Gleisbett - Frage

[Mallet]

Gerade strenge ich meine Denkfabrik an, wo bei einem Sand-Unterbau mit Schotterbettung denn nun die Drainagefolie am sinnvollsten ist. Unter dem Sand oder auf dem Sand und unter dem Schotter? Der Sand liegt in einem ca. 10 cm tiefen "Graben".

Hat da jemand schon Erfahrungen gesammelt? Unwetter gab es ja schließlich einige in den letzten zwei Jahren. Wenn ich die Folie unter den Sand packe (mit zahlreichen Löchern natürlich), kann es dann trotzdem zu Unterspülungen kommen? Ansonsten finde ich die Folie unter dem Sand eigentlich ganz gut, weil dann eben das gesamte Gleisbett (Sand und Schotter) quasi in einer "Wanne" liegen und vom Erdreich getrennt sind.

[squirrel4711]

Hallo Malletlok,
bei meiner Anlage habe ich keinen Sand unter dem 2 - 5 mm Split. Und meine "Drainagefolie" besteht aus Dachpappestreifen. Die gibt es in ca 20cm Breite als Rolle im Baumarkt. (Heissen da anders (Abdichtung im Fundamentbereich)) .
Die liegen in ca. 5 bis 15 cm Tiefe unter dem Schotter und verhindern das durchwachsen von Pflanzen im Gleisbereich. In der Geraden wird einfach eine entsprechende Länge genommen und in den Radien werden die Streifen entsprechend dem Radius in Stücke gerissen und überlappend gelegt. Zusätzliche Löcher wurden nicht gemacht. Das Wasser läuft schon irgendwie an den Seiten der Dachpappestreifen ab. Das funktionierte bei meiner ersten und zweiten Anlage bis zum Abbau problemlos und so habe ich es auch bei der dritten Anlage beibehalten.

[Kniffo]

Hallo,

bei meiner Anlage liegt die Folie unter allem Unterbau. Sand habe ich nicht genommen, dafür alte Ziegel mit 7-8 cm Split drauf. Die Folie habe ich ohne Löcher leicht Wannenartig verlegt. Auch nach stärkerem Regen wird das dann kein "Gleiskanal". Der andere Anlagenteil kommt ohne Split und Folie aus. Als bei uns die Straße gebaut wurde, wollten die alle alten Granitsteine weghauen. Einen Teil davon habe ich mit der glatten Seite nach oben eingegraben und da die Gleise direkt drauf gelegt, da wächst nichts durch und sieht fast wie in Schweden die Ohsabahnen aus.

Viele Grüße aus DD
Frank

[Mallet]

Danke für Eure Tipps. Dann wird meine Methode schon funktionieren. Auf einigen Abschnitten werde ich vielleicht auch andere Methoden testen.

Habt ihr noch nen Tipp für mich, wo man am billigsten an den Splitt kommt? Da braucht man ja doch etwas mehr von...

[squirrel4711]

Hallo Mallet,
ich habe mir meine 8 Tonnen aus dem Köln Niehler Hafen anliefern lassen. Aber frag mal bei Deinem Gemeindebauhof oder städtischen Bauhof nach. Auch die nächste Straßenmeisterei kann Dir zumindest mit einer Bezugsadresse weiterhelfen.
Vielleicht verzichten die aber, gegen einen Obulus in der Kaffeekasse, auch auf einen Teil ihres Vorratshaufens hinterm Haus.
Die Splitgefäße an den diversen Steigungsstrecken von Straßen zu plündern halte ich nicht für die feine englische und auch deutsche Art. Entsprechenden "Übeltätern" wünsche ich immer 3 Stunden nächtlichen Zwangsaufenthalt bei minus 10 Grad auf diesen Straßenstücken.

[Kniffo]

Hallo Gleisbauer,

meinen Split habe ich vom Winterdienst im Frühjahr bekommen. Das war wieder aufgekehrter und gereinigter. Da hat man sich viel Mühe gegeben den sauber zu bekommen, einsetzen durften sie das aber nicht mehr. Da haben sie es für´n Appel und ´n Ei verkloppt.

Viele Grüße aus DD
Frank

[Mallet]

ich habe mir meine 8 Tonnen aus dem Köln Niehler Hafen anliefern lassen.

Ähm, 8 Tonnen? Muss ja ne große Anlage sein .

Das sind gute Tipps. Werde mal beim Winterdienst nachfragen. Kauft man das Zeug säckeweise im Baumarkt, wird man ja arm. Danke!

[bkm]

Hallo,
für den Preis den Du im Baumarkt für ein Säckchen bezahlst, kannst Du
bei einer an deinem Ort ansässigen Straßenbaufirma eine halbe LKW Ladung haben.
Mein Gleisbett ist seit 1999 unverädert, 1 Spatenstich tief u. breit, 2 Drittel mit Sand und ein Drittel mit Kalksplitt Körnung 3-8 aufgefüllt. Eine Sperrschicht gibt es nicht, weil mein Unkraut nicht von unten sondern von den Seiten die Gleise überwuchert.
Als botanisches Rindfieh habe ich keine Ahnung was das ist, kommt von allen Seiten und schiebt sich zwischen Unterbau u. Gleis.
Bis dann denn
Peter

[Wilhelm]

Hallo Mallet,

als Straßen - und Gleisbauer a.D. könnte ich Dir noch einige nützliche Tipps geben, aber leider ist es derzeit bereits etwas spät.

Alles was ich hier zu Deinen Fragen gelesen habe, ist gut und verwertbar. Nur vergesst bitte den Sand als Unterbau! Sand dürfte mit Abstand das schlechteste Material sein, welches man verwenden kann, da es null Verdichtungswerte hat.
Sand konkret in Körnung 0 - 3 nimmt man zum Beispiel bei Verlegung von Platten und Pflaster als Ausgleichsschicht zwischen dem festen Unterbau und den zu verlegenden Schlußmaterialien.

Wenn schon eine Sand- Kiesgrube in Deiner Nähe ist, dann nimm besser Kies mit einem Nullanteil.
Oder "Mineralbeton", dass ist ein 0 - 30 er Naturproduku z. B. aus Kalkstein, oder
was es preiswert in Eurer Nähe gibt.
Zu Splitt hat squirrel4711 schon das Richtige geschrieben. Ergänzen möchte ich noch, schaue mal , ob es in der Nähe keine Aspaltmischanlage gibt! Die haben Splitt in allen gängingen Korngrößen und meistens auch verschieden Gesteinsarten. Merke Dir aber, die Jungens dort haben immer Durst! Ein Kasten Bier könnte Deinem PKW einen Achsenbruch bescheren!!



Noch Fragen?

Dann gerne Sonntag mehr!
Wilhelm

Wie sagt man, wenn ein Bauwerk zusammenbricht??
"Er hat auf Sand gebaut"

[Pirat-Kapitan]

Also, 8 Tonnen habe ich mir nicht gegönnt, aber da ich gerade beim Pflastern meiner Hofeinfahrt war, habe ich einfach 2 Tonnen Splitt mehr bestellt.
Der wartet jetzt noch teilweise darauf, zum Oberland (wo sich meine Anlage befindet) transportiert zu werden. Für eine Zahnradstrecke ist der Anstieg zu steil, und Tunnel und Serpentinen bekommen in diesem gebiet keine Baugenehmigung. Also bleibt nur der Transport in 10 l-Eimern, immer bei Bedarf.

Auch im Baubedarfshandel ist der Split preiswert zu bekommen, das teure sind meistens die Transportkosten.

Schöne Grüße
johannes