Zahnradlok Wasseralfingen

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Moderator: GNEUJR

Sandfluss
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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von Sandfluss »

Guten Abend
Na, dann weiss ich ja, wohin mein nächster Sonntagsspaziergang hingehen soll...':D'
Ich werde versuchen, weitere, aussagekräftigere Bilder zu machen.
Was den Zahnradantrieb betrifft, bin ich mir allerdings nicht sicher, ob da noch das Original drin steckt. Wie Henner berichtete, wurde die Lok an Von Roll verkauft, wo sie im Werksbetrieb als Rangierlok diente und da wurde sicher kein Zahnradantrieb benötigt. So wurde jedenfalls beim "Gnom", der ersten Zahnradlok der Steinbruchbahn, der Zahnradteil ausgebaut. Gnom steht jetzt im Verkehrshaus in Luzern, betriebsfähig restauriert. Bei der Steinbruchbahn handelt es sich übrigens um die erste Zahnradbahn in Europa, sie wurde noch vor der Rigi-Bahn in Betrieb genommen, damit aber die Ehre der ersten Zahnradbahn in Europa der Rigi-Bahn zuteil wurde, fand die offizielle Einweihung erst ein paar Monate nach der RB-Einweihung statt.
Freundliche Grüsse, Peter
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Henner (Henry)
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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von Henner (Henry) »

Nochmal zum Thema Ausschnitt in der Rauchkammer bei Flammrohrbrennern. Ich habe mich mit Dave Watkins ( https://www.16mm.org.uk/resources/drawings/locomotives/) in Verbindung gesetzt. Er verwendet diese Oeffnung bei all seinen Konstruktionen. Seine Gruende:
1. Verminderter Gegendruck - wie gehabt.
2. Kein Vakuum durch den Abdampf (laesst die Flamme abreissen). Dies in krassem Gegensatz zu Kohle/Alkohol.
3. Abfluss von Kondensat. Er hatte einen Fall, wo Kondensat in das Flammrohr eindrang und die Flamme ausloeschte.
Regards
Henner (Henry)
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Sandfluss
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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von Sandfluss »

Guten Tag
Bei strömendem Regen, Sonntagsklamotten hin oder her, bin ich unter die Lok gekrochen und habe weitere Bilder geschossen, wie versprochen.
Also, des Rätsels Lösung betreffend des Zahnradantriebes: dieser wurde seinerzeit, als die Steinbruchbahn eingestellt und die Lok als Verschublok an die Eisenwerke der Von Roll verkauft wurde, ausgebaut. Somit blieben nur die Zahnräder, welche die beiden Blindwellen miteinander verbinden (hoffentlich verwende ich da die richtigen Fachausdrücke).

Elfe_3_R (Sandfluss)
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Elfe_4_R (Sandfluss)
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Elfe_5_R (Sandfluss)
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Elfe_6_R (Sandfluss)
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Elfe_7_R (Sandfluss)
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Beim Vorstellwagen handelt es sich nicht um einen Originalwagen der Steinbruchbahn, sondern um einen typenähnlichen Wagen aus den 1870er Jahren.

Freundliche Grüsse, Peter
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Flachschieber
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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von Flachschieber »

Hallo Peter,

tolle Einblicke in die Zahnraddampflok. Ich vermute das das Zahnradpaar damals komplett getauscht wurde. Bei gleichem Achsabstand könnte das Abtriebszahnrad auch grösser gewesen sein und das Antriebszahnrad kleiner. Oder das Abtriebszahnrad in der Mitte und rechts und links danneben die Untersetzenden. FÜr letzteres spricht, das die Welle eingefräste Nuten in einem Bereich besitzt in dem heute kein Zahnrad mehr montiert ist.

Alles sehr spannend.

