Locolinc?

Elektronisches und digitales - Bitte keine Fragen zum MZS

Moderator: fido

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Jürgen
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Locolinc?

Beitrag von Jürgen »

Hallo zusammen :tach:,

Fährt eigentlich jemand von euch mit der Locolinc Funkfernsteuerung :?: :?:
und kann mir was über seine Erfahrungen mit dem System sagen :schlaumeier: ?

Was das System so grundlegend kann weiß ich wohl.

Gruß

Jürgen
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RaTe
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Beitrag von RaTe »

Hallo Jürgen,

ich fahre mit Locolinc. Ich habe 3 Lokomotiven mit Empfängern ausgerüstet und eine relativ kleine Strecke (Weichen handbedient). Meine Streckenlänge ist ca. 30 Meter, ich habe nur eine Einspeisung, versorgt wird die Anlage von einem Labornetzteil mit 18V, 7A. Verdrahtungsaufwand an der Anlage geht gegen Null, 2 Strippen vom Trafo im Haus zur Strecke und fertig. Umfangreicher ist da schon der Umbau der Loks, da die Locolinc-Empfänger nicht direkt an die LGB-Decodeschnittstellen anzuschließen gehen. Ist aber auch alles machbar, 2 Leitungen der Stromzuführung zum Empfänger, 2 Leitungen von dort zum Motor. Licht an seperate Ausgänge am Empfänger und fertig. Fast!
Praktisch hat es sich als unverzichtbar ergeben eine großen Kondensator und einen Gleichrichter einzubauen, der Kondensator puffert den Strom auch bei kurzen Unterbrechungen. Das hat den Vorteil, das meine Stainz auch problemlos über verdreckte Streckenabschnitte fährt (großes Plus von Locolinc!) Locolinc sieht im System aber die Nutzung eines Poles über die gesamte Gleisanlage als Antenne vor. Mit dem (unverzichtbaren) Gleichrichter und Kondensator geht das so nicht. Also muß man irgendwie im Führerhaus Drahtschlingen als Antenne legen bzw. Kurzwendelantennen einsetzen. Die Reichweite liegt bei mir so zwischen 5 und 10 Metern.
Probleme habe ich mit der IV K, dort habe ich schon alles versucht und komme auf eine Reichweite von 1 Meter, das ist unbefriedigend, habe aber heute auch von anderen mit Problemen von Locolinc in dieser Lok gehört.
Die Firma Fertig bietet auch komplette Umbauten auf Locolinc an, da umgeht man diese ganzen Probleme.
Der Betrieb macht richtig Spaß, man läuft direkt neben seiner Lok her und kann immer und überall steuern, rangieren vor Ort geht super. Je näher man an der Lok dran ist, umso besser geht es. Die Rüstzeit der Anlage ist minimal: Stromversorgung anschalten, Lok draufstellen, Sender anschalten und losfahren.
Eine weitere Variante ist der Betrieb mit Akkus. Aber dazu kann Dir Gerd (Waldbahner) mehr sagen ...
Fazit: Umbau der Loks nicht Plug&Play, Betrieb damit aber super (für bestimmte Einsatzzwecke)

Tschuess Ralph
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Jürgen
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locolinc

Beitrag von Jürgen »

Hallo Ralph :tach:,
Danke für die Antwort. Das Locolinc eine der Schienen als Antenne nutzt wußte ich noch nicht. Da ich eine Akkuversorgung vorsehen wollte, wird das bei mir auch nicht gehen. Wie lang muß der Antennendraht denn sein bzw. wie lang ist der den du verwendet hast?

Das mit der IVk bring mich jetzt natürlich ins grübeln :gruebel:. Wenn man die Ursache dafür nicht kennt, weiß man ja nicht bei welchen Loks das noch auftreten kann :nixweiss:. Wie hast du denn die Antenne in der IVk untergebracht?

Gruß

Jürgen
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RaTe
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Beitrag von RaTe »

