Erfahrungsberichte Digitalanlagen

Elektronisches und digitales - Bitte keine Fragen zum MZS

Moderator: fido

Antworten
Benutzeravatar
Pirat-Kapitan
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 685
Registriert: Sa 26. Apr 2003, 21:59
Wohnort: Rösrath (bei Köln)

Erfahrungsberichte Digitalanlagen

Beitrag von Pirat-Kapitan »

Hallo Tobi !

Ich will mal versuchen, die Fragen der Reihe nach "abzuarbeiten".

Zum Digitalsystem:
angefangen habe ich 1998 mit LGB-MZS I, Digitrax war damals in Deutschland für nicht zugänglich (keine Betreuung in Reichweite) und Lenz in der damaligen Version nicht interessant. Zudem hatte ich weder viel Ahnung von Digital noch ein Forum oder ähnliches zum Austauschen von Erfahrungen.
Nachdem ich mehr als 8 Loks hatte, entstand das Problem der ständigen Umprogrammierung der Lokadressen, außerdem hatte ich kurz vorher bei Hühnerbein in Aachen die Intellibox gesehen. So bin ich auf die Intellibox umgestiegen. Damalige Entscheidungsgründe waren:
- 4-stellige Lokadressen
- 2 Handregler "im Set" mit der Möglichkeit, zwei Loks gleichzeitig steuern zu können
- Anschlußmöglichkeit für meine (damals) 4 LGB-Lokmäuse
- eingebautes Computerinterface
- eingebautes Weichenstellpult
- Programmieren auf Programmiergleis mit direkter Testmöglichkeit.
Als ich die Intellibox mal zu Reparatur einschicken mußte (man sollte mie I-Box UND Booster parallel an einen Gleisabschnitt anschließen!), bot mir ein Nachbar eine gebrauchte Lenzanlage (LZ100 mit LH100) in der Version 2 an. Nach Rückkehr der I-box habe ich die Lenzanlage auf Version 3 updaten lassen. Leider (oder zu meinem Glück) ging das Paket auf dem Rückweg verlohren, und ich bekam eine neue Anlage.
Inzwischen habe ich 2 Intellibox in der Version 1.5 mit Fahrstraßenschaltung und eine Lenzanlage (LZ100 mit LH100) in der Version 3.5.
Die Stromversorgung meiner Anlage erfolgt in beiden Betriebsarten über einen LV200 mit Schaltnetzteil 24 V / 10 A, so dass mir am Gleis auch wirklich 10 A zur Verfügung stehen.
Programmieren tue ich grundsätzlich mit der I-Box, das ist dort einfach bequemer als bei der LZ100.
Die I-Box dient auch als Steuerzentrale für einen Betrieb im Gartenhaus, wenn ich die Außenanlage nicht unter Strom setzen will.
Wenn das neue Computerinterface von Lenz erhältlich ist, will ich mir das auch mal genauer ansehen.
Als Handregler verwende ich die Funkhandregler von Mathias Manhart (www.beathis.ch), von denen ich inzwischen 4 Stück habe. Vorteil dieser Funkhandregler ist, dass sie sowohl mit der I-Box als auch mit der Lenz LZ100 funktionieren und ich dort alle Funktionen (und teilweise sogar noch nicht in der I-Box implementierte, wie F9 bis F12) abrufen kann.
Meinen LV200 habe ich ziemlich hochgekitzelt, damit der auch bei mehreren Loks / Zügen (also hoher Einschaltstrombelastung) ordentlich einschaltet.
Beide Anlagen können maximal 9999 Adressen, wobei die I-Box auch 4-stellige Multitraktionsadressen erlaubt, die Lenz-Anlage nur 2-stellige. Dafür kann bei Lenz die Multitraktion mit jeder der eingebundenen Loks gesteuert werden, bei der I-Box geht das nur mit der führenden Lok.
Zum Programmieren mit der I-Box solltest Du Dir einfach mal das Demo von Uhlenbrock herunterladen und es ausprobieren. Wenn Du im Programmiermodus bist, kannst Du zwischen Programmierung und Betrieb (auf dem Programmiergleis) umschalten (1 Tastendruck). So kann ich jede Programmierung sofort in der Realität überprüfen, ohne die Lok umsetzen oder den Gleisanschluß der Programmiergleises umklemmen zu müssen (ist bei LZ100 leider erforderlich).

