Hallo zusammen,
ich möchte hier von der Reparatur meiner arg lädierten RhB Gem 4/4 berichten. In Eschershausen wurde die Lok ohne mein Zutun im Gartenteich an der Kehrschleife versenkt, wobei sie über die Steine am Uferbereich abrollte. Sofort nach dem Unfall habe ich als erste Hilfe Maßnahme den Dieselmotor komplett mit Motoröl geflutet und die Elektronik mit Pressluft aus der Dose großzügig wasserfrei geblasen. Soweit zur Ausgangssituation.
Zuhause angekommen wurden alle Schäden untersucht und mit der Repartur begonnen. Der Lokkasten war nicht mehr zu retten, obwohl im ersten Moment sich optisch die Schäden gar so zu sehen sind.
Leider ist der Kunststoff-Lokkasten mehrfach gebrochen, wohl auf Grund des hohen Gewichts der Lok.
Auch das Lüftungsgitter ist völlig deformiert und komplett aus der Karosse gebrochen
Wiederum sieht es auf den ersten Blick gar nicht so schlimm aus, wenn man die Maschine öffnet. Leider steckt der Teufel im Detail. Der Wasserschaden ist nicht zu unterschätzen. Als U-Boot taugt eine Live Diesel Gem eher weniger.
Die Drehgestellaufnahme ist völlig zerstört und auch nicht mehr reparabel.
Auch ist die Drehgestellblende mit Kupplung und Schneeräumer zerbrochen
Ich mußte daher eine komplett neue Drehgestell-Aufnahme anfertigen und auch die gerissenen Kabel mit Stecker ersetzen. Den Schneeräumer konnte ich reparieren
Nach dem kompletten Demontieren der Dieselgruppe bot sich folgendes trauriges Bild. Der Motor wies doch einen Wasserschaden auf. Alle Teile wurden mit reichlich Isoprapanol gespült um auch die letzten Wasserreste zu entfernen.
Auch der Servo, ein Becker s100s in der Dieselgruppe musste getauscht werden. Leider sind diese wirklich genialen Servos mit Glockenankermotor nicht mehr zubekommen und mein Vorrat neigt sich dem Ende.
Für den defekten Lokkasten gab es nur eine Lösung, bei Fertig-Modellbahnen; eine neue Kiss Lok zu erstehen und den kompletten Umbau mit neuer Lackierung bei der Firma Kiss zu wiederholen. Auchscheint die Lichtsteuerung nicht mehr zu funktionieren.
In wie weit die Elektronik noch weiter beschädigt ist, werde ich berichten. Vielleicht habe ich Glück, denn dadurch dass die Lok im Betrieb einen leichten Öldunst im Innenraum auf alles legt, konnte das Wasser wahrscheinlich nicht an alle Teile kommen.
Viele Grüße Ottmar