Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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Steffel
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von Steffel »

Hallo Zusammen,

@Laybourn

ich habe auch nur die bekannten Übersichtzeichnungen zur Verfügung sowie die etwas detalierteren Zeichnungen vom Betreuer des Henschelarchives welche käuflich für jederman zugänglich sind und ich nur empfehlen kann. Weiter habe ich das große Glück das ich Leute kenne welche bis zur Stilllegung auf dem Original gefahren sind was weitere gute Informationsquellen sind. Und ich habe es nicht weit bis zum Original wo ich viele Photos machen kann und konnte.

@Florian

Danke für die Info, soetwas ähnliches habe ich auch im Kopf.


Mfg

Ps: ich habe diesmal auch keine Mail bekommen das eine neue Antwort erstellt wurde....
Laybourn
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von Laybourn »

Hallo Steffel.

Danke für den anworth.

Viele grüss

Klaus.
Steffel
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von Steffel »

Hallo liebe Bahnfreunde,

ich bin wieder ein bisschen vorwärts gekommen und will Euch auf den aktuellen Stand bringen.

Aktuell richten sich alle meine Bestrebungen darauf den Kessel dauerhaft montieren zu können. Damit dies stattfinden kann müssen noch einige Teile/Baugruppen gefertigt und montiert werden weil ich dann nicht mehr rann komme.

Daher habe ich mich auch mit den Abschlammern beschäftigt welche bei dieser Lok keine Funktion einnehmen (da anderweitig gelöst) aber wegen der Originaltreue natürlich nicht fehlen dürfen.

Die Handräder und die zugehörigen Gelenkwellen fehlen noch aber diese werden später montiert.


Abschlammer_hinten_1 (Steffel)
Bild


Abschlammer_vorn_1 (Steffel)
Bild

Die Abblaserohre sind auch schon fertig ich habe Sie nur nicht montiert. Dies geschieht von unten wenn der Kessel aufgesetzt ist.

Weiter müssen alle Rohrleitungen welche unter dem Kessel oder im Rahmen verlaufen gefertigt/eingebaut werden. Das Rohr für die Zugheizung darf da nicht fehlen.


Heizleitung_1 (Steffel)
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Heizleitung_2 (Steffel)
Bild

Kleinteile wie die Rohrschellen halten schon ein wenig auf aber man freut sich hinterher wenn alles vernünftig ausschaut. Für die Schellen habe ich Blechband verwendet welches häufig für den Warentransport (Paletten) verwendet wird. Dieses Band hat eine Stärke von ca. 0,6mm und lässt sich wunderbar verarbeiten.

Auch die Kipprostmechanik ist fertig.

Kipprost_1 (Steffel)
Bild


Kipprost_2 (Steffel)
Bild

Die Kipprostmechanik ist äußerlich wie im Original aufgebaut. Über die Spindel und einen festen Lagerbock wird der Kipprosthebel jeweilig betätigt.
Da ich eine Außenhülle um den eigentlichen Kessel habe in dem sich dann das Rost befindet konnte ich nicht beim Original abgucken. Die Kipprostwelle trägt in meinem Fall ein Vierkant welches durch eine Klemmverschraubung im Winkel auf der Welle einstellbar ist. Dieser Vierkant drückt dann gegen das Kipprost und hält es in Position. Wenn der Druckkessel mit Rost durch Wärmedehnung wächst ist dies durch die gewählte Konstruktion unerheblich.

Weiter sind die Vordere und hintere Luftklappe über Gestänge mit Servos verbunden welche wiederum vor dem Kuppelkasten sitzen und so von außen nicht sichtbar sind. Es fehlen noch die Bodenklappenverriegelung, Sandfallrohre und diverse kleine Rohrleitungen, sowie die Rauchkammertür dann kann der Kessel drauf.

Und was ganz wichtig ist die Warmdruckprobe des Druckkessels bevor er in den äußeren Kessel eingeschoben wird.
Somit hieß es vorletztes Wochenende anheizen. Hier zeigte sich schnell dass das Anfeuern gar keine so leichte Sache ist ohne Rauchkammer etc.. Nach einigen Probieren half dann ein Föhn welcher senkrecht zu den Rauchrohren an der rauchkammerseitigen Rohrwand positioniert wurde. Durch das Injektorprinzip entstand dann der nötige und vor allem richtige Zug.
Leider war nach kurzer Zeit Schluss da am Bodenring durch die steigende Temperatur eine Dichtung nachgab und das Manometer nicht mehr richtig funktionierte.