Fahreigenschaften und Fahrstufen sind bei beiden Zentralen gleich, in der Bedienung geht mir nichts über meinen Funkhandregler ! Daher liegt der LH100 meist in der Kiste und die Handregler der I-Box führen auch ein faules Leben.

Als Decoder benutze ich den Heller HE 11, Zimo MX65/66, Tran DCX80, Zimo MX64H, ESU Loksound XL in der Version 1, ESU Lokpilot, LGB-Decoder der alten Version (V1.1-V1.3) in Restbeständen, weil noch nicht umgebaut, und einen LGB onboard-Decoder. Die Beschreibung der Abmessungen erspare mir hier bitte, die sind in den Firmenunterlagen besser nachzulesen.
Für Beleuchtungsschaltung der Personenwagen und Wagen mit Schlußlicht benutze ich die alten LGB-Decoder (Schlußlicht auf Licht vorne, Wagenbeleuchtung auf Motorstrom), damit dann ich die Beleuchtung älterer Wagen schön dimmen, und ein Stützkondensator f+ür 2-achsige Wagen ist an den Pins U+ und GND sehr einfach anzuschließen. Meine RhB-Wagen sind alle mit dem Funktionsdecoder von Mathias Manhart ausgestattet, der eine bessere (weil stromsparendere) Spannungsregulierung besitzt, die zudem noch einstellbar ist. Zu weiteren Features lies bitte meinen Beitrag hier im Forum
phpBB2/viewtopic.php?t=2054
und auf der Homepage von Mathias.

Da dieser Funktionsdecoder als Ersatz des LGB-RhB-Wagen-Spannungsregler konzipiert wured, hat er natürlich die gleichen Abmessungen. Mein Wunsch wäre daher, einen Funktionsdecoder mit gleichen Fähigkeiten, ggf. auch ohne Spannungsregelung, in etwa der Größe eines H0-Decoders zu bekommen, den ich dann auch in meine anderen Personenwagen (z.B. die Harz-Wagen) einbauen kann.

Zum persönlichen Gesamteindruck möchte ich als allererstes darauf hinweisen, dass es in meinen Augen DIE beste Digitalanlage nicht gibt. Jede Digitalanlage kann immer nur in Hinblick auf die persönlichen Vorlieben und Vorgaben bewertet werden. Ich möchte daher mit meiner PERSÖNLICHEN Bewertung bitte keinen Glaubenskrieg anzetteln !!!!
Mir gefällt die I-Box in der aktuellen Version besser als meine Lenz-Kombination. Für manchen Fahrbetrieb (z.B. Multitraktion, Steuerwagenbetrieb) benutze ich aber lieber die Lenz-Anlage. Für das Weichenstellen ist die I-Box mit ihrer Fahrstraßenschaltung unverzichtbar. (Ich habe für die Weichendecoder (von LGB) eine gleisunabhängige Ringleitung.) So fahre ich manchmal mit 2 Funkhandreglern (einen für die Fahrstraßen, einen für die Loks). Da ich meine Funkhandregler an beiden Systemen betreiben kann, bleibt die Bedienung der Handreglers immer gleich.
Meine Bewertung anderer Systeme kannst Du im Gartenbahnforum nachlesen.

Ein Loch ist bislang noch nicht in meinem Bauch gesichtet, also kannst Du ruhig noch weiter fragen, wenn noch etwas unklar ist.

@Paten: wenn Du meinst, dass dieser Beitrag in einem anderen Platz besser ist, walte bitte Deines Amtes !

Schöne Grüße
johannes
Benutzeravatar
squirrel4711
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 1935
Registriert: Fr 21. Feb 2003, 22:27
Wohnort: auf dem Land

Re: Erfahrungsberichte Digitalanlagen (ex Lenz Gold)

Beitrag von squirrel4711 »

Hallo Johannes,

wie Du siehst habe ich das Thema geteilt und wir sollten mal versuchen mit Deinem Erfahrungsbericht einen neuen Thread zu beginnen. Ich würde mich über weitere reale Erfahrungsberichte in (D)einer "emotionslosen Art" freuen und könnte mir vorstellen, daß die für einige Forumsmitglieder hilfreich sind, insbesondere für digitale "Neueinsteiger" mit einem vorhandenen Pflichtenheft. Mich würden noch interessieren wie die Erfahrungen mit der Standzeit der eingesetzten digitalen Komponnenten und der Serviceverfügbarkeit ausgefallen sind bzw. welche "Ersatzteile" besser in der eigenen Schublade vorhanden sein sollten.

