Dem Karl Heinz sein Straßenbahnwagen

Umbauten von Industriemodellen und Bausätze von Fahrzeugen

Moderator: Martin Ristau

Schienenkönig
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Re: Dem Karl Heinz sein Straßenbahnwagen

Beitrag von Schienenkönig »

Zunächst "off Ropic" @ volkerS Das mit den Lippos werde ich wohl umsetzen wollen. Zur Zeit ist da eine 9 Volt Blockbatterie eingesetzt. Aber der Gedanke an die Lippos mit den Ladegeräten hört sich gut an. Um dir das Lästern zu nehmen, habe ich die komplette Verdrahtung neu gemacht. In der Hoffnung, dass ich dadurch weniger Chaos bei den Kabeln habe. Das Einzige was ich erreicht habe, ist, dass die Platine etwas übersichtlicher wurde. Die Rundumleuchten lassen sich mit einem Schalter separat einschalten. Die Fahrzeugbeleuchtung wird mit einem zweiten Schalter gesteuert.

"0ff Topic" - Ende.

Karl - Heinz und die Bande des Sprengwagens standen um Meister Teufel herum. Der kam mit einer Hiobsbotschft an. "Es ist eine neue Bo-Strab herausgekommen. Die besagt in § 32

Zugsignale und Innenbeleuchtung des Zuges

(1) Jeder Zug muss an der Stirnseite mit mindestens einem Scheinwerfer mit weißem oder schwach gelbem Licht ausgerüstet sein, dessen untere Spiegelkante nicht höher als 1m über SO liegen darf. Mit dem Scheinwerfer muss bei Dunkelheit, starkem Nebel oder schlechter Sicht die Gleiszone so ausgeleuchtet sein, dass auf die Länge des Bremsweges entsprechend Bremszeit und Reaktionszeit auch bei der zulässigen Höchstgeschwindigkeit Menschen und Gegenstände in der Gleiszone noch deutlich erkennbar sind. Die Leuchtwirkung des Scheinwerfers muss im Straßenverkehr der für Kraftfahrzeuge zugelassenen entsprechen. Scheinwerfer, die stärker leuchten, müssen auf das vorgeschriebene Maß abblendbar sein und vom Triebwagenführer abgeblendet werden, wenn die Sicherheit des Verkehrs auf oder neben der Straße, insbesondere die Rücksicht auf entgegenkommende Verkehrsteilnehmer, es erfordert. Diese Verpflichtung besteht gegenüber Fußgängern nur, soweit sie in geschlossenen Abteilungen marschieren. Dagegen ist stets abzublenden, wenn eine Straßenbahn, die im Verkehrsraum einer öffentlichen Straße liegt, vor einer höhengleichen Kreuzung mit einer Eisenbahn oder einer Straßenbahn auf eigenem Bahnkörper hält.

(2) An der höchsten Stelle der Stirnseite jedes Zuges muss in der Mitte eine Stirnleuchte, die auch Linienbezeichnung enthalten kann, angebracht sein. Sie muss während der Dunkelheit auch mit aufgeblendetem Scheinwerfer des Straßenbahnfahrzeuges in 100m Entfernung bei klarer Sicht deutlich erkennbar sein.

(3) Jeder Zug muss an der Rückseite mit mindestens einer Schlussleuchte für rotes Licht und mit zwei roten Rückstrahlern gekennzeichnet sein. Die Unterkanten und Schlussleuchten dürfen nicht höher als 1,25 m über SO und die Rückstrahler nicht höher als 0,50 m über SO liegen. Rückstrahler können auch seitlich als Schlussleuchten ausgebildet sein. Werden Bremsleuchten bei neuen Wagen verwendet, so müssen diese gelbrotes Licht zeigen und, wenn sie mit Schlussleuchten zusammengebaut sind, stärker als diese leuchten, ohne jedoch zu blenden. Im übrigen gilt § 80 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung – StVZO – vom 4. Oktober 1956 (GBl. I S. 1251).

(4) Die Stirn-. und Schlussbeleuchtung ist bei Dunkelheit, starkem Nebel oder schlechter Sicht in Betrieb zu setzen.

(5) Alle der Personenbeförderung dienenden Fahrzeuge müssen mit einer blendungsfreien Innenbeleuchtungsanlage versehen sein.

(6) Bisher zugelassene Fahrzeuge, die diesen Bestimmungen nicht entsprechen, können mit Genehmigung des zuständigen BB bis auf weiteres in Betrieb bleiben."

