Welche CNC-Fräsmaschine kaufen?

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Moderator: fido

Harald
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Welche CNC-Fräsmaschine kaufen?

Beitrag von Harald »

Eine Frage an die CNC-Spezialisten,

Fritz und ich wollen uns eine CNC-Fräsmaschine kaufen.
Wir haben an diese gedacht -
http://www.easgmbh.de/images/volldampf_ ... erenet.pdf

Was haltet Ihr davon :?:
Was würdet Ihr kaufen zum gleichen Preis :?:
Was braucht man zusätzlich an Grundausstattung :?:

Warten gespannt auf Euere Antworten :D
Fritz und Harald
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Waldbahner a.D.
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Re: Welche CNC-Fräsmaschine kaufen?

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Hi ihr beiden,

Genau diese werde ich mir am Samstag in Sinsheim kaufen ;-)
Zu der Fräse brauchst du noch einen Fräsmotor, Eine Steuerelektronik und eine passende Software.
Ich habe vor alle Teile von EAS direkt zu kaufen. Dann kommt alles aus einer Hand.
Die Frässoftware von EAS bietet zusätzlich den Vorteil, daß sie unter Windows und nicht wie die meisten anderen unter DOS laufen. Das macht einiges einfacher beim Handeln der ganzen Software.
An Zeichnungen kann man hier auch Corel-Dateien (allerdings keine 10er.. da gibts wohl noch Probleme) einlesen und verarbeiten. Mit der Demoversion, welche man herrunterladen kann, habe ich shcon mal ein wenig gespielt und ich finde das Programm ansich nicht schlecht.

Bisher habe ich ja die kleine BGS60 von EAS und bin sehr zufrieden damit. Was man damit alles anstellen kann konnte man ja schon in meinen letzten Beiträgen verfolgen.

Ich finde EAS bietet sehr günstige Preise in Sachen CNC an. Die EASY300 mit Motor, Software und Steuerung kommt auf knapp 2900,- Taler. Wenn ich mir anschaue was so manche Gartenbahnlok kostet..... Und der Support ist Spitze :gut:

Genaueres zu der Fräse werde ich dir erst in gut 3 Wochen berichten können, wenn sie in meinem Keller steht und die ersten Probeläufe durch sind.

Die Entscheidung zu der Fräse fiel bei mir im übrigen erst gestern, da ich auf meiner kleinen Fräse mit meinen Zahlreichen Projekten langsam an die Grenzen Stoße. Außerdem bietet die große Bearbeitungsfläche von 1020x300mm die Möglichkeit lange Rahmenteile und Seitenwände am Stück zu fräsen. Das wird mir z.B. bei meinen kommenden Bernina-Loks zu gute kommen.

Gruß vom Gerd
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Re: Welche CNC-Fräsmaschine kaufen?

Beitrag von Eisenbahner »

Schaut Euch doch mal die an: www.cnc-step.com

Pfiffiges Konzept und ein interessanter Preis. Über Support und Qualtität kann ich Euch leider nicht weiter berichten, werde mir aber dieses Maschinchen einmal in nächster Zukunft näher betrachten.

Wichtig bei den ganzen Leichtbaukonstruktionen ist die Dämpfung des Gestells und die Krafteinleitung der beim Fräsen entstehenden Momente ins Gestell (Hebelarme).

Aber alle Theorie hilft da nix, da ist ausprobieren angesagt.

@Waldbahner: Habe großes Interesse an Erfahrungsbericht, kann leider nicht nach Sinsheim.

Gruß

Eisenbahner
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Re: Welche CNC-Fräsmaschine kaufen?

Beitrag von Flachschieber »

Hallo Harald

kann die Maschine auch Messing fräsen und bis zu welcher Materialstärke und Fräsergröße ist die Maschine einsetztbar?

Grüße

Marco
villa
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Re: Welche CNC-Fräsmaschine kaufen?

Beitrag von villa »

Hallo Marco,
die Maschinen von EAS sind Modular aufgebaut. Du kannst alle Elemente nach Anforderung tauschen bzw. zusammenstellen. So könnte man wenn man will einen Drehmel einspannen (nicht empfehlenswert) oder die Highend-Fräsmaschine. Die normale Baumarktfräsmaschine - BOSCH - geht auch. EAS bietet da mehrere Möglichkeiten. Du hast z.B. bei der Standardmaschine die Wahl, über Austausch des Futtereinsatzes bis zu 8 mm Schaftstärken einzusetzen. Im Grundpaket sind meineswissens 3,2 mm und 8 mm Aufnahmen enthalten. Messing ist kein Problem für die Maschine, ein gutes Lehrbuch über Zerspanungstechnik ist dagegen Pflicht.

Gruß vom Niederrhein
Peter Böhmer
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Waldbahner a.D.
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Re: Welche CNC-Fräsmaschine kaufen?

