Form 1: Consumer-3D-Drucker mit Stereolithografie

Wo finde ich Teile oder Modelle zum Selbstbau? Neues im Handel, Einkaufstipps

Moderator: Regalbahner

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Holzwurm
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Re: Form 1: Consumer-3D-Drucker mit Stereolithografie

Beitrag von Holzwurm »

Beide mit sketchup erstellt
DL8 Getriebe (Holzwurm)
Bild
DL8 Getriebe

DL8 sketchup (Holzwurm)
Bild
DL8 gezeichnet mit sketchup

Gruss Reiner
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folkwang
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Re: Form 1: Consumer-3D-Drucker mit Stereolithografie

Beitrag von folkwang »

Hallo Leute,

inzwischen habe ich ein Kesselende mit Creo Elements gezeichnet und möchte mich in dieser Runde erkundigen,
ob das Kesselende so 3d-druckbar ist und was der 3D-Druck diese Teils in Kunststoffausführung kostet.
Das Volumen des Teils beträgt 7,1 ml. Ein Export als stl-Datei ist mit Creo Elements möglich.

Bild
Kesselende von der Seite (53mm Ø)

Bild
Kesselende von innen.

Freundliche Grüße

Uwe
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Holzwurm
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Re: Form 1: Consumer-3D-Drucker mit Stereolithografie

Beitrag von Holzwurm »

Moin Uwe,
schonmal bei Shapeways geschaut?
http://www.shapeways.com/miniatures/model-trains?li=nav

Gruss Reiner
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Hydrostat
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Re: Form 1: Consumer-3D-Drucker mit Stereolithografie

Beitrag von Hydrostat »

Hallo Uwe,

der Deckel ist nicht gerundet; ist das so beabsichtigt?

Ob das Teil druckbar ist, hängt von den Eigenschaften der *.stl = Fehlerfreiheit ab. Wenn Du eine *.stl schreiben kannst, kannst Du diese einfach bei shapeways hochladen und siehst dann, was das in den unterschiedlichen Materialien kostet.

Falls Du keine Möglichkeit hast, die Datei zu prüfen, kann ich Dir vielleicht helfen.

Schönen Gruß
Volker
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folkwang
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Re: Form 1: Consumer-3D-Drucker mit Stereolithografie

Beitrag von folkwang »

Hallo Reiner,
da ich erste Schritte auf diesem Gebiet mache, kannte ich auch Shapeways bisher nicht. Gestern habe ich Shapeways meine stl-Datei hochgeladen und der Preis ist $10,14 für ein Kesselende in Kunststoffausführung. Umgerechnet 7,44€ das Stück.

Hallo Volker,
der Radius des Kesselendes beträgt genau 100mm, der Durchmesser des Kessels 53mm und die Verrundung am Übergang vom Kessel zum Kesselende 2mm.
Lediglich die Ansicht von Creo Elements auf dem Monitor zeigt so etwas wie einen Kegelstumpf. Ob meine erste stl-Datei fehlerfrei ist, kann ich nicht sagen.
Von Shapeways wurde sie jedenfalls akzeptiert. Gern nehme ich Dein Angebot an die Datei zu prüfen.

Freundliche Grüße

Uwe
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UPW
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Re: Form 1: Consumer-3D-Drucker mit Stereolithografie

Beitrag von UPW »

Hallo 3D-Interessierte,

Fido schrieb hier am 12.10.2012 (also vor einem Jahr und einem Tag):

Hallo Uwe,

ich finde es großartig, dass Du einen 3D Drucker bestellt hast und unseren Mitglieder diese tolle Aktion anbietest.

Bitte stelle hier unbedingt auch Fotos und einen Erfahrungsbericht ein!


Das habe ich nicht ignoriert, vielmehr hatte ich bisher nicht das Vergnügen, das Teil aus zu packen, um los zu legen. Jetzt soll es aber mal so langsam los gehen, wenn ich die Zeichen der Zeit richtig deute :

http://www.dhl.com/content/g0/en/expres ... 8042738071

Gebt mir noch ein paar Tage, nachdem (nicht nur) ihr schon Monate gewartet habt.

