HG 3/4 der DFB oder FO

[Ge6/6II]

Tach ,

.Es ist immer ein freude wenn ich sehe was du da baust . Bei mir fehlt noch das nötige Grundwissen . Maschinen habe ich aber das alleine macht noch kein Modell .

Gruß

Eric (Ge6/6II)

[rau.mi]

Hallo Eric,
meine Drehmaschine habe ich jetzt seit 11 Jahren, die Fräsmaschine ein paar Jahre weniger. Um mit der Drehmaschine warm zu werden habe ich mir damals eine kleine Lokomobile aus dem "Handbuch für Modelldampfmaschinen" vorgenommen. Da wird man Schritt für Schritt in verschiedene Techniken und Kniffe eingeführt.

So ein Plan mit Anleitung ist für den Anfang nicht schlecht. Dann merkt man, was geht und wie.
Doch jetzt beim Lok- Projekt dauert es bei mir immer wieder lange, bis ich mir überlegt habe, wie der nächste Schritt gehen könnte - und bis ich mich an die Ausführung traue. Und wenn durch einen Fehler dann tagelange Arbeit kaputt geht, lasse ich dieses Projekt ein paar Monate liegen, bis der Schmerz sich gelegt hat und die vergebliche Arbeit vergessen ist und fange dann nochmal von vorne an.

Also: nur Mut zum learnig by doing.
Schöne Grüße
rau.mi

[rau.mi]

Am Wochenende gab es wieder einen Bastelschub, so viel, dass ich den Zahnradwagen zusammenstecken konnte.
IMG_6467a (rau.mi)


Spannen war das Ausprobieren, ob er nun tatsächlich in den Lokrahmen passt ohne zu klemmen. Tut er! Das war auch so eine Art Hochzeit.
IMG_6464a (rau.mi)


Freilich hat sich dann gleich das nächste Problem aufgetan. Ich habe als Triebzahnräder einfache Zahräder Modul 1 vorgesehen, weil die von der Teilung her passen, habe mich aber bisher nicht mit der Geometrie von Triebzahnräderzähnen auseinandergesetzt. Ergebnis: die Zahnräder heben die Räder von den Schienen ab.
IMG_6449a (rau.mi)

Jetzt bleibt mir nichts übrig, als den Zähnen die richtige Form zu verpassen.

Schöne Grüße
rau.mi

[theylmdl]

Hallo rau.mi!

Ergebnis: die Zahnräder heben die Räder von den Schienen ab.

Passiert das auch bei genug Lebendgewicht? Auf Deinem sehr guten Bild von der Seite ist zu sehen, dass die Teilung anscheinend doch nicht so extraprima passt.

Wenn ich mir das linke Zahnrad ansehe, angenommene Fahrtrichtung nach rechts, berührt der erste Zahn an der Zahnstange (rechts) fast, der zweite unten liegt in der Mitte und der dritte (links) liegt schon fast vorne (rechts) wieder auf. Das wird auch beim rechten Zahnrad deutlich.

Der Anblick Deines Zahnradwagens ist die helle Freude, Hut ab! Da glänzen meine Augen ebenso wie Deine Metallteile.

Grübelnde Grüße,

[Terrassenbahner a.D.]

Jetzt bleibt mir nichts übrig, als den Zähnen die richtige Form zu verpassen.

Ich würde Dir sogar empfehlen, ein Zahnrad aus der roten Schachtel mal genau zu vermessen und ggf. komplett neue Zahnräder (mit geraden, statt dreieckigen, Zähnen) zu fräsen. Ich kann Dir auch gerne ein grob bemaßtes Bild von einem nagelneuen Original-Rotschachtel-Zahnrad zukommen lassen, wenn Du so was nicht haben solltest (Plastik hat ja nicht jeder... ).

Grüsse,
Georg

[ottmar]

Hallo Raumi,

hast Du vielleicht schon mal überlegt konstruktiv eine Torsionskupplung zwischen den beiden Zahnrädern vorzusehen.

Bisher habe ich nur schlechte Erfahrungen mit zwei fixgekuppelten Zahrädern gemacht - was in der Geraden noch gerade so funktioniert, sorgt in der Kurve für schnellen Verdruß!

Meine HGe 4/4 II hat welche und auch bei meinem geplanten Deh 4/6 werde ich so etwas vorsehen - in dem besonders primitiv: Ein Zahnrad wird direkt starr über ein Getriebe mit dem Motor verbunden. Die andere Seite benutzt einen Gummidämpfer als Torsionspuffer bevor es auf die andere Getriebeseite geht. In Deinem Falle wäre eine elastische Buchse(n) nicht übel.

...und das korrekte Profil auf dem Zahnrad wäre dann noch das I-Tüpfelchen, wie Georg schon geschrieben hat. ..oder noch besser schau auf das Zahnradprofil von den Schurerschen Zahnradloks... Der hatte das gleiche Problem-

Gruß Ottmar

[rau.mi]

Hallo Ottmar und Georg,
was in der Kurve passiert, habe ich mir tatsächlich noch gar nicht überlegt. Allerdings gefällt mir die Vorstellung, in den so gut sichtbaren Zahnradwagen Gummi einzubauen, gar nicht. Wenn die Zahnräder funktionieren, baue ich eine Kurve auf (R3) und mache Versuchsfahrten.

Ich habe selber tatsächlich auch eine LGB Hge 2/2 der FO. Deren Zahnrad habe ich jetzt studiert, so weit man es sehen kann. Weil es direkt hinter dem Rad sitzt, sieht man dummerweise den Eingriff nicht so gut. Aber dass die Zahnflanken gerade sind und dass das seinen Grund hat, habe ich kapiert.
Ich bin schon am Experimentieren.
Leider habe ich kein Bild von einem Schurerschen Zahnrad.
Schöne Grüße
rau.mi

[rau.mi]

Jetzt bin ich mit den Zahnrädern soweit zufrieden.
Bestimmt ginge es noch besser und exakter, aber ich vermute, für meine Zwecke reicht es so.

Triebzahnr_der_2_1 (rau.mi)



Triebzahnr_der_2_3 (rau.mi)


Den Zähnen habe ich die Form gegeben mit einem selbst hergestellten Formfräser. Aus einem Stück Silberstahl habe ich eine Form gedreht und so lange probiert, bis das Teil im LGB- Zahnrad spielfrei gepasst hat.


IMG_6470 (rau.mi)


Dann habe ich die Hälfte abgefräst.
IMG_6474 (rau.mi)


Und noch einmal ein Viertel. Das ganze gehärtet, angelassen, den Grat abgeschliffen und dann gefräst.
IMG_6484 (rau.mi)



IMG_6485 (rau.mi)


Gezittert habe ich nur, ob das Ding durchhält bis alle Zähne fertig sind. Hat es nicht. Als noch etwa 10 Zähne zu fräsen waren, ist der erste abgebrochen. Stöhn! Dann musste ich eben noch einen machen.

Schöne Grüße
rau.mi

[fst-tigrottino]

Grossartig, rau.mi, deine feinmechanische Detailstudie von der Werkzeugfabrikation bis zum fertigen Produkt.
... und die Ruhe, mit der du davon erzählst, wie du für die letzten Zähne das Ganze gleich nochmals hast fertigen müssen (oder wars ein Dürfen, und darin liegt der Schlüssel zur Ruhe?)!

[Glacier-Express]

rau.mi,
Du bist einfach ein Genie, weiss gar nichts andreres zu sagen.
Gruss, Manfred