Wagonumbau : LGB-Flachwagen

Umbauten von Industriemodellen und Bausätze von Fahrzeugen

Moderator: Martin Ristau

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Waldbahner a.D.
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Wagonumbau : LGB-Flachwagen

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Morgen Liste,

um euch nun endlich von meinem Umbauprojekt zu berichten habe ich gestern in 4-stündiger Bastelarbeit einen LGB-Flachwagen entsprechend meinen Vorgaben umgebaut. Dabei habe ich von jedem Baustadium Bilder gemacht um eine schöne Bauanleitung zu erstellen (Mein Bruder war so nett und hat mir seine Digi-Cam ausgeliehen). Nach anfänglichen Schwierigkeiten hab ich es nun sogar geschaft die Bilder ins Netz zu kriegen... Also los gehts.

Es war einmal ein LGB-Speilzeug...
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:arrow: Der Anfang
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:arrow: Zu beginn wurde erstmal alles gründlich zerlegt.

Laßt den Wahnsinn beginnen... Das Fahrwerk
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:arrow: Als erstes werden die Achslager modifiziert, wie auf dem Bild zu sehen ist.
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:arrow: Diese werden dann mit je zwei Messingschrauben M2 am Rahmen fest verschraubt. Die Achsen werden bei zu viel Seitenspiel mit Unterlagscheiben M3 in der beweglichkeit eingeschränkt. Dabei natürlich darauf achten, daß die Achsen sich noch drehen können.
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:arrow: Die Puffer wurden direkt vor der Pufferhülsenbefestigungssitz (das rechteckige Ding an der Pufferbohle eben :wink:) abgesägt. Der Puffersitz wird dann mit einem Bohrer mit 6mm Aufgebohrt, so daß sich eine gekürzte Schloßschraube M6 einkleben läßt. Der Balancierhebel ist aus einem Stück Kunststoff gesägt/gefeilt. Hierzu habe ich mir eine Vorlage am PC erstellt. Die Ketten stammen aus dem Baumarkt und die Haken/Ösen sind aus Draht gebogen.
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:arrow: Der Balancierhebel ist mit einer M2.Schraube auf der Pufferhülse beweglich befestigt. Damit die Schraube nicht verlorengeht habe ich die Mutter mit eine fetzen (B)Lötzinn besichert. An dieser Stelle sei erwähnt, daß man sich dringenst an das Vorbild halten sollte, da dort auch die Hacken immer auf der gleichen Seite sind :roll: :oops: :wink:
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:arrow: die Bremsertritte wurden nun auch nicht mehr am Aufbau, sondern direkt am Rahmen angeschraubt. Dazu verwendete ich M2 Messingschrauben mit Scale-Muttern.
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:arrow: So sieht das ganze nun mit etwas matt-schwarzer Farbe aus

der Aufbau ist der nächste Schritt
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:arrow: mit einer Schleifscheibe werden die runden Hubbel auf dem Wagenboden abgeschliffen.
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:arrow: und mit einem Fräser die Verstärkungen in den Ecken von den alten Befestigungen der Trittstufen
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:arrow: Die Ösen für die Zurketten werden mit einem Skalpel vorsichtig abgekratzt und an den Ecken habe ich jeweis zwei diese Ösen mit halben Kettengliedern wieder angebracht. In diese kommt später noch ein einzelnes Kettenglied.
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:arrow: aus einem 0,4mm dicken Sperrholz habe ich paßende Stücke für den "Innenausbau" zurecht geschnitten. Mit einem Bleistift werden die Bretterfugen aufgemalt, die dann mit einem Nagel in das Holz "hineingearbeitet" werden. Nach dem Boden werden auch die Seitenwände mit Holz verkleidet. Dabei sollte man darauf achten, daß man die Fugen außen, auch innen nachbildet.
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:arrow: nun noch die Feinarbeit. Der Brmsschlauch wird braun gepinselt und der Zettelkasten wird bemalt. Hier sind nun auch die erwähnten Ösen für die Zurrketten zu sehen.

