Berner Oberland Bahn

[ottmar]

Hallo Heiner,

keine Angst, aufgeschoben ist nicht aufgehoben...

Vielen Dank für Deine Vorarbeit zum ABDeh - die Frästeile sind wirklich von ausgezeichneter Qualität und ich hoffe, dass der Rest mithalten kann.


Ich möchte gerne in Schkeuditz die MIB fahrfertig haben, weil .. tja sonst ist nichts fertig oder fahrbereit und das wäre für Rainer und seine fleißigen Mitstreiter nicht so günstig. Natürlich würde ich am liebsten die BOB und die MIB mitbringen, aber schaffe ich nicht bis dahin, sorry

Gruß Ottmar

[ottmar]

Hallo zusammen,

wie versprochen habe ich an der Berner Oberland Bahn weitergemacht. Genauer an der Innenanlage - sie ist jetzt fast komplett fertig und dient auch zur Teststrecke der zukünftigen BOB Triebfahrzeuge. Die Wengernalpbahn hat jetzt auch ihre "Hausstrecke" bis hinunter nach Grindelwald-Grund. 190 Promille Steigung sind es geworden und die beiden kleinen Loks haben jetzt richtig was zuarbeiten. Das Antriebskonzept scheint voll aufzugehen. Butterweich auf der Zahnstange - Lichtjahre von der LGB E-Lok entfernt...

Aber zuerst Grindelwald bei Nacht. Man sieht schön was echte Leuchtstoffröhre (Conrad) und was Glühbirne ist -wie im Original:

Grindelwald bei Nacht (ottmar)



Der Blick auf die Remise zeigt schön die neue Oberleitung die der Situation vor etwa 1990 angepasst ist

Blick zur Remise (ottmar)


An dieser Stelle möchte ich besonders noch auf die Fahrleitungsträger hinweisen. Nach einigen Fehlversuchen mit meinem Messinggießer, habe ich in Schkeuditz den Masten Heinz kennengelernt. Er hatte neben FO, MOB doch tatsächlich BOB Ausleger. Extra für mich hatte er dann noch Halter für die Diferdinger-Masten entwickelt. Schon kurz nach der Bestellung trafen die Träger ein (er hatte sich 14 Tage Lieferzeit ausgebeten). Einfach perfekt von der Machart, der Ausführung und der Masshaltigkeit. Der Preis war fast schon ein Witz mit einem Sonderangebot von 137 € für 30 Ausleger und 2x40 Halterungen. Unterm Strich mehr als Begeisterung und der Service war völlig unüblich gut für Kleinserien-Hersteller (www.mastenheinz.de).

Gruß Ottmar

[Ge6/6II]

Hallo Ottmar,

echt klasse dein gebäude .Hoffe man sieht noch ein Paar weitere Bilder .

Mit Freundlichen Grüßen

Eric Beier

[Mikado]

Das ist ja richtig schön gelungen. Ich bin im Berner Oberland aufgewachsen und habe das sehr gut in Erinnerung. Da mein Vater bei einer Eisenbahngesellschaft im Berner Oberland gearbeitet hat, konnte ich durch die Freifahrkarten enorm viele der Bahnen immer wieder befahren. Ich kann mich nicht erinnern wie oft ich die Route Interlaken-Grindelwald-Kleine Scheidegg-Jungfraujoch gefahren bin. Diese Erinnerungen sind unbezahlbar. Ich kann mich sehr gut an diesen mix zwischen Leuchtstoffröhren und Glühlampen abends erinnern. Auch die Masten scheinen mir sehr gut getroffen. Im Bild scheinen sie etwas hell. Meistens sind sie leicht dunkler.
Ich habe zur allgemeinen Horizonterweiterung ein Bild aus einem Buch eingescannt, welches meine Mutter vor 70 Jahren als altes Buch geschenkt bekam. Mit genügend Umschlägen von Suchard Schokolade konnte man das Buch "Reise durch die Schweiz" bekommen. Das Buch ist nicht datiert kann aber aufgrund verschiedener geschichtlicher Tatsachen zwischen 1894 und 1905 festgelegt werden.
In diesem Buch ist die beiliegende Foto der Wengernalp Bahn auf der kleinen Scheidegg abgedruckt. Man mag beobachten, dass die Jungfraubahn noch nicht existiert und dass auf dem Kulminationspunkt beide Strecken, jene aus dem Lauterbrunnental und jene aus dem Grindelwaldtal zusammentreffen. Aus diesem Grund ist auch eine Drehscheibe vorhanden, denn die kleinen Dampfloks mussten immer mit dem Führerstand talwärts fahren, weil der Dampfkessel schräg im Rahmen montiert ist, damit bei steiler Steigung das Wasser waagrecht im Langkessel liegt.
Mein Vater selig konnte sich noch sehr genau an diese Loks erinnern. er erzählte mir es seien weitgehend baugleiche SLM Zahnrad Dampfloks von 1890 wie sie heute noch aufs Brienzer Rothorn fahren. Siehe auch http://www.brb.ch/bahn/dampf-romantik/technique/ Lediglich sei das Führerhaus heller und der Rahmen rot, sowie ein Rohrbogen für die Tunnelfahrten sei keiner montiert gewesen.

