buntbahn.de/phpBB2/viewtopic.php?t=601 ). Noch viel mehr sollte es aber vom Geiste her kompatibel zu Marcels Ideen sein.

Planung

Also galt es erst eine Idee zu finden und dann sorgfältig zu planen. O ja, es wurde sorgfältig geplant, und wie. Monate vergingen mit Tüfteln und Knobeln, obwohl das Thema (Umladung von Feldfrüchten zunächst auf die Feldbahn und von dort auf Straßenfahrzeuge) von Anfang an feststand. Hier erst einmal der Planungsstand:

Bild
Modul 1

Nicht wahr, das wirkt auf dem Rechner angenehm überschaubar? Ich kann Euch versichern, das ändert sich schlagartig, wenn die riesige Fläche von 1,32 × 66cm vor Euch ausgebreitet auf dem Boden liegt. Anders herum: So groß ist die Fläche nun wieder auch nicht, da ja der Maßstab nur 1:22,5 beträgt. Dolle Abenteuer sind da gestalterisch nicht drin. Hier ein paar Tipps:
  • Versucht möglichst, zu den Anlagenkanten parallele Linien (beispielsweise bei der Gleisführung) zu vermeiden. Die wirken tödlich unnatürlich (und langweilig).
  • Entgegen den Empfehlungen des IG Spur II-Standards würde ich versuchen, die vordere und hintere Modulkante (wo sowieso kein Modul angesetzt werden kann) zu profilieren entsprechend einem natürlichen Geländeverlauf.
  • Denkt Euch eine hauptsächliche Betrachtungsrichtung, hier zum Beispiel vom unteren Rand der Skizze her. Wenn das Gelände - wie auch immer - nach hinten hin ansteigt, gewinnt es merklich an Tiefe und hält das Auge besser "gefangen".
  • Versucht, den vorhandenen Raum nicht zu überladen. Das ist bei meinem Entwurf notgedrungen schon längst der Fall. Landschaft und Eisenbahn müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.
  • Sucht Euch ein plausibles Thema aus, das Ihr nachbilden wollt. Ohne offensichtliche Begründung (hier: Feldarbeiter, Traktor, kleiner LKW, Kartoffelsäcke) wirkt das Modell willkürlich, mit natürlich.
Da die IIf-Fraktion (bei 26,7mm Spurweite) bei der Jahreshauptversammlung der IG dieses Jahr wohl ein wenig schwächeln wird, wurde ich halb gezogen, halb hat's mich geschoben, mir noch ein kleines Stück Strecke zu entwerfen. Das trifft die oben ausgeführten Gedanken schon viel besser und soll links von Modul Nr. 1 liegen. Das gibt's bisher jedoch nur als Buntstift-Skizze - übrigens ein guter Tipp, um einen Eindruck zu gewinnen.

Bild
Modul 2

Wenn Euch die Bach-Anordnung bekannt vorkommt: Na klar, das ist der Wasserlauf, der parallel zu Marcels Gerinnsel verläuft. So etwas wollte ich unbedingt auch 'mal versuchen. Wer sehen will, wie unglaublich echt so etwas in 1:22,5 wirken kann, möge sich einmal auf http://www.feldbahn-modellbau.ch umsehen. Oder hier im BBF in Marcels Galerie.

Erfahrende Modellbauer und Modelleisenbahner wissen, dass hinter jeder guten Szenerie ein kleine Geschichte steckt. Hier ist meine:

Hinter dem Modul 1 erstrecken sich Felder mit Wegen. Von dort werden mit Traktor ( phpBB2/viewtopic.php?t=3451 ) und Hänger die Feldfrüchte bis zur Feldbahn gekarrt, wo sie in Säcken oder Kisten auf Flachloren und zur Not auch Muldenkipper (Kartoffeln) umgeladen werden. Das wird auf den hinteren zwei Gleisen dargestellt. Falls gerade Pause ist, ruhen sich die Feldarbeiter und Arbeiterinnen mit ihren bunten Kopftüchern eventuell gerade auf einem Bänkchen unter dem Baum links am Feldrand aus. Der Traktor samt Anhänger ist beim Gleis abgestellt.

