Aus Resten zusammengewürftelt = Arbeitstriebwagen mit Abw

[Schienenkönig]

Hallo Herbert,
ich habe auch im H0 Sektor schon Straßenbahnmodelle umgebaut und auf Wuppertaler Vorbilder angepasst. Anfang der 90ger Jahre haben meine Jugendlichen bei den Pfadfindern mit den Straßenbahnführerstand gebastelt- Anfangs haben wir LGB Straßenbahnen benutzt und die Schienen jedesmal auf dem Boden aufgebaut. Irgendwann haben wir die Schienen auf Platten montiert. Leider wurde ich bei einem Baumarkt nicht richtig beraten. Trotz Lackierung quilt das Holz der Platten nach Regen auf. Sie sind stark renovierungsbedürftig. Wort suchen einen Sponsor für das Holz.

Sehr schnell gefielen mir die LGB Strabse nicht. Der erste Umbau begann. Es wurde der Tw 220. In der Form, wie ich ihn nachempfunden habe gab es diesen Wagen nur dreimal. Ein zweiter davon soll noch für meinen Freund folgen. Die Karosserie ist bereits fertiggestellt. Da wir von diesem Wagen nur ein paar wenige Fotos haben, konnte das Fahrzeug nur annähernd gebaut werden. Dieser Typ wurde deshalb ausgesucht, weil er 4 Fenster im Fahrgastraum hat. Also die 4 Fenster der LGB Bahn. Danach baute ich einen Beiwagen, ebenfalls nur nach Fotos. Dieser Eigenbau ist heute ein Kandidat für die Schrottecke. Er sollte eben laufen. Dann bekam ich Zeichnungen in die Hand. Ich baute einen KSW Beiwagen nach. Der wurde allerdings nur aüßerlich fertig, Die geplante Inneneinrichtung hat er nie bekommen. Dieser Bw war bis auf 1/10 mm genau gearbeitet. Und das nur mit Feilen, Messern und Kleinstbohrmaschine.

Dann machte der Wagen Bekanntschaft mit einem Videorekorder, siehe hier:
Unfall mit dem Ksw Bw

Ich reparierte ihn. Doch er hatte wohl einen Totalschaden erlitten. Jeder kleine Rempler, der ihn auf der Anlage traf, lies ihn an den "Wunden" wieder aufbrechen. Hier im Forum fand ich dann die Strabse von Lupinenexpress. Einen KSW Bw wollte ich auf jeden Fall wieder bauen. Also bestellte ich den Bausatz. Mein Freund bestellte sich den Aufbauwagen. Da er handwerklich nicht so geschickt ist, habe ich ihm geholfen. Meine Projekte sind dabei eitwas untergegangen. Aber wenn der Aufbau Tw fertig ist, hilft er mir bei meinen Modellen. Er hat nämlich auch Spaß am Basteln gefunden.

Es stehen zur Zeit der 3241 Arbeits Tw, 221, besagten 4 Fenser Tw und der KSW Bw aktuell auf der Bastelliste. Ein Occre Bausatz eines Berliner Wagens liegt auch noch auf dem Schrank.

Alle Wagen sollen auf unserer mobilen Anlage fahren. Dabei steuern Kinder diese Bahnen selbst. Der Aufbau Tw gehört meinem Freund. Er sagt zur Zeit, dass er diesen Wagen nur selber steuern will. Das ist aber auch ok.

Wie gesagt alle Straßenbahnwagen sollen so nach und nach den Wuppertaler Farben angeglichen werden.

Ein Verkauf ist nicht angedacht. Evtl trenne ich mich von dem Arbeitsbeiwagen, da es einen solchen ABw in Wuppertal nicht gegeben hat.

Übrigens durch dieses Forum komme ich immer mehr dazu die Fahrzeuge vorbildlich zu gestalten, auch wenn es an konkreten Zeichnungen, oder Fotos fehlt. Nur einen Kompromiss gehe ich ein. Meine Fahrzeuge sind Vorbilder der Regelspur. Die hat mein Opa und mein Vater gefahren. Ich bin als Barmer Jung damit aufgewachsen. Die Meterspur in W'tal habe ich nicht wirklich wahrgenommen. Als diese dann 1970 stillgelegt wurde, habe ich erst angefangen mich für die Straßenbahn zu interessieren. Die Schwebebahn kam erst 1999 ins Bewusstsein.