Heute ist von dieser beschaulichen Romantik nichts mehr übrig. Auf der kleinen Scheidegg herrscht im Winter Skizirkus und die moderne Wengernalpbahn ist nicht weit weg von einer überfüllten Grossstadt Strassenbahn für Skifahrer. Im Winter ziehe ich als Nichtskifahrer immer die Stahlkappenschuhe, denn im Gedränge kommt man sonst nicht ohne blaue Zehen von den Skischuehn davon.

Wegen dem intensiven Winterbetrieb kam das historische Rollmaterial, welches nur für den Sommerbetrieb geeignet war mehrheitlich zur Schynige Platte Bahn, die ebenfalls zu den Jungfraubahnen gehört, der Muttergesellschaft vieler Bahnen im Berner Oberland. Ob die dort betriebsfähige über 100 Jahre alte Dampflok auch von der Wengernalpbahn stammt bin ich mir nicht sicher. http://www.jungfraubahn.ch/de/Desktopde ... 47_page-4/

Nun vielleicht sehen wir hier schon bald noch verrückteres von der Berner Oberland Bahn und der Wengernalp Bahn

Gruss
Heinz

Wer den 1.8 MB grossen original Scan der kleinen Scheidegg unter Dampf haben möchte soll sich per pn bei mir melden.

[SchBB-Wagenmeister]

Hallo Heinz,
ich habe da die Antwort zu deiner Überlegung zur Dampflok der Schynige-Platte-Bahn:
Diese Lok wurde im Jahre 1894 von der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik Winterthur (SLM) gebaut und direkt an die Schynige-Platte-Bahn geliefert. Dort nahm man sie am 20 Juli des selben Jahres in Betrieb. Diese Lok gehörte also nie zum Bestand der Wengernalpbahn.
Ich hoffe ich habe eine klärende Antwort gegeben.
Wenn du eine original WAB-Dampflok suchst, dann findest du eine bei der Brienz-Rothorn-Bahn. Dort befindet sich die ehemalige WAB-Lok NR. 1, welche heute als Nr. 5 bei der BRB im Depot steht.
So das wärs.
Gruess SchBB-Wagenmeister

[Mikado]

Saubere Information.
Mit der Kohleverknappung, welche in die Schweiz ausschliesslich importiert wird, im 1. Weltkrieg, begann in der Schweiz intensiv die Elektrifizierung. Diese Entwicklung gipfelte mit der Einführung des Einphasenwechselstroms durch die Lötschbergbahn, der später von der Schweizerischen Bundesbahn am Gotthardt und dann von der Deutschen und der Österreichischen Bundesbahn übernommen wurde. In der Zeit zwischen den Weltkriegen standen in der Schweiz überall Dampfloks herum die niemand mehr wollte. Der BRB fehlt das Geld zur Elektrifizierung. So kaufte sie günstig gebrauchte Loks. Ich wusste aber nicht, dass sie eine WAB Maschine übernommen haben. Fazit bleibt, das war damals nach 1890 eine Art Standart-Lok der SLM für reinen Zahnradantrieb und ohne Adhäsionsantrieb, wie sie wohl für einige Bergbahnen fast identisch gebaut wurde.

