Modulanlage made in USA

Anlagen (aussen & innen), Dioramen, Gebäude, Figuren, Schienen, Autos, sonstiges Zubehör

Moderator: Marcel

Benutzeravatar
Otter1
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 2583
Registriert: Sa 22. Feb 2003, 13:15
Wohnort: Krähwinkel

Modulanlage made in USA

Beitrag von Otter1 »

Tach,

ich bin auf die Bauanleitung einer amerikanischen Modulkanlage gestoßen.

http://4largescale.com/RichardSchmitt/30.htm

Mir gefällt die Idee, sich von einem monotonen ovalen Rundkurs zu losen, ausgezeichnet. Hierzulande verlaufen die Gleise auf Modulanlagen meist parallel zur Tischkante, was dann meist wie eine Spielzeugbahn aussieht. Wie die berühmt-berüchtigte HO Plattenanlage halt, nur größer.
Waldbahner´s Gerd hatte das bei seiner Sinsheimer Anlage dieses Jahr tendenziell schon aufgelöst.

Sehr gut wirken die 250er Llagas Creek Profile. Auf Modulen, die man meist als Betrachter aus der Nähe sieht, wirken die sonst verwendeteten hohen Profile nach LGB Norm sehr klobig.

Grüße

Otter 1
Benutzeravatar
Horst.G
Buntbahner
Beiträge: 57
Registriert: Mo 19. Jan 2004, 18:26
Wohnort: 14612 Falkensee
Kontaktdaten:

Re: Modulanlage made in USA

Beitrag von Horst.G »

Hallo Otter

Du hast vollkommen Recht. Das ist auch eines der großen " Geheimnisse ", warum gutgemachte US Anlagen so Realitätsnah sich dem Betrachter präsentieren.

Zur Zeit bin ich gerade dabei, 3 Module in Finescale mit Code 250 Gleis zu bauen. Bei Passender Gelegenheit werde ich über die Bauzustände mit Bildern berichten.

Horst G.
Benutzeravatar
Waldbahner a.D.
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 3722
Registriert: Do 27. Feb 2003, 08:08
Wohnort: Böchingen
Kontaktdaten:

Re: Modulanlage made in USA

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Hallo Jürgen,

in den USA ist eben alles ein wenig größer.....

Danke für den tollen Link,

Gruß vom Gerd
Wald- und Wiesenbahner aus Leidenschaft zum Wahnsinn :drool:
Benutzeravatar
Prellbock
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 2299
Registriert: So 20. Jul 2003, 10:45
Wohnort: Im grünen Garten

Re: Modulanlage made in USA

Beitrag von Prellbock »

Hi Otter,

ich bin kein Modulfetischist und auch nicht bei Fremo angestellt.
Aber auf den ersten Blick sind das keine Module, sondern Segmente, denn hier kann kein beliebiger Tausch untereinander erfolgen.
Bei dieser Anlage verlaufen die Gleise ebenso parallel zur Anlagenkante wie anderswo, denn sonst hättest Du keine vernünftigen Übergänge an den Segmenten.

Und bitte keine Diskriminierung der H0-Bahner, sonst werde ich mal die Märklin-Bahner auf Dich hetzen. Ist so eine Art Rote-Schachtel-Freunde :lol: :lol: :lol:

Interessant finde ich die Anlage trotzdem wegen Ihrer Übergänge in der Trassenführung horizontal als auch in der vertikalen Geländegestaltung. Danke für den Tipp.

Und wo Du Dich so auf den englisch-sprachigen Seiten herumtreibst.
Gib mal Laut, wenn dort der Harz zum Objekt der (Modellbahner-)Begierde wird.

Winfried
Ohne Prellbock führt jedes Gleis ins Ungewisse.
Na dann, Hp1
Benutzeravatar
Otter1
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 2583
Registriert: Sa 22. Feb 2003, 13:15
Wohnort: Krähwinkel

Re: Modulanlage made in USA

Beitrag von Otter1 »

Tach Prellbock,

mir ist egal, wie man es nennt, oder in welchem Wörterbuch ich nachschlagen muss.
Ich bin völlig zufrieden, wenn ich Impulse und Anregungen für meine eigene Praxis bekomme. Ich habe zwar mein Lebtag nie eine HO Bahn besessen, bin aber vermutlich wie fast alle von uns, trotzdem von diesem "Platten-Denken" geprägt. Zudem viele Autoren in Zeitschriften und Büchern über Großbahnen dieses Denken immer noch weitergeben oder gar betreiben.

