Umbau eines Regner C-Kupplers zu BR 99 062

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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thomasrink
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Umbau eines Regner C-Kupplers zu BR 99 062

Beitrag von thomasrink »

Hallo Buntbahner !
Nach langer Pause kann ich jetzt wieder von Aktivitäten berichten. Meine ersten Selbstbauversuche (Gehäuse 99 222) waren zwar im Ergebnis recht brauchbar, aber das manuelle Fräsen an der GÜDE-China-Bohrfräse geht doch sehr zu Lasten von Zeit und durch Fehlversuche leider auch ins Geld. Eigentlich wollte ich nicht in die CNC-Materie eintauchen, da ich zu viele Anfängerprobleme und exorbitante Anschaffungskosten befürchtete. Nach einem Gespräch mit R. Reppingen beschloss ich dann doch, wenigstens eine gebrauchte Fräse zu kaufen. Wer sich schon einmal mit dem Gedanken getragen hat, weiß sicher, daß die Ebay und Ebay-Kleinanzeigen-Angebote zu dieser Materie mit Vorsicht zu geniessen sind. Besonders bei E-Kleinanzeigen wimmelt es von betrügerischen Annoncen (Verkäufer sitzen meist in GB und erwarten Vorauszahlung ohne PayPal). Die seriösen Angebote auf beiden genannten Plattformen sind selbst im Bereich der gebrauchten Maschinen sehr preisintensiv (zumindest die, welche einen ansprechenden Arbeitsbereich besitzen). Also, was tun?
Durch Zufall gelangte ich beim Googeln auf die Seite der Firma "Mechaplus". Der Inhaber ist selbst im Funktionsmodellbau unterwegs und bietet zu erschwinglichen Preisen für jeden Geldbeutel das Richtige. Ich habe mich für die Pro-Vario 09-05 Bausatz (ab 2099 Euro) entschieden. Da ist dann die Steuerung und auch eine Software dabei. Auf Wunsch kann die Maschine auch fertig montiert abgeholt werden. Die Unterweisung vor Ort wird in netter Art und Weise und, was für mich als CNC Neuling besonders wichtig war, auf Augenhöhe realisiert. Die ersten Versuche hatten dann die Erkenntnis zur Folge, daß Fräser auch sehr, sehr kurz leben können. Bei einem Stückpreis für einen 1mm Fräser von knapp 7.- Euro verursacht das "Klick" des sterbenden Fräsers fast körperliche Schmerzen.
Aber eigentlich soll es ja in meinem Beitrag um den Umbau eines C-Kupplers der Firma Regner gehen. Der Bausatz desselben war vorhanden und der Kesselsatz auch. Was mir persönlich vorschwebte, war ein vorbildgerechter Aufbau. In einer älteren Ausgabe der Zeitschrift "Gartenbahn-Profi" wurde ein solches Projekt vorgestellt. Es war die oben genannte 99 062 der Feldabahn. Bilder kann und darf ich hier nicht posten, da die Zustimmung des "GB-Profi" nicht vorliegt. Schöpfer dieser wirklich sehr gut ausgeführten Maschine ist ein gewisser Herr W., zu dem auch dankenswerter Weise durch den Verlagsinhaber des GBP Kontakt hergestellt wurde. Leider war Herr W. nicht bereit, seine Quellen für die Bauunterlagen zu nennen. Auch die Übermittlung der wichtigsten Maße ( natürlich gegen finanziellen Ausgleich) wurde recht unfreundlich abgelehnt. Also blieb nur, mich selbst auf die Suche zu machen. In einem Buchantiquariat stieß ich dann auf ein Buch mit dem Titel: "Die Feldabahn". Darin waren einige Fotos aus der Betriebszeit der Lokomotive enthalten. In Kombination mit einem CAD-Programm und den Fotos war dann nach zeitintensiver Beschäftigung der erste Brauchbare Seitenriss fertig.
Das erste Teil (siehe Foto) wird die Rückwand des Führerhauses.


CNC-Fräse MECHAPLUS (thomasrink)
Bild
Portalfräse von Mechaplus mit effektivem Arbeitsbereich von 500 x 900x 120

Führerhausrückwand 99 062 (thomasrink)
Bild
Eines der ersten Bauteile meines Umbaus eines Regner-C-Kupplers. Es soll die 99 062 der ehem. thüringer Feldabahn entstehen.
Wird fortgesetzt...
giovanni
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Re: Umbau eines Regner C-Kupplers zu BR 99 062

Beitrag von giovanni »

Hallo Unbekannter,

trotz des mageren Echos, mich freut es jedenfalls immer einen "richtigen" Selberbauer zu sehen. Ich werde deine Arbeiten natürlich interessiert weiterverfolgen.

Hans
thomasrink
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Re: Umbau eines Regner C-Kupplers zu BR 99 062

Beitrag von thomasrink »

Hallo, Giovanni !

Eigentlich kennen wir uns ja doch schon. Es war mir in der letzten Zeit beim besten Willen nicht möglich, an irgendwas weiterzuarbeiten. Es hat einfach an der Motivation gefehlt. Und da mach ich lieber gar nichts, statt es zu versauen. Jetzt habe ich mich aber an der 99 062 festgebissen. Es ist irgendwie auch ein Test für mich, was für mich persönlich möglich ist. Ohne die Beiträge aus dem Forum hätte ich nie einen Gedanken an Selbst / Umbauten verschwendet. Da man sich hier aber auch als Anfänger gut aufgehoben fühlt, fällt der Anfang leicht.
Beim Nachmessen der Bildvorlage ist mir noch aufgefallen, daß das Regner-Fahrgestell hinten zu kurz ist. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Rahmen bis zur "richtigen" Pufferbohle verlängern, oder die Sache kaschieren, heisst drüberbauen. Stabiler wird wohl verlängern sein...
Die neue Bohle wurde gestern schon mal gefräst und diesmal hat auch das Werkzeug mitgemacht. (Spiritusnebelkühlung, 2mm VHM-Fräser, 300mm/min Vorschub und nur noch 0,25mm Zustellung pro Durchgang. Zeit muss man da schon mitbringen !