Hallo Jürgen,

bei der Länge der Antennendrähte erzählt man sich in Locolinc-Kreisen Wunderdinge, was ich allerdings nicht bestätigen kann. Laut Beschreibung werden glaube ich so ca. 33cm angegeben, ich habe alles zwischen 1,5m und 10 cm durchprobiert und konnte keine so signifikanten Unterschiede feststellen. Aber so ca. 35-40 cm ist schon eine gute Länge (Reichweite dabei so ca. 5-6 m). Eine deutliche Verbesserung erzielen Kurzwendelantenne für 40 Mhz (z.b. Conrad oder Fertig). Diese habe ich bei mir in der Stainz und der 99 4652 in Anwendung, in Verbindung mit 40cm Antennendraht, der aber in der Lok wie eine Spule aufgewickelt ist. Die Reichweite damit liegt bei so knapp 10m. Die Kurzwendelantenne (Länge 10 cm) steht in meiner Stainz in einer Führerhausecke, bei der Heeresfaldbahnlok vorne am Tender kaum sichtabr. Beides funktioniert bestens.
Die IV K ist da anders. Der Decoder ist in der Lok, die Antenne habe ich als Heberleinbremse oben über die gesamte Lok geführt, was ja als Antenne optimal sein müßte, aber eben müßte ...
Der Einsatz einer Kurzwendelantenne schlägt hier voll in das Gegenteil, der Empfang verschlechtert sich dramatisch. Das maximale was bei der IV K so ohne Kurzwendelantenne drin ist ist 1 Meter, mit geht es gegen Null. Die Kurzwendelantenne ist ok, die habe ich auch schon ausgewechselt. Jetzt könnten man denken, es liegt an den Bleigewichten, aber auch in der 99 4652 im Tender liegt der Decoder direkt auf dem Gewicht, die Antenne liegt aufgewickelt irgendwo am Boden daneben und vorn ist eine Kurzwendelantenne dran, es funktioniert.
Das soll jetzt aber keine Beschwörung sein, vielleicht klappt es auch bei einigen, irgendeinen Grund muß es ja geben. Vielleicht hat ja hier jemand eine Idee ...
Deine Idee mit Akkus zu fahren ist gut, Du hast damit immer gleichmäßige Spannung anliegen, wichtig für gute Steuerbarkeit. Der Empfang hängt bei Locolinc sehr von einer gleichmäßigen Spannungsversorgung ab. Ein Labornetzgerät liefert das zwar, aber verdreckte Schienen, die zwar vom Kondensator überbrückt werden, beeinträchtigen die gleichmäßige Spannung und damit den Empfang. Die Probleme hast Du bei Akkus alle nicht.

Tschuess Ralph
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Waldbahner a.D.
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Beitrag von Waldbahner a.D. »

Der Waldbahner fährt auch fast alles mit Locolinc und hat auch einige Zusatzschaltungen entworfen für Licht steurung und andere Spielereien (z.B. Entkupplung über Servos)

Bei weiteren Fragen stehe ich auch gerne zur Verfügung

Gruß vom Gerd
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Jürgen
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Antenneneinbau

Beitrag von Jürgen »

Hallo Waldbahner,
das ist ja schön das es da noch einen gibt.
Kannst du was zu der Antennen- und Reichweitenproblematik beisteuern? Wie handhabst du das mit den Antennen der Lokempfänger? Fährst du auch mit Akku ohne Schienenstrom?

Gruß

Jürgen
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Waldbahner a.D.
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Beitrag von Waldbahner a.D. »

Hallo Jürgen,

das mit den Reichweiten ist so ein Thema für sich. Da meine Anlage praktisch durch den ganzen Garten führt, laufe ich den Zügen nach, damit ich sie auch sehen kann. Daher bin ich mit dem Sender in der Regel nur wenige Meter von dem Zug entfernt und habe somit nur selten Probleme.

Laut Aussage des Herstellers, welche sich ein befreundeter Gartenbahner geben ließ, soll die Antenne an den Empfängern aus Draht sein, welcher eine Länge von 3 Fuß, also um die 915mm hat. Beim verlegen der Antenne sollte darauf geachtet werden, daß diese nicht durch irgendwelche Metallteile abgeschirmt wird.

Ich verwende meine Locolinc-Dekoder normaler weise in Verbindung mit Akkus um somit von den Gleisen unabhängig zu sein. Bei meinen RhB-Modellen verwende ich jedoch die Stromaufnahme vom Gleis. Dabei sollte hinter dem Brückengleichrichter auf der Dekoder-Platine beim Stromeingang ein möglichst großer Elko eingebaut werden, um Unterbrechungen be-i der Stromabnahme zu überbrücken.

Die bereits angesprochenen Dekoder, welche die Gleise als Antenne verwenden gehören bereits wieder der Vergangenheit an. Die neueren Dekoder haben alle eine Anschlußlitze vom Empfängerbaustein, an den die Draht-Antenne anzuschließen ist. Offensichtlich hatte sich das alte System nicht bewährt, zumal es durch die Reibungen und Übergänge oft zu Störungen kam.