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Hi,

@Eisenbahner : Zu der von dir erwähnten Fräse möchte ich ein paar Erfahrungen sagen, welche ein Kollege mit einer Step-Four gemacht hat. Das Portal wird rechts und links auf einem Rundmaterial geführt... Wenn du nun einen großen Motor, z.B. eine Oberfräse, einspannst kann es passieren, daß das Portal im mittleren Bereich nach unten durchhängt, wodurch sich die Frästiefe ändert. Die Step-Four meines Bastelkollegen haben wir daher umbauenlassen/umgebaut, da die Ergebnisse teilweise sehr unbefriedigend waren.
Ich will nicht sagen daß es bei dieser auch so ist, da ich die Fräse nicht kenne. Ich wollte nur darauf hinweisen.

@Marco:
Geh doch am Wochenende mal bei EAS vorbei. Die haben die EASY440 (welche sich nur durch eine breitere Aufspannfläche unterscheidet) auf dem Stand in Aktion.

Gruß vom Gerd

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Re: Welche CNC-Fräsmaschine kaufen?

Beitrag von Flachschieber »

Hallo Gerd

ich werde wenn ich nach Sinsheim komm da mal vorbeischaun.Aber so richtig gefallen mir diese "leichten" Tischmaschienen nicht.Kommt eben immer auf den Anwendungsfall an.Und deshald sind diese Tischmaschinen für mich eigentlich nix wenngleich sie die bessere Software haben.Ich hab bis jetzt PC dreh und ich komm für meine Bedürfnisse auch damit zurecht.Aber manchmal würde man sich schon eine gescheite Bedienoberfläche wünschen.

Grüße

Marco
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Re: Welche CNC-Fräsmaschine kaufen?

Beitrag von villa »

Noch ein kleiner Nachtrag. Ich war letzte Woche bei EAS in Rheinberg und hab mir die EAS(Y) gekauft. Dabei sah ich in der aktuellen Produktion eine Maschine mit einer Tischfläche von ca. 1500x2500!!!, wobei die Führungstechnik identisch mit der 30er war. Ich glaube über durchhängen braucht man sich da keine Sorgen zu machen.

Zum Schluss noch: Ich bin nicht mit der Firma EAS verheiratet, bin nur mit deren Maschinen und dem Service sehr zufrieden. Nicht das jemand meine Euphorie falsch versteht....

Peter
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fido
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Re: Welche CNC-Fräsmaschine kaufen?

Beitrag von fido »

Hallöchen Harald,

nachdem es um das CNC-Fräsen und um einem Marktüberblick geht, habe ich die Diskussion auf den "Marktplatz" verschoben.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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fido
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Re: Welche CNC-Fräsmaschine kaufen?

Beitrag von fido »

Hallöchen,

ich gebe auch gerne meinen Senf zu. Erstmal zu meinen Erfahrungen. Ich besitze eine Wabeco F1210 (umgebaut von F1200), die auf CNC umgebaut wurde. Ohne Marcos Einsatz hätte das nicht geklappt. Außerdem lese ich gerne http://5128.rapidforum.com/ , wo das Thema "welche Fräse kaufe ich für den Heimbedarf" häufig läuft.

Ich kenne drei verschiedene Arten von CNC-Fräsen zwischen 2000,- und eur 4000,- inkl. CNC auf dem Markt:

1) Flachbett CNC-Fräsen wie http://www.step-four.at/ , http://www.stepwalk.de/ , http://www.easgmbh.de/ , http://www.team-haase.de/ oder die vielen Anbieter auf ebay.

2) Hobby-Fräsmaschinen umgebaut auf CNC. Die Maschinen gibt es von http://www.hbm-maschinen.de/ , http://www.wabeco-remscheid.de/ , http://www.optimum-maschinen.de/ und http://www.rc-machines.com/

3) Gebrauchte Industriefräsen von ebay, umgebaut auf CNC


Zu 1)
Diese Maschinen sind aus ALU-Profilen in Portal-Technik aufgebaut und bessere Graviermaschinen bzw. Schneidplotter. Sie sind bei kleiner Bearbeitungsfläche sehr günstig oder bei großen Berarbeitungsflächen noch bezahlbar. Typische Werkstoffe sind Holz und Kunstoff. Bei Alu und Messing stossen diese Maschinen an ihre Grenzen. Das grundlegende Problem ist, dass das Portal auf Stahlachsen verschiebbar ist und sich dieses in der Mitte um einige 100stel mm durchbiegt. Außerdem ist das ganze Portal nicht verwindungssteif und verbiegt sich bei Metallbearbeitung messbar. Übrigens kann diese Portale auch selbst bauen, wenn man über viel Zeit sowie über eine Drehbank und eine konventionelle Fräse verfügt.

