Verriegelung einer Eigenbau-Drehscheibe mit REPA-Entkuppler

Dies und das und allerlei

Moderator: Schrauber

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Lindenauer
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Verriegelung einer Eigenbau-Drehscheibe mit REPA-Entkuppler

Beitrag von Lindenauer »

Hallo Buntbahner,

ich möchte hier zunächst einfach eine Frage in die Runde werfen. Ich bastel' so nebenbei an einer Drehscheibe für IIe und möchte die Verriegelung über einen (bereits vorhandenen) REPA-Entkuppler 83 100 der Fa. Uhlenbrock realisieren. Die Magnetspule scheint mir recht kräftig und damit geeignet zu sein. Die wollte ich gern waagerecht unter der Drehscheibenbühne einbauen und die bzw. der Kern soll dann mechanisch an den entsprechenden Gleisanschlüssen einrasten und die Bühne verriegeln. Soweit die Theorie; die ganze Geschichte dreht sich auch schon mittels Bühler-Getriebemotor und zusätzlicher Schneckenuntersetzung mit 1 U/min bei 12 V. Mein Problem ist im Moment, dass es zum Entkuppler trotz Originalverpackung keine Angaben zu Spannung und Strom gibt. Auf der Website der Fa. Uhlenbrock schweigt man sich dazu ebenfalls aus. Hat jemand von Euch Erfahrungen mit diesen Teilen, wobei man sagt, mit "dieser" Spannung arbeiten die Dinger seit Jahren bei mir störungsfrei und ziehen dabei kurzzeitig einen Strom von x Ampere. Wenn ich so eine Magnetspule einbaue, möchte ich natürlich auch einen dauerhaften Betrieb anstreben und die Normwerte einhalten, daher wären mir ein paar Angaben dazu schon wichtig. Freue mich, wenn Ihr mir da ein paar Erfahrungen weiter reichen könntet. Zu gegebener Zeit stelle ich Euch das Gesamtwerk auch mal in einem Beitrag vor, im Moment bin ich noch mehr in der Experimentierphase.

Grüße an alle von Micha -MiLü-Bahn-
der Verrückte
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Re: Verriegelung einer Eigenbau-Drehscheibe mit REPA-Entkupp

Beitrag von der Verrückte »

Moin,
Erfahrungen habe ich null. Aber mir fallen da nur ein paar elektrische Grundsätzlichkeiten ein: 12 Volt oder 24 Volt. Und Ampere werden es mit Sicherheit auch keine sein. Eher Milliampere. Soviel ist sicher.
Und verriegeln täte ich, wenn ich son Dingens bauen täte, eher elektromotorisch langsam, als mit einem magnetischen "Ruck".
Gruss, Ole
volkerS
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Re: Verriegelung einer Eigenbau-Drehscheibe mit REPA-Entkupp

Beitrag von volkerS »

Hallo Micha,
laut Datenblatt 12 - 18V. Als die Teile entwickelt wurden, da gab es noch kein Digital und Weichenantriebe und Entkuppler wurden üblicherweise mit 16 V AC angesteuert. Allerdings befürchte ich, dass du wenig Freude mit dem Entkuppler hast. Die Spulen sind nicht dauerbetriebstauglich.
Volker
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holgig
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Re: Verriegelung einer Eigenbau-Drehscheibe mit REPA-Entkupp

Beitrag von holgig »

Hallo Micha,

oder einen gekapselten Magneten nehmen, gibt's für 14 - 18 EUR für 12 und 24 V, drückend und ziehend in verschiedenen Größen bei pollin.

Holger
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Henner (Henry)
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Re: Verriegelung einer Eigenbau-Drehscheibe mit REPA-Entkupp

Beitrag von Henner (Henry) »

Micha,
wenn Du Deinen Entkuppler weiter benutzen willst, kannst Du eine Trickschaltung anwenden, die Dir einen kraeftigen Einschaltimpuls liefert und dann den Strom verringert. Ich kann Dir bei Bedarf einen Schaltplan liefern (Gleichrichter/Widerstand/Kondensator). Ich selbst habe vor vielen Jahren eine Schiebebuehne gebaut, bei der ich dann einen Schrittmotor mit Mikroprozessor eingesetzt habe (hoert sich kompliziert an, ist aber heutzutage mit einem Arduino sehr einfach zu loesen). Damit konnte ich Stern/Dreieck Anfahren/Bremsen, Spielausgleich, Schalten der Fahrstromrelais und aehnliche Scherze realisieren.
Regards
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Lindenauer
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Re: Verriegelung einer Eigenbau-Drehscheibe mit REPA-Entkupp

Beitrag von Lindenauer »

Danke zunächst an alle, die hier geantwortet haben. Da habe ich ja schon mal ein paar wichtige Anhaltspunkte. Dauerbetrieb soll die Magnetspule nicht leisten. Ich möchte es so beschreiben, Grundstellung ist Verriegelung eingerastet, Spule stromlos. Einschalttaste betätigen, Spule zieht an, löst Verriegelung und wirkt dabei gegen eine Druckfeder (die ich noch auswählen muss) und schaltet über Mikrotaster o.ä. den Drehmotor an. Einschalttaste kann losgelassen werden, Spule wieder stromlos, Drehmotor läuft über den Mikrokontakt weiter bis die nächste „Raste“ (Loch im Drehscheibenrand) erreicht ist. Der Spulenkern rastet auf Grund der Druckfeder dort ein und der Mikrokontakt schaltet gleichzeitig den Drehmotor wieder ab. Soweit die Theorie. Die Spule würde immer nur zum Lösen der Verriegelung und Starten des Drehens für ein paar Sekunden Strom bekommen. Dabei würde ich natürlich gern auf die angebotene Schaltung von Henry zurückgreifen. Bitte kontaktiere mich doch über PN. Und der Tipp von holgig zu den gekapselten Magneten ist auch überdenkenswert. Da muss ich mich nochmal genauer dazu belesen; auf den ersten Moment machen die einen sehr guten Eindruck. Ist zu klären, ob die von ihren Einbaumaßen her in Frage kommen könnten. Und für einen kräftigen Einschaltimpuls wären die sicher auch nicht undankbar.
Danke für Eure bisherige Unterstützung
Grüße von Micha –MiLü-Bahn-
volkerS
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Re: Verriegelung einer Eigenbau-Drehscheibe mit REPA-Entkupp

