Schwanenhalsdrehgestelle Typ SWS-1930 der RhB

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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kübelkiller
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Schwanenhalsdrehgestelle Typ SWS-1930 der RhB

Beitrag von kübelkiller »

Hallo Buntbahners

Hier möchte ich euch jetzt mal die Drehgestelle meiner Dampfzugwagen der RhB
in einem eigenen Thread vorstellen. Ich denke das haben die Drehgestelle ver-
dient. Einige kennen sie ja bereits, einige wissen auch schon wie sie sich an-
fühlen. Ich habe letztes Wochenende das Rollout des ersten fast fertigen Dreh-
gestells mit einem kühlen Kübel feiern können. Ich muss sagen, das Ding
läuft ( rollt ) wie geschmiert.
Zum Drehgestell:

Es ist eine konstruktion aus gefrästen Messingprofilen, und Weissmetallteilen.
Einige Formen dazu sind ja bereits im Thread "Giessformen für Weissmetall"
aufgetaucht.
Die ganze Konstruktion ist verlötet und verschraubt. Das war etwas knifflig
weil die meisten Teile natürlich keine exakt rechtwinkligen Geometrien aufweisen.
Das stört aber nicht. Im Gegenteil.
Die Blattfedern über den Achslagern sind gefräst aus Messing, die zugehörigen
Halte- und Beschlagsteile sind Weissmetallguss. Die Spiralfedern aus Edelstahl.
Zwischen den Weissmetallteilen und der Edelstahlfeder muss ich noch
Messingbuchsen einfügen, damit sich die Feder nicht mehr verschieben kann.

Das Achslager ist wie das Vorbild verschiebbar in der Führung gelagert, mit
einem gesunden Seitenspiel. Ich bezweifle jedoch jetzt schon, das der
Wagenkasten das Drehgestell jemals vernünftig einfedern wird. Er wird dazu
einfach zu leicht sein.
Die Nachbildung des Schwanenhalses ist noch nicht ganz fertig. Die
Schwanenhalsfeder ist Weissmetallguss. Der riesen Mesingklotz auf dem Träger
in der Mitte ist der Drehzapfen.
Abstützen wird sich das Drehgestell am Wagenkasten über die seitlichen
Federbuchsen. ( Nicht richtig sichtbar )
Es fehlt am Drehgestell noch die komplett Bremsanlage und die Nieten.
An diesen Teilen werde ich sicherlich am Detailreichtum nicht sparen.
So jetzt ist erstmal genug geredet. Jetzt ist Zeit für Bilder.

Schöne Grüße

Euer Kübelkiller :D :D :D


Erst mal die Übersicht
Bild

Dann von oben
Bild

Mit Rahmen
Bild

Im Detail
Bild

Zuletzt das Vorbild

Bild
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RhBler
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Re: Schwanenhalsdrehgestelle Typ SWS-1930 der RhB

Beitrag von RhBler »

Hallo Kübelkiller

Diese Drehgestelle sehen echt super aus. Sehr detailiert. Das gefällt mir.
Das Problem, dass die Federn wegen dem zuleichten Wagenkasten nicht
beansprucht werden, lässt sich lösen. Du musst einfach Figuren Herstellen
und in den Wagen setzen, so das dieser schwerer wird. :D


MfG Stefan
Harald
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Re: Schwanenhalsdrehgestelle Typ SWS-1930 der RhB

Beitrag von Harald »

Hallo KK,

ich kenne die Drehgestelle ja schon LIVE vom Stammtisch :D
Ich muss schon sagen die Teile werden immer genialer :!:
Ich freue mich schon wenn ich sie zum Begutachten wieder in den Händen halten kann.

Gruß
Harald
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Re: Schwanenhalsdrehgestelle Typ SWS-1930 der RhB

Beitrag von Stoffel »

Hi Küki,

auch ich gehöre ja zu den Auserwählten, die dass Drehgestell schon in den eigenen Händen halten durften. Das Ding sieht nicht nur fantastisch und sehr filigran aus, es ist auch viel robuster als es man meint.

