Laterne, Laterne ...

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S 49
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Laterne, Laterne ...

Beitrag von S 49 »

Moin zusammen,

während hier außer den Gartenbahnern die Meisten offensichtlich das Sommerloch pflegen, habe ich mich schon auf die kommenden Jahresendfeierlichkeiten vorbereitet: diesmal werde ich nicht unvorbereitet in eine Nikolausdemo geraten!
Die Laterne meiner Wahl: ein Gleissperrensignal nach Blatt 215 (2).

Ansicht_3 (S 49)
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Wenn ich Platz auf einem Ätzblech habe, teste ich gerne etwas aus. Für die Kastenlaterne bot sich 0,1 mm Ns an, das lässt sich schön scharfkantig falzen. Dafür konnten dann die Fenstereinfassungen nicht mitgeätzt werden. Die sind als Extrateile entstanden und werden aufgelötet.

tzteile (S 49)
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Nach dem Falzen und Löten sieht das Ganze dann so aus:

Ansicht_1 (S 49)
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Ansicht_2 (S 49)
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Die Laschen werden umgefalzt, nachdem noch Bleche aufgesetzt wurden, die die Drahtdichtungen zwischen Laternenkasten und Tür darstellen sollen. Hab ich doch glatt vergessen, zu dokumentieren.
Die Nieten sieht man später eher nicht, ich wollte aber nicht darauf verzichten.

Dann müssen noch das Dach und der Kamin angefertigt werden. Den Kamin könnte man auch als Abwicklung herstellen, ich habe mich für ein Drehteil aus Automatenstahl entschieden.
Damit die Abluftlöcher schön rund werden müssen die Bohrungen senkrecht zur Kaminwand gesetzt werden. Da meine Teilvorrichtung keine 15 Löcher kann und sich auch nicht schräg stellen lässt, musste eine kleine Vorrichtung her. Die 11° Fase und eine geätzte Teilscheibe erfüllen ihren Zweck zu meiner Zufriedenheit. Der Zahnstocher gehört nicht wirklich dazu, aber als mir einfiel, das Verfahren nachträglich zu dokumentieren, hatte sich mein Spezialnupsi irgendwo versteckt.

Vorrichtung (S 49)
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Der Deckel hat eine aus analoger Sicht ätzende Kontur, dafür habe ich mir einen Formdrehstahl errodieren lassen.
Das Dach entstand als kombiniertes Dreh- und Frästeil: Der Hals des Kamins und die innere Ablufthutze wurden gedreht, die Dachkontur mittels Viertelkreisfräser hergestellt.
Die innere Hutze nimmt einen Zapfen unter dem Deckel auf und weil sie schon mal da war, erhielt sie auch ihre 12 Abluftlöcher.

Dreh- & Frästeile (S 49)
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Was wäre eine Laterne ohne Bock? Hier habe ich auf den Bausatz von Hegob zurückgegriffen. Die Maße sind stimmig genug, die Bohrungen für die gegossenen Achsen erfordern nur geringe Nacharbeit. Den Gewichtshebel hätte ich mir lieber in der geteilten Ausführung gewünscht, das würde die Montage des Zugstangenhebels vereinfachen.
Und dann der Laternenteller??? Was soll ich mit diesem Monstrum? Das Ding musste unbedingt irgendwie in Richtung Original gebracht werden, mit zweifelhaftem Erfolg. Trotz Abstüzung durch den Mitlaufkörner und sehr vorsichtiger Zustellung bleibt der weiche Ms-Guss nicht in Form. Vor dem nächsten Versuch werde ich entweder ultrascharfe Uhrmacher Drehstähle besorgen oder besser: den Teller selber neu bauen.
Dann entfällt auch das Problem, dass die Laternenachse leider nicht hohl ist; an eine Beleuchtung hat da wohl niemand gedacht. Ich habe diesmal die Gussachse noch aufgebohrt.

Bock (S 49)
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Zum Abschluss dieser kleinen Verbraucherkritik: Zu meinen Spur 1-Zeiten war ich von den beiden in dieser Produktsparte tätigen Anbietern deutlich besseres gewöhnt.


Ich habe noch ein paar Ätztests für Weichenlaternen rumliegen, die ich bei Gelegenheit mal vorstellen werde.

Bleibt nur noch die Frage: Gibt es jemanden, der die passende Gleissperre im Angebot hat?

Gruß
Jürgen
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Helmut Schmidt
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Re: Laterne, Laterne ...

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Jürgen,

und wenn es so ein Teil fertig gäbe, würde die Qualität noch annähernd deiner größartigen Laterne entsprechen. :respekt:

Bleibt wieder einmal nur der Selbstbau. :wink:
Helmut Schmidt
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