DDR Schubkarre

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Moderator: Marcel

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HSBAchim
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DDR Schubkarre

Beitrag von HSBAchim »

Hallo liebe Buntbahner,

Einleitung

Wenn man in den Weiten des www nach Schubkarren im Selbstbau googelt, dann stößt man immer wieder auf Thomas' fantastisches Schubkarrenmodell aus dem Frankfurter Feldbahnmuseum. Mehr Brauchbares scheint es nicht zu geben.

Da ich aber immer auf der Suche nach harztypischen Details bin, dachte ich mir, so eine typische DDR Schubkarre, die fehlt mir auch noch. Außerdem ist das mal eine gute Lötübung. Wie ihr seht, taste ich mich langsam an den Fahrzeugbau heran :wink:

Auch wenn ich nicht an die Perfektion von Thomas herankommen werde, mag der Eine oder Andere von euch vielleicht trotzdem bei der Entstehung meines Modells zusehen. Und wer meine vorigen Artikel aufmerksam gelesen hat, der weiß auch, dass ich mit einfachen Werkzeugen und preiswerten, leicht beschaffbaren Materialien arbeite. Nachmachen ist übrigens erlaubt und gern gesehen.

Und schon geht es los.

Das Baumaterial

Konservendose, 1mm Messingblech, 10mm Messingrohr, 2mm Messingrohr, 0.5mm Kupferblech, 1mm Draht, 17/4mm Gummi Dichtung. Mehr braucht es nicht.

Bild
Einzelteile

Die erste Herausforderung, die sich mir stellte, war die Beschaffung eines geeigneten Rades. Im Discounter um die Ecke fand ich die Lösung in Form einer Sortimentspackung Dichtungen für wenige Euros. Den Gummireifen habe ich aus einer Dichtung 17/4mm geschnitzt. 17,8/4,4 wäre die richtige Modellgröße gewesen, aber damit kann ich leben. Die DDR zeichnete sich ja gerade durch diese Art der Improvisation aus, die ich hier im Modell nachlebe. Die Felge besteht aus Messingrohren und Messingblech. Für die Achse nehme ich einen Draht.

Die Blechdose wird in Streifen geschnitten und zu Winkeleisen für den Rahmen gebogen. Die Mulde habe ich erstmal als Pappmodell entworfen, um die Maße abzuschätzen. Der 3. Versuch schien mir dann stimmig zu sein und wurde auf das Dosenblech übertragen und ausgeschnitten. Die vielen Blechstreifen brauche ich für die Füße und die Verstrebungen, wobei ich diese teilweise erst später anpasse.

Hmmm, hört sich jetzt sicher alles etwas chaotisch an, aber das wird schon. :?
Viele Grüße

Achim
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HSBAchim
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Re: DDR Schubkarre

Beitrag von HSBAchim »

Guten Abend Buntbahner,

Das Rad

Den Dichtring habe ich mit der Laubsäge innen zu einem 10mm Loch erweitert. Danach habe ich an der äußeren Kante mit einem Skalpell eine Fase angeschnitten.

Die Felge besteht aus einem Stück Messingrohr 10 mm, 2 darin liegenden Kreisscheiben aus 1 mm Messingblech sowie einem 2 mm Messingrohr als Achse. Das Verlöten dieser Konstruktion mit einem 100 Watt Lötkolben stellte sich als ziemliche Herausforderung heraus. :oops:

Das Ergebnis seht ihr auf dem folgenden Bild.

Bild
Schubkarrenrad

Die Makrofunktion meiner Kamera zeigt einem Einblicke, die man eigentlich gar nicht sehen möchte. :shock:
Viele Grüße

Achim
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Botanikus
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Re: DDR Schubkarre

Beitrag von Botanikus »

Hallo Achim
Wie immer eine Augenweite deine Arbeit.
Bin auf die fertige Karre gespannt.
Wie es aussieht wird deine Regenrinne ein
Schlager.
mfg
Herbert
batzel
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Re: DDR Schubkarre

Beitrag von batzel »

Hallo Achim,

schöne Schubkarre :respekt: , ich warte gespannt auf die nächsten Bilder :hallo:

vg vom batzel
Ich bin nicht die Signatur - ich putze hier nur ;)
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RhBberguen
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Re: DDR Schubkarre

Beitrag von RhBberguen »

Hallo Achim
Super Schubkarre :bindafür:
Und vorallem saubere Ausführung
Lg Peter
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HSBAchim
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Re: DDR Schubkarre

Beitrag von HSBAchim »

Guten Abend liebe Bastelfreunde,

Bei so viel Vorschusslorbeeren werde ich ja ganz :oops: . Dabei weiß ich doch selbst noch gar nicht, wie dieses Bauprojekt am Ende ausgeht. :nixweiss:

Mein Hausarzt würde jetzt sicher raten: Wer zu viel erwartet, wird oft enttäuscht. Am besten erwarten Sie gar nichts, dann sind Sie am Ende positiv überrascht. Das ist das perfekte Rezept zum Glücklichsein.

