Wie lötet man richtig (Weichlöten)?

Werkzeuge, Materialien, Tipps & Tricks, Wie mache ich was?

Moderator: fido

viereka z-Stellung
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Re: Wie lötet man richtig (Weichlöten)?

Beitrag von viereka z-Stellung »

Hallo Thomas,
ich nehme dieses Zeugs (Paste) zum Löten kleiner Sachen, da dann nicht die Gefahr besteht, dass man zuviel Lötzinn aufträgt und Details vollfüllt. Außerdem habe ich das sehr gut als Flußmittel für den T1-Triebwagen (Flamme) genutzt und dann mit Elektroniklot die Sache unterstützt.
Lötwasser kommt mir nicht mehr in die Hütte, nachdem ich einmal trotz äußerster Genauigkeit beim Reinigen gesehen habe, wie später damit gelötete Stellen immer mehr verkeimten.
cu
Hans-Jürgen :schaf:
theylmdl
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Re: Wie lötet man richtig (Weichlöten)?

Beitrag von theylmdl »

und dann mit Elektroniklot die Sache unterstützt.
Das ist eine gute Idee. Bei dem Zeug, das die Installateure hier benutzt haben, hat sichh trotze versäuberns auf dem CU-Rohr ganz schnell jede Menge Grünspan angesetzt - vielleicht eine interessante Verwitterungsmethode für Kupferdächern von Kirchen und Giebeln.

Beste Grüße und danke für den Hinweis -
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
Mallet
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Re: Wie lötet man richtig (Weichlöten)?

Beitrag von Mallet »

viereKa hat geschrieben:Lötwasser kommt mir nicht mehr in die Hütte, nachdem ich einmal trotz äußerster Genauigkeit beim Reinigen gesehen habe, wie später damit gelötete Stellen immer mehr verkeimten.
Geheimtipp: nach dem Löten die Teile in die Spülmaschine 8) . Klappt bei Rückständen vom Weichlöten ebenso wie beim Hartlöten. Da verkeimt bei mir nichts mehr.
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fido
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Re: Wie lötet man richtig (Weichlöten)?

Beitrag von fido »

Hallo,

Geheimtipp2:
Die noch heissen Teile sofort unter kaltem Wasser abspülen. Flussmittelrückstände von Weich- und Hartlöten platzen größtenteils ab.

Bei mir steht daher beim Löten immer eine Schalte kaltes Wasser daneben. Ein nasser Schwamm tut es aber auch.

Ich verwende übrigens Lötwasser wie auch Lötfett aus dem Baumarkt. Lötwasser ist für Flächen einfacher zu verarbeiten.

Geheimtipp3:
Hartgelötete Stahlteile nicht mit Wasser abschrecken :-)
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Berthold
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Re: Wie lötet man richtig (Weichlöten)?

Beitrag von Berthold »

Hallo Weichlöter!

Wenn die zu verlötenden Teile so groß sind, daß man sie ablegen muß,
ist die beste Unterlage ein Schamott-Stein. Den gibts in schön glatt, hell
und billig beim Kachelofenbauer.

An der Lötstelle müssen die Teile unbedingt zusammengedrückt werden,
damit der Spalt, in den das Lot fließen soll, möglichst eng ist.
Das geht am besten mit entsprechenden Klammern (s. Andreas).
Man kann dazu auch ganz billige Haarklammern nehmen, die man vorn
noch, je nach Bedarf, abknickt und zurechtbiegt.

Kleinere Teile greife ich aber lieber mit einer Lötpinzette (die klemmt wenn
man sie NICHT drückt) direkt an der Lötstelle. Die erzeugt den nötigen
Druck und leitet kaum Wärme ab. An eine Seite der Lötstelle kommt dann
ein KLEINES Stückchen Lötzinn (aus 0,7 mm Lötdraht) ins Lötfett am Spalt
zwischen den beiden Teilen.

Jetzt kann man – freischwebend in der Luft – vor der Flamme (die heißeste
Stelle ist an der Spitze des blauen Kegels) von der anderen Seite die Teile
erhitzen, bis das Lötzinn im Spalt verschwindet. Im Idealfall sieht man dann
nichts mehr davon, eine winzige Hohlkehle ist aber auch noch ok.

Die Lötstelle gleich zu reinigen (s. Fido) ist das Beste. Ein ganzes Tagwerk
an Lötarbeit kann man im Ultraschallreiniger, mit entsprechendem Zusatz
für Lötrückstände, säubern wenn die Teile nicht zu groß sind. Bei meinen
Feldbahn-Fahrzeugen geht das noch, die 01er in Spur II müßte dann aber
in die Spülmaschine.

Schöne Grüße
Berthold
Fahrzeuge in 1:22,5 für alle Feldbahnspurweiten
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matthias
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Re: Wie lötet man richtig (Weichlöten)?

Beitrag von matthias »

Hallo Zusammen


Dank der vielen Tipps und Anregungen konnte ich meine Lötergebnisse um ... ich würde sagen 100% steigern und kann schon gute Resultate vorweisen.

Hier mal meine nächsten Versuche (inzwischen würde ich sagen, habe ich die vielen kleinen Profile mindestens 30 mal neu verlötet .. um etwas Rutine zu bekommen. Hier also nun der letzte Versuch .. also der Neuste):

DSC02518 (matthias)
Bild

Granitplatte für 1.30 Euro bei Obi gekauft. Sie war so billig, weil oben ein ganzes Stück weggebrochen war. Oben rechts sehr gut zu sehen.