Vorbei ist all die schöne Arbeit
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:arrow: wenn man die oben beschriebenen Schritte verfolgt steht nun soetwas vor einem :wink:
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:arrow: Zum Vergleich habe ich den "Bruder" nun neben den "neuen" gestellt, damit man sich die unterschiede mal anschauen kann.
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:arrow: Die neue Front überzeugt völlig ohne "Monsterkupplung" :wink:

Was noch zu tuen wäre
Es fehlt noch die Beschriftung und natürlich "a cloth of weathering" ;-)

Nun ist ein schönes Stück Arbeit vorbei und ich freue mich schon darauf den nächsten Wagen anzugehen.

PS.: Bitte keine Kommentare zu meiner Bastelwerkstatt :intrigant:
PPS.: Sorry übrigens, daß ich den Original Beitrag umgebastelt habe.
Zuletzt geändert von Waldbahner a.D. am Mo 24. Mär 2003, 08:23, insgesamt 3-mal geändert.
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Torsten Schoening
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Der i-Punkt für die Fahreigenschaften

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo Gerd,
deine Umbaubeschreibung ist super :D
Kleiner Tipp noch für die Fahreigenschaften, die Einzelachsfahrwerke festzulegen ist mit Sicherheit der richtige Weg, auch die Achsen in ihrer Seitenverschiebbarkeit einzuschränken. Wenn du jetzt noch einer Achse bzw. einem Einzelfahrwerk ein kippeln quer zur Fahrzeuglängsachse ermöglichst, wirst du wohl nie mehr Probleme mit den Laufeigenschaften haben. Das Fahrzeug hat dann die Dreipunktlagerung und ermöglicht sogar eine Spurkranzhöhenreduzierung. Dann macht dein Wagen einen noch besseren Eindruck.

Gruß
Torsten

PS: von Mübi hab ich eine franz. Zeitung wo solch eine Dreipunktlagerung beschrieben ist, mit vielen Bildern und Zeichnungen :lol: , man braucht also nicht französisch zu können, kann ich auch nicht :cry:
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Waldbahner a.D.
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Beitrag von Waldbahner a.D. »

Hi Torsten,

Über die Dreipunktlagerung denke ich noch mal nach. Ist viel Aufwand dafür notwendig ?
Ich bin auch am Überlegen ob ich aus Drahtresten noch ein wenig Bremsgestänge reinbastel... zumindest mal die Verbindungsstangen zwischen den Bremsbacken und so... jetzt wo die LGB-Kupplung den Blick nicht mehr stört fallen einem all die Dinge auf, die uinter dem Wagen fehlen ;-)
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Marcel
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3 Punkt Lagerung

Beitrag von Marcel »

Hallo Torsten
Kannst Du allenfalls über die angesprochene 3 Punkt-Lagerung nähere Angaben liefern?
:arrow: Fotos ?
:arrow: Skizzen ?

Baue jeweils auch 3 Punkt-Lagerungen ein (bisher nur bei den Loks), bin aus diesem Grund für neue Anregungen immer dankbar.
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Karl-Heinz
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Umbau LGB-Flachwagen

Beitrag von Karl-Heinz »

Hai Gerd,

gute Balanciere und Puffer gibt es auch u. a. im RAW Nörvenich bei Ralph Reppingen, ich habe vor einiger Zeit unter dem "Brett" Wo finde ich ...eine Auflistung eingestellt, die bestimmt nicht vollständig ist und für
"kleines Geld" viel Arbeit sparen kann! :twisted: :twisted:

Karl-Heinz :tach:

P.S.: Der Umbau ist gut dargestellt und gemacht, der Niederbordwagen eignet sich ebenso wie der Hochbordwagen für unzählige Umbauten nach realen Vorbildern! Vielleicht stelle ich mal ein paar Beispiele ein! :wink:
Zuletzt geändert von Karl-Heinz am Fr 21. Mär 2003, 10:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Waldbahner a.D. »