Mindestens 95 % aller Eisenbahnanlagen, die ich bisher gesehen habe, einschließlich meiner eigenen, arbeiten meist noch mit vorgegebenen Geometrien der Hersteller. Also geradeaus, und rumms, um die Ecke in R 1,2,3, etc. Und möglichst viel Gleis/Betrieg auf möglichst kleiner Fläche. Oft sieht das in Gärten oder auf Ausstellungen aus, wie die "HO Platte für Kurzsichtige".

Ganz langsam beginne ich zu Ahnen, dass es vielleicht andere Wege der Darstellung gibt. Dabei ist es mir zunächst völlig gleichgültig, ob das eine Zuckerrohrbahn in Indonesien, eine Feldbahn in Hintertupfingen oder eine Harzbahn auf Hawaii ist. Eine LGB-Freistilbahn auf La Palma habe ich schon mal gesehen.

Ich möchte aber einfach nur über schöne Eisenbahnanlagen staunen und mich dran freuen. Deshalb mag ich diese amerikanische Idee, weil die vom Rechteckdenken wegzugehen scheinen. Aber es gibt bestimmt noch viele, viele andere Ansätze. Über dieses Forum werden wir ein paar davon kennen lernen. Hoffe ich jedenfalls.

Grüße

Otter 1
Benutzeravatar
fido
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 10520
Registriert: Mi 19. Feb 2003, 21:34
Wohnort: Herbipolis
Kontaktdaten:

Re: Modulanlage made in USA

Beitrag von fido »

Otter1 hat geschrieben:Ich möchte aber einfach nur über schöne Eisenbahnanlagen staunen und mich dran freuen. Deshalb mag ich diese amerikanische Idee, weil die vom Rechteckdenken wegzugehen scheinen. Aber es gibt bestimmt noch viele, viele andere Ansätze. Über dieses Forum werden wir ein paar davon kennen lernen. Hoffe ich jedenfalls.
Hi Otter,

Du erinnerst Dich an diese Zeichnung, die hier im Forum entstand?

Bild

Stichworte: freie Gleisgeomentrie, Punkt-zu-Punkt Betrieb, Abstellbahnhof unter der Anlage und natürlich der Bau als Segmenten auf Kästen.

Ich denke, das ist noch etwas visionärer als das amerikanische Beispiel, das mir sehr gut gefallen hat. So eine Schlucht bis zum Boden mit Brücke habe ich auch vorgesehen. Die Idee, so etwas in ein Segment einzubauen, las ich in einer 20 Jahre alten Ausgabe der Miba. Darüberhinaus plane ich derzeit noch ein Dreischienengleis bis zum Sägewerk.
:runningdog: Viele Grüße, fido
Benutzeravatar
squirrel4711
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 1935
Registriert: Fr 21. Feb 2003, 22:27
Wohnort: auf dem Land

Re: Modulanlage made in USA

Beitrag von squirrel4711 »

Otter1 hatte geschrieben :
Mir gefällt die Idee, sich von einem monotonen ovalen Rundkurs zu losen, ausgezeichnet. Hierzulande verlaufen die Gleise auf Modulanlagen meist parallel zur Tischkante, was dann meist wie eine Spielzeugbahn aussieht. Wie die berühmt-berüchtigte HO Plattenanlage halt, nur größer.
Ob die Gleise nun auf einer Platte, einer Modulanlage in Rechteckform oder einer Modulanlage mit eingeschnürter Rechteckform in Europa oder Amerika parallel zum Rand laufen macht den Kohl nicht fett. Den Charme einer stimmigen und gefälligen Anlage entsteht m. E. in der Ausgewogenheit von Gleisplanum und umgebender Landschaftsgestaltung. Beim Vorbild gibt es relativ wenig Gleise pro Landschaftseinheit und bei den meisten Anlagen halt relativ wenig Landschaft zur Gleiseinheit. Da liegt der Hase insbesondere im Schmalspurbereich begraben. In der Beschränkung zeigt sich der Meister (Zitat meines alten Kunstlehrers). Ich glaube diese Erkenntnis wächst erst mit zunehmender, intensiver Beschäftigung mit diesem Thema. Es gilt bei der Modellbahn das Dilema zu überwinden möglichst viel Bahneigenschaften auf kleinem Raum darzustellen.
Ich persönlich kämpfe im Moment mit mir auf Gleise im Bahnhofsbereich von "Alexisbad" zu verzichten und das BW im Hintergrund zu demontieren. Dem zukünftigen Betrachter einer "entschlackten" LG Brauweiler Anlage wird das bestimmte gefallen -- der Erbauer "vermißt" jetzt schon die fehlenden Fahrmöglichkeiten, die eingeschränkten Abstellmöglichkeiten, die Wendemöglichkeit für Lokomotiven und zig andere technische "Spielreien" die realisiert wurden.
Es kämpfen halt zwei Herzen in meiner Brust -- mit Sicherheit wird aber eines gewinnen.
Die Local :bia: Bahn Gesellschaft :meeting: wünscht einen schönen Tag Bild
Wer aufhört Fähler zu machen lernt nicht mehr dazu
Benutzeravatar
Otter1
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 2583
Registriert: Sa 22. Feb 2003, 13:15
Wohnort: Krähwinkel