In freudiger Erwartung,

Uwe
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis grösser als in der Theorie.
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UPW
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Re: Form 1: Consumer-3D-Drucker mit Stereolithografie

Beitrag von UPW »

Hallo,

inzwischen ist das Teil eingetroffen, ausgepackt, angeschlossen, und hat auch schon ein paar erste Ausdrucke hinter sich.

Mal eine kurze Übersicht über die letzten 12 Monate,

Oktober 12: Den Form-Drucker bestellt (und bezahlt) bei Kickstarter

November 12: Auf der EuroMold in Frankfurt viele tolle 3D Drucker gesehen und beeindruckende Musterdrucke mitgenommen. U.A. gab es Drucker, die zwei Materialien in beliebigem Mischungsverhältnis drucken konnten. Somit war Übergangslos von weich bis hart alles möglich.

Dann war da noch ein frz. Vertriebsmann, der sagte, dass eine große 3D-Firma einen Patentstreit mit der kleinen jungen Formlabs begonnen hat. Ich hätte mir wohl ins Knie geschossen. Habe mir das Patent angeschaut. Das war so allgemein gehalten, dass eigentlich jeder 3D Drucker darunter fällt. Und es lief in 2013 aus, war noch ein paar Monate aktiv. Eventuell war das ja der Grund für die Verzögerung.

Mai 13: Bei Le Mans waren die europ. Roboter-Meisterschaften und da hatte ich die Möglichkeit, mir Muster ausdrucken zu lassen auf einem 3D-Drucker, der einen Kunststoffdraht aufschmilzt und auf dem Ausdruck aufträgt. Bei 3 Versuchen verstopfte jeweils die Düse und nach ca. 30 Minuten zappelten die Schrittmoren noch, es kam aber nichts mehr aus der Düse raus. Erstaunt war ich aber über die Genauigkeit. Ein 2.0 mm Loch hatte laut meinen Messmitteln 1.97 mm, nicht so schlecht.

Juli 13: Es gibt nicht nur graues sondern auch transparentes Resin und einen Gutschein für 3 Monate jeweils einen Liter Resin vergünstigt. Allein der Drucker, der fehlte noch zu meinem Glück.

Oktober 13: Da der Drucker da ist, sauge ich mir im Zwischennetz ein paar 3D Modelle und verkleinere sie auf 1:22,5 , bzw. erstelle selbst ein paar Modelle und drucke los.

Den ersten Versuch startete ich direkt in der höchsten Auflösung mit 0.025 mm Schichtstärke. Das sind 40 Lagen pro mm. Nach jeder Lage schwenkt das Becken mit dem Resin einmal hin und einmal her, um sicher zu stellen, dass auch genug Flüssigkeit unter die neue Lage kommt. Das dauert ca. 9 Sekunden, da das Resin doch relativ zähflüssig ist. Nach 3:39h war das Ergebnis fertig und ich endtäuscht. Die Bremssohlen-Halter waren unvollständig, Material fehlte in den Wänden.

Kurze Erklärung: Druckt man eine größere Fläche, die genau parallel zur Druckebene liegt, so erzeugt man mit der ersten Schicht ein dünnes Häutchen, das durch das Schwipp-Schwapp des Beckens einreißt. Deshalb sollte die Geometrie so gedreht werden, dass mit jeder neuen Schicht das Bauteil langsam wächst und nicht schlagartig.

Schichtstärke 0.05 mm habe ich noch nicht ausprobiert. Bei 0.1 mm ist das Ergebnis stabil. Auf dem Foto sieht man die einzelnen Schichten, mit dem direkten Auge sind sie (für mich) nicht zu sehen.

Die Konsistenz war mir vor dem Drucken nicht bekannt. Deshalb habe ich bei Kugelgelenken die Spalte ziemlich tief gemacht, damit die Finger nicht abbrechen (dachte da an Glas oder Plexiglas). Jetzt ist das Ergebnis aber wesentlich weicher ( erinnert mich fast an Gummibärchen) und die Gelenk-Kugeln halten zwar in den Pfannen ohne heraus zu fallen, aber so richtig stabil wie vor gesehen ist das Ergebnis nicht.



