Gartenbahn: Trassenbau in Leiter-Methode

Anlagen (aussen & innen), Dioramen, Gebäude, Figuren, Schienen, Autos, sonstiges Zubehör

Moderator: Marcel

Antworten
Benutzeravatar
Frédéric
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 314
Registriert: Sa 13. Aug 2011, 00:38

Gartenbahn: Trassenbau in Leiter-Methode

Beitrag von Frédéric »

Hallo zusammen,

ich hoffe, dass dieses Thema nicht schon in einem anderen Thread diskutiert wurde. Falls doch, bitte dorthin verweisen.

Bestimmt habt ihr schon mal von diesem Verfahren gehört: Trassenbau in Leiter-Methode, auch "Ladder Roadbed" oder "Flexible Roadbed" genannt.

Das Prinzip ist simpel: Man schlägt Pfosten ins Erdreich, möglichst tiefer als die örtliche Frosteindringtiefe. An diesen Pfosten befestigt man Latten als Trassenunterbau, die durch Querstücke untereinander verbunden sind. Von oben sieht's aus wie eine Leiter. Als Material für die Latten wird Hartholz, WPC oder Kunststoff verwendet. Die Idee stammt aus Nordamerika und wird dort offenbar gern eingesetzt.

Ich möchte dieses System gerne für meine eigene Gartenbahn erproben und wollte gerne Erfahrungen austauschen. Hat schon mal jemand mit diesem oder einen ähnlichen System gearbeitet? Wie ist eure Meinung zu dem Thema?

Ich selbst finde das System sehr interessant, weil es nachträgliche Korrekturen zulässt, aber vor allem weil man erst die Trasse baut und danach das Gelände modelliert. Man ist unabhängig von sich senkenden Aufschüttungen und ähnlichen Problemen.
Praktische Erfahrungen habe ich natürlich noch keine damit, aber ich werde gern hier berichten, sobald es etwas zu berichten gibt.
Ich habe bereits paar Informationen zusammengetragen. Die PVC-Rohre für die Pfosten kann man leicht und günstig erwerben. Bei den Trägerlatten tendiere ich zu HDPE, weil es angeblich wesentlich flexibler als Holz ist und man auch bei Erdkontakt keinen Pilzbefall und Ähnliches fürchten muss.

Aktuell (April 2017) komme ich auf geschätzte Kosten von 16 Euro für den Trassenmeter. Mit Ballast und Schienen liegt man dann bei etwa 30 bis 35 Euro pro Meter, abhängig vom gewünschten Material. Gartengestaltung lasse ich außen vor, da kommt es zu sehr auf die örtlichen Gegebenheiten an.
Hat jemand vielleicht Kostenvoranschläge für andere Trassenmethoden? Es wäre sicher interessant, wie z.B. freies Einschottern oder Betonieren dagegen abschneidet.

Beste Grüße,

Frédéric
Benutzeravatar
Jost45
Buntbahner
Beiträge: 38
Registriert: Fr 30. Sep 2016, 13:04
Wohnort: CH 5277 Hottwil

Re: Gartenbahn: Trassenbau in Leiter-Methode

Beitrag von Jost45 »

Hallo Frédéric

Deinen Vorschlag mit dem Leitersystem finde ich grundsätzlich gut.

Ich baue zur Zeit eine Spur G Anlage auf «Stelzen» (95 cm über Boden)
Der Unterbau für den Kopfbahnhof (8.00 x 1.00 m) habe ich bereits erstellt.

Tisch_Fr_hling (Jost45)
Bild

Stahlrohre ø42 mm einbetoniert, verbunden mit Winkeleisen 40 x 40 x 4 und mit GFK-Gitterrosten abgedeckt.

So wird es mal aussehen (wasserdurchlässiges Flies auf den Rosten zur Rückhaltung der losen Schotterung und zum Schutz der Holzschwellen).

SD-xx3 (Jost45)
Bild

Jetzt brauche ich noch eine Fahrstrecke (eine grosse Kehrschleife ca. 40 m lang)
auch auf «Stelzen». Bei der Höhe von 95 cm bevorzuge ich allerdings Stahlrohre und aus stabilitätsgründen auch einbetonieren.

Wie genau ich die beschriebene Leiterlösung für eingeschottertes Gleis mit Holzschwellen umsetzen kann muss ich erst noch erarbeiten. Die Trasse sollte ca. 120 mm breit sein, beidseitig einen überstehenden Rand analog der Bahnhofsplatte aufweisen und muss wetterfest sein !!

Über Preise lohnt es sich nicht zu sprechen. Hier in der Schweiz ist sowieso alles wesentlich teurer. Ein Meter Eigenbaugleis kommt mich inkl Schotterung auf nicht ganz € 33.00 zu stehen (ohne Weichen wohlverstanden).