Gruß und einen schönen zweiten Feiertag von
Rainer

PS : Die Erfahrungsberichte sollten auch kurz die vorhandene Infrastruktur und die Prioritäten der Zielsetzung beschreiben.
Die Local :bia: Bahn Gesellschaft :meeting: wünscht einen schönen Tag Bild
Wer aufhört Fähler zu machen lernt nicht mehr dazu
URR
Buntbahner
Beiträge: 37
Registriert: Sa 17. Mai 2003, 07:33
Wohnort: --

Re: Erfahrungsberichte Digitalanlagen

Beitrag von URR »

Moin Moin Zusammen,

weitestgehend schließe ich mich Johannes an. Unabhängig von einander haben wir parallel eine ähnliche Entwicklung durchlaufen.

Nach dem Einstieg mit der LGB-Grundausrüstung vor rund 5 Jahren wechselte ich schnell auf die IBox. Diese bot alle geforderten Möglichkeiten. Ein entsprechend umgebauter Werkzeugkoffer ermöglichte auch den Einsatz auf Fremdanlagen. Angesteuert wird die IBox über FREMO-Handregler an langen Kabeln. Die Lastung wird über ein LV200 von Lenz und ein CONRAD- Schaltnetzteil auf 24 V mit 8, kurzzeitig 10, A verstärkt.

Inzwischen bin ich von der IBox auf die ZIMO-Zentrale gewechselt, weil mir persönlich es wichtig wurde, per Funkregler zu fahren bei einer gleichzeitigen Rückmeldung aller Daten von der Zentrale zum Regler.

An Dekodern habe ich viele marktgängigen Produkt im Einsatz.

Meine Erfahrung/Empfehlung:
Es gibt nicht das beste System!
Man mache sich ein Pflichtenheft.
Stöbern im den verschiedenen Foren hilft - braucht aber Zeit.
DCC-Norm gerechte Systeme sollten es sein.
Ein sich auf Systeme spezialisierter Hersteller ist mir lieber als ein Allesanbieter.

Tschüs, Michael
Benutzeravatar
Tobi
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 3012
Registriert: Sa 11. Sep 2004, 17:49
Wohnort: Im Schwabenländle

Re: Erfahrungsberichte Digitalanlagen

Beitrag von Tobi »

Hallo Johannes,

herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort! :gut:
Da hätte ich nur noch ein paar Fragen zum Heller HE 11:
Wie sieht es mit dem Programmieren aus? Funktioniert das mit Lenz?
Mögliche, programmierbare Adressen des Heller HE 11? (4-stellige Adresse möglich, z.B. 2091)
Wie sind die Fahreigenschaften?
Kann man ihn auch mit 28 Fahrstufen betreiben?
Dein persönlicher Gesamteindruck des Heller HE 11?

Einen schönen Gruß vom Tobi

PS: Möchte man einen Link in einer Klammer angeben, der auch funktionieren soll, dann geht man folgendermaßen vor:
Klammer auf, Leerzeichen, Link, Leerzeichen, Klammer zu) :)
Benutzeravatar
Pirat-Kapitan
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 685
Registriert: Sa 26. Apr 2003, 21:59
Wohnort: Rösrath (bei Köln)

Re: Erfahrungsberichte Digitalanlagen

Beitrag von Pirat-Kapitan »

Hallo Tobi !
Der Heller HE 11 ist eigentlich ein leistungsgesteigerter Zimo MX65 mit etwas mehr Hardware. So hat er neben den beiden Lichtausgängen 8 weiter Funktionsausgänge (der Zimo MX65/66 nur 6) und herausgeführte Anschlüsse für externes Richtungsbit, GND und Geräuschanschluß (KEIN Susi). Programmieren kannst Du ihn wie jeden vernünftigen (d.h. regelkonformen) DCC-Decoder mit I-Box, Lenz (LZ100 / LH 100, andere Kombinationen habe ich nicht ausprobiert), Zimo, Digitrax und natürlich über den PC.
Wenn Du also eine LZ100 mit LH100 hast, ist das Programmieren auch über Lenz gesichert.
Der Adressbereich geht bis 9999, Fahrstufen sind sowohl 28 als auch 14 möglich (CV 29 Bit 1).
In der Anleitung wird auf eine obere Spannungsgrenze von 27 V hingewiesen, diese sollte eingehalten werden.