DSC_0117 (thomasrink)
Bild

Die Pufferbohle sitzt...aber leider 10mm zu weit vorn...

DSC_0118 (thomasrink)
Bild

Nebenan steht noch 99 5902 "auf dem Rand" und wartet auf ihre Montage...

wird fortgesetzt...
thomasrink
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Re: Umbau eines Regner C-Kupplers zu BR 99 062

Beitrag von thomasrink »

Hallo Buntbahner !

Weiter geht es nun mit der Fertigung der Gehäuseteile. Bis auf Schwierigkeiten beim Fräsen selbst scheint alles passig zu sein. Die Verbindung der Gehäuseteile über die Ecken erfolgt wie bei der Reppingen-Mallet. Im vorderen Bereich des Führerstandes wird fest verlötet, da sich die Seitenteile in Richtung nach vorn sowieso um den fest angefügten Wasserkasten verlängern. So wird später bei der Demontage zuerst die Rückwand mit vier M2-Schrauben entfernt und danach der komplette Führerstand inkl. der Wasserkästen abgehoben. Dadurch halten sich die sichtbaren Schraubverbindungen in kleinem Rahmen.
Im nächsten Schritt werden die auf den Bildern sichtbaren Befestigungsstege an den Seitenteilen verlötet und die Aufsatzrahmen der Bullaugen und Seitenfenster aufgelbracht. Der Schornstein stammt aus der Werkstatt von R. Reppingen.


DSC_0123 (thomasrink)
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DSC_0125 (thomasrink)
Bild


DSC_0126 (thomasrink)
Bild
Beim Ausfräsen dieses Fensterrahmens kam es zu Ungenauigkeiten, was die Gleichmässigkeit der Kontur betrifft. Offensichtlich genügt es nicht, die Anbindungen nur auf einer Seite des Frästeils zu platzieren. Ein weiterer Versuch mit entsprechenden Anbindungen verlief zufriedenstellend. Der Rahmen ist 1 x 1 mm stark.

DSC_0128 (thomasrink)
Bild
Zum Fixieren der Rahmen der Bullaugen während des Lötens sind Minizwingen aus 4mm Messingflachmaterial entstanden.

wird fortgesetzt...
thomasrink
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Re: Umbau eines Regner C-Kupplers zu BR 99 062

Beitrag von thomasrink »

Auch, wenn es anscheinend kein interessanter Beitrag ist, werde ich noch einige Male von meinem aktuellen Projekt berichten. Inzwischen sind die Rahmen der Fenster aus 1mm Material entstanden. Der Absatz auf 0,5mm war leichter als gedacht zu realisieren. Die weiter oben beschriebenen Minizwingen sind fertig und geeignet, um beim Löten für die nötige Ruhe zu sorgen.
DSC_0129 (thomasrink)
Bild
"Schraubzwinge" die Schraube ist eine M3 aus Edelstahl

DSC_0130 (thomasrink)
Bild


DSC_0131 (thomasrink)
Bild
Die Halbzeuge für die Vorrichtung zum Treiben der vorderen Hälfte der Rauchkammertür

DSC_0132 (thomasrink)
Bild

wird fortgesetzt...
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4heiner
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Re: Umbau eines Regner C-Kupplers zu BR 99 062

Beitrag von 4heiner »

Hi Thomas,
die Minizwingen finde ich eine super-Idee. :idea:
da werf ich doch gleich die Fräse an . . . .
Grüße
Egidius
P.S. Alu wäre vielleicht besser, da es nicht lötbar ist.
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Ralph
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Re: Umbau eines Regner C-Kupplers zu BR 99 062

Beitrag von Ralph »

Hallo

die Minizwingen finde ich auch eine sehr gute Idee , wenn man diese mit einem Lackeddding 750 bemalt haftet da auch kein Lötzinn dran .

Gruß Ralph
Hauptsache mit Dampf im Maßstab 1 zu 22,5 und 1 zu 13
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Ralph
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Re: Umbau eines Regner C-Kupplers zu BR 99 062

Beitrag von Ralph »

Hallo Thomas

da fällt mir noch was ein wenn man die Teile zusammenspannt um diese zu verlöten braucht man einen winzigen Lötspalt , einfach ein paar kleine Körnerschläge aufs Blech und der Wulst sorgt dafür das Lot dazwischen fließen kann .

Gruß Ralph
Hauptsache mit Dampf im Maßstab 1 zu 22,5 und 1 zu 13
thomasrink
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Re: Umbau eines Regner C-Kupplers zu BR 99 062

Beitrag von thomasrink »

Hallo, Egidius und Ralph !

Freut mich, wenn ich eine Anregung geben konnte. @ Ralph: Thema Edding und Loetspalt besprechen wir am besten mal am Telefon. Euch allen ein schönes Wochenende. Bin für zwei Tage bei der Lößnitz und der Weisseritzbahn in Sachsen...
:P
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Janosch
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Re: Umbau eines Regner C-Kupplers zu BR 99 062

Beitrag von Janosch »

Hallo Thomas,
von wegen uninteressant. Das ist ein toller Beitrag! Nur sage ich nur etwas, wenn ich auch etwas zu sagen habe, außer super, toll, etc. . Berichte doch bitte weiter!
Viele Grüße
Janosch
Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht immer noch schneller als der, der ohne Ziel herumirrt (Gotthold Ephraim Lessing)
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