Die Dichtung (PTFE) habe ich durch Kupfer ersetzt bei dem Manometer gab es mehr Schwierigkeiten.
Dieses hatte ebenfalls Probleme mit der Wärme. Da ich das Anzeigegerät direkt im Sanddom auf dem Kessel platziert habe war augenscheinlich die Wärmestrahlung zu hoch. Das Manometer war zwar für den Dampfbetrieb ausgewiesen aber so nahe am Kessel nicht geeignet. Das Öffnen des Gerätes zeigte das die Innenteile zum Teil aus Kunststoff bestehen welcher wenn kein PDFE (wovon ich ausgehe) sich bei über 100°C verformt. In meinem Fall griff das Zahnsegment von der Rohrfeder nicht mehr in das Ritzel vom Zeiger. Starke Verformungen waren nicht zu sehen, wahrscheinlich ist durch die Wärme die Spannung aus den Baugruppen besonders vom Rahmen der Genannten was zum nicht mehr vorhanden Formschluss führte. Die Fertigungsqualität entsprach dem Preis, daher deklarierte ich es als unbrauchbar.
Nach dieser kleinen Niederlage ging die Suche los nach einem Geeigneten Anzeigegerät was auch zuverlässig arbeiten sollte.
Nach einigen hin und her fand ich eines leider ohne Rückwärtigen Anschluss. Eine Rückfrage beim Vertrieb sicherte Temperaturfestigkeit bis 10 bar somit ca. 180°C Medientemperatur zu.
Also gekauft, der Preis lies erhoffen dass das Innenleben etwas hochwertige ist. Da ich für die Umbaumaßnahme das Manometer öffnen musste kann ich dies nur bestätigen. Der Eine oder Ander wird das Gerät und damit die Bezugsquelle sicherlich erkennen.

Da aus Platzgründen das Manometer liegen muss, musste eine entsprechende Konstruktion her.



Manometer_1 (Steffel)
Bild

Und fertig schaut es so aus.

Manometer_2 (Steffel)
Bild

Jetzt waren alle Probleme welche die Warmdruckprobe offenbart hatte beseitigt und es konnte ein neuer Versuch starten.

Das Anheizen ging diesmal etwas besser von statten da ich gleich den Föhn als Ersatz für den Bläser aufbaute. Nach gewisser Zeit erreichte ich den zukünftigen Betriebsdruck von 6 Bar. Auch die Sicherheitsventile fingen an leicht zu säuseln. Ein kurzes Anziehen zeigte ihre volle Funktion.
Auch der Regler funktioniert prächtig, trotz Ausdehnung , Wärmebelastung etc..
Der Kessel selbst ist rundum dicht und zeigt keine Verwerfung/Ausbeulungen etc. Das Rost war nach Abkühlung und Ascheentfernung kein bisschen verworfen.
Allem in allem bin ich sehr zufrieden, der Druckkessel wird demnächst montiert. Wenn der Öler fertig ist wird es den ersten Versuch mit dem Triebwerk geben.

Die viele Arbeit hat sich gelohnt und motiviert weiter zu machen.

Bei der Fotos fürs Forum ist folgendes Bild entstanden, es gibt ein kleinen Ausblick.



Triebwerk_10 (Steffel)
Bild


Gruß
Klaus
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von Klaus »

Grandios :top:
Thüringen-DRG
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von Thüringen-DRG »

also ich beobachte ja schon eine ganze Weile dein Bauvorhaben. Ich ziehe mein Hut vor soviel Geduld und Hingabe!
Viele Grüsse Ric
dampfspieler
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von dampfspieler »

Moin Steffel,

Du machst Dir ziemlich viel Mühe mit dem Manometer und dessen Ablesbarkeit, hast aber leider etwas ganz Wesentliches vergessen - die Kondensatvorlage vor dem Manometer. Die verhindert, dass Dampf direkt an der Rohrfeder ansteht, wodurch dort dann Temperaturen mehr als 100 °C anstehen, die die Rohrfeder auslöten könnten. Außerdem ist der Platz über dem Kessel ohne ausreichende Belüftung/Isolierung für das Manometer sehr "lebenszeitverkürzend".

Wenn Du das Manometer in den Führerstand verlegst und gleichfalls von oben abliest, kannst Du die "Wärmegefährdungen" sehr weitgehend vermeiden.

Viele Grüße
Dietrich
Feinblechner können machen aus feinen Blechen feine Sachen.
Steffel
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von Steffel »

Hallo Zusammen,

@Ric und Klaus, Danke fürs verfolgen.

@Dietrich

Das stimmt das Wassersackrohr habe ich außen vorgelassen. Ich bin am überlegen ob ich die Konstruktion nochmal abändere. Allerdings befürchte ich das die Wärmeleitung den Schutz durch das Wasser überwindet, weil es wäre wieder ein Frästeil. Eine Verlegung in den Führerstand wäre technisch problemlos allerdings gefällt mir dies nicht so recht.
Ich geh nochmal in mich. Danke erstmal für den Hinweis, vielleicht hat jemand eine Idee?

