Union Pacific M-23 - rebuilt McKeen

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

aerotrainfan
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Union Pacific M-23 - rebuilt McKeen

Beitrag von aerotrainfan »

Im ersten Jahrzehnt des letzten Jahrhunderts stellten die McKeen-Triebwagen die Vorfahren der in den 20'er Jahren in großer Stückzahl gebauten benzin-elektrischen 'Doodlebugs' dar.
Die McKeens waren mit einem mechanischer Kraftübertragung ausgerüstet - einer pneumatischen Kupplung, die nach bösen Zungen entweder nicht griff oder beim plötzlichen Greifen den Motor abwürgte; angetrieben war die vordere Achse des vorderen Drehgestells.
Nach den anfänglichen Verkaufserfolgen nahmen die Absätze nach 1912 deutlich ab, da die Zuverlässigkeit zu wünschen übrig ließ.
Die anfänglich hinausposaunten Einsparungen durch die Triebwagen auf Nebenstrecken konnten die McKeens aufgrund der obigen Probleme nicht realisieren.
Die zum Harriman-Imperium gehörende Union Pacific hatten sich mit (zu) vielen McKeen-Triebwagen eingedeckt, die z.T. aufgrund ihrer Probleme abgestellt waren. Die Vorliebe für die McKeens rührt daher, dass McKeen ursprünglich bei der UP arbeitete und seine selbstständige Triebwagen-Produktion mit Unterstützung von Harriman gründete.
Charakterisch und modern wirkend sind die stromlinienförmig gestalteten Wagenkästen der McKeens. Eine (relativ) spitze Front (entweder ein messerschneidenförmiger Keil oder - für die Harriman-Bahngesellschaften - parabolisch geformt) und ein rundes hinteres Ende. Komplett aus Stahl, z.T. mit Bullaugenfenstern und tiefergelegten Mitteleinstiegen, sind diese Triebwagen nicht zu verwechseln.
Hier eine Website zu dem Thema:
http://www.mckeencar.com/gallery-2/u/un ... -railroad/

Um nun aus den vorhandenen Wagen noch einen Nutzen zu ziehen, wurden einige auf einen benzin-elektrischen Antrieb mit neuem Motor umgebaut.
Beispiele hierfür sind die 70ft-langen M-23 (Bj. 1915) und M-24 (Bj.1917) - beide erhielten 1929 einen Hall-Scott-Motor mit 300hp und elektrische Antriebsteile (Generator, E-Motoren) von GE. Angetrieben waren nun beide Achsen des vorderen Drehgestells. Sie erhielten zu Beginn der 30'er Jahre den damals neuen gelb-braunen anstrich wie die neuen Stromlinien-Züge M-1000x. Ausgemustert wurden sie erst 1947 bzw. 1948.

Mein Modell wird im Massstab 1/29 gebaut. Dabei nutze ich Gehäuseteile, Drehgestelle und Antrieb(e) von Aristo, Bachmann und USA-Trains.

Der M-23 hat den Grundkörper eines Aristo-Heavyweight-Personenwagens, an dessen Enden ich dann auf jeweils zwei flächige Spanten die parabolische Front und das runde Heck mit Polystyrol-Platten aufgebracht habe. Die gesamt Konstruktion wurde dann mit wenigen Lagen leichten Glasgewebes mit Harz überzogen, um eine stabile Gesamtkonstruktion zu bekommen. Die Wandstärke ist dadurch zwar stellenweise zu hoch, aber diesen Kompromiss gehe ich zugunsten der Stabilität ein.

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Das vordere Drehgestell ist von einem USA-Trains NW-2 und muss natürlich noch angepaßte Drehgestellblenden erhalten. Das hintere Drehgestell ist von einem Aristo Sierra Personenwagen.

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Der M-23 hat keine Sitzplätze, sondern ist eine Packwagen mit einem RPO und einer Railway express agency.
Für die Personenbeförderung wurde eine ebenfalls von McKeen gebauter Personenwagen angehängt - dieser ist vorne und hinten rund und hat die typischen Bullaugenfenster sowie den tiefergelegten Mitteleinstieg.
Die Bauweise ist ähnlich der des M-23, nur diente hier ein Bachmann-Personenwagen (gekürzt, verschmälert und in der Höhe reduziert als Basis). Auch die Drehgestelle sind von Bachmann.