:respekt: :respekt: :respekt:

Ich hatte es Dir ja schon vor ein paar Tagen persönlich gesagt, wiederhole es hier aber gerne:
Das Drehgestell ist eine absolute Meisterleistung. Ich kenne nur ganz wenige, die in dieser Detailtreue Modellbau betreiben (ich gehöre nicht dazu :oops: ). Man kann schon auf den ganzen Wagen gespannt sein. Das wird allerdings sicher noch ein wenig dauern. Schade, kann´s kaum abwarten. :(


Weiter so und vergiss nicht, weitere Baufortschritte hier vorzustellen. Da kann man immer etwas dabei lernen. :mrgreen:


Gruß vom Stoffel :scherzkeks:
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Re: Schwanenhalsdrehgestelle Typ SWS-1930 der RhB

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Tolle Arbeit ;-)

Außerdem bedankt sich "Gerds kleine RhB" für diese Nachbastelvorlage ;-)
Allerdings werden meine dann etwas kleiner und aus Kunststoff.

Gruß vom Gerd.
Wald- und Wiesenbahner aus Leidenschaft zum Wahnsinn :drool:
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Re: Schwanenhalsdrehgestelle Typ SWS-1930 der RhB

Beitrag von Balu »

................... :stumm:

Da bin ich einfach sprachlos!

................... :respekt:

Schon erstaunlich was so alles machbar ist und betrüblich was ich alles noch nicht kann. Vielleicht habe ich ja irgendwann auch mal die Chance die guten Teile "live" zu erleben.

Einige Fragen stellen sich mir aber noch:
- Die Achsen sind auf jeden Fall nicht von den "Roten" :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: Aber von wem sind sie dann? Eigene Drehbank? Beim Spurpfug hast Du ja auch als ersten Versuch.......

- Sehe ich das richtig, dass zumindest Teile der Federung entsprechend funktionieren wie das Original? Dann hängt doch aber das gesamte Fahrzeug gewicht (ob nun mit oder ohne schwergewichtige Reisende :mukkies: ) an den kleinen Blattfedernhaltern die ja aus Guß sind. Hält das? Wenn ich mich recht entsinne hast Du doch bei meinen Gußteilen für die Xak Drehgestelle an genau der gleichen Stelle Zweifel angebracht.

- Eigentlich müßte ich es ja wissen, da ich die Zeichnung gesehen habe, aber irgendwie erschließt sich mir immer noch nicht, wie die Achsen gelagert sind. Kugellager?

So und nun auch schon meine letzte Frage.....:
- Kannst Du das mit der Drehgestellabstützung nochmal erläutern wie das beim Modell funktionieren soll. Ich hab es nicht verstanden....:oops: :oops:

Grüsse vom Balu der jetzt schon auf drei Baustellen "rumpfuscht" :teddy:

P.S.: Sprachlos heißt ja nicht, dass man dann auch nicht mehr schreiben könnte. Ich weiß auch nicht, warum es bei mir immer sooo viel Text wird..... :nixweiss:
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Tobi
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Re: Schwanenhalsdrehgestelle Typ SWS-1930 der RhB

Beitrag von Tobi »

Hallo Kübelkiller,

erstklassige Leistung! :respekt: :gut:
Selbst ohne "Schnickschnack" wie Bremsanlage und Nieten eine echte Augenweide! Da bin ich auf den Rest gespannt!

@Balu:
Aus eigener "Hinterfragung" weiß ich, dass die Radsätze von Krafthöfer sind. Unser Kübel hat die recht dünne Achse nur durch ein MS-Rohr verstärkt.
Ich habe solche Radsätze (aus Edelstahl) auch in Betrieb und bin restlos begeistert!
Leider fehlen mir noch die passenden Drehgestelle aus Messing... :D

Einen schönen Gruß vom Tobi
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kübelkiller
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Re: Schwanenhalsdrehgestelle Typ SWS-1930 der RhB

Beitrag von kübelkiller »

Hi Leuts

Ich bin ja total überwältigt. Freut mich sehr, dass euch das Drehgestell so gut
gefällt. Vielen dank für euer Lob.

@ Stoffel:
Ich hoffe bis Schkeuditz fertig zu sein!! ( das wird hart )

@ Tobi:
Da hast du recht. Die Krafthöfer-Räder laufen aufgrund ihres imensen
Eigengewichts einfach Traumhaft.

