Das Lehmänische Krokodil und seine Macken...

Umbauten von Industriemodellen und Bausätze von Fahrzeugen

Moderator: Martin Ristau

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Waldbahner a.D.
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Das Lehmänische Krokodil und seine Macken...

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Hallo Liste,

Im Gartenbahn-Thread kam eu zur "Steigungsfrage" und damit verbunden um die Zugkraft des Krokofanten aus Nürnberg.

:?: Aber warum ist das Ding den so bescheiden ?? Hier möchte ich nun mal meine Erfahrungen zu diesem Thema einbringen und den einen oder andern Tipp geben, wie man aus der Lok nen Zugkraft-Wunder machen kann ;-)

:arrow: Ursache 1, Stromabnahme :
Der Hauptgrund für die schlechte Zugkraft liegt an der Konstruktion der 3-achsigen Drehgestelle... In der LGB-Original-Version ist die mittlere Achse ohne Spurkranz ausgeführt, was einen Einsatz aus R1 ermöglicht. Diese mittlere Achse hat in der Regel keinen Gleiskontakt und auch keine ´Kohlen zum Stromabnehmen... Damit hat die Lok nur 2 Achsen und 2 SAtz Schienenschleifer, um an den nötigen Saft zu kommen.

:idea: Idee 1, Mehr Strom :
Mein erster Versuch nach der damals soch sehr großen Zugkraft-Enttäuschung war, die 3. Achse zur Stromabnahme heranzuziehen. Also wurden aus alten Kontakten eines Relais Stromabnhemer eingebaut. Somit war die Stromabnahme wirklich verbessert, jedoch blieb die Zugkraft nachwievor bescheiden, so daß selbst meine Stainz mehr wegzog... Bis mir plötzlich noch etwas auffiel....

:arrow: Ursache 2, Antriebsachsen :
Wie bereitsbeschrieben ist die mittlere Achse ohne Spurkranz ausgeführt... Aber eben diese und die vorderste Achse werden von dem Motor angetrieben... somit wirbelt eine angetriebene Achse unnötig in der Luf herum, und die Lok bekommt somit nicht die ganze Reibung auf das Gleis. Dazu kommt die 3. Achse, welche nur über das Gestänge angetrieben wird... Da die LGB-Gestänge aber so viel Spiel haben verklemmen die die Stangen und Achsen und bremsen den Motor zusätzlich aus. Somit fällt die Leistung total in den Keller.

:idea: Idee 2, Mehr Antrieb :
Also, aufgrund der oben genannten Erkentnisse mußte etwas geschehen. Ich zerlegt ein Drehgestell und und schaute mir die einzelnen Achsen an... Die einfachste Methode die Zugkraft zu erhöhen ist es, die zweite Spurkranzlose Achse mit zur Traktion heran zuziehen. Also habe ich die Radscheiben von der Achse abgezogen und mit den Radscheiben der 3. Achse getauscht... Somit ist nun die spurkranzlose Achse die 3. Ohne Gleiskontakt kann diese einfach über die Stangen mitlaufen und stört den motor nur noch wenig. Für die mittlere Achse, welche nun ja Gleiskontakt hat werden noch Kohlen zur Stromabnahme eingesetzt. Die Federn an der dritten Achse können somit wieder entfernt werden.

:!: Nach getanem Umbau ging es raus auf die Gartenbahn. Das Krokodil wurde auf die Gleise im unteren Bahnhof gesetzt und mit 10 2-achsigen Wagen behängt. Nun kamen noch 24 Volt aus einem Akku auf das Gleis (ich hatte damals keinen geigneten Trafo für die Lok) und das Kroko stürmte vorran in die Ostrampe. Nachdem die Lok ohne mühe oben angekommen war fuhr ich wieder zurück um weitere Wagen anzuhängen. Bei 25 :!: mußte ich leider aufhören, weil ich keine weiteren Wagen mehr hatte :-( Aber das Krokodil zog sie immer noch den Berg hinauf :-)

:arrow: Ursache, hüpfende Achse :
Nun kam aber ein neues Problem auf... wenn der Zug zu schwer war konnte es passieren, daß die vorderste Achse in einer Kurve aus dem Gleis sprang.. Grund hierfür ist die Tatsache, daß die 3. Achse keinen Spurkranz mehr hat. Somit kann das ganze Drehgestell um die mittler Achse kippeln.

:idea: Idee, mehr Gewicht :
Die erste Lösung war hier ein Bleigewicht, welche über der ersten Achse unter dem Vorbau angeordnet wurde. Damit wurde ein entgleisen der vordersten Achse unterbunden.

:idea: Mein Krokodil hat nun mittlerweile einen weiteren Umbau erleiden müssen ;-). Ich habe die 3. Achse mit Radsätzen ausgestattetm welche einen Spurkranz haben. Somit sind nun alle Achsen wie beim Vorbild. Allerdings läßt sich nach dieser Umbaumaßnahme nur noch R3 und größer befahren. Ob dadurch die Zugkraft beeinfluß wird kann ich jetzt auch noch nicht sagen, da ich zu Testfahrten im Garten noch nicht gekommen bin. Ich werde dann aber darüber berichten.