Die kleine Feldbahn-Lok tuckert mit ihren Wägelchen zum nächsten Straßen-Umladeplatz, denn unterdes ist der Transport auf der Straße rationaler und schneller als auf der Bahn. Dort werden die Feldfrüchte auf kleine Pritschen-Transporter umgeladen, beispielsweise so einen: phpBB2/viewtopic.php?t=4619 . Dieser Teil des Transportwegs wird auf den vorderen zwei Gleisen nachgebildet. Dabei ist der Höhenversatz zur Straße sehr praktisch, denn so fällt die Umlade-Arbeit leichter.

Weitere Geschichten dieser Art folgen vielleicht mit dem Bau.

Einkauf

Zu den Standards passende Schienenprofile bekommt Ihr von Hegob oder Old Pullman. Letztere haben auch die richtigen Gleisnägel im Angebot. Wegen der Lieferfristen empfiehlt es sich, diese Dinge zunächst einmal zu bestellen.

Andere Dinge sind leichter zu beschaffen. Dabei kann es sich allerdings als ungünstig erweisen, wenn Ihr Euch am Samstag Vormittag am Holzzuschnitt-Schalter des Baumarkts anstellt :wink: . Ganz besonders, wenn der Kunde vor Euch gerade den Eigen-Neu-Bau seiner Küche plant und sich mit den Details noch nicht ganz sicher ist. Wer es einrichten kann, ist werktags wesentlich schneller aus dem Heimwerker-Tempel zurück gekehrt. Was gehört in den Einkaufswagen?
  • Holz für die - an den Anschlusstellen - 100mm hohen Zargen und für die anderen Zargen der Kästen.
  • Ein paar Versteifungs-Leisten, beispielsweise 20 × 20mm.
  • Sperrholz-Platten 6mm für die Grundflächen, je 660 × 660mm, oder, wenn Ihr glückliche Besitzer einer Oberfräse für Nuten sein, entsprechend kleiner.
  • Ein paar Spax® (selbst schneidende Spanplatten-Schrauben).
  • Wasserfester Holzleim, beispielsweise Ponal® Super 3 (von Henkel®)
  • Schleifpapier
  • 3D-Beilegscheiben M8, Schrauben M8, Muttern M8.
  • Styrofoam® o.ä., 10mm - 40mm, ca. 1,3m²
Daneben wird noch Material für die Füße (Beine, Einschlagmuttern, Verstellfüße) und allerlei anderes Kleinzeugs benötigt, von Elektrokram 'mal zu schweigen. Kurzum, beim ersten Besuch solltet Ihr prophylaktisch schon 'mal einen "Hunni" einpacken und ihm noch ein liebevolles Abschieds-Küßchen geben.

Vorarbeiten

Bevor es mit dem eigentlichen Dioramenbau losgehen kann, steht noch ein wenig Fleißarbeit auf dem Programm. Nach dem anstrengenden Baumarkt-Besuch erfüllt der Duft frisch geschnittenen Holzes und neuer Abenteuer die heimischen Hallen.

Bild

Da ja lang genug vorgearbeitet wurde und der Sandbahner mit Hilfe der AWA-Software schon die passenden Weichen mit Radius 444mm konstruiert hat ( phpBB2/viewtopic.php?t=4074 ), konnten nun 1:1-Ausdrucke der Weichen auf den Grundplatten ausgelegt werden. Wie die Grundplatten und die Zargen später "heiraten", ist zunächst unwichtig. Wichtiger ist, dass die Gleise passend laufen. Dafür tun's die Roh-Platten.

Bild

Unterdes war es schon Zeit für das erste Bier, und das ist gut so, denn so habt Ihr einen nachvollziehbaren Größenvergleich. In der Mitte des nächsten Fotos seht Ihr auf dem S7-Probegleis ( phpBB2/viewtopic.php?t=4266 ) den fertig gestellten Muldenkipper nach DIN 5971 ( phpBB2/viewtopic.php?t=4370 ) und links davon ein gebremstes Fahrwerk. Viele Links, 'was :wink: ? Da seht Ihr 'mal, was es im BBf so alles gibt.