Gruss aus dem Mettauertal (CH)

Jörg
Benutzeravatar
Frédéric
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 314
Registriert: Sa 13. Aug 2011, 00:38

Re: Gartenbahn: Trassenbau in Leiter-Methode

Beitrag von Frédéric »

Hallo Jörg,

das ist ja eine ganz schöne Hausnummer. Einen Meter über Niveau auf Stelzen? :shock:

Allerdings sehe ich nicht, warum Du nicht auch auf der Strecke mit Deiner Vließ-Methode Erfolg haben solltest. Das Vließ ließe sich dann ja direkt an der Leiter befestigen. Berichte bitte bei Gelegenheit, wie Du weiter vorgegangen bist, das würde mich sehr interessieren! :) Und vielen Dank, dass Du hier Bilder zeigst!

Ich werde von meiner Seite gern auch ein paar Bilder einstellen, wenn ich erst einmal in die eigentliche Konstruktionsphase übergehen kann. Das wird hoffentlich im Laufe dieses Sommers sein.

Beste Grüße,

Frédéric
topjoerg
Buntbahner
Beiträge: 32
Registriert: Di 14. Sep 2004, 12:41
Wohnort: Stuttgart

Re: Gartenbahn: Trassenbau in Leiter-Methode

Beitrag von topjoerg »

Hallo Frederic,

ich habe diese Leitermethode bereits vor einiger Zeit im US-Forum (mylargescale) gesehen.
Ich bau(t)e damit meine gebogenen, aufgeständerten Strecken. Die Streifen säge ich mit aus einer Kunststoffplatte (ca. 10mm, wasserfest, grau, wie sie auch für den Chemiebehälterbau verwendet wird). Die Abstandshalter und die Aufständerung sind aus stabilen, verzinkten Trockenwand-Rahmen-Profilen aus dem Baumarkt. Die passenden Blechschrauben ebenfalls. Damit die Schienen an den Schwellen gehalten werden, bringe ich links und rechts etwas erhöht noch einen weiteren Streifen an.

Kosten kann ich keine nennen, da Kunststoffplatten bei meinem Vater übrig sind.
Der Zeitaufwand ist nicht zu vernachlässigen. Die Streifen beim Biegen zu fixieren ist etwas aufwändig: Auf einer alten Tischtennisplatte geht es ganz gut. Dafür erhält man genau die Streckenführung, die man benötigt (wie beim Schienen-Biegen)
Ich werde ein paar Fotos nachreichen, wenn ich sie gehostet habe

viele Grüße, Topjoerg
Benutzeravatar
Henner (Henry)
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 1530
Registriert: Di 20. Nov 2007, 20:07
Wohnort: Berlin

Re: Gartenbahn: Trassenbau in Leiter-Methode

Beitrag von Henner (Henry) »

Frédéric,
diese Bauweise ist in den USA tatsaechlich sehr beliebt, allerdings nur fuer aufgestaenderte Anlagen. Wenn das Holz mit dem Erdreich in Verbindung kommt, laben sich die Termiten daran:
Bild
So sah meine Bruecke nach einigen Jahren aus....
Ich wuerde auch in Deutschland kein Holz in Kontakt mit Erde verwenden.
Regards
Henner (Henry)
Donkey Doktor a.D. EDH Lumber Company
topjoerg
Buntbahner
Beiträge: 32
Registriert: Di 14. Sep 2004, 12:41
Wohnort: Stuttgart

Re: Gartenbahn: Trassenbau in Leiter-Methode

Beitrag von topjoerg »

Hallo Frederic,

hier jetzt meine Fotos.
Kunststoff-Streifen gebogen:
fotos/showphoto.php?photo=109189&size=b ... thecat=500


in Form gehalten werden sie von stabilen Metall-Profilen:
fotos/showphoto.php?photo=109190&passwo ... thecat=500

Streifen links halten die Schwellen der Schienen
fotos/showphoto.php?photo=109191&passwo ... thecat=500

das Biegen geht am Besten auf einer Tischtennis-Platte:
fotos/showphoto.php?photo=109195&passwo ... thecat=500

Stellprobe und Test der Stützenhöhe. Das Holz ist nur provisorisch. Später werden die gleichen Metall-Profile eingesetzt. Ist besser gegen Feuchtigkeit (und Termiten)
fotos/showphoto.php?photo=109196&passwo ... thecat=500

Vorne die neue Kurve, hinten die ältere mit etwas Farbe und Patina.
fotos/showphoto.php?photo=109193&passwo ... thecat=500

Im Sommer ist alles von Pflanzen umwachsen, so wie hier die Kurve im Efeu
fotos/showphoto.php?photo=109188&size=b ... thecat=500

wie schon oben beschrieben kann damit fast jede Streckenführung unterbaut werden.
viele Grüße, Topjoerg
Antworten