Ich versorge meinen LV200 mit 21 V DC, habe 1 Einspeisung für einen Rundkurs von ca. 95 m auf 110 qm Außenanlage und fahre liebend gerne länge Züge (14 wagen und mehr) auch in Doppeltraktion.
Derzeit habe ich HE 11 eingebaut in der Aristo SD45 (4 Motoren), LGB F7 A-Unit (die B-unit soll noch an den decoder der A-Unit angeschlossen werden), einer Ge 4/4 II mit ca. 7 KG Gewicht und (noch, wegen des 2 A Funktionsausgangs) in der Gleisreinigungslok.
Die Fahreigenschaften incl. Lastregelung lassen keine Wünsche übrig, die Motoransteuerung mit 16 kHz hörte ich draußen nicht mehr.
Einzige Nachteile in meinen Augen sind die Baugröße sowie der etwas hörere Preis.
Zusammenfassend: mein Lieblingsdecoder, wenn der Platz reicht und es kein Sounddecoder sein soll.

Schöne Grüße
Johannes
Benutzeravatar
Tobi
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 3012
Registriert: Sa 11. Sep 2004, 17:49
Wohnort: Im Schwabenländle

Re: Erfahrungsberichte Digitalanlagen

Beitrag von Tobi »

Hallo Johannes!

Vielen Dank für deine Antwort! :gut:
Den Heller HE 11 werde ich in die nächste Lok einbauen (99 7222-5), einen DIETZ-Sound ebenfalls.
Den Einbau sowie einen ausführlichen Erfahrungsbericht werde ich dann an meinen Harzlok-Beitrag anhängen!
Zur Stromversorgung meiner Lenz-Anlage:
Da ich noch im Aufbau und der Testphase der Digitalsteuerung bin, habe ich bisher eine LVZ 100 und einen LH 100 mit der Beleuchtung von Dietz, die Stromversorgung wird durch einen Dietz-Trafo mit 12A sichergestellt.
Die Weichen werden bei meiner Innenanlage mittels Kippschaltern auf einem Gleisbildstellpult angesteuert werden. Ein Knackpunkt ist momentan der Schattenbahnhof (vier Gleise) in Form einer Kehrschleife. Dieser wird noch auf max. 10 Gleise erweitert, vermutlich vor der kompletten Umstellung auf Digitalbetrieb.
Momentan sind nur mein BW-Bereich sowie zwei Loks digitalisiert. der BW-Bereich ist elektrisch vom Rest der Anlage sowie durch ein hochklappbares Segment getrennt.
Der analoge Schattenbahnhof braucht somit ein neues Kehrschleifenmodul sowie eine Rückmeldung der Zugnummer, die Rückmeldung der Zugposition erfolgt mittels Reedkontakten und Magneten unter den Loks, diese Technik ist bereits mehrere Jahre analog im Einsatz und funktioniert ausgezeichnet. Die Rückmeldung der Zugnummer möchte ich mittels RailCom lösen.
Fortschritte sowie Erfahrungsberichte wird man hier sowie in meinem Thread ( phpBB2/viewtopic.php?t=2417 ) begutachten können.


Einen schönen Gruß vom Tobi
Benutzeravatar
Ingo
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 147
Registriert: Mi 26. Mär 2003, 22:27
Wohnort: Köln

Re: Erfahrungsberichte Digitalanlagen

Beitrag von Ingo »

Hallo Buntbahner,

auch bei mir war die Anfangszeit von einer wilden "Systemhopserei" bestimmt. Der Grund: Ich hatte mir kein Lastenheft zusammengestellt.

Angefangen habe ich mit einer selbstgebauten/programmierten Zentrale und Booster. Schnell bin ich aber an den Punkt gekommen, dass meine begrenzte Freizeit nicht ausreichte, um all die gewünschten Funktionen so schnell programmieren zu können, wie ich sie nutzen wollte.
In dieser Zeit habe ich aber viel über den Aufbau der Telegramme (Pakete) des DCC-Systems gelernt; dies hilft mir heute oft bei der Beurteilung von Systemen.

Nach einem "Umweg" über Lenz Kompakt (nicht genug Funktionen) und MZS II (erst recht nicht genug Funktionen; die Fremddecoder beherrschten damals oftmals noch nicht die LGB-Pulskette) bin ich jetzt bei einer Lenz-Zentrale gelandet.