Re: Modulanlage made in USA

Beitrag von Otter1 »

Tach Eichhörnchen,
In der Beschränkung zeigt sich der Meister (Zitat meines alten Kunstlehrers).
Was hat Dir denn Dein alter Kunstlehrer über Perspektive beigebracht?
Was erzeugt denn mehr Aufmerksamkeit. Etwas, was an Dir vorüberrauscht,
oder etwas was auf Dich zu kommt, oder sich von Dir entfernt?

Aber ich stimme Dir zu. Eine Eisenbahn verbraucht zwar weniger Landschaft, als z.B. eine Landstraße oder gar eine Autobahn, aber ein Vorbildkilometer ist in dem von uns gewählten Maßstab ca 44 Meter.

1000 Meter lange Bahnanlagen sind sogar bei Schmalspur-Vorbildern gang und gäbe, aber unsere Gärten oder Hinterhöfe geben solche Dimensionen selbst im 1 : 22,5 Maßstab meist nicht her. Irgendwo muss dann die Maßstabssäge zulangen. Wer gerne rangiert und Betrieb macht, wird nicht mehr viel Strecke übrig haben, und wer gerne Züge in der Landschaft sieht, wird kaum noch Platz für ein BW finden. Auch nehmen maßstäbliche Gebäude leicht Dimensionen von Bernhardiner Hundehütten an.

Manchmal hilft es, sich ein Vorbild zu suchen, was mit kurzen Zügen auskam. Eine Dampfstrassenbahn, eine Feldbahn, eine Waldbahn.
Denn eine Harzbahn, US-Bahn oder Schweizbahn mit großen Loks und zwei drei Wagen sieht dann auch wieder albern aus.

Aber in der Praxis hilft uns unsere Phantasie meist, die Mängel zu überdecken.
Irgendwann vermissen wir die fehlenden Oberleitungen nicht mehr. Und irgendwann stören uns chromglänzende Räder oder der sanfte Glanz von Plastik auch nicht mehr. Irgendwann tauchen wir in unsere Phantasie-Welt ein, die wir gebaut und bezahlt haben. Da, wo wir am Regler sitzen und das Sagen haben. Und im Idealfall funktioniert es sogar. So, oder so. Und wenn nicht, dann bestimmt so.

Grüße

Otter 1
Benutzeravatar
Karl-Heinz
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 2691
Registriert: Fr 21. Feb 2003, 22:36
Wohnort: Lathusen
Kontaktdaten:

Re: Modulanlage made in USA

Beitrag von Karl-Heinz »

stimmt.........

.........und wenn sie nicht verschrottet sind, dann fahren sie noch heute..... :scherzkeks:


Karl-Heinz :tach:
"Deutsche Rechtschreibung ist freeware, man kann sie kostenlos nutzen"
exrabe
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 376
Registriert: Di 25. Mär 2003, 00:24

Re: Modulanlage made in USA

Beitrag von exrabe »

Hallo,
sind wir also wieder mal beim Thema, das da heißt "Welches Thema habe ich gewählt?" und was macht mir Spaß?
Ich denke die typische Schmalspurbahn in Deutschland fuhr, bis auf wenige Ausnahmenen und bestimmte Jahreszeit, immer am Rande der Wirtschaftlichkeit. So waren lange Züge eher selten. Oft waren es Fahrzeuge z. T. von verschiedenen Bahnverwaltungen oder von zusammengelgten Strecken. Dieses bunte Bild und die"ökonomischen Eigenbauten" machen für mich den Reiz aus. So eine amerikanische Segmentanlage s.o. ist nur in der Gemeinschaft möglich.
Meine TGB versteht sich als private Museumsbahn. Deshalb sind auch verschiedene Fahrzeuge im Einsatz, auch ein PKW auf Schienen. Die Gleise wurden so durch den Garten gelegt, daß sie "nicht störend" wirken. Und es wird nicht digital gefahren. Ich begleite den Zug quasi und muß an den Endpunkten die Lok umsetzen. Erstaunlicherweise finden das Besucher gar nicht langweilig. Die Loks steuere ich mit Train Energineer - Walk Around Control System.
Jetzt nach dem Gleise liegen - Endbahnhof mit Umfahrungsgleis, Ladegleis, Abstellgleis und einständigen Lokschuppen- werden Modellhäuser gebaut und verschiedene Details gestaltet.
Antworten