Wird´s jetzt Zeit für 3D?

Werkzeuge, Materialien, Tipps & Tricks, Wie mache ich was?

Moderator: fido

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Regelspur
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Re: Wird´s jetzt Zeit für 3D?

Beitrag von Regelspur »

Hallo Uwe,

ist mir nach absenden des Beitrags auch aufgefallen.

:wink: Ich verwende das Wachsmodell auch zur Erstellung des eigentlichen Ur-Modells.

Gruß Alfred
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Henner (Henry)
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Re: Wird´s jetzt Zeit für 3D?

Beitrag von Henner (Henry) »

Nun geht mal nicht ganz so hart mit den 3D Druckern ins Gericht. Ich hatte immer schon vor, meine A-Climax in 1:8 in 3' Schmalspur als "Ride-on" zu duplizieren. Das Problem sind die Tangentialkegelraeder, die Achsen in verschiedenen Ebenen erlauben. Kaeuflich gibt es diese Zahnraeder nicht (mehr) und selber fraesen ist ein Alptraum (trotz detaillierter Anleitung von Kozo). Die heute erhaeltlichen Hypoidverzahnungen sehen zu modern aus. Durch Zufall bekam ich die 3D "Zeichnungen" einer echten Climax. Mein Freund Dennis hat sie ein wenig vereinfacht und wir haben ein Probestueck von Shapeways in rostfreiem Stahl (vermutlich Pulver mit Bronze versintert) drucken lassen. Zu unserem Erstaunen lief das Getriebe auf Anhieb einwandfrei:

Bild

Die echten Climax Zahnraeder waren Guesse, die im "Trial und Error" Verfahren hergestellt wurden, da um 1900 weder Werkzeugmaschinen noch theoretische Formeln zu diesen Verzahnungen existierten. So ist die etwas rauhe Oberflaeche der gedruckten Teile gar nicht so falsch. Die Bohrung des Ritzels liess sich mit einer Reibahle auf Mass bringen und die Oberflaeche sah hervorragend aus. Fuer mich jedenfalls hat der 3D Druck den Weg zu einem Wunschmodell geoeffnet.
Die Getriebebox ist uebrigens mit einem billigen Plastik 3D Drucker (Solidoodle) hergestellt worden, so als "Rapid Prototype", um die Funktion/Geometrie zu testen.
Das Verfahren koennte fuer komplizierte Zylinder mit integrierten Dampfkanaelen geeignet sein. Shapeways muesste allerdings eine porenfreie Oberflaeche (innen) garantieren (Wir wissen nicht, ob das Ritzel ein Gluecksfall war).
Regards
Henner (Henry)
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the Wanderer
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Re: Wird´s jetzt Zeit für 3D?

Beitrag von the Wanderer »

Ein Thema, das man unbedingt berücksichtigen muss, ist die Materialauswahl. Sehr viele Kunststoffe, die für den 3D-Druck verwendet werden, altern sehr schnell. Sonne ist da Gift, aber auch schwankende Temperaturen oder Luftfeuchtigkeit setzen dem Material zu. Das bedeutet, die Lebensdauer ist dann doch sehr begrenzt.

Meine ersten bescheidenen Versuche zeigen ein sehr sprödes Material, das sich nur ungern bearbeiten lässt.

Ich muss mal suchen, in einem anderen Forum gab es dazu schon ein paar Erklärungen.

Wie löst ihr dieses Problem?
Dietmar70
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Re: Wird´s jetzt Zeit für 3D?

Beitrag von Dietmar70 »

Irgendwie finde ich immer mehr "Nischen" in denen der 3D-Drucker angewendet werden kann.... Lasst doch mal die Technik noch ein oder zwei Jahre reifen, dann kann man auch besseres Plastik oder einfacher und günstiger Metalle verarbeiten. Finde den 3d-Drucker Top :-)
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Botanikus
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Re: Wird´s jetzt Zeit für 3D?

Beitrag von Botanikus »

Hallo Dietmar,
nachdem Hydrostat uns das hier gezeigt hat, kann ich dir da nur zustimmen.
mfg
Herbert
Rechtschreibfehler sind wie Unkraut,
sie säen sich immer wieder
auf´s Neue aus.
Dietmar70
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Re: Wird´s jetzt Zeit für 3D?

Beitrag von Dietmar70 »

Wenn es schon Waffen zu basteln gibt, oder ganze Autos (finde den Link gerade nicht, war aber in den USA), dann kann da sicher noch mehr kommen. Ist halt auch eine Perspektivensache. Wenn man mal drauf kommt dass das geht, dann fallen einem immer mehr Sachen ein die man selber machen könnte (und nicht in den Laden rennt um sie zu kaufen - armes zukünftiges Herstellergewerbe...).
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stefanswelt
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Re: Wird´s jetzt Zeit für 3D?

Beitrag von stefanswelt »

Hallo Leute,

ich hänge mich mal an diesen Thread hier ran, da ich mir gerade den neuen Renkforce RF1000 vom großen C geleistet habe.

