Baubericht: Gleisbildstellpult-Eigenbau für Gartenbahn (LGB)

[Frédéric]

Hallo Arne,

unser rollendes Inventar ist zweigeteilt: RhB und amerikanische Schmalspur. Eine Drehscheibe würde beidem gerecht, nicht zuletzt weil der Schwerpunkt der Anlage eher auf die Westernschiene gelegt wird und die RhB-Fahrzeuge eher Gastauftritte haben werden.

Grüße,

Frédéric.

[jack]

Hallo Frederic, hallo Harzbahnfreund,

wenn man den Weichenantrieb mit Gleichstrom versorgt, könnte man auch diese
ganz einfache Schaltung verwenden: pro Weiche ein C und 4 Dioden zur Gleich-
richtung.
Außerdem genügt ein Schalter 1xUM.

Weichenantrieb (jack)


Schöne Grüße aus Clausthal

Jack

[Sloeber]

Ist M der EPL-Antrieb? Ist nicht ganz selbsterklärend beschriftet und 4 Dioden sind auch nicht zu sehen...

[jack]

Hallo,

Ja, M ist der Weichenantrieb (wurde weiter oben genauso bezeichnet).
Viel zu erklären gibts eigentlich nicht , die Schaltung funktioniert genauso
wie die Schaltung von Harzbahnfreund, nur daß nicht 2 Kondensatoren ge- und
entladen werden, sondern 1 Kondensator umgeladen wird.
Die genannten 4 Dioden sind für die Gleichrichtung hinter dem Trafo. Weitere
werden nicht benötigt.

Schöne Grüße

Jack

[Frédéric]

Hallo jack,

das ist eine interessante Idee. Allerdings wäre sie im EPL-Thread besser aufgehoben. Vielleicht könnte einer der Moderatoren die entsprechenden Beiträge verschieben?

Zu Deiner Idee habe ich aber zwei Einwände.
Erstens funktioniert diese Schaltung erst, nachdem der Kondensator aufgeladen wurde, das heißt man muss bei Inbetriebnahme des Stellpultes eine Initialschaltung mit sämtlichen Schaltern durchführen.
Zweitens wird sich der Kondensator mit der Zeit entladen. Wie schnell er sich entlädt, ist natürlich neben den baulichen Eigenschaften des Kondensators von verschiedenen äußeren Faktoren abhängig. Da bleibt die Frage, wie lange der Kondensator eine genügend starke Ladung trägt, um die Rückschaltung zu ermöglichen.

Falls nicht noch jemand gravierende Einwände gegen dieses Schaltprinzip hat, würde ich aber eine Testreihe machen. Das notwendige Material habe ich ja zur Hand. Dann hätten wir gleich ein paar Erfahrungswerte.

[Frédéric]

Heute wieder großes Lötkolben-Schwingen. 12 Schalter sind fertig verdrahtet auf diesem "Schalter-Brett", das insgesamt 20 Schalter unterstützen wird.
Wenn das für morgen angekündigte gute Wetter tatsächlich beständig ist, kann endlich mit dem Lackieren begonnen werden.

[jack]

Hallo Frederic,

Erstens funktioniert diese Schaltung erst, nachdem der Kondensator aufgeladen wurde, das heißt man muss bei Inbetriebnahme des Stellpultes eine Initialschaltung mit sämtlichen Schaltern durchführen.

Da muß man zwei Fälle unterscheiden:
Fall 1:
Der Kippschalter liegt auf Masse (wie in der Zeichnung). Wird die Anlage
eingeschaltet, passiert nichts, die Weiche bleibt einfach in ihrer Stellung stehen.
Schaltet man jetzt den Kippschalter um, fließt ein Ladestrom und die Weiche
fährt in die andere Position (das ist dann die +Stellung), hier funktioniert alles
von Anfang an.
Fall 2:
Der Kippschalter steht beim Auschalten der Anlage auf +. Durch die Selbstentladung
wird der Kondensator in ein bis zwei Stunden entladen. Schaltet man jetzt die
Anlage ein, wird der Kondensator aufgeladen und der Motor versucht in die
+Position zu fahren in der die Weiche aber schon steht. Da der Motor sich nicht drehen
kann, fließt ein größerer Ladestrom (fehlende Gegenspannung des Motors).
Sollte das ein Problem sein, müßte man sich noch etwas überlegen.
Initialisiert muß aber in beiden Fällen nichts werden.

Zweitens wird sich der Kondensator mit der Zeit entladen.

Nein, er hängt ja an Masse und über den Motor an +.

Jack

[Frédéric]

Hallo jack!

(...)
Fall 2:
Der Kippschalter steht beim Auschalten der Anlage auf +. Durch die Selbstentladung wird der Kondensator in ein bis zwei Stunden entladen. Schaltet man jetzt die Anlage ein, wird der Kondensator aufgeladen und der Motor versucht in die +Position zu fahren in der die Weiche aber schon steht. Da der Motor sich nicht drehen kann, fließt ein größerer Ladestrom (fehlende Gegenspannung des Motors).
Sollte das ein Problem sein, müßte man sich noch etwas überlegen.
(...)

Das klingt in sich schlüssig. Die Frage mit dem Ladestrom ist meiner Meinung nach nicht allzu schlimm. Wir haben früher auf den Anlagen mit den Wipptaster-Pulten von LGB gearbeitet, da kam es häufiger vor, dass man sich vertan hat und Strom auf einen Weichenmotor gegeben hat, der sich nicht weiter drehen konnte. Die dabei aufgetretenen kurzzeitigen Ströme haben noch nie einen Motor durchbrennen lassen und der Kondensator begrenzt ja die Stromdauer zeitlich.

Ich werde Dein Konzept erstmal an Entkupplungsgleisen testen, bei denen man im Normalfall immer auf der Minus-Stellung stehenbleiben kann. Der Rest des Pults wird erstmal auf dem alten System bleiben, aber wenn es keine Probleme mit dem Einzel-Kondensator gibt, werde ich mit der Zeit das gesamte Pult darauf umbauen.

[jack]

Hallo Frederic,

Ich werde Dein Konzept erstmal an Entkupplungsgleisen testen, bei denen man im Normalfall immer auf der Minus-Stellung stehenbleiben kann.

Ich würde mich freuen, wenn Du nach Deinem Test mal darüber berichten könntest, da ich diese Schaltung
bisher nur dazu benutzt habe, bistabile Relais umzuschalten. An Stelle des Kippschalters befindet sich bei mir
dann ein Mikroprozessor-Ausgang.

Jack

[ateshci]

@jack
Wenn Du in deiner Schaltung der +-Leitung noch eine Diode in Flußrichtung spendierst, dann kann das Ganze auch mit ungesiebter Gleichspannung betrieben werden. Sonst versucht der Kondensator nämlich, in den Nulldurchgängen sonstige Verbraucher, die an + hängen, zu puffern und das könnte bei EPL-Antrieben evtl. zu seltsamen Effekten führen.