resin: erster versuch zum eigenen modell

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Moderator: fido

paule
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resin: erster versuch zum eigenen modell

Beitrag von paule »

hallo die runde!

angestoßen durch einige forumsmitglieder versuche ich gegenwärtig, mir die resin-technologie zu erschließen.

ich habe bis dato keine ahnung von der materie. :oops: deshalb will ich euch in lockerer folge an meinen versuchen teilhaben lassen. vielleicht kann ich einsteigern wie mir helfen, vielleicht helfen mir und uns auch die alten profis. :idea:

ich habe über einen restauratoren aus magdebg eine abformmasse bekommen, die mehrfach wiederverwendbar ist. das zeug heißt SHERA-FORM. basiert auf agerager-basis. das ist das, womit wir im bio-unterricht klase acht bakterien-kulturen gezüchtet haben. :schlaumeier:

im ausgangszustand ist das eine halbsteife masse, die im separaten wasserbad auf ca. 92 ° erhitzt, zähflüssig wird. der vorteil ist, dass es nach formverschleiß mehrfach wiederverwendet werden kann. man schmilzt es einfach wieder ein. nach produktinfomation separieren sich auskristalilsierte feste bestandteile an der oberfläche abschöpfbar wie schlacke im eisenguß.

für testzwecke habe ich als urmodell die köf-achslager von strauß benutzt. keine angst, ich habe nicht vor, plagiate zu erstellen. ich will nur wissen, wie das gießen geht, bevor ich mich an ein eigenes urmodell mache. geplant sind feldbahn-achslager in 1:13. wenn allerdings bommel seine achslager als kleinserie auflegt, mache ich mich an was anderes :wink: :!: :D :shock:

ich habe also das zeug in einem flachtauchenden behältnis mit deckel im wassertopf auf über 90 ° erhitzt. bis die abformmasse flüssig wurde, habe ich in zwei stunden zwei bis drei liter wasser verdampft. es bestätigten sich die alten regeln der physik, wonach ein deckel auf dem schwimmer mit der abformmmasse und ein deckel auf dem wassertopf den schmelzprozeß bzw. den aggregatzustandwechsel beschleunigen. dennoch brauchte ich insgesamt ca. 3 h, um das halbsteife material insgesamt gießfähig zu machen.

ich habe einen 8 x 8 x 2 cm großen abformkasten aus holz gebaut, den ich vorsichtshalber mit folientrennmittel ausgepinselt habe. herrn strauß seine achslager habe ich ebenfalls zweimal gepinselt, beim ersten auftrag war sichtbar und tastbar kein unterschied zum urzustand zu erkennen, da die teile offensichtlich eine starke oberflächenrauhigkeit aufweisen.

bei ausgießen und schon beim verflüssigen hat sich gezeigt, dass das ager...-material beim übergang von fest in flüssig schätzungsweise 30 % volumen verliert. also nachkochen. da ich angst hatte, das flüssige material in den formkasten zu gießen und ggf noch eine stunde nachzukochen für´s nachfüllen, habe ich festes abformaterial dem schon flüssigen beigegeben. ich wollte halt in der form keinen evtl. möglichen laminateffet erzielen. allerdings habe ich keine ahnung, ob das vor- oder nachteilig ist. die abformmasse braucht mit deckeln ca. eine std., bis der aggregatzustand wechselt. ich habe trotzdem ab und an nachgegossen, wie gesagt, es ist wiederverwendbar.

das ausgießen der form vor etwa einer stunde hat ergeben, dass das zeug absolut homogen ist. probeabformungen formlos und in-form haben gezeigt, dass sich weder an der oberfläche des modells, noch in anderen bereichen der form blasen gebildet haben. offensichtlich ist auch außer bei unbehandeltem holz der einsatz von trennmittel nicht nötig. die abformmasse ließ sich immer gut lösen. eben hat sich gezeigt, dass der gummi sich auch auf holz ohne trennmittel abrißfrei lösen ließ. dafür habe ich schmierige finger :? ich habe allerdings die urmodelle noch nicht ausb dem fomkasten genommen. morgen mehr.

eines der beiden achslager habe ich vorsichtsahalber mit einem steiger dn 2 mm versehen, da ich keine ahnung habe, was beim ausgießen der form in epxyd-harz passiert.

der beliefernde restaurator hat mir die masse zum testen überlassen, bisher arbeitete er mit silikon. sein tipp war, quasi über versuchen von unten anzufangen. ich habe die erste ebene mit dem einsatz von trennmittel quasi übersprungen. mal sehen was wird.

morgen gibts bilder vom abformen.

probeausgießen wollen wir mit irgend einem material auf acrylbasis unter druck im schnellkochtopf. keine ahnung, wie das konkret geht. die restaurierenden jungs betten auf diese art feinschliffe von gesteins- und farbproben mittelalterlicher bauwerke ein. da sie da sie´s aufgrund ihrer referenzen bundesweiter denkmalämter perfekt verstehen, bin ich zuversichtlich, ohne nachzufragen

hilfe in der richtung ist immer wilkommen :!:


grüße!



