Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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Steffel
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von Steffel »

Als nächstes montierte ich die Umlaufstützbleche sowie die Pentelbleche. Im Vordergrund sieht man gut das Gestänge sowie die Welle für die Zylinderentwässerung.


Zylinderentwaesserung_1 (Steffel)
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Das Gestänge der Zylinderentwässerung verläuft wie im Original unter dem Laufsteg bis zum Führerstand.


Zylinderetwaesserung_2 (Steffel)
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Zuletzt geändert von Steffel am Sa 24. Jan 2015, 22:38, insgesamt 1-mal geändert.
Steffel
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von Steffel »

Nach dem Triebwerk befasste ich mich mit den Aufbauten.
Die Luftbehälter sind alle gleich aufgebaut. In ein Zollrohr, der Außendurchmesser etwas größer wie der Fertigdurchmesser, habe ich in beide Seiten Stahldeckel eingelötet. Die Stahldeckel sind mit Bund versehen und ca. 15mm stark. Danach das Rohr überdrehen und dann die Radien auf beiden Seiten an die Deckel drehen. Alle Luftbehälter sind nur Optik und haben keine Funktion.

Aufbau_1 (Steffel)
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Aufbau_3 (Steffel)
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Den Kuppelkastenträger habe ich aus einem Stück gefäßt. In den Bohrungen habe ich später noch Büchsen eingesetzt welche ich dann mit dem Kuppelkastenträger verlötet habe.


Aufbau_4 (Steffel)
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Die Ölgefäse für die Achslagerschmierung sind nur nachgebildet.



Aufbau_2 (Steffel)
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Steffel
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von Steffel »

Abdampfrohre: bei den Abdampfrohren habe ich eine Weile überlegt wie ich diese realisiere. Einen verschraubten Flansch an Zylindern und am Hosenstück wie im Original wären wegen dem Platz nicht zu realisieren. Einlöten/Einschweißen wollte ich auch nicht weil ich dann nicht nach belieben die Sache ausbauen kann (z.B. Zylinder demontieren). Also musste eine Lösung mit Verschraubung her.
Dabei ist die Überwurfmutter das Problem. Hierfür fertigte ich ein Rohr, innen mit einem Feingewinde. Dazu einen Ring innen mit einer Bohrung für das durchführende Rohr, außen mit dem selbigen Feingewinde. Den Ring in das Rohr mit Feingewinde einbringen so das er glatt abschließt. Um die Mutter auch drehen zu können, habe ich auf dem Radius verteilt kleine Bohrungen durch Außenrohr und Innenring gebohrt. Mit einem Bohrerschaft kann dann die Verschraubung festgezogen werden. Das Gegenstück zu der Verschraubung kann beliebig ausgeführt werden, die verspannten Flächen habe ich als gerade Flansche (SAE) ausgeführt. Zwischen den Flächen kommt eine schmale ptfe-Dichtung.


Abdampfrohre_1 (Steffel)
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Ich habe lange hin und her überlegt wie ich das Hosenstück ausführe. Einfach ein T-Stück verwenden/herstellen aber da wären die Strömungen bescheiden. Der Abdampf der Zylinder würde sich immer ungünstig auf den gegenüber auswirken.
Ich nahm mir daher 2 Kupferwinkel IA und fräste bei jedem die Hälfte weg.
Anschließend verlötete ich die Winkel sowie den Flansch für die Verschraubung. Achtung, Überwurfmuttern nicht vergessen, die lassen sich sonst nicht mehr montieren :0)


Abdampfrohre_2 (Steffel)
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Steffel
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von Steffel »

Aschkasten: da ich die Maschine mit Rostfeuerung betreiben möchte muss der Aschkasten nicht nur optisch dem Original gleichen auch die Funktionen müssen passen.

Nachdem ich mich mit Zeichnung und am Original vertraut gemacht hatte, zeichnete ich in CAD den Aschkasten. Dann baute ich ihn erstmal in Pappe das verhindert aufendige Arbeit in Stahl die eventuell umsonst wäre.