Gruß
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Henner (Henry)
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von Henner (Henry) »

Steffel,
kannst Du eine Spirale aus duennem Kupferrohr unterbringen? Das reicht ueblicherweise zum Isoliren aus. Gratulation uebrigens zum Kesseltest.
Regards
Henner (Henry)
Donkey Doktor a.D. EDH Lumber Company
Steffel
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von Steffel »

Hallo,

ich habe die Konsruktion noch verändern koennen. Ich habe einfach die bestehende Manometerhalterung aufgetrennt und einen Rohrbogen eingeloetet.

Manometer_3 (Steffel)
Bild


Manometer_4 (Steffel)
Bild

Damit sollte dem angesprochenen Problem ein wenig entgegen gewirkt sein.
Weiter geht es jetzt mit der Aschkastenablöschung, Rauchkammertür und der Bodenklappenverriegelung. Dann kann endlich der Kessel fest auf die Lok. Wenn der Öler realisiert, kann das Triebwerk zum etsten Mal unter Dampf laufen.

Gruß
Steffel
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von Steffel »

Hallo Zusammen,

bevor ich den Kessel fest auf die Lok bringen kann müssen in die Rauchkammer noch die Aussparungen für die Luft- und Speisepumpen. Bei dem Konstruieren habe ich mir dann überlegt das es vielleicht ratsam wäre die Pumpen selbst grob zu konstruieren um eventuelle Abweichungen in der Größe und damit in den Anschlussmaßen vorweg zu berücksichtigen. Es wäre ja schade wenn man wegen 1 mm Probleme bei der Anbringung der Pumpen bekommt.

Da ich das Ziel habe Speise- und Luftpumpe mit Dampf zu betreiben um die entsprechenden Medien zu fördern befasste ich mich mit dem Thema näher. Um oben genannten Sachverhalt nachzukommen musste ich nun doch mit den Pumpen recht doll in das Detail gehen.

Mit der Speisepumpe habe ich angefangen. Die Grundidee ist die Pumpe äußerlich so nachzubilden das sie einer Bauart Nielebock-Knorr entspricht. Die Steuerung wiederum ist eine vereinfachte P-Steuerung welche nur einen Hochdruckkolben steuert.
Wenn gewünscht kann ich das Schehma noch mit beistellen.

Herausgekommen ist die folgende Konstruktion:

Das erste Bild zeigt eine Konstruktionszeichnung der gesamten Pumpe, wobei hier das Unterteil der Pumpumpe zum Oberteil um 90° gedreht gezeichnet ist.


Pumpe_1 (Steffel)
Bild


Die Schnitte veranschaulichen die Funktion etwas besser.


Pumpe_3 (Steffel)
Bild


Das Unterteil etwas größer zeigt die Rückschlagventile. Die Federn sind alle abgestimmt auf die Drücke/Unterdrücke. Wenn alles dicht ist drückt die Pumpe auf der Kolbenseite mit 17 bar und auf der Ringseite mit 20 bar bei 6bar Kesseldruck. Die Rechnerrei ist noch umfangreicher würde ich jetzt aber nicht näher erörtern um keinen zu langweilen.



Hinweise für diejenigen welche es noch vorhaben. Querschnitte bedenken, Flächenpressungen der Dichtelemente unter Druck beachten, Öffnungskräfte der Ventile, auch der zur Saugseite man sollte nicht unter 1bar Unterdruck erzeugen müssen usw.. Am besten die Zusammenhänge in Exel abbilden da sich die Ergebnisse bei unterschiedlichen Bedtriebsdrücken ändern, vorallem nicht proportional!!


Pumpe_4 (Steffel)
Bild

Der Hilfs- und Hauptsteuerkolben habe ich bewußt ohne Dichtelemente augestattet. Ich hatte begonnen konstruktiv welche vorzusehen. Allerdings habe ich schnell ein Problem mit dem Bauraum bekommen. Daher habe ich alles verworfen und Versuche mit den Geometrien unternommen. Bei exakter Fertigung sind die Leckströmung sehr gering.


Pumpe_2 (Steffel)
Bild

Als Größenorientierung: der Dampfkolben hat einen Duchmesser von 12mm der Druckkolben dagegen 7mm.

Da ich mit der Pumpe nun schon so weit gekommen bin werde ich demnächst in die Fertigung gehen. Parallel dazu wird die Rauchkammer entsprechend gestalltet, damit endlich der Kessel fest montiert werden kann.

:0)
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