Ein großer Vorteil ist, daß man mit mehreren Leuten gleichzeitig spielen kann. Da alle Sender auf der gleichen Frequenz arbeiten kann praktisch jede Lok mit jedem Sender gesteuert werden, sofern diese einprogrammiert wurde. Letzteres erfolgt durch die Eingabe von 5 Zahlen und schon kann eine Fremde Lok mit dem eigenen Sender gefahren werden. Somit können auf Gartenbahntreffen z.B. 5 Leute mit 5 Handsendern alle Loks bedienen. Somit erhöht sich der Spielwert der Gartenbahn enorm denn statt langweiligem zuschauen kann man nun aktiv am Betrieb teilnehmen.

Soweit nun erstmal von mir. Wenn noch fragen sind wißt ihr ja wie's weiter geht.

Gruß vom Gerd
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RaTe
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Beitrag von RaTe »

Hallo Gerd,
Waldbahner hat geschrieben:Laut Aussage des Herstellers, welche sich ein befreundeter Gartenbahner geben ließ, soll die Antenne an den Empfängern aus Draht sein, welcher eine Länge von 3 Fuß, also um die 915mm hat.
das bezieht sich aber auf die originale Version des Locolinc-Systems in den USA. Wir hier (ich zumindest) verwenden eine in Deutschland zugelassene 40 Mhz Version und da sind die Längenangaben anders, da die Antennenlänge auf 40 Mhz abgestimmt werden muß (so zumindest die Auskunft, die ich bekommen habe).
Aber wie schon gesagt, ich habe verschiedene Längen durchprobiert, das es da zu signifikanten Unterschieden des Empfanges gekommen ist, kann ich nicht bestätigen.

Ralph
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Beitrag von Waldbahner a.D. »

@Rate:

hast recht... das fällt mir auch gerade eben wieder ein...
wenn aber die Längenveränderung der Antenne keine spürbare Auswirkung auf den Empfang hat scheint es ja eh egal zu sein.

Wenn ich mal Lust und Zeit habe kann ich ja mal mein Wissen zur Antennenberechnung und der Stehwellenmessung anwenden. vielleicht kommt dabei was brauchbares herraus.

Gruß vom Gerd
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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,

ein Freund und ich nutzen Locolinc seit Jahren und mit etwa 15 verschiedenen Lokomotiven und sehr unterschiedlichem Erfolg. wir haben Loks, die eine Reichweite von über 20 Metern erreichen, und welche, die nur auf ein oder 2 Meter zuverlässig funktionieren.

Wir führen die Probleme auf eine ungenügende Abstimmung der Empfänger zurück, ohne allerdings den Beweis dafür antreten zu können (auf deutsch: wir haben niemanden, der in der Lage ist, mit einem Oszi die Empfänger sauber abzustimmen).

In einigen unserer Fahrzeuge ist die 40-MHz-Kurzwendelandenne eingebaut; auc hier ist das Ergebnis sehr durchwachsen und macht keinen signifikanten Untersched zu den Fahrzeugen mit einer Drahtschlinge korrekter Länge. (Zur Berechnung: L. funkt auf 40,bisschen was MHz, d.h. die Wellenlänge ist rund gerechnet 300.000.000 / 40.000.000 oder 30/4 Meter; bei Lambda/4 wären das 30/16 Meter oder etwa 1,80 Meter - man korrigiere mich, falls ich da falsch bin).

In allen Fahrzeugen sind Gleichrichter und Kondensatoren eingebaut. Die Stromversorgung erscheint uns ziemlich zweitrangig; ich fahre häufig auf einem mit DCC Digital versorgten Gleis gemischt mit Digital- und Analogloks. Das funktioniert reibungslos, auch über einen ganzen Ausstellungstag hinweg. Die meisten Loks haben sound von Dietz eingebaut, manche auch den Entkuppler von Dietz. Zum Ansteuern der dritten und weiteren Funktionen ist eine Platine eingebaut, die mehrfaches Betätigen einer Funktionstaste mitzählt und dann bestimmte Funktionen schaltet. (ist von Champex-Linden)

Die Vorteile von Locolinc sind in meinen Augen:

- Unabhängigkeit im Garten
- Unabhängigkeit vom Stromsystem (Gleichstrom, Wechselstrom, Wechselstrom mit Digitalsignal)

Nachteile:

- schweineteuer
- sehr stark schwankende Qualität der Empfänger
- nur 3 Funktionsausgänge ohne Zusatzschaltung
- niemand in D scheint sich wirklich damit auszukennen
- Handsender viel zu unhandlich

Mein persönliches Fazit: Ich warte jetzt auf den Funkhandregler von ESU und gehe auf DCC digital; meine Locolinc-Loks fahre ich weiterhin mit Locolinc, vielleicht ausgenommen die Fahrzeuge, die eh keine Reichweite haben.
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