Bild

Aus Zeitmangel wurde hier auf Styrofoam®-Platten oder so etwas als Unterlage verzichtet.

Wie die Wissenschaftler unter uns längst wissen, ergeben viele genügend kurze Gerade eventuell auch einen Gleisbogen. Das gilt besonders für die Feldbahn :D . Also wurde hier auch nicht lange gefackelt. Statt dessen wurden jeweils einzelne Schwellen mit einem Stückchen Schiene daran ausgeschnitten und mit Holzleim auf die Grundplatten geklebt. Wie Ihr auf dem Foto seht, ist das kaum erkennbar.

Bild

Wie geht's nun weiter? Ganz einfach. Nachdem die Gleislage "sitzt", können die Bereiche um die Weichen mit der Laubsäge ausgeratzt werden. Zur Not muss halt auch 'mal die Stichsäge 'ran, wenn der Laubsägebogen nicht tief genug ist. Und dann sollten erst einmal diese Wunder einfachster Technologie gebaut werden (ich meine die Weichen). Sachdienliche Hinweise zum Thema finden sich in dem angesprochenen Thread des "Sandbahners". Da klebe ich bei Erfolg vielleicht auch noch 'was dran, wie ich es ja zuletzt schon angedroht hatte.

Übrigens: Auch alle anderen Gleistrassen können getrost ausgesägt werden. Diese später mit untergeklebten Holzstückchen wieder einzusetzen ist einfach. Aber wer will sich schon 66 × 66cm Sperrholz auf die Werkbank legen...?

Beste Grüße aus der - noch - übersichtlichen Wohnung,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: IIf-Feldbahn-Modul

Beitrag von Regalbahner »

Hallo Thomas
theylmdl hat geschrieben:Beste Grüße aus der - noch - übersichtlichen Wohnung,
hi , hi , hi :lol: :lol: :lol: das wird wohl nicht mehr lange so bleiben :roll:
denn diese Sache ist seeehr ansteckend :shock:

Ich bin selber gerade beim Wohnungsumbau ,
damit ich wenigstens zu Probezwecken meine Gn15 Module (Segmente :schlaumeier: )
mal zusammenschrauben kann . Da muss dann auch schon mal eine Kleiderschrank weg :wink:

Ich wünsche dir viel Spaß beim Zubauen deiner Wohnung :wink:
und bin natürlich gespannt auf das (die) fertige (n) Modul (e) :!:

Tschau Christoph
geht nicht gibt's nicht

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Re: IIf-Feldbahn-Modul

Beitrag von theylmdl »

Hallo Christoph!

Du hast natürlich völlig Recht. Hier dreht es sich eher um Segmente als um Module oder - früher - Moduln. Das liegt weniger an der Inkompatibilität der Kopfstücke, sondern mehr an der Planung - da passt halt nicht alles zu allem.

Und was den Zustand der Wohnung angeht... Da hat sich neulich schon die Mutter meiner Tochter bedenklich geäußert. Das heisst, noch muss der Kram gut versteckt werden. Immerhin hat sie mir ihr Auto für den Baumarkt-Besuch geliehen, wohl wissend, was das bedeuten kann. Und ich habe natürlich nicht vergessen, hinreichende Mengen 4mm-Pappelsperrholz für Chiaras Basteleien mitzubringen, das hebt die Stimmung :wink: .

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: IIf-Feldbahn-Modul

Beitrag von Schrauber »

Hallo Thomas,

gut, das Du gerade rechtzeitig anfängst, wird sicher ´ne prima Bauanleitung :gut:
Aber wie kommst Du denn auf:
Irgendwie haben wir Modelleisenbahner ja nie genug zu tun.
??? :wink: Ich kann Dir gerne was von meinen "Baustellen" abgeben, falls Du nicht ausgelastet sein solltest... :scherzkeks:

Gruß Tomas (Schrauber) :teddy:
Gruß Tomas (Schrauber)



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Re: IIf-Feldbahn-Modul

Beitrag von theylmdl »

Hallo Tomas!
Ich kann Dir gerne was von meinen "Baustellen" abgeben, falls Du nicht ausgelastet sein solltest...
<doppelseufz> - was macht denn Deine DL6, wenn Du mich schon so freundlich fragst :D ?