Hai Karl-Heinz,

ich weiß daß es sowas auch zu kaufen gibt. Darüber habe ich ja auch in Sinsheim mit Fido gequasselt.
Der Gedanke bei meiner Eigenbau Balanicer war, daß es möglichst wenig kostet. Und die Beschriebene Eigenbauvariante ist zwar nicht so schön wie die vom Ralph, aber biliger :wink: :roll: :lol: 8)
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Dreipunktlagerung

Beitrag von Torsten Schoening »

Hi, Gerd,
eigentlich ist es nicht sehr aufwendig, wenn du alles auf Basis von LGB machst. Du musst nur noch einmal die Einzelachsfahrwerke ausbauen. Der Umbau betrifft beide, damit der Wagen hinterher auch wieder gerade im Gleis steht.

Soweit ich LGB kenne haben doch diese Einzelachsfahrwerke einen Ring als Drehpunkt im Wagenboden. Diese nimmst du als Mittelpunkt für die weiteren Arbeiten. Unter das eine Einzelachsfahrwerk musst du quer zu Fahrzeugslängsachse zwei kleine Schrauben setzen, am besten in Höhe der Radscheiben. Dort liegt dann der Wagenkasten direkt auf dem Einzelachsfahrwerk auf und führt ihn in der Querrichtung. Dieses Einzelachsfahrwerk kannst du jetzt festschrauben.

Auf der anderen Seite musst du die zwei Schrauben in Fahrzeuglängsrichtung in den Wagenboden einsetzen. Wenn jetzt das Einzelachsfahrwerk eingesetzt wird, kippelt es quer und die Drehachse ist die Fahrzeuglängsachse. Nun muss nur noch das Einzelachsfahrwerk befestigt werden, die Schrauben am Besten auch in Fahrzeuglängsrichtung setzen, aber nicht fest anziehen, da sonst das Kippeln wieder weg ist.

Statt der kleinen Schrauben kann man natürlich auch Kunststoffstreifen verwenden und sie am Wagenboden aufkleben. Als "Kippelmaß" würde ich 1mm vorschlagen, d.h. wenn der Wagen auf dem Gleis (oder einer geraden Unterlage) steht und unter einem Rad eine Unebenheit (Schienenstoß) von 1mm simuliert wird, müssen alle 4 Räder Bodenkontakt haben.

So würde ich die Dreipunktlagerung umsetzen.

Dieses Prinzip ist eigentlich unabhängig vom Maßstab und es besteht auch die Möglichkeit diese Einzelachsfahrwerke aus Messingprofilen zu bauen z.B. bei Eigenbaufahrzeugen.

Soweit und schöne Grüße aus den sonnigem Dresden in die Pfalz
Torsten
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fido
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fein gemacht

Beitrag von fido »

Hallo Gerd,
der Wagen ist fein geworden und auf Deine meisterhafte Alterung bin ich schon jetzt gepannt. Mit wenig kann man viel machen, wenn man es richtig macht, so wie Deine Kupplung. Marco baute neulich aus etwas Messungblech eine nette Trichterkupplung.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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IndianWells
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was ähnliches.....

Beitrag von IndianWells »

'n abend Gerd,

Klasse geworden. Ich hatte mal was ähnliches mit meinen "Amerikanern" gemacht - mit ein paar Eisstäbchen und etwas Farbe......

Gruß

Peter
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Waldbahner a.D.
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Abschließende Feinarbeiten

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Hi Liste,

am letzten WE habe ich den zweiten Wagen umgebaut und an beiden noch den letzten Schliff for dem Altern vorgenommen.

:arrow: an den langen Seitenwänden wurden innen noch die Fugen an den Türen noch eingearbeitet
:arrow: mit einem Bleistift die Nagel, bzw. Nietlöcher auf den Brettern angedeutet
:arrow: der Wagen beschriftet
:arrow: in die Kupplungskette eine Triangel eingebaut, um enger Kuppeln zu können.

Als nächstes Steht nun ein Toytrain Flachwagen mit Bremserbühne auf dem Programm.
Wald- und Wiesenbahner aus Leidenschaft zum Wahnsinn :drool:
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