Wenn Du schon soviel über diese Dampflokgattung weisst, dann bist Du sicher auch im Bild, warum eine dieser 1891er BRB Dampfloks bei der Maschinenfabrik Steck in Bowil neben der Deutschen 01 steht und was aus der Lok werden soll? Ich fuhr da kürzlich durch und kam vor heiligem Erschrecken fast von der Strasse ab.... grins

Gruss
Heinz

[SchBB-Wagenmeister]

Hallo Heinz,
ich weiss nur, dass die Rothornbahn die beiden originalen Dampfloks Nr. 3 und 4 als Werbeträger nutzt . Aber weshalb die Lok ausgerechnet in Bowil steht weiss ich nicht. Von Seiten einiger Dampffreunde kam die Initiative, die beiden Loks auf die Strecke zurückzuholen. Das Management der BRB stand diesem Anliegen jedoch negativ gegenüber. Es verlangte anscheinend sogar Mietgebühren fürs Gleis, falls die Loks auf privater Basis zurück gekommen wären . Man setzt bei der BRB halt auf die Karten "Neubauloks" sowie "Dieselbetrieb".
Gruess SchBB-Wagenmeister

[Mikado]

Hallo SchBB Wagenbaumeister,
ja diese Haltung ist bekannt in dieser Region. Wenn man den Betrieb beobachtet kann man sich an den Fingern abzählen was Sache ist und auch begreifen, denn es handelt sich bei der BRB um keine Museumsbahn sondern um einen reinen Tourismusbetrieb, der von der Dampfeuphorie geschickt profitiert und auf Rendite fährt - mit Dampf. Mit den kleinen Loks wird 1 Wagen mit Touristen den Berg hinauf geschoben und das bei 2 Mann Lokpersonal. Bei den Neubaudampfloks werden 2 Wagen mit Touristen hinauf gestossen und meines Wissen liegt sogar die Bewilligung für 3 Wagen vom Bundesamt für Verkehr vor, was nach Verlängerung der Ausweichstellen auch möglich sein wird. Das notabene mit einer einzigen Person auf der Lok. Mit den Neubau Dampfloks ist das auch ein Frauenjob geworden, wie man auf der BRB letztes Jahr beobachten konnte - Endlich ein Lokführer der sich auch gerne fotografieren lässt. Zudem ist die Feinstaubbelastung in Brienz mit den Neubauloks drastisch gesunken und das ist für einen Betrieb der fahrplanmässig im Stundentakt fährt und bei Kaiserwetter weitere Züge einschiebt durchaus auch zu betrachten.
Nächste Woche fahre ich auf der BRB - werde an Euch alle denken.
So das war nun ein Abschweifer vom Thema BOB und WAB. Man soll das bitte verzeihen im Wissen drum, dass all diese Bahnen im Berner Oberland irgendwie auch eine gemeinsame Touristik Geschichte haben und der Erfolg der einen nicht ohne die andern möglich wäre, denn auf dichtem Raum wird in dieser Region sehr viel an Bergbahnen und Touristik geboten, was viele Besucher auch von sehr weit her anzieht.

[arne012]

Ähh,
die nachfolgende Lok sieht aber aus wie Diesel!
Gruß, Arne

[Mikado]

Es ist möglich, dass da noch der Märchenzug für die Kinder unterwegs war. Dieser wird jeweils mit einem der drei noch verbliebenen Diesel geführt. Ich muss mir wohl einen grösseren Bildschirm kaufen...
Ich habe das verfänglich Bild ersetzt. Die Züge stehen unten an der obersten von 3 Ausweistellen. Das Bild gibt einen eindrücklichen Überblick über die Streckenführung. Nicht einsehbar ist die imposante Strecke in der Steilwand auf der andern Seite des Grates mit den Tunnelfenstern.
Gruss
Heinz

PS Bin gespannt, wann der erste Grossbahner die Brienz Rothorn Bahn in seinem Treppenhaus einbaut....