Beschriften mit grossflächiger Folie

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Moderator: fido

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Mikado
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Beschriften mit grossflächiger Folie

Beitrag von Mikado »

Hallo zusammen.

Nachdem ich mir eine Werbelok genau ansah und kapierte, dass die quasi vollflächig mit einer bedruckten Folie eingepackt wird hat mich dieser Aha-Gedanke nicht mehr los gelassen.
Später wollte ich meine LBG-Aster Shay umbeschriften. Sie sollte wie ihre identische Schwester Lok im Vorbild New Mexico Lumber Co heissen und so besser in mein Thema einer Industriebahn in Colorado passen. Letztlich haben mich Skrupel geplagt das teure Kleinserien Stück umzulackieren, zudem sei die Serifenschrift mit 6 mm Buchstabenhöhe nur mit einem Flachbett Schneidplotter erstellbar, was "mein" Werbetechniker nicht hat.

Die Erinnerung an die eingepackte Werbelok brachte mich auf die Idee den Schriftzug in Word zu erstellen, weiss Schrift, Hintegrund schwarz und das ganze mit dem Laser HP 1600 auf eine Avery-Zweckform L4775 zu drucken. Nun musste ich bloss noch die Etiekette so schneiden, dass die Übergänge nicht auffallen und die weissen Schnittkanten mit einem Edding schwarz streichen. Mit dem Haartrockner und dem Fischbein habe ich die dünne Polyesteretikette passgenau auf die Nieten runter gebracht. Das Resultat sieht auch ungealtert erstaunlich gut aus, so dass kaum jemand erkennt, wie ich beschriftet habe. Gealtert merkt niemand was.

Dank dem Laserdruck konnte ich die Lok mit Druck nach dem Selbstmord einer Schnecke im Brunntrog waschen.

Nun habe ich aber die Angewohnheit viele meiner Loks einer Freelance Gesellschaft zuzuordnen. Das bedeutet dann blaue Führerhäuser und blaue Schlepptender mit gelber Beschriftung. Später erkannte ich mal, dass ich zufällig Lufthansa gelb und blau verwende.

Ich kann die tatsächliche Farbe mit einer Farbtafel wie NCS bestimmen, aber wie bringe ich einen Drucker dazu, genau diesen und keinen andern Farbton zu drucken, damit man den Übergang zwischen Etiketten und gespritzter Lok nicht wahrnimmt?

Beim Googeln habe ich Diverses gelesen, bin aber nicht schlauer als zuvor. Vorallem hat NCS jedem der eine Umrechnungstabelle was man im PC einstellen muss online stellte mit Klage gedroht, so dass nicht mehr klar ist wozu man diese Farbtafeln überhaupt verwenden kann.

Mit der Schnellsuche habe ich keine Antworten gefunden.
Hat sich schon ein Kollege im BBF damit befasst und weiss Rat?

Grüsse Heinz
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jbla
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Re: Beschriften mit grossflächiger Folie

Beitrag von jbla »

Zum Beschriften verwende ich die sogenannte Decal-Folie (einfach bei ebay danach suchen). 10 Blatt A4 kosten nur ca. 10€.
Allerdings ist die Folie sau empfindlich beim Auftragen gegen Verziehen.

Blöd ist nur, dass ein Drucker kein Weiß drucken kann. Also nehm ich für weiße Beschriftungen auch die weiße Folie und versuche auch die Farbe der Lok nachzuahmen. Dazu ein Foto der Lok und in der Bildbearbeitung mit der Pinpette diese Farbe aufnehmen. Und dann Probedruck der Farbe mit leichten Veränderungen, was nachher am ähnlichsten ist.
Danach mit farblich angepasstem ganz dünnen Lack die Ränder der Folie gegen die Lokfarbe leicht anstreichen. Die Folie muss sowieso mit Lack überstrichen werden, damit die wasserfest wird.
Ich kann ein Foto meiner LGB 2095 mit aktueller Beschriftung einfügen...

Eigentlich will ich eine Taurus umgestalten. Aber leider finde ich für die vielen Werbeaufdrucke keine Vorlage, die ich für den Druck verwenden könnten. Die Fotos sind immer verzogen
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Helmut Schmidt
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Re: Beschriften mit grossflächiger Folie

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Heinz,

wenn ich so etwas mache habe ich beste Erfahrungen mit kompletten Neulackierungen und Beschriftungen durch Siebdruck oder Abreibern gemacht.

Bild
Diese Loks wurden neu lackiert und mit in CorelDraw gezeichneten großformatigen Abreibern beschriftet. Gezeichnet werden Vollton Farbauszüge und jeder Farbton ist möglich, sogar weiß.
Helmut Schmidt
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Mikado
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Re: Beschriften mit grossflächiger Folie

Beitrag von Mikado »

Hallo,

das sind gute Lösungswege und Deine Arbeit sieht toll aus, sauber gemacht. Allerdings bin ich kein Fan von Nasschiebebildern. Kürzlich habe ich mir einen Rio Grande Viehwagen von AMS gekauft. Der kam unbeschriftet und dazu wurde ein Set Nasschiebebilder mitgeliefert. Die Applikation war sehr Zeitaufwendig.
Ich habe mich zwischenzeitlich auch weiter entwickelt. Mein Ansatz geht dahin, dass die Beschriftung beim Vorbild mit Farbe und Schablone ausgeführt wurde. Genau das habe ich mit einem Rio Grande Caboose von AMS gemacht. Ich habe das Epoche III Flying Grande mit Bremsflüssigkeit und einem angeschliffenen Eiscremstäbchen entfernt. Die Prozedur hat 3 Tage Einwirken gedauert. Danach habe ich das Epoche II Emblem mit Schablone gespritzt.
https://1drv.ms/f/s!AgrBPm3FnQf7i7NpL-NxcNTEsb5W6A
Im abgebildeten Fall ist die Schablone aus Messing geätzt.
Bei unserem Eigenbau Gepäckwagen, passend zu den AMS Personenwagen haben wir die Schablone mit den Schneidplotter geschnitten.
https://1drv.ms/f/s!AgrBPm3FnQf7i7Nq1NkQRD4vriGI3w
Das von Dir geschilderte Problem mit den verzogenen Bildern lässt sich vielfach mit der Software Photoshop lösen. Die App kann das nicht, nur die SW!
Mittlerweilen gibt es Tintenstrahldrucker welche mit bis zu 10 mm Abstand auf unebene Oberflächen drucken können. Die Tinte ist Harzhaltig und somit Wasserfest. Damit kann man locker ganze Modelle sauber drucken. Im professionellen Bereich drucken sie so ganze LKW Planen.

Mikado
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jbla
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Re: Beschriften mit grossflächiger Folie

Beitrag von jbla »

Helmut Schmidt hat geschrieben:Hallo Heinz,

wenn ich so etwas mache habe ich beste Erfahrungen mit kompletten Neulackierungen und Beschriftungen durch Siebdruck oder Abreibern gemacht.
Wo hast du die Abreiber anfertigen lassen?
LGB Ulm
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Helmut Schmidt
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Re: Beschriften mit grossflächiger Folie

Beitrag von Helmut Schmidt »

jbla hat geschrieben:
Helmut Schmidt hat geschrieben:Wo hast du die Abreiber anfertigen lassen?
Hallo Unbekannter,

bei CTS in Hannover.

Vielleicht magst du dich uns ja noch vorstellen.
Helmut Schmidt
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