Teufel hatte die Bestimmungen von einem Blatt abgelesen. Da saßen sie nun etwas bedröppelt herum. Was tun? Ein Dreispitzensignal hatten sie nicht eingeplant. Karl - Heinz fragte: " Was ist denn, wenn wir das Dienstwagenschild von innen beleuchten, das müsste doch reichen, oder?"

Teufel las sich den Artikel noch einmal durch und sagte knapp: " Jung dat machen wer. Dat reicht. Also wurden die Dienstwagenschilder abgebaut und in der Werkstatt erneuert. Man baute einen Beleuchtungskasten dran und montierte eine Scheibe davor. Damit war die Elektrik im Wagen abgeschlossen.

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Irgendjemand hatte Schwarzlicht mitgebracht und dann setzte man den Wagen in die richtige Beleuchtung. Karl - Heinz hatte das Stativ vom Vatter geliehen und machte ein paar Fotos.

Außerdem hatte die Wasserratten bemängelt, dass man die vorderen Sprühvorrichtungen nur ausserhalb, vom Tank aus betätigen konnte. Das hätte bedeutet, dass man jedesmal anhalten muss, um die Wasserversorgung abzustellen. Die Wasserleute schlugen vor den Schieber in das Fahrerhaus zu bauen. Dann könnte der Fahrer das von dort aus steuern. Sie bauten den Schieber ein. Dieter, Michael und Karl - Heinz nahmen Maße und bauten einen einfachen Schrank darum.

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Auf dem Dach mussten noch zwei Widerstände eingebaut werden. Diese lagen bisher im Wageninneren, allerdings wurden sie zu warm, so verbannte man sie zwischen den Stromabnehmer.

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Nach dieser Arbeit musste Michael dran glauben, er durfte das Dach für die Lackierung vorbereiten. Karl - Heinz feixte, wusste er doch, dass sie Beide keine Lust auf das Abschleifen hatten. Aber er hatte die Rechnung ohne Meister Teufel gemacht. "Karl - Heinz! - Du bereitest die Fahrgestelle für die Lackierei vor. Alles waschen, Roststellen blank machen. Alles klar?"

So'n Mist dachte sich Karl - Heinz, aber er antwortete brav: "Jawoll!"

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Was hat denn ein Dartpfeil in diesem Forum zu suchen? - Ganz einfach. Meine Pfadfinder spielen ab und zu damit. Leider treffen sie nicht immer die Scheibe. Dann brechen die Spitzen gerne mal ab. Und diese Spitzen müssen gesammelt werden, kann ich daraus doch Federatrappen, oder Isolatoren basteln.

Zum Schluss noch eine Frage an euch: Womit klebt ihr denn eure Aufkleber?
Wie man auf den Fotos erkennen kann, lösen sich diese bei mir schon wieder ab. Sie waren mit Klarlack beschichtet.
Schienenkönig
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Re: Dem Karl Heinz sein Straßenbahnwagen

Beitrag von Schienenkönig »

Karl - Heinz ist nervös. Steht doch bald seine Abschlussprüfung bevor. Nach der Arbeit büffelte er noch an der Theorie. In der Arbeitszeit durfte er hin und wieder auch noch einmal Sachen probieren. Meister Teufel gab ihm Testmaterial und Aufgabe. Aber auch der Sprengwagen war noch nicht ganz fertig. Immerhin war er noch mal in der Lackiererei.

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Karl - Heinz lernte auch noch wie man die Glasscheiben einkittet und mit Holzleisten sichert. Die Scheibe im Linienkasten wurde mit einem dünnen Drahtseil in die Dichtung gezogen.

Dann kam sein großer Tag. Ihm war nicht wohl zu Mute. Die Abschlussprüfung stand an. Er musste zur Berufsschule und dort saßen er und seine Mitschüler. Der Test begann. Karl - Heinz hatte bei einer Aufgabe Schwierigkeiten und grübelte darüber nach. Dann schrieb er einfach etwas hin und gab seine Aufgaben ab. Der Prüfer wünscht ihm viel Glück und Karl - Heinz durfte nach Hause. Aber er fuhr in die Arbeit. Dort fragte er Meister Teufel nach dieser einen verfluchten Aufgabe und ihm rutschte ein Stein vom Herzen. Er hatte sie doch noch richtig gelöst.