Aschkasten_1 (Steffel)
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Nachdem das Pappmodell keine Kollision im Rahmen aufgewiesen hatte konnte der eigentliche Bau in Stahl erfolgen.


Aschkasten_2 (Steffel)
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Ich habe bei dem Aschkasten 2mm Blech verwendet und die Teile durch schweißen gefügt. Durch einfräsen einer 1mm tiefen V-förmigen Nut (nur mit einer Ecke vom Fräser) auf der Biegelinie erhält man eine saubere relativ scharfkantige Biegung (Biegung auf abgewanter Seite der Einfräsung).


Aschkasten_4 (Steffel)
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Die Luftklappe vorn und hinten sind funktional und sollen wärend dem Betrieb einstellbar sein. Ich verspreche mir davon eine bessere Regelbarkeit des Feuers.

Um die Asche zu sammeln und anschließen auswerfen zu können habe ich auch Bodenklappen vorgesehen. Welche über ein Gesteänge, gleich dem Original, geöffnet und geschlossen werden können.


Aschkasten_3 (Steffel)
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Steffel
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von Steffel »

Kessel: ich bauen einen Kessel mit innenliegenden Kessel. Bedeutet der eigentliche Druckkessel befindet sich im inneren des optisch außenliegenden Kessels. Ich sehe den Vorteil in der Austauschbarkeit des Druckkessels ohne alle Aufbauten entfernen zu müssen. Im Original ist es ähnlich der eigentliche Kessel ist isoliert und die Isolierung von Blechen umgeben. Da diese Verfahrensweise aufendig ist wenn man optisch schöne Übergänge und Geradliniegkeit haben möchte habe ich mich für einen durchgehenden Mantelkessel entschieden.

Im wesentlichen sieht es so aus: (die Überhitzerelemente sind nicht mit dargestellt) Achtung: dei gezeigte Zeichnung ist noch in Arbeit, sprich einzelne Ausführungen wie Schweißnähte sind noch nicht optimal und werden noch geändert.

Kessel_2 (Steffel)
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Ich versuche den Druckkessel mit einer Feuerbuchse (allseits unschließend mit Wasser), Rauchrohren da = 15mm und Überhitzer zu bauen. Als Anbauteile zwei Wasserstände, Regler, zwei Sicherheitsventile, eine Speisestelle, zwei Dampfentnahemen und Manometeranschluss. Aktuell bin ich gerade dabei diese Sachen zu fertigen.

Der Regler wird aus einem Hilfsregler und einen Hauptregler bestehen.
Die Reglerwelle ist um 90° gezeichnet.


Regler_4 (Steffel)
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Der fasst aktuelle Stand ist dieser:


Kessel_1 (Steffel)
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Die großen Bohrungen, habe ich auf der Fräse gespindelt. Hierfür habe ich ein V2A Rund am unterne Ende mit einer Querbohrung versehen. Von der Stirnseite eine M6 Bohrung bis in die Querbohrung gefertigt. Das Rund in die Spannzang von der Fräse und in die Querbohrung den Schaft eines 6mm (abgebrochenen) Fräser, welcher vorher entsprechend angeschliffen wurde. Damit liesen sich die teils 65 mm großen Bohrungen wunderbar fertigen.

Aktuell sind die Pufferbohle, die Winkel für den Umlauf und die Frischdampfrohre hinzugekommen. Somit bin ich erstmal mit meinem Bericht rann.



Wenn es was Neues gibt berichte ich wieder. Vielen Dank für die bisher positiven Rückmeldungen.
Zuletzt geändert von Steffel am Mo 26. Jan 2015, 09:57, insgesamt 2-mal geändert.
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lokmarv
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von lokmarv »

Hallo Steffel,

„da fliegt mir doch das Blech weg!“, sang 1982 die Neue Deutsche Welle Band Spliff.

Was Du da zauberst und mit dem Baubericht auch Metall-Laien wie mir erklären kannst, ist wirklich eine Super-Extra-Klasse. Du musst einen guten Lehrmeister gehabt habe (Geduld beim Feilen) und Dein Chef kann froh sein, Dich im Team zu haben (bei der Kreativität und dem Speed) - oder bist Du der Chef???