Mit der Zentrale/Verstärker-Kombination LVZ 100 und einem 5A-Trafo habe ich für meine Bedürfnisse eine gute Digitalanlage gefunden. Warum? Dazu ein paar Erläuterungen zu meiner Strecke:

Es handelt sich um eine ca. 50m lange eingleisige Strecke mit Kehrschleife und/oder Umsetzmöglichkeit an den Enden, unterwegs gibt es nur eine Ausweichmöglichkeit und wenige Anschlussgleise.
Das wichtigste: Bei mir fährt der Lokführer selbst; d.h. keine automatisierten Abläufe! Die Weichen werden "manuell" über Weichendecoder umgeschaltet.
Durch die Streckenführung ist die Anzahl der Anhänger sowie der gleichzeitig fahrenden Loks beschränkt, so dass die 5A der Zentrale bisher vollkommend ausreichend waren.

Da die Zentrale in einem Gartenhaus 25m entfernt von der Bahn untergebracht wird (Transportkoffer), benötigte ich eine zuverlässige Funkfernsteuerung. Da das Angebot vor zwei Jahren noch nicht so berauschend war, habe ich mir den Lenz Phone-Adapter zugelegt. Mit einem normalen Dect-Telefon (Reichweite bis 100m !!!) lassen sich die wichtigsten Funktionen bedienen. Und das zu einem Preis von ca. 90 Euro incl. Telefon.
Zur Programmierung (POM) oder zum Bilden von Doppeltraktionen muss ich allerdings immer noch zum Handregler laufen.
Wenn mich ein neuer Handregler restlos überzeugt, werde ich vieleicht umsteigen.

Decoder setze ich von ESU und ZIMO ein; diese bieten volle NRMA-Kompatibilität und lassen sich somit mit den meisten Zentralen und auch meinem ESU-Lokprogrammer programmieren. Auch die Lastregelung ist bei beiden Decodertypen hervorragend.
Die alten LGB-Decoder verwende ich als zuverlässige Lichtdecoder.

Fazit: Für mich ist es besonders wichtig, dass die eingestzten Komponenten NRMA-kompatibel sind, so dass sie sich kombinieren lassen und auch die Programmierung an jeder Zentrale vorgenommen werden kann.

"Systemausfälle" hatte ich in den letzten 4 Jahren keine, von daher gibt es auch keine speziellen "Ersatzteile" (von einigen LGB-Decodern mal abgesehen).

Gruss Ingo
Bahnfuchs
Beiträge: 5
Registriert: Mi 21. Jul 2004, 22:05
Wohnort: Grünstadt

Re: Erfahrungsberichte Digitalanlagen

Beitrag von Bahnfuchs »

Hallo Buntbahner,

aufgrund des schönen Wetters vor den Osterfeiertagen konnte ich nun endlich auch wieder meine Anlage in Betrieb nehmen. Hier nun mein kurzer Bericht.

Meine Anlage hat ca. 100m Gleis, verlegt auf massiver Betontrasse. Die Strecke besteht aus 2 Kehrschleifen mit je einem Ausweichgleis für Zugkreuzungen und einem 4-gleisigen Durchgangsbahnhof in der Mitte der Strecke, sowie einer weitläufigen Bogenstrecke über die der Hauptbahnhof umfahren werden kann. Beim Bau der Gleisanlagen im letzten Jahr entschied ich mich für den Betrieb mit Lenz DigitalPlus. Da ich die Systemkomponenten von meiner TT-Innenanlage kenne und auch noch Teile übrig hatte, entschied ich mich auch bei der Gartenbahn für Lenz. Zur Versorgung der Anlage dienen 2 LV200 mit je einem LT200, Zentrale LZ100 V3.5, LH100, LH200 und ESU Mobile-Control. Weichendecoder und Kehrschleifenmodule stammen von Dietz. Die Weichen werden mit dem Stellwerk LW100 geschaltet. Auf jegliche Art von Automatik (außer ein paar Fahrstraßen mit dem LW100) habe ich bewußt verzichtet. Es wird ausschließlich im Handbetrieb "auf Sicht" gefahren.

Die Reinigungsarbeiten der Anlage haben etwa drei Tage gedauert. Da unser Grundstück relativ viel Baumbestand hat, waren jede Menge Laub und kleine Ästchen zu beseitigen. Nach den gröbsten Arbeiten habe ich die Gleistrassen mit einem Industriestaubsauger von den Kleinteilen befreit. Dazu muß ich bemerken, daß die Gleise noch nicht eingeschottert sind. Dies wird meine Arbeit in den kommenden Tagen/Wochen sein. Nach einigen Tests in den Wintermonaten haben ich mich für die Variante "Feste Verlegung" mit Splitt und Kieskleber entschieden. Da meine Gleisführung durch die Betontrassen vorgegeben ist, bleiben die Gleise eh so wie sie sind. Ich habe damit wirklich sehr gute Ergebnisse erzielt. Bei Interesse kann ich Euch hierzu nach Baubeginn auch ein paar Bilder präsentieren....