Soweit nun von mir und meinem Kroko... Ich hoffe den einen oder anderen Tipp gegeben zu haben und vielleicht hat einer auch noch ne bessere Lösung. ABer mein Kroko läuft nun zu meiner vollsten Zufriedenheit :-)

Gruß vom Gerd
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Nietenzähler
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kann ich nur bestaetigen

Beitrag von Nietenzähler »

Hallo Waldbahner und Leidensgenosse,

kann ich voll bestaetigen :flop: :< . Mein Sohn hat das Teil auch. Ich natuerlich auch, aber meins ist von Bemo und viel schoener, nur sooo klein.

Werde mich auch mal darum kuemmern und neue Achsen anstelle der zwei zusaetzlichen nichtmodellgerechten Blindwellen einbauen.

Gruss

Nietenzaehler
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Beitrag von furkabahn »

Hallo zusammen

Hab das Kroki auch mit den Spurkranzrädern modifiziert.
Die Stromabnahme und die Adhäsionsverhalten sind viel besser geworden, besonders in Kurven.
Fahrbetrieb ist bei guter Gleislage ab R2 möglich, im Garten sollte es aber R3 sein.

Schön wäre es den eingebauten ESU Loksound XL noch mit einem Kondensator auszustatten. Habt ihr das mit dem ESU schon ausprobiert??



Gruss Joachim
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Waldbahner a.D.
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Beitrag von Waldbahner a.D. »

Das Gerd fährt völlig ohne Soundmodule :-)
Daher nix Erfahrung mit ESU...
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Christian
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Beitrag von Christian »

Hallo Gerd,
ich habe daheim auch ein Kroko. Es ist das grüne :oops: und müßte ca. 1990 gebaut worden sein. Ich hatte vor längerer Zeit auch Mal einen Leistungstest durchgeführt, und es mußte sich nur knapp meiner 6-Achsigen Mallet geschlagengeben. Meine 2095 ÖBB konnte bei weitem nicht so viele Wagons ziehen wie das Kroko. Ich habe die Lok nicht modifiziert, bis auf den Esu Loksounddecoder, der übrigens ohne Kondensator angeschlossen ist :gruebel: . Über die Stromaufnahme konnte ich bisher nie klagen :grinsevil: . Bei mir fährt erst die Putzlok ein paar Runden und dann erst startet der normale Fahrbetrieb :schlaumeier: .
Vielleicht hat LGB über die Jahre etwas an der Lok verändert :?: . Wann wurde denn deine hergestellt?

Gruß

Christian
Praxis ist: Wenn alles funktioniert und keiner weiß warum!
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Waldbahner a.D.
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Beitrag von Waldbahner a.D. »

Hallo Christian

Meines habe ich 1996 gekauft... Baujahr weiß ich jetzt nicht... könnte aber mal nachschauen.

Gruß vom Gerd, der sich sicher ist, daß es nicht bei allen Loks so ist..
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AW: Das Lehmänische Krokodil und seine Macken...

Beitrag von Ebi »

Hallo zusammen,

bei mir führten folgende Schritte zum Ziel

1. "Mitläuferachsen" (die Inneren) mit Lehmann-Kohlen zur Stromaufnahme herangezogen
2. mittlere Achse mit Spurkranz und beidseitig mit Haftreifen, Spurkranz-Innenabstand 40 mm (LGB-Normzustand)
3. Außenachsen ohne Haftreifen für Antrieb und Stromaufnahme

Mit dieser Ausstattung schaukelt mein Krok einen schweren Güterzug mit 8 4-Achsern durch den Garten
Bild
http://www.ruehl-net.de/gartenbahn/z-gueter1.htm

Die Geschichte mit den Haftreifen hat natürlich einen Haken: nur mit dem Spurkranzabstand von 40 mm liegen die Gummis schön auf dem Schienenkopf. Das Drehgestell verklemmt sich dafür aber bei R1 Radien. Das Krok kommt da zwar durch, auch bei S-Kurven, aber man sieht an der Geschwindigkeit, dass es sich reichlich schwer damit tut.
Wer auf die Haftreifen verzichtet, könnte mittig die Spurkranzabstände etwas verkleinern, damit dürfte die Zugleistung aber auch wieder abnehmen.

Alternativ könnte man auch die Spurkranzabstände der Achsen 1 und 3 verkleinern, nur verringert man sich damit auch die Zuverlässigkeit der Stromaufnahme und das Drehgestell dürfte auf den Geraden und in großen Kurven anfangen zu schlingern.

Fahrten auf R3 erledigt mein Krok ohne Murren, auch R3 Weichen sind kein Problem.
Gruss und :hallo:
Ebi

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www.ruehl-net.de/verkauf/index.htm
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