Beste Grüße, Thomas
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Re: IIf-Feldbahn-Modul

Beitrag von Schrauber »

Hallo Thomas,
was macht denn Deine DL6, wenn Du mich schon so freundlich fragst ?
Ich glaube, das ich persönlich außer Frust :( nichts mehr kennenlernen werde. Hängt wohl unmittelbar mit dem Standort "Wirtschaftswunderland" Deutschland zusammen, wo reichlich gejammert, aber nichts geschafft wird. Kleine Auswahl, die unmittelbar und teilweise gar nicht mit der DL6 zusammenhängt, gefällig?
Also:
- da die Vorreiber in diesen Dimensionen :roll: logischerweise in die Motorverkleidungsbleche eingebaut werden müssen, bevor diese zusammengelötet werden, warte ich seit einigen Wochen auf die Gießteile von Prkenny. Habe da den Überblick verloren, wie lange schon.... :roll: und will auch vor lauter Frust nicht wissen, wie lange noch.... :roll:
- Die Ätzteile habe ich (in der KW52 ´05!!!) bei einer kleine deutschen Firma hier in der Nähe angefragt. Telefonisch alles kein Problem, waren die Probeätzungen schon nach zwei Wochen fertig, in hervorragenden Qualität! Seit dem warte ich auf das Angebot (10 Wochen?). Nun hat sich ja herumgesprochen, das zwar Laserangebote innerhalb von Stunden :shock: gemacht werden können, Ätzangebote aber durchaus schon mal aus verschiedenen Gründen etwas Zeit brauchen. Allerdings bin ich nnoch nicht soweit, festzulegen, wo da meine persönliche Schmerzgrenze liegt.

Weiter DIEMA-unabhängige Beispiele gefällig?
-da in der Zwischenzeit der 5-Zoll Virus behandelt werden mußte, ging es an den Aufbau der Kö1. Kugellager (Standart) für Achslagerung? Ja klar, müssen wir bestellen, wenn alles klappt 3 Tage :roll: , Kettenritzel für den Antrieb? Klar, bestellen, ca. 5 Tage, aber diese Woche definitiv nicht mehr :roll: , Hochstrom-KFZ-Relais bei Conrad? Klar können wir liefern, in ca. 6 Wochen, waren dann überraschenderweise nur 5, kann man also nicht meckern.... :roll:
Kerbnägel 2mm? na klar, ca. 2 Wochen :roll: Kronenmuttern M4? Gibt es nicht mehr, nur noch bei Knupfer, zum Gegenwert einer Reihenhaussiedlung... :roll:
Letzte Woche am Montag ging das Schweißgas(CO2) zu Ende. 19.00 Uhr, kein Problem für den Baumarkt um die Ecke, der als Flaschenlieferant wegen seiner besseren Öffnungszeiten, u.a. Mo.- Sa. bis 20.00 Uhr, ausgewählt wurde. Ja klar, Schweißgas gibt es erst wieder am Donnerstag :shock: :shock: :shock: , na gut :twisted: . Am Donnerstag kam leider kein Schweißgas mit und als auf mein Drängen beim Lieferanten(Globalgas) angerufen wurde, gab es als überzeugende Auskunft: Es ist gerade keine CO2 lieferbar :shock: :shock: Vielleicht nächste :shock: Woche :twisted: :twisted: . Klar doch.