@ Balu:
Das sind ja ne Menge fragen.
Also das Drehgestell ist genauso gefedert wie das Vorbild. Das Achslager kann
in seiner Führung um den Federweg von ca 4-5mm auf und ab bewegt werden.
Das Seitenspiel beträgt etwa 0,5mm. Nur die Blattfedern sind halt Attrappen.
Tatsächlich hängt das Fahrzeuggewicht (ca 2-3,5kg) an den Blattfederhaltern.
Ich muss zugeben, ich hatte die Festigkeit des Gusses total unterschätzt.
Ich habe Versuche mit 3kg Blei auf dem Drehgestell gemacht. Das haben die
Teile problemlos gehalten. Sind auch immerhin 16 Stück je Wagen, die das
Gewicht ganz gut aufteilen, und abfangen.
Die Räder sind im Achslager mit 10mm Edelstahlkugellagern gelagert, was
natürlich traumhafte Rolleigenschaften ergibt.
So, dann versuch ich mal die Wagenkastenabstützung zu erklären.
Dazu erst mal ein Bild vom Vorbild:

Wagenkastenabstützung
Bild

Der aufmerksame Betrachter der Bilder wird dieses Teil auf dem Querträger
mit dem Drehzapfen, in der noch ungefüllten Version erkannt haben.
In dieses Teil kommt eine Feder mit einem Bolzen, ähnlich den LGB Strom-
abnehmerkohlen. Der Bolzen stützt dann den Wagenkasten gegen seitliches
abkippen, da der Wagenkasten ja auf dem Drehzapfen keinerlei seitlichen Halt
bekommt, sondern nur geführt wird. ( Der Bolzen drückt auf eine Platte am
Wagenkastenboden )
So wird, wenn man den Federbolzen nur in ein Drehgestell einbaut, eine
Art Dreipunktlagerung erreicht. Wobei ich sagen muss, ich weiß noch nicht
ob das richtig funktioniert. Aber beim Vorbild gehts ja auch.

So ich hoffe alle Fragen ausreichend beantwortet zu haben.

Schöne Grüße aus dem schönen Nürnberg vom

Kübelkiller :D
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fido
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Re: Schwanenhalsdrehgestelle Typ SWS-1930 der RhB

Beitrag von fido »

Hallo Kübelkiller,

das wird sicher das beste Drehgestell, das ich bisher sah. Es ist schon unglaublich, wieviel Zeit & Energie Du hier investierst.

Übrigens hättest Du die Blattfeder leicht funktional gestalten können. Hartford macht das bei seinen Drehgestellen trotz Blattfeder-Attrappen auch. Die Hälften sind beweglich (außen ist es wie ein Scharnier) und innen zwischen die Blattfederhälten ist einfach eine Spiralfeder geklemmt.

Allerdings ist eine zweifache Federung im Modell eigentlich übertrieben :-)
Eine einfache Federung ergibt auch bereits beste Fahreigenschaften und -Geräusche.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Stoffel
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Re: Schwanenhalsdrehgestelle Typ SWS-1930 der RhB

Beitrag von Stoffel »

Hallo Kübelkiller,

ich steh´ jetzt irgendwie ein bissl auf dem Schlauch. So ganz habe ich die Funktion noch nicht verstanden. Ich fasse mal zusammen, wie ich mir das nach Deinen Ausführungen zusammenreime. Wo bei dann gleich wieder neue Fragen entstehen. :gruebel:

Der Drehzapfen führt lediglich das Drehgestell und gibt natürlich den Drehpunkt an. Der Wagenkasten selbst stützt sich aber über die Blattfedern auf das Dregestell ab, sonst könnte er ja munter auf dem Drehzapfen (eigentlich sieht das ja mehr wie ein Kugelgelenk aus) hin und her schaukeln. :idea:

Im Grunde ist das ja beinahe die alte Kutschenkonstruktion. Das Drehgestell selbst ist über Spiralfedern gefedert. Der Wagenkasten sitzt "locker oben auf" und hoppelt auf ein paar Blattfedern. :twisted:

:arrow: Was passiert aber nun, wenn das Drehgestell einlenkt ? Beweglich sieht diese Abstützung ja nicht gerade aus. Scheinbar gibt es auch keine Gleitbahn am Wagenboden. Wie geht das :?:



fragt sich der St :scherzkeks: ffel
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