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Ein weiterer Triebwagen, aber mit keilförmiger Front und Original-Antriebsdrehgestell ist ebenfalls in Arbeit - es wird ein 70ft Personentriebwagen, der einen passenden, kurzen Packwagen erhält.

Gruß
Norman
uwer
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Re: Union Pacific M-23 - rebuilt McKeen

Beitrag von uwer »

Hallo Norman,

klappt der Bau solcher "Miniaturen" bei dir noch ohne Lupe? :D

Du bist doch sonst größeres gewöhnt!

Die Bauweise erscheint mir für diesen Maßstab etwas rustikal, da muss ja niemand drauf sitzen.

Gruß
Uwe
aerotrainfan
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Re: Union Pacific M-23 - rebuilt McKeen

Beitrag von aerotrainfan »

Ein paar Bilder vom aktuellen Stand:

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Norman
aerotrainfan
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Re: Union Pacific M-23 - rebuilt McKeen

Beitrag von aerotrainfan »

Einige weitere Details wie Handläufe, Türen, Abgasanlage und Motorkühlung etc. verbaut und den Achsstand des hinteren Drehgestells vergrößert

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Gruß
Norman
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Cesitram
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Re: Union Pacific M-23 - rebuilt McKeen

Beitrag von Cesitram »

Das wird aber sehr schön! :D
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Re: Union Pacific M-23 - rebuilt McKeen

Beitrag von Henner (Henry) »

Norman,
ein tolles Modell bzw. Modelle eines in Europa weitgehend unbekannten Triebwagens. Uebrigens hatte die Erstausfuehrung noch eine weitere "Besonderheit": Rueckwaerts fahren war nur durch Anlassen des Motors in der Gegenrichtung moeglich - vom Personal wie die Pest gehasst. Bei der "Virginia and Truckee" hatten die Triebwagenfuehrer ein kompliziertes Rangiermanoever gefunden, um vom Schuppen ueber die Tankstelle zum Bahnsteig zu gelangen , ohne den Rueckwaertsgang einlegen zu muessen. Dies nuetzte kleine Steigungen und Gegensteigungen sowie Saegefahrten aus.
Viel Spass weiterhin mit diesem seltenen Modell!
Regards
Henner (Henry)
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Re: Union Pacific M-23 - rebuilt McKeen

Beitrag von Hydrostat »

Hallo Norman,

das ist schon ein interessantes Fahrzeug! Ich finde es auch spannend, wie Du dich an die Form "heranmodellierst".

Bestimmt kennst Du diesen Link schon?
http://www.alaskarails.org/pix/former-l ... ckeen.html

Schönen Gruß,
Volker
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Re: Union Pacific M-23 - rebuilt McKeen

Beitrag von aerotrainfan »

@Henry & Volker: Danke für den Zuspruch!

Weitere Fortschritte bzgl. der Details (Regenrinnen, elektrische Leitungen, neue Gitter etc.):

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Gruß
Norman
aerotrainfan
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Re: Union Pacific M-23 - rebuilt McKeen

Beitrag von aerotrainfan »

Mittlerweile wurde das Gehäuse provisorisch grundiert und Nietimitationen (als Nassschiebebilder von Archer Decals) aufgebracht - im Laufe der Recherche wurden es immer mehr von den Nieten. Muster und Positionen der Nietreihen waren ein wenig schwer zu ermitteln - die alten Bilder geben nicht so viel her, der Umbau durch die UP änderte auch einige Nietreiehen und selbst mein Messingmodell von Overland (ein M-24) hat einige Nietreihen ausgelassen oder nicht richtig positioniert.

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Gruß
Norman
aerotrainfan
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Re: Union Pacific M-23 - rebuilt McKeen

Beitrag von aerotrainfan »

Mittlerweile mit Basis-Lackierung - ein paar Ausbesserungen im Bereich der markerlights und des headlights sowie am Übergang unten von braun zu gelb sind noch notwendig, dass Klarlack drüber und die Suche nach der passende Beschriftung beginnt.

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Gruß
Norman
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