Fazit: Noch will ich die Wagen selbst behalten. Sie werden nicht verkauft, es sei denn für einen seeeeehr guten Preis, damit ich damit soziale Projekte bei meinen Pfadfindern finanzieren könnte. Aber der Preis wäre sicherlich sehr hoch. Eines muss ich aber auch noch gestehen. Es gibt in Wuppertal mindestens zwei bis vier Modellbauer, die weitaus bessere Straßenbahnmodelle bauen als ich. Die sind aber auch Vorbilder geworden, so wie in diesem Forum immer wieder neue Anregungen zu finden sind. Vielen Dank dafür.

[Botanikus]

Hallo Peter,
danke für den ausführlichen Bericht.
mfg
Herbert

[Michi]

Jetzt suche ich entweder 5mm LED's mit flachem Kopf in orange und rot.Angeblich gibt es diese nicht. (mehr) Diese hätten hervorragend die Brems- und Rücklichter darstellen können. Wenn ich diese Dinger nicht mehr bekomme, werde ich wohl irgend etwas orange und rotes durchscheinendes Plastik auf 5mm rundfeilen müssen und dann weiße LED's nehmen.

Hallo Schienenkönig,

ich würde erst mal ausprobieren, ob man von den LED's die runden Kappen abschneiden kann. Da LED's massiv sind - und nicht hohl wie Glühbirnen - müsste das funtionieren.
Falls nicht, dann probier erst mal aus, ob die weißen LED's mit den bunten Plastikteilen funktionieren - eine weiße LED hat nämlich nicht unbedingt ein volles RGB-Spektrum (nähere Informationen siehe z. Bsp. http://www.led-info.de/grundlagen/leuch ... rsion.html), es könnte daher sein, dass die Lichtausbeute/Farbe eher unbefriedigend ist. Hier würde ich eine LED in der passenden Farbe nehmen und die durchscheinende Abdeckung davor setzen.

Viel Erfolg!
Michael[/url]

[Schienenkönig]

Hallo Michael,

Wahrscheinlich werde ich LED in orange über das Internet bestellen müssen und dann entsprechend mit der Feile und Schmirgel anpassen müssen.

Gestern habe ich erst mal den Arbeiter im Wagen Licht besorgt. Jetzt können sie endlich in Nachtschichten am Innenausbau weitermachen. zunächst habe ich bei denen beanstandet, dass die Kabel der Beleuchtung nicht ordentlich verlegt sind.



Heute wird mal erst das Rücklicht angepasst und verkabelt. Der Scheinwerfer steckt noch in der Planungsphase. Da bin ich noch nicht zu einen vernünftigen Ergebnis gekommen.

Peter

[Botanikus]

Hallo Peter,
deine Tram leuchtet ja wie ein Flakscheinwerfer.
Ein Tipp von mir, reduziere doch einfach die Spannung damit es schummriger aussieht.
Früher hatten die Trams eher kleinere Funzeln an der Decke.
mfg
Herbert

[Schienenbus]

Hallo Peter,

hier mal ein Wagen in der typischen Glühbirnenbeleuchtung der guten alten Eisenbahn erleuchtet.


Kleinbahn bei Nacht (Schienenbus)


Dieses Licht würde in der Tram stimmiger aussehen




Achtungspfiff
Stephan - der Schienenbus

[Schienenkönig]

Keine Angst,
das Bild wurde in einem dunklen Raum aufgenommen. Nur die Strabse gab Licht. Das Foto ist mit 15 Sekunden Belichtungszeit aufgenommen worden und dann noch im Fotoprogramm aufgehellt. Ich wollte die Außenkonturen der Bahn sehen.