Dies sind übrigens noch lange nicht alle Frustpunkte. Alle kann ich hier aus persönlichen und datenschutztechnischen Gründen gar nicht erwähnen. Aus zeitlichen sowieso nicht. :roll:

Sicher betreibe ich das alles als Hobby, doch da ich mich in letzter Zeit im Zusammenhang Ich-Hobby wesentlich mehr ärgern muß, als vorgesehen, spiele ich ernsthaft mit dem Gedanken, Hobby mal Hobby sein zu lassen, mich komplett aus der ganzen Misere zurückzuziehen. Ich habe die Schnautze so gestrichen voll, das kann sich keiner vorstellen. :oops:

Da das ganze ja nun relativ wenig mit der IIf Anlage von Thomas zu tun hat, kann es auch gerne abgetrennt und in die Hamsterklause verschoben werden. Denn eigentlich sollte man darüber lachen können. Geht aber bei mir wahrscheinlich frühestens in ein paar Monaten.

Frustgruß
Tomas (Schrauber)
Gruß Tomas (Schrauber)



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Re: IIf-Feldbahn-Modul

Beitrag von theylmdl »

Hallo Tomas!

:shock: 8-[ :smt087 :purplex:
Das klingt aber nicht gut... Du hast mein tiefstes Mitgefühl.
Zu Deiner Info: Das Riegel-Urmodell habe ich am 26. Januar zur Post getragen. Sooo ewig lang her ist das nun wieder auch nicht.

Das wird schon wieder. Kopf hoch!
Thomas
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Re: IIf-Feldbahn-Modul

Beitrag von theylmdl »

Hiho, Ihr Feldbahner!

Bevor die Puzzleteile ausgesägt werden, müssen die Schnittlinien festgelegt werden. Bedenkt bei der Lage eventuelle Höhenunterschiede im Gelände, und achtet auf möglichst rechtwinklige Endstücke an den Modulübergängen. Falls Ihr unterschiedliche hohe Holzschwellen oder Holz- und "Stahl"-Schwellen kombinieren wollt, müssen auch bei diesen Übergängen Höhenausgleiche möglich sein. Vergesst auch nicht die längeren Schwellen für die Stellböcke der Weichen!

Damit sich das Puzzle später nicht als unlösbar erweist (nämlich bei Zusammensetzen :wink: ), sollten die Einzelteile bezeichnet und deren Lage in einer kleinen Skizze festgehalten werden. Legt die Trennlinien möglichst nahe an die Schwellenenden heran. Dadurch könnte Ihr Euch später viel Höhenausgleichsarbeit für das Gelände sparen. Dieses Bild von Marcel zeigt als Beispiel, wie es oft bei Feldbahn-Gleisen aussieht: fotos/showphoto.php?photo=4716&size=big&thecat=6068 . Wie Ihr seht, liegt das Gelände neben den Schwellen nur knapp unterhalb deren Oberkante.

Bild

So, da haben wir jetzt handliche Stückchen, die auf dem Basteltisch nur wenig Platz beanspruchen. Eine Ausnahme davon bilden die unteren Stücke in der Mitte (Straße) und die oberen Enden (Feldrand). Die sind aber erst bei der Gesamt-Geländegestaltung gefragt.

Vorbereiten der Zargen

Vor dem Zersägen können noch die Übergänge zu den Stirnzargen übertragen werden. Diese sollen kompatibel zum Domino-Standard sein, um auch gemeinsamen Betrieb zu ermöglichen. Hier gibt's eine kleine Maßskizze:

Bild

Soweit es diese Schnittstelle zur großen, weiten Feldbahn-Welt betrifft (und das sind bei dem Doppelmodul nur die äußeren Stirnseiten), können diese schon einmal vorbereitet werden. Ob die Maße und Anordnungen sinnvoll sind, steht hier nicht zur Diskussion. Das Maß von 8,2mm oberhalb der Zarge bis zur Schienenoberkante setzt sich aus 5mm für Holzschwellen und 3,2mm für Old Pullman-Nenngröße 0-Schienen zusammen. Das kann natürlich sehr unerwünscht sein, wenn das Gelände-Niveau nur knapp unterhalb der Schwellenhöhe liegen soll. In den Randbereichen müsst Ihr also eventuell ein wenig tricksen.

Damit auch alles schön gerade und rechtwinklig ist, sollten die Trassenbrettchen fünf Zentimeter rechts und links der Gleismitte in die Zargen versenkt werden.

