Nieten am und im Modell

Werkzeuge, Materialien, Tipps & Tricks, Wie mache ich was?

Moderator: fido

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Waldbahner a.D.
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Nieten am und im Modell

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Morgen Fangemeinde,

da ich bekanntlich ne recht große Niete bin :roll: , habe ich mir mittlerweile so manche Technik einfallen lassen, wie man mich vervielfältigen kann. Insbesondere im Modell :wink:

:arrow: 1. Nietenbänder an Kesseln und Tanks
Um ein Nietenband an einem Kessel darzustellen nehme ich ein Stück Kupferfolie und schneide davon 2 - 3mm breite Streifen ab. Diese werden anschließend geglättet und auf ein weiches Stück Holz gelegt. Von hinten kann man nun mit einem Nagel oder einer stumpfen Reißnadel die Nieten nach vorne durchdrücken. Anschließend wird das ganze Band noch mal kurz gerichtet und kann dann mir Alleskleber am Modell verwurschtelt werden.

:arrow: 2. Nieten an Kunststoffgehäusen
Um in 1:22,5 - 1:16 Nieten darzustellen verwende ich Messingnägel mit 1mm Durchmesser aus dem Baumarkt. Dieser werden in 1,5mm Löcher des Gehäuses eingedrückt, von hinten abgezwickt und verschliffen.

:arrow: 3. Nieten in Blech
Dies sind mit die einfachsten die es gibt. Ein alter Nagel wird seines Kopfes beraubt und in die Ständerbohrmaschine eingespannt. Nun kann man die Nieten von hinten aus dem Blech herausdrücken. Je nach Stärke des Bleches sollte man sich hierzu vielleicht eine kleine Matritze anfertigen, die man unter das Blech legt, damit die Nieten nicht zu großflächig werden und die Form entsprechend gut aussieht.

:?: Soweit aus meinem Bastelkästchen. Wie macht ihr denn sowas ?
Wald- und Wiesenbahner aus Leidenschaft zum Wahnsinn :drool:
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fido
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Re: Nieten am und im Modell

Beitrag von fido »

Hallo Gerd,

bis jetzt habe ich die Variante mit Messingnägeln in vorgebohrte Löcher verwendet. Ich habe mir vor kurzen eine Fräse mit digitalen Messschiebern geleistet und spare mir nun das Anzeichnen beim Bohren von Lochreihen.

Zum anderen konnte ich letztes Jahr in Schkeuditz für wenig Geld Polystyrolstreifen mit fertigen Nieten kaufen. Ich habe so viele gekauft, das die ewig halten. Für Güterwagen sind die ideal.

Bei meiner VIIk unter Selbstbauten siehst Du an der vorderen Pufferbohle jede Menge Imitationen von Schraubköpfen. Das sind echte Modellschrauben, die in etwas kleiner gebohrte Löcher eingeklebt oder gelötet wurden.

Viele Grüße,
fido
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Bommel
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Re: Nieten am und im Modell

Beitrag von Bommel »

Waldbahner hat geschrieben:
:?: Soweit aus meinem Bastelkästchen. Wie macht ihr denn sowas ?
Hallo Gemeinde,

wie ich es schon bei meiner Kö(f) beschrieben habe. Man nehme kleine Messingnägel und bohre die Löcher dafür "frei Hand" mit Hilfe einer Lochrasterplatte aus dem Elektronikbedarf in das Gehäuse.
Das ging so super, daß ich es immer wieder so machen würde. :lol:

Grüße von der Bommelbahn
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Otter1
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Beitrag von Otter1 »

Tach,

Nieten im Modellbau – eine unendliche, aber immer wieder interessante Geschichte.

Als Nietnachbildungen können Nägel, Stecknadeln oder auch halbierte Senfkörner verwendet werden (das ist kein Gag, ich habe das gesehen). Für die Montage kann ein Nagelfix Gerät, wie es im N oder HO Modellbau für die Montage von Gleisen hilfreich sein. Dressierte Ameisen sind schwerer zu bekommen. Der Handel, z.B. Reppingen oder Krafthöfer bietet auch Nietimitationen in diversen Größen an.

Nietreihen kann man, wie schon erwähnt, gut mit einer Leiterplatte als Schablone anbringen. Bei gebogenen Flächen, wie Rauchkammern, Tanks oder Stehkesseln, markiere ich die Abstände auf Millimeterpapier-Streifen, die ich mit einem Gummikleber (Fixogum o.Ä.) fixiere.

Zum Prägen von Nieten verwende ich entweder einen Körner oder bei dünneren Materialien, wie Polystyrol oder Alu-Folien, verwende ich manchmal ein Kopierrad aus dem Schneiderbedarfsgeschäft. Für noch kleinere Nietimitationen, vorwiegend für den HO-Bereich gibt es in Amerika, z.B. bei Walthers entsprechende Werkzeuge, die nach dem Kopierrad-Prinzip funktionieren.

Dickere Materialien verziehen sich allerdings oft bei der Prägung. Nietimitationen frei Hand in Messing zu prägen, ohne das Material zu verbeulen ist fast unmöglich. Hierfür hat Ralph Reppingen für kleines Geld ein Werkzeug im Angebot. Zwischen zwei Metallstreifen mit entsprechenden Löchern (Matritze und Schablone) wird das Werkzeug gespannt, und die Nieten mit einem entsprechend geformten Stempel (abgerundeter Bohrer) ins Material gehämmert.