Beste Grüße,

Marco
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Henner (Henry)
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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von Henner (Henry) »

Hallo Peter,
vielen Dank fuer Deine hochinteressanten Bilder. Ich koennte mir allerdings vorstellen, dass die Lok noch die urspruenglichen Zahnraeder besitzt. Hefti gibt zwar die Zahnteilung fuer Ostermundingen mit 100mm an, aber alle anderen fruehen (Werks-)Zahnradbahnen hatten 80mm Teilung (Steinbruch Laufen, Maschinenfabrik Rueti - spaeter auf 100mm geaendert, Wasseralfingen). Ostermundingen hatte dann vermutlich ebenfalls 80mm Teilung. In Deinen Photos zaehle ich ca. 32 Zaehne. Mit einem Zahnrad(teilkreis)durchmesser von 796mm (laut Hefti) komme ich bei dieser Teilung von 80mm auf etwa 31..32 Zaehne. Auch die Hoehe des Zahnrads ueber Schienenoberkante sieht nicht zu schlecht aus. Gewissheit koennte der Vergleich mit der restaurierten "Gnom" bringen, die den gleichen Zahnraddurchmesser hatte.
Auf alle Faelle ein interessantes eisenbahnarchaeologisches Raetsel. Nochmals danke fuer Deine Muehe!
Regards
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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von Henner (Henry) »

Flachschieber hat geschrieben:Hallo Peter,

tolle Einblicke in die Zahnraddampflok. Ich vermute das das Zahnradpaar damals komplett getauscht wurde. Bei gleichem Achsabstand könnte das Abtriebszahnrad auch grösser gewesen sein und das Antriebszahnrad kleiner. Oder das Abtriebszahnrad in der Mitte und rechts und links danneben die Untersetzenden. FÜr letzteres spricht, das die Welle eingefräste Nuten in einem Bereich besitzt in dem heute kein Zahnrad mehr montiert ist.

Alles sehr spannend.

Beste Grüße,

Marco
Marco,
dies war auch mein erster Gedanke. Allerdings hatten diese fruehen Zahnradloks keine getrennten Zahnraeder fuer Antrieb und Zahnstange. Die Teilung/Durchmesser des Zahnrads und Hoehe ueber SOK koennte Klarheit bringen. Falls die Lok doch getrennte Zahnraeder hatte, koennte es sein, dass sie nach Ausbau des Zahnstangenzahnrads in die Mitte verlegt wurden.
Regards
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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von Z13 »

Hallo zusammen,

wenn die Zahnstange unter dem Wagen die original Höhe hat, dann passt doch alles zusammen, oder ? :gruebel:

Viele Grüße
Manfred
....Zahn um Zahn den Berg hinauf....
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Flachschieber
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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von Flachschieber »

Hallo Manfred,

stimmt. Das könnte schon passen. Ist mir gar nicht aufgefallen, das das Denkmalgleis vorne unterm Wagen eine Zahnstange hat.Ja in der Tat das könnte passen.

Äh Peter stell doch die Lok mal vorneaufs Gleis, und den Wagen nach hinten :lol: Mal schauen ob das passt. :P

Beste Grüße,

Marco
Sandfluss
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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von Sandfluss »

Hallo Marco
Also das Buntbahnforum ist ja bunt, aber ich befürchte, dass ich es für die Gemeindeverwaltung von O'mundigen doch allzu bunt treiben würde beim Verschieben der Lok.
Ich schlage vor, dass wir das weitere Vorgehen erst mal bei einem Bier in Schramberg besprechen sollten...
Bis dann, Peter :lol:
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Henner (Henry)
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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von Henner (Henry) »

So, jetzt mal wieder ein wenig Hardware. Ich habe inzwischen den Kessel fertig konstruiert und die Teile hergestellt. Ich bin dabei nach dem KISS-Prinzip (keep it simple, stupid) vorgegangen. Einen keramischen Brenner haette ich nur schwer in der kleinen Lok unterbringen koennen und die Ausfuehrung mit zentralem Flammrohr hat bei meiner Guinness und Betsy genuegend Leistung gebracht, um mit relativ geringer Geschwindigkeit und ueberschaubaren Lasten durch die Gegend zu fahren. Eine Schnittzeichnung hatte ich schon vorher gezeigt, hier also nun die fertigen Teile vor dem Loeten:

Bild

Die Endscheiben sind nicht geboerdelt, da nach Tests der Australier praktisch die gleiche Festigkeit erreicht wird. Deren Testkessel haben sich bei etwa 1000PSi (etwa 70 bar) zu einem amerikanischen Football verformt, aber die Endscheiben haben sich nicht geloest. Betriebsdruck fuer diesen Kessel ca. 2..3 bar.

Regards
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