Unten auf der Skizze seht Ihr mehrere Möglichkeiten für den Grundaufbau des Geländes. Bei entsprechend dicken Zargen und Zugriff auf eine Oberfräse kann ein Grundbrett in eine Nut eingelassen werden (unten ganz links). Auf das Grundbrett kommt dann eine Schicht Hartschaum. Alternativ dazu tun es Eckleistchen zur Verbindung Zarge und Trasse (zweite und dritte Skizze unten im Schnitt). Da speziell an den Stirnseiten erhebliche Verwinkelungskräfte auftreten können, sollten diese mit Diagonalstützen versteift werden (Schnitt Nummer 4).

Zunächst einmal gilt es jedoch die Bohrungen für die Verbindungsschrauben zu setzen. Ich habe mich für "Leichtbauweise" entschieden. Daher sind meine Zargen aus nur 8mm starkem Sperrholz zugeschnitten. Die eigentliche Stabilität kommt später durch möglichst viele Dreiecke.

Tipp: Erwähnte ich schon am Rande, dass der Zuschnitts-Zuständige im Baumarkt am Samstag geringfügig genervt war? Normalerweise ist er die personifizierte Präzision, aber bei meinen Zargenbrettchen gab es kleine Pannen. Sie sind teilweise nicht ganz 660mm breit und nicht alle 100mm hoch. Daher solltet Ihr bei den Maßen nicht vom Rand her messen, sondern wahlweise von einem Rand aus oder von der Mitte her, und natürlich von oben. Und Euch natürlich merken, was Ihr gewählt habt. Die Verschönerung der Ecken "krieje mer später".

Bei der Planung habe ich übrigens einen bösen Denkfehler begangen. Die Absenkung der Straße ist vieeel zu groß! Gehen wir beispielsweise vom Borgward-LKW von Faller®/Pola G aus. Dessen Ladefläche liegt grob 40mm über dem Straßenniveau. Damit eine Flachlore bei 5mm Holzschwellen und 3,2mm hohen Schienenprofilen das gleiche Niveau erreicht, werden nur rund 12mm Niveau-Unterschied benötigt. Mäusedreck - und gut, dass ich die Zargen noch nicht zugeschnitten hatte! Ein wenig mehr Unterschied kann aber nichts schaden - dann entlädt es sich leichter, außerdem müssen die Seitenwände der LKW-Pritsche so nicht abgeklappt werden. Der Unterschied darf dann rund 28mm betragen. Das ist schon hübscher und kommt meinen Vorstellungen sehr viel mehr entgegen.

Da ich bei den Bohrungen für die Mittelverbindung auf keinerlei Toleranzen achten muss, habe ich auch nur 8mm-Löcher gebohrt :D . Denn bei Transport-Platten tut's zur Not auch eine Schraube M6, aber ein Versatz mitten im Doppel-Modul sieht bescheuert aus. Daher wurden die Löcher auch gleich am Stück durch beide Brettchen gebohrt.

Bild

In diese Löcher wurden beim gemeinsamen Aussägen der Straßen-Absenkung bei den Zargen auch gleich passende Schrauben M8 eingesetzt. So arbeitet sich's gut am Stück.

Nun bin ich so ein alter, bescheuerter Bastler, der kein großer Fan von außen sichtbaren Spax®-Köpfen ist. Auch liebe ich Verzapfungen an Ecken, weil sich dadurch die Klebefläche und damit die Stabilität erhöht. Und es erinnert mich an die guten, alten Zeiten.

Diese Verzapfung wurde händisch mit der Laubsäge geratzt:

Bild

Am Sperrholz ist im Streiflicht leicht zu erkennen, dass hier der Schwingschleifer noch einmal zum Einsatz kommen sollte. Pfui bäh, schlechtes Sperrholz.

So, nun kann die Woche kommen. Denn Weichenbasteln geht sehr wohl, während meine Kleine schläft - Schreinerei hingegen ist akustisch ungünstig :wink: .