Am Sprengwagen wurden auf dem Depotgelände Versuchsfahrten gemacht. Hier und da etwas justiert und angepasst.

Dann bekam Karl - Heinz die Einladung der IHK Am Donnerstag, den 20.02. sollte er das Ergebnis seiner 3-jähringen Ausbildung bekommen.

Auf der einen Seite freute er sich, auf der anderen Seite ärgerte ihn der Termin gewaltig. Ausgerechnet am Donnerstag. "Mann!", schimpfte er vor sich hin. An diesem Donnerstag sollte der Wagen abgenommen werden und er wäre gerne dabei gewesen. Aber was soll*s,

Donnerstag. Karl - Heinz und sein Vater, er hatte sich extra frei genommen waren beim kleinen Empfang in der IHK. Karl - Heinz war der 9., der seinen Gesellenbrief mit der Note gut bekam. Sein Vater war sichtlich stolz auf ihn. Karl - Heinz war natürlich auch froh. Er hatte tatsächlich den Sprengwagen vergessen. So stand er noch einige Zeit in der Runde seiner Mitschüler. Sein Vater verschwand für kurze Zeit in der Toilette, wie er Karl - Heinz sagte. In Wahrheit aber war er in ein Büro gegangen und telefonierte mit Meister Teufel. Der meinte nur gegen 13.00 Uhr würden sie anfangen. Karl - Heinz's Vater wusste sofort Bescheid. Er ging zu seinem Sohn zurück. "Du Karl - Heinz? - Was hältst du davon, wenn wir ins Depot fahren und den Kollegen einen ausgeben?" -- "Ja, das ist eine gute Idee!", antwortete er. "Dann nehmen wir die 8 um 13.28 Uhr, ok?" - " Wo holen wir denn das Zeug?". Das steht im Depot im meinem Wagen. Wir brauchen es nur rauszuholen." - "Danke Vater!" Sie quatschten noch eine Weile mit dem Berufsschullehrer, dann gingen zur Straßenbahnhaltestelle. Dort mussten sie nicht lange warten. Die 8 kam. Da tippte sich sein Vater an die Stirn. "Sch...!" entfuhr es ihm. Ich habe meinen Schal in der Schule vergessen!". Wartest du hier? Ich komme sofort zurück. Karl - Heinz sagte: "Jawohl mein alter Herr!" und lächelte. Ihm war fast alles egal heute. Sein Vater ging in Richtung Schule zurück. Er wartete an Haltestelle. Die 8 war schon zwei Minuten weg. Da kam sein Vater wieder zurück. "Ich bin doch ein Dussel! Der Schal war in der Innentasche!". Karl - Heinz lachte. Doch das Lachen blieb ihm im Hals stecken. Er traute seinen Augen nicht. Da kam doch tatsächlich der Sprengwagen angefahren. Und der Teufel fuhr ihn. Sein Vater grinste nur breit und Teufel hielt tatsächlich an der Haltestelle an. "Komm Jung, steig ein!" Wir sind gerade auf der Abnahmefahrt. Er stelle Karl - Heinz und seinem Vater dem Beamten der Aufsichtsbehörde vor.

Sie fuhren den Linienweg hinter der 8 her. An der Endstelle hatten sie die verpasste Bahn schon längst wieder eingeholt. Meister Teufel, sagte "Wir haben 10 Minuten Pause." Der Aussichtbeamte. Dann lassen sie mich gleich am Bahnhof raus, dann kriege ich den nächsten Zug nach Hause." "Ok!"

Karl Heinz war stolz, wie Oskar. - Prüfung bestanden, Wagen abgenommen, - Perfekt. Dann wurde die Tür von außen aufgestoßen. Der Fahrlehrer der Straßenbahn stand im Rahmen. "Tach allerseits!" Er gab Allen die Hand. "So du bist also Karl - Heinz?" fragte er. "Ja!" "Du hast also diese Karre auf dem Hof der Wagenhalle schon mal gefahren, habe ich gehört." "Ja", stotterte Karl - Heinz. "So dann pass mal auf mein Junge, Dann zeig mir mal was du kannst." "Wie? ähh“, räusperte sich Karl Heinz. "Wenn gleich der Wagen vor uns abgefahren ist, fährst du eine Minute später hinterher. Dein Vater erzählte mir, dass du die Signale und Schilder der Straßenbahn kennst?" Ja, ich weiß was sie bedeuten“, antwortete Karl - Heinz. Na gut, dann kann es ja gleich losgehen. er bekam noch so eben mit, wie sein Vater, Meister Teufel und der Aufsichtsbeamte in den Wagen der Linie 8 einstiegen. Die 8 zog ab.