DSC02519 (matthias)
Bild

Mit Lötfett Lötstelle gesäubert.


DSC02520 (matthias)
Bild

Klammer für den Gartenbereich ... hier mal anderst eingesetzt. Lötzinn wurde dann als zwei ganz kleine Stück am Spalt platziert.

DSC02522 (matthias)
Bild

Fertige Lötstelle. Vielleicht noch etwas weniger Lötzinn nehmen :-) ... dann muss man nachher nicht soviel feilen.

Liebe Grüsse und nochmals herzlichen Dank an alle die mir geholfen haben!

Matthias
cp
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Re: Wie lötet man richtig (Weichlöten)?

Beitrag von cp »

Hallo Matthias,

die Vorredner haben ja schon fast alles gesagt. Noch ein paar Tips von mir:

:!: Lötstellen mit Schleifpads säubern, gibts im Baumarkt speziell für Lötarbeiten

- die zu lötenden Teile müssen metallisch blank sein!

:!: Löten ergibt eine metallische Verbindung, daher die Metallteile erwärmen, nicht das Lot

- das Lot muss von alleine an die Lötstelle kriechen

:!: das Flußmittel hat 2 Aufgaben, die Oxidschicht zu brechen und die Oberflächenspannung des Lotes zu vermindern, daher ist es vor dem Löten aufzutragen

:!: eine korrekt durchgeführte Lötung glänzt nach dem Erkalten. Ist die Oberfläche stumpf, dann wars wahrscheinlich nur eine Klebung :wink:

Grüsse

cp
theylmdl
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Re: Wie lötet man richtig (Weichlöten)?

Beitrag von theylmdl »

Hallo Matthias!

Sag' 'mal, ist das denkbar, dass Du immer wieder dieselben Teile verlötet hast, ohne die vorher wieder auf's Messing blank zu schleifen? Wenn ja, hast Du nämlich vorwiegend Deine alte Lötung verlötet.

Was die Lotmenge angeht: Bei diesen großen und glatten Flächen wie bei Deinern Profilen hätte ich ein Stückchen 1mm-Radiolot angelegt, das so breit ist wie ein Profil. Das reicht sicher.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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KK
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Re: Wie lötet man richtig (Weichlöten)?

Beitrag von KK »

Hallo Matthias,
matthias hat geschrieben:
Klammer für den Gartenbereich ... hier mal anderst eingesetzt. Lötzinn wurde dann als zwei ganz kleine Stück am Spalt platziert.


Fertige Lötstelle. Vielleicht noch etwas weniger Lötzinn nehmen :-) ... dann muss man nachher nicht soviel feilen.
Wenn ich die Monsterklammern sehe, dann frage ich mich, wie Du da noch Lot zwischen die Flächen bekommen willst. Das Ganze kann nur klappen wenn Du die Kontaktflächen vorverzinnst.

Die Hohlkehle hält beide Teile bestimmt zusammen, ergibt aber keine belastbare Lötstelle, da nur das Lötzinn die Verbindung bildet, die dann logischer Weise nur so stark wie das Lötzinn ist.

So schön eine heftige Fixierung der Teile ist, beim Löten ist der Lötspalt zwischen den Werkstücken wichtig. Ich würde die Teile anders ausrichten.

Fohrmann hat eine schöne Lötunterlage, wo Du mit Stecknadeln Teile fixieren kannst.

Gucks Du hier:

http://www.fohrmann.com/d/shop/art/2863.htm

Solche und ähnliche Geräte fíndes Du oft in Baumärkten, die sind auch recht hilfreich.

http://www.fohrmann.com/d/shop/art/2328.htm
नमस्ते

Klaus

Member of the Association of 16mm Narrow Gauge Modellers

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fido
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Re: Wie lötet man richtig (Weichlöten)?

Beitrag von fido »

KK hat geschrieben:Fohrmann hat eine schöne Lötunterlage, wo Du mit Stecknadeln Teile fixieren kannst.
Hallo,

die kann ich allerwärmstens empfehlen. Vor allem leitet sie die Wärme nicht von den Blechen ab, wie es Schamott- oder Steinplatten tun. Daher lege ich auf meine Schamottplatten immer die Lötunterlage.

Übrigens würde ich keine so grosse Metallklammer verwenden, da sie sehr viel Wärme von der Lötstelle abzieht.

Ich selbst tunke die Messingbleche in Lötwasser (oder pinsle sie ein), fixiere sie auf der Lötunterlage, gehe kurz mit dem Gasbrenner darüber, tippe mit Radiolot auf die Kante und verteile das Lötzinn ggf. kurz mit der Flamme. Es muss leicht an die Stellen fliessen, die mit Lötwasser eingepinselt sind. Wenn nicht, ist die Lötstelle meistens "kalt". Auf der Gegenseite der Flamme ein Stück Lot in die Kante zu legen ist auch klasse.

Richtig ist, dass große Flächen sollten immer vorverzinnt oder mit einer Mischung aus Lot und Flussmittel eingepinselt werden müssen. Dann hält das bombig.

Früher habe ich auch mal mit so kleinen Gasbrennern gearbeitet. Bei größeren Blechen (ab 5x5cm) macht damit das Löten keinen Spaß mehr. Jetzt habe ich eine 5kg Propangasflasche mit einem grossen Brenner. Der Vorteil ist, dass das Gas in der 5kg Flasche im Vergleich zu Feuerzeuggas kaum Geld kostet und man innerhalb von Sekunden die Bleche auf Löttemperatur hat.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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