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Marcel
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Re: IIf-Feldbahn-Modul

Beitrag von Marcel »

Hallo Thomas

Ich freue mich, dass du nun endlich auch mit dem IIf Modul begonnen hast :D. Deine Gedankengänge zum Modulbau:
Versucht möglichst, zu den Anlagenkanten parallele Linien (beispielsweise bei der Gleisführung) zu vermeiden. Die wirken tödlich unnatürlich (und langweilig).

Entgegen den Empfehlungen des IG Spur II-Standards würde ich versuchen, die vordere und hintere Modulkante (wo sowieso kein Modul angesetzt werden kann) zu profilieren entsprechend einem natürlichen Geländeverlauf.

Denkt Euch eine hauptsächliche Betrachtungsrichtung, hier zum Beispiel vom unteren Rand der Skizze her. Wenn das Gelände - wie auch immer - nach hinten hin ansteigt, gewinnt es merklich an Tiefe und hält das Auge besser "gefangen".

Versucht, den vorhandenen Raum nicht zu überladen. Das ist bei meinem Entwurf notgedrungen schon längst der Fall. Landschaft und Eisenbahn müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.

Sucht Euch ein plausibles Thema aus, das Ihr nachbilden wollt. Ohne offensichtliche Begründung (hier: Feldarbeiter, Traktor, kleiner LKW, Kartoffelsäcke) wirkt das Modell willkürlich, mit natürlich.
.....kann ich 100% unterstützen, denn alle diese Erkenntnisse habe ich auch gewonnen, leider erst nachdem ich das erste Modul gebaut hatte. Als Modulbauneuling habe ich dieses schlussendlich in den Abfalleimer mit dem Titel "Erfahrungen" entsorgt.

Mein 2. Modul welches ich das letzte Mal in Schenklengsfeld dabei hatte, habe ich genau nach den Erkenntnissen gebaut resp. im Bau, welche du aufgelistet hast. Ich freue mich auch dieses mit deinem dann Ende Mai in Schenklengsfeld zusammenzubauen! Hier wäre der direkte Link zu ein paar Bildern von meinem Modul: http://www.feldbahn-modellbau.ch/bau/an ... .php?id=39
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Re: IIf-Feldbahn-Modul

Beitrag von theylmdl »

Hiho, Feldbahn-Freunde!

Zu gewohnt später Stunde...
Marcel hat geschrieben:Ich freue mich auch dieses mit deinem dann Ende Mai in Schenklengsfeld zusammenzubauen!
:oops: - das aus Deiner Tastatur ist mir eine große Ehre! Wart's vielleicht erst mal ab, vielleicht wird's gar nicht so berühmt :wink: .

Die Schwellen
Auf Bertholds Stahlschwellen ( phpBB2/viewtopic.php?t=4786 ) müssen wir noch einen Augenblick warten - aber wohl nicht mehr allzu lange, wie mir heute aus normaler Weise perfekt unterrichteten Kreisen zugetragen wurde. Der größte Teil der Gleise soll aber hier ohnehin mit Holzschwellen bestückt werden. Dafür wurde vorab ein Vorrat von altem Kistenholz angelegt.

Bild

Über den Bau von Holzschwellen wurde im BBF schon ausgiebig berichtet. Hier noch einmal die gewünschten Maße: Schwellenbreite 8mm, Höhe regulär 5,3mm, Abstand etwa 30mm. Als Faustregel: Die Länge der Holzschwelle beträgt das 2,2fache der Spurweite, also hier 53,4mm, der Abstand der Schwellen ist etwa gleich der Spurweite.

Höhe regulär? Ja, wenn die ganze Schwelle zu sehen wäre. Das muss aber oft gar nicht sein. Wie mir verraten wurde, ist bei stationär verlegten Feldbahn-Gleisen oft kaum mehr als der Schienenkopf zu sehen. Daher tun's im Modell sicher auch geringere Höhen. Das spart später viel Geländebau-Material. Lediglich an den äußeren Stirnseiten soll das Gleis ja vollständig erhaben sein.