Tipp: Einfach mal auf der Messe fragen, welche Toleranzen bei Fräsen an Messing Ms58 in der Mitte des Portals (X, Y und insbesondere Z-Achsen) auftreten. Meistens kommt der Verkäufer ins Stottern oder wird ganz ehrlich. Wenn ich heute nochmal eine Fräse kaufen müsste, würde ich eine DXF-Zeichung und einem Messingklotz auf die Messe mitbringen, den Klotz in der Mitte in mehreren Ebenen ausfräsen lassen und mit der digitalen Schieblehre die Toleranzangaben des Verkäufers nachmessen. Mehr als ein halbes Zehntel Abweichung machen auf Dauer keinen Spaß, egal was der Verkäufer erzählt.

Zu 2)
Diese Maschinen sind aus Stahl und wiegen 100 kg aufwärts. Die Wabeco F1210 ist ein guter Kompromiss zwischen der Bearbeitungsfläche (500mm x 125mm) und dem Preis. Die Opti OPTI BF 20 ist wegen des niedigen Preises sehr beliebt. Aber auch die OPTI F 45 mit 330kg wird gerne gekauft und auf CNC umgebaut. Der Vorteil dieser Maschinen ist, dass sie auch für Metall und insbesondere Stahlbearbeitung ausgelegt sind, da sie entsprechend schwer und massiv gebaut sind. Daher sind sie auch entsprechend präzise, haben aber im Vergleich zu Preis eine kleine Bearbeitungsfläche. Dafür kann man jedes Material fräsen. Man kann sich am Gewicht orientieren: Je schwerer und massiver die Fräse, desto besser ist die Maschine für die Metallbearbeitung ausgelegt.

Zu 3)
Das ist die > 500kg Klasse. Auch diese Maschinen sind bezahlbar, wenn man einen stabilen Boden im Keller hat und mit dem Gabelstabler das Haus befahren kann :-)
Vorteil: Sie halten ewig und sind auch für schwere Stahlbearbeitung geeignet.


2) und 3) baut man selbst um. Dafür kann man fertige Seits z.B. bei http://www.pcdreh.de/ oder bei http://www.lewetz.de/ kaufen, aber auch einzelne Komponenten.


Spindeln:
Neben dem Aufbau der Fräse sind die Spindeln wichtig. Bei Spindeln unterscheiden wir die normalen Gewindestangen (günstig) und Kugelumlaufspindeln (teuer). Mit den normalen Spindeln erreicht man Toleranzen von 2/100 bis 5/100 mm und hat mit dem Umkehrspiel in der Mutter auf der Spindel zu kämpfen (oft mehrere 1/100 mm, zum Glück mit PCDreh und PNCN auszugleichen). Kugelumlaufspindeln sind vorzuziehen, wenn man die Fräse noch bezahlen kann. Leider summiert sich das Spiel immer so auf, dass die Teile genau dann nicht passen, wenn es wichtig wäre.


Fräsmotor:
Hier wird alles angeboten, von Proxxon über Oberfräsen bis zur HF-Spindel. Bei der Bearbeitung von Blech ist Drehzahl wichtig. Zwischen 3000 und 20.000 u/min liegt man richtig, wobei die Vorschübe bei 3000 U/min und einem 1,5mm Fräser schon sehr niedrig sind. Ein guter Kompromiss bei niedigen Preis ist z.B. die Kress 900W Oberfräse, für die man auch 6mm Spannzangen bekommt. Übrigens sind die meisten professionellen Fräser zwischen 1 und 3mm mit 6mm Schaft zu haben. Aber eine 2,5mm Spannzange ist für kleine Bohrer auch eine gute Anschaffung. Übrigens werden Fräser immer in Spannzangen gespannt und nie in einem Futter. Man kann eigentlich bei allen Fräsen den Fräsmotor abbauen und durch einen anderen ersetzen - nur der Aufwand ist unterschiedlich gross.


Software. Hier gibt es zwei Techniken:

1) MSDos-basierte Software, die die Schrittmotoren über eine Karte mit Schrittmotor-Endstufen direkt ansteuert

2) Windows-basierte Software, die die Fräsdaten zu einem externen Steuergerät (mit Microprozessor und der Endstufe) schickt und die dort verarbeitet werden

Der Typ 2) kostet 50% bis 100% mehr als Typ 1), dafür hat man eine schicke grafische Benutzeroberfläche mit weiterfühenden Funktionen. Und bei 2) spart man sich das Booten von Dos oder den Datenaustausch mit Diskette zu einem 2. PC unter Windows.


Fazit:
Ich würde den Kauf nicht über das Knie brechen. Informiert euch gut und überlegt euch, welche Materialen bei welcher Bearbeitungsfläche gefräst werden sollen. Testet die Fräse und die Software vorher. Und kauft keine Portalfräsen auf ebay. Auch von den meisten Bausätzen zu Portalfräsen ist abzuraten. Ebenso von Proxxon.
Zuletzt geändert von fido am Do 17. Mär 2005, 22:49, insgesamt 1-mal geändert.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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