Und das Beste: Schalte ich abends den Rechner an, geht der Fortsetzung-Krimi mit tollen Bildern weiter - und so schnell scheint mir auch noch kein Ende des Glück anzustehen. Gerne weiter so!

Gruß martin
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Schrauber
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von Schrauber »

Hallo Steffel,

sehr interessant, sehr lehrreich, sehr inspirierend :respekt: :gut: :biggthumpup:
Gruß Tomas (Schrauber)



"Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben!"
Steffel
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von Steffel »

Hallo Lokmarv;
ich würde schon sagen das wir eine sehr gute Metallausbildung hatten. Wir wurden von unseren Betrieb in eine überbetriebliche Werkstatt geschickt wo es am Anfang mit 8 Wochen feilen losging. Ich habe es nie bereut, auch der Umgang mit einer Feile will gelernt sein. Und in der Praxis gibt es sehr viele Fälle wo sie das geeignetste Werkzeug wäre aber nicht zur Anwendung kommt. Eben mit der Begründung das in der Lehre genug gefeilt wurde :0)
Ansonsten ist die Metallbearbeitung meine Welt, Dreh- und Fräsmaschine meine Werkzeuge mit denen ansich alles möglich ist.

Ich weiß nicht ob ich jetzt jeden Abend neues schreibe da ich aktuell rann bin. Ich veruche aber in Zukunft gezielter Photos zu machen besonders Fertigungsschritte auf den Maschinen. Diese sowie Bauvortschritte werden ich dann natürlich hier schreiben.


Lokmarv, Schrauber und die Anderen; Vielen Dank fürs Lesen und die Anerkennung, mal schauen wenn es das erste mal dampft.
volkerS
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von volkerS »

Hallo Steffel,
was du zeigst ist erstklassige Arbeit. Respekt.
Mit welchem Betriebsdruck willst du später den Kessel betreiben?
Bei der Zeichnung des Kessels fallen mir diverse Schweißnähte auf, die die Spaltkorrosion begünstigen. Die neu aufgelegte Ausgabe des Kesselbaubuches des DBC-D zeigt da deutlich die Probleme und ihre Vermeidung. Wäre ein Kupferkessel nicht besser gewesen (Wirkungsgrad)?
Auch der Regler erscheint mir suboptimal. Einfacher ist da manchmal mehr. Im Bereich 5 und 7,25 -Zoll werden immer häufiger Kugelhähne, die außerhalb des Kessels montiert werden, eingesetzt. Eine genaue Nachbildung des Vorbilds ist da nicht angebracht, die Physik lässt sich nicht 1:16 verkleinern.
Volker
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Re: Baubericht Dampflok 03 001, Rostfeuerung, M1:16

Beitrag von Steffel »

Hallo VolkerS,

es ist geplant den Betriebsdruck von 8bar zu erreichen. Bezüglich dem Kessel muss ich noch hinzufügen, das obige Zeichnung noch nicht die fertige Ausführung ist. Es fehlen noch die Stehbolzen im Stehkessel und die konstruktiven Ausführungen einzelner Schweißnähte. Die Spaltkorrosion habe ich auf dem Schirm. Wo es sich nicht anders ausführen lässt, werde ich hart löten, z.b. an den Stuzen für die Sicherheitsventile. Am Bodenring i
muss ich auf jeden Fall noch etwas änder. Die Rauchrohre werde ich einwalzen. Die fertige Zeichnung stelle ich dann nochmal rein. Bezüglich dem Regler habe ich auch überlegt einen Kugelhahn zu verwenden. Aber ich wollte gern den Regler im Kessel integrieren. Ich habe den Regler nicht im Maßstab runtergerechnet, nur die Funktionsweise übernommen und mit dem mir zur Verfügung stehenden Platz einen Regler konstruiert. Dabei habe ich die Querschnittsöffnungen, Hebelweg etc. mit berücksichtigt. Mal schauen ob es funktioniert, noch bin ich optimistisch. Mfg
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