Wie auch immer, jetzt folgt der Prozess noch einmal im Schnelldurchlauf. Eine geeignete Kistenleiste wird mit dem Schwingschleifer oder Hobel auf die gewünschte Stärke gebracht, sofern das nötig ist. Dann werden Streifen von 8mm Breite abgesägt. Diese Schnitte sollten ausnahmsweise nicht perfekt gerade sein, sondern eher ein wenig dem Faserverlauf des Holzes folgen. Dann wird eine Oberseite ausgesucht. Die anliegenden Kanten werden mit der Schlüsselfeile gebrochen und erst dann mit Schleifpapier von den aufgerichteten Fasern befreit. Das klappt besser und unregelmässiger als mit Schleifpapier alleine.

Ich fange 'mal bei der Weiche ganz links an. Die Schwellen werden - entsprechend der aufgeklebten Papier-Schablone - abgelängt und die Schnittkanten in Form gebracht. Dann habe ich mit dem Cutter und Dreikantschaber ein paar Sprünge im Holz aufgebracht. Deren Wirkung lässt sich eigentlich nur im Streiflicht prüfen.

Bild

Nicht deutlich genug? Kein Problem, das haben wir gleich:

Bild

Anschliessend wurden die Schwellen mit wasserlöslicher Beize von Clou® ( http://www.clou-holzlacke.de ) Nr. 162 (dunkelgrau) gebeizt. Dass die Beize unten an den Klebeflächen nicht mehr an die Schwellen geht, ist egal, denn da ist sowieso Gelände. Tipp: Die Wirkung der Beize hängt sehr stark von der verwendeten Holzsorte ab. Die Differenzen können in Farbton, Sättigung und Helligkeit ganz erheblich sein. Macht also, wie empfohlen, zunächst einmal Versuche mit einem Rest-Stückchen. Vor allem: Wartet erst ein Stündchen nach dem Auftrag, bevor Ihr die Farbwirkung beurteilt. Tageslicht kann dabei auch nichts schaden, aber wir basteln ja gerne abends oder nachts :wink: .

Schienen nageln

<seufz>Aller Anfang ist schwer</seufz>. Diese Erfahrung habe ich schon vor rund zwanzig Jahren beim Schienennageln gemacht. So schätzungsweise 20.000 Nägel - meist selbst aus 0,2mm-Stahl gefertigt - habe ich in H0 bestimmt schon gesetzt. Das Problem ist, den richtigen Start für das aktuelle Gleisstück zu finden, sprich: die gewünschte Gleismitte. Das ist nicht so einfach, und ohne ein professionelles Gerät wie dieses von fido gebaute Exemplar einer "Katze" zum "Auskatzen" der Schienenlage habt Ihr keine Chance. Habt Ihr nicht? Na gut, drücken mit einer flachstumpfen Zange (vorsichtig!) klappt auch :) .

Bild
Lasst Euch nicht von der Abweichung zwischen Zeichnung und Schienen irritieren. Bei diesem Foto ist das linke, noch lose Profil verrutscht.

Hier seht Ihr des Gleisbauers Werkzeug: Stiftenklöbchen mit 0,8mm-Bohrer zum Vorbohren der Nagellöcher in den Schwellen, Zange[n] zum Eindrücken der Nägel, eine selbst gebastelte Grob-Spurlehre und die "Katze", bereit gestellt von der "Katzbergbahn". Ich zeige diese absichtlich nicht allzu deutlich, um nicht zu viele Begehrlichkeiten zu wecken :wink: .

Ha, und da sind wir schon bei der ersten Weichenzunge angekommen. Um wieviel härter Neusilber als Messing ist, zeigt sich nicht zuletzt an den Temperaturen, die es beim Feilen erreicht. Meine Herren! Da kann man sich leicht die Pfoten dran verbrühen... Unterdes bin ich auch schon so schlau, die Nägel vorbildgerecht versetzt einzuschlagen - dank BBF-Tipps.

Bild

Das mit den Mosaik-Steinchen ist schon praktisch. So etwas ist leicht auf dem Tisch gewendet und gedreht. Ich finde es sehr viel günstiger, in so kleinen Häppchen zu arbeiten, als stets große Trümmer auf die nicht vorhandene Arbeitsplatte zu wuchten und mir dann die Augen zu verrenken.

Fortsetzung folgt... Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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