So, genug philosophiert, sonst wird mein Beitrag hier noch in die Hamsterklause verschoben. :wink:

Die Mulde

Ausgeschnitten habe ich die Mulde mit einer Blechschere aus einer glatten Konservenbüchse. Um die Seitenwände hochzubiegen, benutze ich 2 breite Stemmeisen als Werkzeug: Mit der linken Hand drücke ich das eine Stemmeisen von oben auf die Biegekante. Das 2. Stemmeisen führe ich dann von unten bis an die Biegekante und hebe die Seite dann bis zum gewünschten Winkel an. So erhalte ich ziemlich schnell eine ziemlich gerade Biegelinie. Zum besseren Verständnis folgt noch ein Bild dazu.

Bild
Biegehilfe für die Mulde

Nachdem alle Seiten hochgebogen sind, habe ich den oberen Falz mit einer kleinen Flachzange stückweise umgebogen. Das Verlöten der Laschen in den vier Ecken ist danach nicht mehr besonders schwierig.

Bild
Fertige Mulde
Viele Grüße

Achim
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vodeho
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Re: DDR Schubkarre

Beitrag von vodeho »

Hallo Achim,

völlig unrealistisch, da sind einfach zu wenig Dellen in der Karre! :wink:
Bin mal gespannt wie die Karre fertig aussieht, der Anfang verspricht schon viel.

Gruß Michael
FebAGCo
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Re: DDR Schubkarre

Beitrag von FebAGCo »

hallo Achim

brauchst du noch ein Vorbild aus dem Ostharz?

dann schau mal hier:


schubkarre_Febag (FebAGCo)
Bild
am besten in 600 mm !
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HSBAchim
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Re: DDR Schubkarre

Beitrag von HSBAchim »

Guten Abend liebe Bauarbeiter,

erst einmal vielen Dank an Constantin für das aussagekräftige Bild. In dieser Perspektive sieht man nämlich gut die Abstützung des Rades an der Mulde. Von diesem Detail scheint es aber diverse Eigenbau Abwandlungen zu geben, oder sie fehlte auch mal ganz. So ist diese Konstruktion bei mir jetzt auch etwas anders gelöst.

Der Rohbau

Der aktuelle Bauzustand stellt sich nach Abschluss der Lötarbeiten wie folgt dar:

Bild
Rohbau vorn

Bild
Rohbau hinten

Bild
Rohbau unten

Die kleinsten Bauteile waren mit 2 mm die Hülsen für die Achslager, was ich für mich als Anfänger schon ziemlich grenzwertig in der Handhabung fand. Trotzdem ist es mir geglückt, diese festzulöten, ohne das Rad dabei mit festzubraten. Es lässt sich noch einwandfrei auf der Achse drehen.

Die Profile und die Mulde sind in ihrer Bemessung etwas neben dem Original, was wohl dem Eigenbau im BW Güntersberge geschuldet ist. Da sieht man mal wieder die Kreativität der Schlosser im praktizierten Sozialismus. :versteck:

Die nächste Herausforderung wird für mich die Lackierung werden. Nach den Vorbildfotos im WWW scheinen ja alle diese Schubkarren im selben RAL Farbton lackiert zu sein, wie ihn Constantins Bild auch schön wiedergibt. :wink:

So habe ich schon mal damit begonnen, die Darstellung von Rost im BBF zu studieren. Das sind aber sicher mehr Seiten als Guttenbergs Doktorarbeit. Also werde ich es wohl mal wieder so machen wie immer: Versuch macht kluch.

Ach so, kann mir eigentlich jemand von den älteren Bauschaffenden sagen, wofür die beiden Ösen oben an den Handgriffen da waren :?: Dieses wichtige Detail schienen nämlich alle Ostkarren zu haben.
Viele Grüße

Achim
batzel
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Re: DDR Schubkarre

Beitrag von batzel »

Hallo Achim,

:smt041 :smt041

-S-U-P-E-R- Karre - gefällt mir sehr gut :smt045

Und die Sache mit der Farbgebung - Versuchen macht klug, und wer nichts macht, macht auch nichts verkehrt. Also munter drauf los ....... :wink:

vg vom batzel
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