paule
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Re: resin: erster versuch zum eigenen modell

Beitrag von paule »

verdammte axt!

habe gerade den gummi aus dem formkasten genommen.

alles, was oberfächenkontakt hatte, hatte ein sehr kleines wasserpolster, was die strukturen der oberflächen logischerweise im wahrsten sinne verwässert hat.

wenigstens weiß ich jetzt, wieviel rohmaterial der abformmasse ich nehmen muß. kurioserweise ist zum volumenschwund kein masseschwund eingetreten; nachwiegen hat´s gezeigt. ob´s am kondensat liegt - keine ahnung. es hat sich allerdings gezeigt, dass das material schon nach kürzester abkühlzeit nicht mehr gießfähig ist. daher verstehe ich nicht, was die aussage aus der produktinfo bedeutet: "... erhitzen im wasserbad auf 92 °C. verarbeitungstemperatur ca. 45 °" ich schätze, dass sich die gußmasse in 2 min per se nicht um 50 % verirngert. aber wie gesagt, ich habe bislang keine ahnung vom gießen.

ich werde jetzt mal das material aus der verpackung "erstverflüssigen", bevor ich irgend einen formkasten ausgiesse.

kann sein, dass ich auf der perfekten grundlage von fachtechnischem schwachsinn arbeite, aber es ist halt mein erster versuch...

wenigstens war es keine vertane freizeit, da mein chef die ganze firma auf kurzarbeit 0 gesetzt hat.


genervte grüße

gummi-paule
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Balu
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Re: resin: erster versuch zum eigenen modell

Beitrag von Balu »

Guten Morgen,

ich muss gestehen, ich verstehe nicht gerade viel von dem was Du schreibst. :gruebel: Evtl. könntest Du ja mal Bilder beifügen, vielleicht macht es dann ja "klick" bei mir. :P :P :P Bisher stell ich mir eine einteilige ???? Form mit Zeugs vor, dass nach dem "trocknen" um 30% geschrumpft ist. Das kann ja wohl nicht so sein, oder?

Was mir schon viel bekannter vorkommt ist Dein zweiter Beitrag: Frust, Verzweifelung und Verwirrung - :motz: :wall: :freak: - Nur nicht unter kriegen lassen!!! Irgendwann "platzt" der Knoten.

Grüße von dat Balu, der wo hat auch grad "Frust" :teddy:
Chris
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Re: resin: erster versuch zum eigenen modell

Beitrag von Chris »

Hallo Giessfreunliche,
Ich bekomme immer einen Katalog von Micro-Marc,ein Versandthaus in den USA das sehr gute Bastelwerkzeuge im Progremm hat so wie die Ganze Palette von Giessharzen sowie Form Materialien.Ein besonders gutes Angebot ist ein Komplett Giessatz(Formmaterial,Resin,Fommasse zum abdruecken,Loesungsmittel etc) das Ganze kann man auch unter ihrer Website:
www.micromarc.com
finden.
Viel Spass beim stoebern
Chris :D 8) 8) 8)
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Bommel
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Re: resin: erster versuch zum eigenen modell

Beitrag von Bommel »

Moin paule,

ich weiß zwar nicht, was das für Teufelszeug ist, das Du da verwendet hast...
Das klingt zwar alles irgendwie interessant und spannend, aber scheinbar hat sich das Abformmaterial noch nicht so richtig im Modellbaubereich durchgesetzt. Zumindest habe ich noch nichts von diesem "Materialtip" gehört und offensichtlich hat's damit auch paar Besonderheiten. Aber was soll's, wenn sich die Abformmethode für feine Gießteile verwendbar optimieren läßt, ist Dir auf jeden Fall der Resinguß-Buntbahnpreis 2005 sicher. Ein taugliches und wiederverwendbares Abformmaterial suche auch ich schon lange, an "bewährten" 2K-Silikonen kann man sich ruinieren.
paule hat geschrieben:geplant sind feldbahn-achslager in 1:13. wenn allerdings bommel seine achslager als kleinserie auflegt, mache ich mich an was anderes
och, tu Dir keinen Zwang an :twisted: , aber an dem Thema "Achslager" bin ich seit dem letzten Wochenende auch wieder dran - ich habe mein altes Urmodell wieder ausgekramt und noch etwas "aufgearbeitet". Ich bin in Sachen Resin/Weißmetall/Formbau bestimmt auch kein Profi, aber ich hab gerade richtig Spaß an 'ner 3 teiligen Form. Das Lager hat eine ganz häßliche Hinterschneidung und die 4 Löcher (Lagerdeckelbügel, Befestigungsflansche) wollte ich eigentlich gleich im Gußteil haben. Da sind vielleicht auch noch paar unentdeckte Frustausbrüche mit eingebaut.
Momentan wird gerade Formteil Nr. 1 "fest", wenn alles klappt bin ich am Wochenende mit der Form fertig. Und wenn dann noch das Wetter mitspielt und die Kinder brav sind werde ich evtl. nächste Woche das erste Ergebnis zeigen können.
Oder die nächste Form bauen müssen....:wall: :nixweiss:
Apropos Formkasten, kleiner Tip: nimm Legosteine. Aber kauf Dir eigene und nimm nicht die der Kinder. :twisted: :lol: :twisted:

Schöne Grüße

BBildmmel
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Re: resin: erster versuch zum eigenen modell

Beitrag von Regalbahner »

Hallo Bommel
Bommel hat geschrieben: an "bewährten" 2K-Silikonen kann man sich ruinieren
Ich hatte vor einiger Zeit telefonischen Kontakt mit einem
Herrn Michael Müller
Lucebni zavody a. s. Kolin
Export Manager

wegen der Silkonabformmasse Lukopren N .
Der Tipp war von Petr.
phpBB2/viewtopic.php?p=203662#203662
Er verlangt für ein Kg inkl.
Härter ca. 10 Euro . 250 Gramm Trennmittel sollten 1 Euro kosten .
Das Geschäft kam wegen der hohen Versandkosten von Tschechien 30 Euro
nicht zustande . Er hätte mir 500 kg frei Haus geliefert :wink: :wink: :wink:
Es soll aber im Laufe des Frühjahrs einen Händler in Nordeutschland geben , über
den man das Zeugs geringfügig teurer beziehen könnte . Wenn es soweit ist will
er mir Bescheid geben . Ich werde dann natürlich auch hier Bescheiiiiiid rufen .

Tschau Christoph
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Re: resin: erster versuch zum eigenen modell

Beitrag von sp1 »

Disclaimer: Ich bin nicht schuld wenn der Topf irgendjemandem um die Ohren fliegen sollte, weil er meint, meine blöden Ratschläge zu befolgen..
Zuletzt geändert von sp1 am Mo 31. Jan 2005, 07:45, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: resin: erster versuch zum eigenen modell

Beitrag von Stoffel »

Hallo Christoph,

vielen Dank für Deinen Hinweis auf die Silikonabformmasse Lukopren N. Petrs Hinweis seinerzeit war mir irgendwie entgangen. :oops:

Die HP zog ich mir zwischenzeitlich mal rein. Man kann sie auch in eine mir verständliche Sprache umstellen. :D Grundsätzlich lesen sich die technischen Daten nicht schlecht. Den Preis von 10,- Eurinchen pro Kilo halte ich für sensationell günstig. :biggthumpup: Klar, die Bestellung von einem Kilo macht aufgrund der Versandkosten keinen Sinn, bei drei Kilo sieht die Welt schon ganz anders aus. :D

Zwei Dinge gefallen mir allerdings nicht an diesem Silikon:
:arrow: Das Mischungsverhältnis mit 1,5% bzw. 2% Härter ist sehr schwer zu dosieren bzw. gleichmäßig zu vermengen. Erfahrungsgemäß gibt es da immer Nester, die einfach nicht hart werden wollen. :(
:arrow: Die Hitzebeständigkeit ist äußerst bescheiden, leider nur 180° bzw. 250°. Insofern ist es nichts für die Weissmetall-Fraktion. Für die Resin-Giesser ist das aber in Ordnung. :?

Schade, ich hatte schon gehofft einen Ersatz für das sündhaft teure WM701 zu finden. War nix, also weitersuchen. :lupe:


Gruß vom Stoffel :scherzkeks:
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Re: resin: erster versuch zum eigenen modell

Beitrag von Regalbahner »

Hallo zusammen

Jetzt habe ich doch tatsächlich heute ein Paket aus Kolin bekommen .

Lukopren (Regalbahner)
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Hab allerdings keine Ahnung was das kostet , es war keine Rechnung dabei .
Ich werde nacher mal eine Mail schicken und dann schaun wir mal .
"Wohl oder übel " werde ich das dann auch mal ausprobieren müssen und natürlich berichten .

Tschau Christoph
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Re: resin: erster versuch zum eigenen modell

Beitrag von Stoffel »

Hallo paule,

ich habe mir den Thread nochmals genau durchgelesen. Eigentlich sind wir in sträflicher Art und Weise vom Thema abgekommen und wieder in die alten Bahnen verfallen. :oops: Das bestechende an Deinem Zeugs ist doch im Grunde, dass es beliebig oft recycelt werden kann. Da man ja meist nur 4, 8 oder 16 Teile aus einer Form giesst, macht das richtig Sinn. Da stellt sich die Frage , wie man Material sparen kann vielleicht bald gar nicht mehr. :idea:

Leider geht das Zeug natürlich nur für Resin, wenn´s bei ein paar 90° schon verformbar wird. Aber dennoch wäre es sehr interessant zu wissen, was man mit Deinem Zeugs alles machen kann. :lupe:

Fazit: unbedingt weiter berichten. Ich sehe schon Deine Nomination zum Buntbahn-Technik-Award 2005. :D


Gruß vom Stoffel :scherzkeks:
Zuletzt geändert von Stoffel am Mo 31. Jan 2005, 18:02, insgesamt 1-mal geändert.
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