Noch habe ich ihn leider nicht zum Laufen gebracht, trotz sorgfältigen Studierens der Anleitung und diverser Testläufe. Er kalibriert, das sogar ziemlich lange, aber das eigentliche Drucken will noch nicht. Hardware: iMac mit OSX 10.9, Software Repetier-Host.

Nun meine Frage: hat durch Zufall schon jemand diesen Drucker und schon erste Ergebnisse? Ich werde natürlich ebenfalls berichten, sobald das erste Ergebnis da ist. Bin gespannt, wie gut die Oberflächen werden.

Besten Gruß

Stefan
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gerd23029
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Re: Wird´s jetzt Zeit für 3D?

Beitrag von gerd23029 »

Hallo!
Für den Bau der OM Dampfschneeschleuder der D&RGW in Fn3 (1:20,3) wollte ich ein paar Teile in 3D anfertigen lassen und bin auf http://www.fabberhouse.de/ gestoßen, wo man für 0,49€ pro cm³ Druck- und Stützmaterial (+ Entstützungs- und Versandkosten, optional) Teile in Auftrag geben kann. Grundvorraussetzung für diesen Preis ist die eigene Erstellung einer fertigen Druckdatei für den Drucker. Hierfür ist auf der o.g. Seite ein Link angegeben, wo man das HP Designjet 3D Software Solution, in gewünschter Sprache und Betriebssystem herunterladen kann. Leider ist bei mir in 32Bit XP keine Startverknüpfung erstellt worden. Die Startdatei ist "C:\Programme\Hewlett-Packard\HP Designjet 3D Software Solution 1.1\nt\Designjet3D.exe" . Fabberhouse gibt unter den FAG (häufig gestellte Fragen) alle Antworten und bietet auf youtube auch bewegte Bilder an. Dabei ist mir bei https://www.youtube.com/watch?v=voXrqSTeiso ein sehr lehrreiches Video zu dem Thema aufgefallen.
Bild
Hier die für 116€ von Fabberhouse ausgedrukten Drehgestellteile. Alle 6 Teile hab ich im HP-Programm auf einer Baufläche zusammengefasst. Somit war das ein Auftrag, wo die Enstützungs- und Versandpauschale nur einmal anfiel.
Ein Drehgestell ist mit Rad- und Schienenstromabnehmern zusammengesetzt. Für die Schienenstromabnehmer befinden sich im Inneren Querkanäle die man sonst kaum gefertigt bekommt.
Der in 0,254mm Schichtstärke erzeugte Extruierdruck hat eine sehr grobe Oberfläche und ist so für feine Details nicht geeignet. Evt. die grobe Konstruktion bei Fabberhouse erstellen lassen und die feiner detailierteren Abdeckungen zum Aufkleben im deutlichst teureren Laserverfahren herstellen lassen.
Hier noch eine andere 3D Anwendung:
Bild
3D Zeichnung eines Adapters für einen ESU Rauchgenerator
Bild
Bei meinen EMD F3 A+B Lokomotiven von USA-Trains wollte ich pro Lok nur einen Rauchgenerator von ESU unter die beiden Abgasrohre montieren. Also entwarf ich nach den alten USA-Trains "Rauchkochtöpfen" die Anschlüsse, im passenden Abstand zur Montage unterm Dach und nach dem Zylinderdampfzusatz des ESU-Generators den Anschluß für den Rauchgenerator. Die Kanäle hab ich um 10° geneigt, um das Rauchöl einfüllen zu können. Weiterhin sind Taschen für Viton-O-Ringe zu Abdichtung (oben eingelegt) eingebracht. Der erste Versuch damit war sehr Erfolgversprechend.
Gruß Gerd
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Henner (Henry)
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Re: Wird´s jetzt Zeit für 3D?

Beitrag von Henner (Henry) »

Gerd,
0,254mm (0.01") Schichtstaerke ist fuer ein professionelles Geraet schon ziemlich veraltet. Selbst in der billigsten Druckvariante sind inzwischen wesentlich kleinere Schichtstaerken bei aehnlichen Preisen die Norm. Ich warte gerade auf meinen Kickstarter-Tiko3D Drucker, der bei einem Preis von $179 bis zu 0.05mm Schichtstaerke schaffen soll https://www.3dprintingforum.org/threads ... ifications. Mal sehen, was er taugt. Immerhin werde ich ihn zumindest als "Testdrucker" verwenden koennen.
Regards
Henner (Henry)
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thomasrink
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Re: Wird´s jetzt Zeit für 3D?

Beitrag von thomasrink »

Hallo Buntbahner !

Mir würde zuerst etwas ganz Anderes einfallen, wenn ich einen guten 3D-Drucker hätte. Das leidige Thema vorzeigbarer Lokpersonale wäre dann vielleicht vorbei...
Der Scan am lebenden Vorbild ist in einem entsprechenden 3D-Shop schnell und preiswert gemacht und der Rest wäre nur noch eine feine Bemalung...

schönes Wochenende, wünscht Thomas
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