Hier mal das Bild unbearbeitet:

Ich habe da schon warm weiße LED's genommen. Zur Zeit sind zwei Mignon Zellen angeschlossen. Mit zwei Akkus sind sie noch dunkler. Habe ich nach euren Protesten mal verglichen.
Danke

Peter

[Schienenkönig]

Hallo liebe Hobbykollegen,

Backe, backe Kuchen, der Bäcker hat gerufen... Zur Zeit knabbere ich an der Elektrik herum. Innen- und Außenbeleuchtung. Da habe ich zur Zeit eine Menge Lehrgeld bezahlt. Ich bin aber immer noch nicht richtig weitergekommen. Da hat man LED's gekauft und baut diese ein. Dann will man das Rücklicht mit roten LED'S versehen, und was passiert? Die roten LED's schalten die weißen aus. Auch die orangenen für das Bremslicht verhalten sich ebenso gemein. Hab da wohl zwei verschiedene Sorten genommen, die so nicht miteinander harmonieren.

Also auf ein Neues. Der Zielkasten macht auch Probleme. Das Problem ist einfach das, das der Führerstand in Fahrtrichtung nicht beleuchtet war, jedoch der Zielfilmkasten. hier ist das Problem der gleichmäßigen Beleuchtung. Die LED's geben da nur punktuelles Licht ab. Sieht nicht schön aus. Quer bekomme ich die 3mm LED's nicht eingebaut, selbst wenn ich sie stutze. Ein Versuch den Kasten mit Opalplexiglas zu bauen, ging erst einmal daneben. Man hatte mir gesagt, dass man das Material nur mit stumpfen Bohrern bearbeiten darf. Ob das auch für das Fräsen gilt? Morgen gibt es einen weiteren Versuch. Opales Plexiglas streut das Licht. Im Großen an einer Wand sah das gut aus. Im Kleinen? Keine Ahnung.

Ach ja, zurück zum Eingangssatz. Nachdem alle Versuche runde 5mm LED's zu feilen nicht befriedigend waren,kam ich auf die Idee mir selbst Rück- und Bremslichtgläser zu backen.

Zur Erklärung ein paar Bilder:


Ich bohrte 5mm Löcher in ein schon verkorktes 8x8mm Vierkantmessing. Dann bohrte ich diese Sacklöher mit einem 1 mm Bohrer durch.


Rote, kleine, transparente Legosteine wurden ich Stückchen zerteilt. Diese Stückchen legte ich dann in die Bohrungen. Für das Bremslicht fanden sie keine Legosteine, da probierte ich es erst mit diversen anderen Sachen. Das Ergebnis war ernüchternd. Nur die Legosteine ließen sich nach 220° im Backofen mit einem flachen Stechbeitel in die Form pressen. Das funktionierte einigermaßen. Die orangenen Bremslichter misslangen. Dann erinnerte ich mich an die Ticktack Verpackungen und da gibt es welche in Orange. Also diese mit einer Schere zerkleinert und in die Bohrungen gelegt. Bei 220° gebacken und das Zeug läuft von alleine in die Form. Man kann sogar noch Material nachlegen, bis die Füllmenge reicht. Das Ergebnis sind kegelförmige Brems- und Rücklichtgläser die in die Fassungen am Modell passen. Die Kegel zeien nach außen, somit hat die Optik der alten Straßenbahnbeleuchtung.

Es ist noch nicht 100%ig, aber für den Anfang geht es.


Jetzt muss ich noch ein vernünftige Lösung finden, die Verkabelung unsichtbar zu machen. Jetzt rächt es sich, das man den Wagenboden am Führerstand ganz unten verklebt hat.

Peter

[Botanikus]

Hallo Peter,
ich bin begeistert über deine Kreativität.
Finde nur Schade dass die lieben Logsteine dafür ihren Kopf hergeben mussten.
mfg
Herbert

[Frédéric]

Sie sind für eine gute Sache geschmolzen!

Hochinteressante Methode, dieses Schmelzen von Kunststoffen im Backofen. Wieder was Neues gelernt! Ich mache mir nur so meine Gedanken über giftige Dämpfe vom Material, aus dem der Kunststoff gemacht ist. Für so etwas würde ich wohl lieber einen dedizierten Modellbau-Ofen verwenden wollen. Oder ist das unbedenklich?