KugelGelenk (UPW)
Bild
Durchmesser 6 mm, die Schlitze in der Pfanne zu tief.


Hatte einen Raubzug ins Bad unternommen, Wattestäbchen erbeutet und anschießend vermessen. Die haben innen 1.8 mm lichte Weite. So groß habe ich die Dome an den Kugel-Gelenken gemacht. Einfach in einander stecken, das geht prima. Damit können dann große und kleine Figuren erstellt werden.

Bild
Hier sieht man Hohlblocksteine, Bremsbackenaufnahme, einen Bürosessel und die entsprechende Sekretärin, alles in 0.1 mm Schichten gedruckt.

Ein paar Anmerkungen zum Bild:

Der Bremssohlen-Halter und ein Hohlblockstein haben noch den Support unten anhängen. Wenn der mit einem Seitenschneider abgeknipst wird, bleibt doch noch ein Überstand. Da ist Nacharbeit nötig.

Da transparent gedruckt, gibt's wenig Kontrast. Ein paar Teile deshalb mit Grundierung aus der Spraydose leider zu fett eingesprüht.

Zusammen gefasst: Das Drucken geht nicht vollautomatisch und es gibt einige Punkte, an die man denken sollte. Bin aber guter Dinge, dass sich gute Ergebnisse einstellen werden.

Gruß,

Uwe
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Re: Form 1: Consumer-3D-Drucker mit Stereolithografie

Beitrag von Botanikus »

Hallo Uwe
Sehr Informativ dein Bericht und die Ergebnisse können sich sehen lassen. :top:
mfg
Herbert
Rechtschreibfehler sind wie Unkraut,
sie säen sich immer wieder
auf´s Neue aus.
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folkwang
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Re: Form 1: Consumer-3D-Drucker mit Stereolithografie

Beitrag von folkwang »

Am 29. September 2013 habe ich begonnen 3D-Zeichnungen zu erstellen.
Von den stl-Dateien hat mir der Uwe (UPW) mit seinem Form 1 freundlicherweise 3D-Ausdrucke angefertigt.

Die Maßhaltigkeit des Druckers kann als sehr gut bezeichnet werden.
Die Teile werden nur ca. 0,1mm zu klein ausgedruckt. Meine zukünftigen Zeichnungen werde ich dementsprechend anpassen.

Mein Erstlingswerk ist dieses Kesselende für einen Länderbahnkesselwagen.
Die Anfertigung von Kesselenden erschien mir immer schwierig.
Von daher wollte ich erproben, ob dies mit einem 3D-Drucker bewerkstelligt werden kann.

Kesselende (folkwang)
Bild
Kesselende 53mm Ø in Kunststoffrohr geschoben.


Kesselende (folkwang)
Bild
Kesselende 53mm Ø Seitenansicht. 3D-Druck aus Kunstharz

Nach diesem etwas einfacheren Teil habe ich mich an etwas komplizierteres gewagt,
nämlich einen Achslagerdeckel in Länderbahnbauart angepaßt für die Playmobil-Achshalter.
Ausgeführt ist das Teil im Maßstab 1:23.

Achslagerdeckel (folkwang)
Bild
Achslagerdeckel für Playmobil-Achshalter


Achslagerdeckel (folkwang)
Bild
Achslagerdeckel Länderbahn, 10,7mm Ø, 3D-Druck für Playmobil-Achshalter

Die vier Muttern mit einer Schlüsselweite von 0,82mm werden im Druck nicht richtig wiedergegeben.
Nächstens werde ich also größere Muttern verwenden.

Nochmals vielen Dank an den Uwe für die Ausdrucke !

Viele Grüße

Uwe
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Re: Form 1: Consumer-3D-Drucker mit Stereolithografie

Beitrag von fido »

Hallo Uwe (UPW),

vielen Dank für den tollen Erfahrungsbericht!
:runningdog: Viele Grüße, fido
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