David Fletcher, von Mylargescale Masterclass, setzt eckige Plastikstreifen in vorgebohrte Löcher und pinselt Flüssigkleber darüber. Das löst die herausstehenden Enden an und verläuft zu einem runden Nietkopf.

Vom Zubehöranbieter Fohrmann gibt/gab es eine Broschüre mit dem Titel:
Nieten im Modellbau. Da geht es allerdings um die echten, zweiteiligen Nieten, die man hin und wieder für Steuerungen oder bewegliche Teile braucht.

Fröhlich Fummeln

Otter 1
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Karl-Heinz
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Nietmitationen

Beitrag von Karl-Heinz »

Hallo miteinand,

für die Niet(en)fraktion:

Weil es noch nicht erwähnt war, noch etwas aus der "Wissenskiste" :wink:

Die HO-Firma ROCO bietet unter der Bezeichnung: "Gleisnägel" eine 500er
Packung "Nietnägel" an, die

a) von sehr guter Qualität,

b) bereits bräuniert sind,

c) einen perfekten Nietkopf besitzen und

d) spottbillig sind! :o :o


Die Bohrarbeit bleibt dennoch, 0,8 mm Bohrer sind gefragt!

Einfach mal bei einem ROCO-Händler nachfragen, Ihr werdet beigeistert sein! :lol: :D :wink: :wink:

Ein kleiner Wermutstropfen dennoch, ich ahbe mir heute Nachschub besorgt und betrübt feststellen müssen, dass nun flachere Köpfe in der Packung sind.

Dennoch können die älteren Nägel noch im Handel sein, also schnell zugreifen!

Karl-Heinz
Zuletzt geändert von Karl-Heinz am Fr 14. Mär 2003, 16:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Peter
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Beitrag von Peter »

Der Tip mit der Platine ist gut, ich hatte die Idee auch und habe es mal an der hinteren Pufferbohle versucht, jedoch sind meine Kupfernägel wohl zu "labberig", sind mir leider gründlich verrutscht, mal schauen, ob es mit der Firma aus Salzburg vorn bessere Ergebnisse gibt.
Aber, don't worry, be happy, es ist ja mein erstes Modell, und dafür, daß ich nur die "Standartwerkzeuge" habe, ist es für einen Anfänger bisher recht annehmbar. Ist eben mein Gesellenstück, beim nächsten Mal wird einiges anders gemacht ........ :)
Bild

Auf jeden Fall werde ich mein "Baby" lieben, habe schließlich genug dran gelötet und auch wieder Teile abgelötet :oops:
Frage in die Runde: mit welcher Grundierung behandelt ihr Eure Messingteile, es müßte was Airbrushfähiges sein, "meine" Grundierung ist recht dick und läßt sich nur mit dem Pinsel auftragen, angeblich wasserverdünnbar, aber dann ist das Zeugs auch nicht spritzfähig und hält vor allem nicht mehr. Die großen Flächen könnte man ja zur Not mit 400er ........, aber die Kleinteile und in den Ecken, hmm, muß ich nicht haben....... :?

Gruß von Peter, der heute mal den Lötkolben kalt läßt .........
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RaTe
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Beitrag von RaTe »

Hallo,

hier meine Variante beim Nieten mit Beispiel. Ich verwende Messingnägel mit einem Durchmesser von 0,8mm. Die Messingprofile an meinem sächs. GGw wurden mit einem 0,8er Bohrer gebohrt, die Messingnägel (mit Rundkopf) von hinten verlötet und dann hinten weggeflext. Gespritzt habe ich die ganze Sache mit Airbrush-fähiger Grundierung gleich im richtigen Farbton (RAL 9012 wenn ich mich nicht irre). Inzwischen ist der Wagen schon viel weiter gebaut, vielleicht mache ich am Wochenende weitere Bilder.

Ralph

Bild
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AndH.
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Beitrag von AndH. »

Hallo

Ich habe bei meiner (entstehenden) Live Steam Lok echte Nieten mit einem 1,8mm Nietkopf benutzt. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht und die gibt es in allen Materialien und allen größen (sogar mit Gewinde) bei Knupfer (www.knupfer-grossbahn.de).

Mfg

Andre
Zuletzt geändert von AndH. am Do 21. Mär 2013, 13:09, insgesamt 1-mal geändert.
manni
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Nietenzange

Beitrag von manni »

Hallo,
dies ist mein erster Beitrag hier im Forum. Ich hoffe das ich hier noch viele Infos sammeln kann. Für meine "Spassbahn" habe ich mir aus einer alten Kombizange eine "Nietzange" gebaut. Dazu wurde die Zange mit einem Schweißbrenner ausgeglüht. Nach dem abkühlen (nicht abschrecken) wurde ein 3,2mm Loch durch beide Backen gebohrt. In ein Loch wurde M4 Gewinde geschnitten und eine spitz gefeilte Schraube geschraubt. Jetzt wird durch die Zange das Blech geschoben und mit der Hand kräftig gedrückt. Fertig ist der "Nietkopf".


Viele Grüße Manni
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US G-Scale Olli
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Nietzange

Beitrag von US G-Scale Olli »

Hallo Manni
das ist ja ne tolle Idee. :gut:
Morgen gehts ab in die Werkstatt und die alte Kombizange wird ausgeglüht und zur Nietzange.
Bis dahin,
Happy Railroading
Michael
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