Die eigentliche Inbetriebnahme der Anlage gestaltete sich recht unkompliziert. Ich hatte vorher zwar ein ziemlich ungutes Gefühl, als ich die Messinggleise betrachtete - waren sie doch nicht gerade wenig oxydiert. Nachdem die Schienenreinigungslok ihre Runden gedreht hatte, stand dem Zugbetrieb allerdings nichts mehr im Wege. Obwohl ich von einigen Gartenbahnern nicht nur Positives zur LGB-Reinigungslok hörte, habe ich mir trotzdem kurz nach Weihnachten eine auf dem "Gebrauchtsektor" geleistet. Einige wenige Stellen habe ich allerdings noch mit der Hand nachreinigen müssen, aber im Großen und Ganzen bin ich mit der Lok sehr zufrieden. Die einzigen Kontaktschwierigkeiten hatte ich in einer meiner Kehrschleifen. Hier hatte ich im letzten Jahr (im Gegensatz zum Rest der Anlage) die Schienenverbinder nicht mit Drahtbrücken überbrückt. Umso schwerer war dies jetzt bei den stark oxydierten Gleisen. Hier half nur ein vorheriges blankschleifen mit dem Dremel. Dann ging das Löten zügig von statten und jetzt läuft alles wieder problemlos.

Ich hoffe, ich habe Euch nicht so arg gelangweilt mit meinem Bericht und wünsche Euch allen eine schöne Saison 2005.

Viele Grüße, Patrick
Benutzeravatar
Helmut Schmidt
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 3967
Registriert: Mo 24. Feb 2003, 21:23
Wohnort: Barsinghausen
Kontaktdaten:

Re: Erfahrungsberichte Digitalanlagen

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Buntbahner,

ich habe mit Trix Selektrix nach dessen erscheinen begonnen (lange ist es her)aber Probleme mit den hohen Strömen der LGB Lokomotiven gehabt. Da gab es dann damals in der vor Internet Zeit auch schon Tipps die aber durch Mund zu Mund Propaganda weiter geleitet wurden. So habe ich mir selbst Leistungsendstufen zu den Selektrix Bausteinen gebaut. Hat aber auch leider nur richtig mit einer Lok auf dem Gleis funktioniert. So habe ich alles wieder an einen HO Bahner verkauft und bin viele Jahre wieder mit Gleichstrom gefahren. :)

Um die Fahreigenschaften der mit Gleichstrom betriebenen Lokomotiven zu verbessern, habe ich mir die damals erhältlichen Faulhaber Umrüstsätze von SB Modellbau in meine Loks eingebaut und bin auch sehr zufrieden damit. :D

Als LGB und Lenz und ZIMO neue Steuerungen auf den Markt brachten habe ich mir ein Pflichtenheft erstellt mit dem was für mich wichtig war. Dann habe ich mir die Steuerungen bei Händlern und Modellbahnern im Betrieb angesehen und dieses jeweils mit meinem Pflichtenheft verglichen. :wink:

Das Ergebnis war dann für mich und mein persönliches Pflichtenheft so eindeutig, dass ich die ZIMO MX1 HS und ZIMO Empfänger dazu erworben habe. :D

Mehr dazu auch in einem Sonderdruck der IG Spur II Mitteilungen LGB Köf mit DCC Steuerung und Sound
Helmut Schmidt
Benutzeravatar
Tobi
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 3012
Registriert: Sa 11. Sep 2004, 17:49
Wohnort: Im Schwabenländle

Re: Erfahrungsberichte Digitalanlagen

Beitrag von Tobi »

Hallo zusammen,

ich bin beim Stöbern im Internet auf diesen Hersteller aufmerksam geworden:

http://www.mondial-braemer.de/

Hier habe ich auch eine Schattenbahnhofssteuerung gefunden, die genau meinen Vorstellungen entspricht.
Ein Zug wird automatisch abgebremst und gestoppt, per Tastendruck kann jeder beliebige Zug wieder aus dem Schattenbahnhof gestartet werden.
Die ganze Geschichte soll sowohl analog wie digital funktionieren.
Ich werde euch auf dem Laufenden halten, sobald dieses System installiert wird.


Einen schönen Gruß vom Tobi
Antworten