Der Fahrlehrer meinte, dann zieh mal vor bis zur Haltelinie. Karl - Heinz ruckelte den Wagen nach vorne. "Du wartest noch eine Phase ab und dann hinterher bis zum Bahnhof, dann fahren wir weiter auf der 6 bis zur Endstation." Karl - Heinz konnte es nicht glauben. Ihn pochte das Herz. Es war doch ein mulmiges Gefühl so mitten im Verkehr mitfahren zu müssen. Sein "senkrecht" kam und er fuhr aus der Schleife heraus auf die Straße. Er zuckelte mit 25 km/h auf den Schienen dahin. Zwischendurch sah er den Wagen der Linie 8 vor sich. Am Bahnhof musste er die Weiche von Hand stellen. Er hatte vergessen sie rechtzeitig zu stellen. Er sicherte also den Wagen mit der Handbremse ab und stellte die Weiche. Dann fuhr er auf dem Bogen der Linie 6 folgend. An der Endhaltestelle machten sie 5 Minuten Pause. Dann ging es wieder zurück zum Bahnhof und folgten der 2. An der Haltestelle Sonnenhof fuhren sie über einen Betriebsabschnitt, der nur für einrückende Fahrzeuge genutzt wurde. Letztendlich kam er im Betriebshof an. "Fahr den Wagen auf Gleis drei in die hintere Position und rüste ihn ab." befahl der Fahrlehrer.

Karl - Heinz tat wie ihm befohlen wurde und dann stieg er aus dem Wagen. Dort nahm ihn Meister Teufel in Empfang. "Herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung. Da hinten warten die Kollegen und wollen mit dir feiern. Ach ja und ab morgen bist du mal erst bei der Fahrschule. Ich brauche noch jemanden der unsere Wagen auch draußen fahren darf." Bei einem Bier wurde er gefeiert und sein Vater überreichte ihm einen Arbeitsvertrag. Den sollte er im Laufe der Woche bei der Hauptverwaltung unterschrieben abgeben.

Karl - Heinz arbeitete als Schlosser in der Werkstatt und machte später noch seine Meisterprüfung. Den Strab. - Schein hat er auch in der Tasche. Er muss ab und zu auch mal in den Liniendienst. Vorrangig war er aber mit den Dienstwagen unterwegs, um liegengebliebene Züge abzuschleppen, oder um seinen Sprengwagen im Sommer über die Straßen seiner Stadt zu fahren.

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Als der Wagen verschrottet werden sollte, kaufte er ihn und lies ihn zu einem Straßenbahnmuseum bringen. Dort hilft er als Rentner immer wieder mal aus.

Das war die Geschichte von Karl - Heinz seinen Stra0enbahnwagen

Hier gibt es sogar noch ein Filmchen von der ersten Fahrt mit K. H. an der Kurbel:
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Re: Dem Karl Heinz sein Straßenbahnwagen

Beitrag von Schienenkönig »

Ein letztes Mal kommt dieser Wagen hier ins Forum.
Er hat noch eine Bschriftung bekommen und als Vorbereitung auf das Pfingstfest bei den Bergischen Museumsbahnen durfte er gestern frische Luft schnappen:

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Hier hat er gerade die Beshriftung bekommen. Sie wurde geplottet.

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Anschließen mit einem Klarlack fixiert.

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Auf der Anlage der Bergischen Museumsbahnen durfte er gestern frische Luft schnappen.

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Obwohl es kein reales Vorbild gibt macht sich der Wagen ganz gut.

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Doch muss ich sagen, kommen bei mir nun Zweifel auf, ob es richtig war, so etwas zu bauen, oder ob ich diese Zeit nicht besser in reale Wuppertaler Wagen gesteckt hätte. Nun gut. Mein Freund hat ihn übernommen und so kommen wenigstens die Materialkosten wieder herein.
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Re: Dem Karl Heinz sein Straßenbahnwagen

Beitrag von Botanikus »

Hallo Peter,
wieso zweifelst du an deiner Arbeit :? , ich finde dein Wagen
ist dir doch hervorragend gelungen.:respekt:
Mfg
Herbert
Rechtschreibfehler sind wie Unkraut,
sie säen sich immer wieder
auf´s Neue aus.
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