Beitrag von volkerS »

Hallo Micha,
Theorie ok, mit einigen Fehlern in der Praxis.
1. Die Drehscheibe kann immer nur 1 Position fahren, da sie dann verriegelt.
2. Der Microschalter schaltet den Antrieb erst ab, wenn der Anker sich Richtung Verriegelung bewegt. Der Nachlauf des Antriebs verhindert das korrekte Verriegeln, wenn die Bohrung des Bolzens nicht groß genug ausgeführt ist, dann hast du aber zu viel seitliches Spiel zwischen Bühnengleis und den Gleisen am Bühnenrand.
Besser wäre eine Lösung, bei der der Antrieb ohne weiteres exakt positioniert.
Erst nach Stillstand bewegt ein Servo die Verriegelung, Wenn diese trichterförmig ausgeführt wird korrigiert das Verriegeln ggfs. geringe Positionierfehler.
Volker
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Re: Verriegelung einer Eigenbau-Drehscheibe mit REPA-Entkupp

Beitrag von holgig »

Hallo Micha,

die Spule sollte auch aushalten, so lange unter Strom zu stehen, wie die Scheibe dreht. Dann kann man Spule (ziehend) und Bühnenantrieb parallel schalten und hälte den Richtungsschalter so lange gedrückt, bis die Bühne die Endposition anläuft. Der Magnet schiebt den Riegel heraus und schaltet beim Einrasten den Motor ab (Schalter wie weiter oben beschrieben am Riegel).
Die meisste Zeit bleibt die Drehscheibe ohnhin stehen, so dass der Magnet nicht belastet wird. Dauerkarussellfahren ist wohl nicht geplant.

Viele Grüße
Holger
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Re: Verriegelung einer Eigenbau-Drehscheibe mit REPA-Entkupp

Beitrag von Henner (Henry) »

Micha,
hier die Schaltung:
Bild
Die Komponentenwerte musst Du leider ausprobieren. Fuer den Kondensator wuerde ich mit 4700uF beginnen und fuer den Widerstand einen Wert nehmen, bei der die Spule noch nicht heiss/warm wird.
D1 Diode fuer 1A, I1 Deine Spule, S1 Taster oder Schalter. Versorgung mit Wechsel oder Gleichspannung ca. 16V-18V. Diese Schaltung wurde frueher verwendet, um Weichenantriebe mit Schaltern anstelle von Tastern zu betreiben.
Der Kondensator laedt sich auf und gibt bei Schliessen von S1 einen kraeftigen Puls ab. Danach fliesst nur noch ein Strom, der durch den Widerstand begrenzt wird. Oeffnet der Taster/Schalter, laedt sich der Kondensator wieder auf.
Regards.
Henner (Henry)
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Re: Verriegelung einer Eigenbau-Drehscheibe mit REPA-Entkupp

Beitrag von Lindenauer »

Danke für die neuerlichen Beiträge zum Thema. Zunächst zu volkerS: Ja, die Drehscheibe fährt immer nur zur nächsten Position. Man könnte kurz zuvor den Taster erneut drücken, dann läuft sie weiter. Die Drehscheibe soll 6 Abgänge bekommen; das wäre noch verschmerzbar. Und der Nachlauf des Antriebs ist eine Größe, die mir noch nicht richtig bekannt ist. Dazu werde ich demnächst die Scheibe in die Anlage probeweise einsetzen, um einen exakten Eindruck zu bekommen. Im Moment schätze ich den Nachlauf noch gering ein. Der auf dem Getriebemotor nachfolgende Schneckenantrieb hat ein relativ großes Modul und damit auch ein Spiel von ca. 2 Grad. Da hatte ich die „Hoffnung“, das der Nachlauf innerhalb dieses Spiels liegt und die Verriegelung greift und die Positionierung bringt. Aber Dein Einwand ist berechtigt, die Praxis spielt einem da mitunter böse Streiche. Eine Lösung, wie der Antrieb selber in die Position fährt, habe ich allerdings nicht. Ich bin auch mit der Digitaltechnik nicht so bewandert, um hierin eine Lösung zu finden. Meine Feldbahnloks fahren alle noch analog und eine Digitalisierung habe ich auch nicht vorgesehen. Die Meinung von holgig ist auch nicht uninteressant, wenn man die Magnetspule ziehend ausführt. Im Regelfall wäre das Maximale was man dreht, eine halbe Drehung, um eine Lok zu wenden. Das wären 30 Sekunden bei 1 U/min. Ich glaube, die REPA-Spule würde das nicht lange überstehen. In wie weit die Spulen von Pollin das mitmachen, muss ich mich kundig machen. Ich habe da auf der Website noch nicht ausgiebig nachgelesen. Aber auch bei dieser Variante bleibt der Nachlauf des Antriebs von Bedeutung. An Henry danke für die Schaltung; die wird auf jeden Fall ausprobiert. Wenn’s dann doch mechanische Probleme mit dem Nachlauf des Antriebs gibt, dann war’s zumindest der Versuch wert.

Grüße von Micha –MiLü-Bahn-
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