Zahnradlok Wasseralfingen

Das Brett für die Freunde des echten Fahrspaßes - Livesteam & Verbrennungsmotoren

Moderator: GNEUJR

Dr.B
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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von Dr.B »

......eine Boley-Leinen von 1949 mit allem nur erdenklichen Zubehoer. Ein Freund hat sie aus dem Sperrmuell gerettet und mir geschenkt. Sie war fast ungebraucht.

Hallo Henner,
das war Dein größter Glückstag, da hat Dein Freund es gut mit Dir gemeint.
Gratulation zum "auf Anhieb" funktionierenden Kessel. Bin auf Weiteres gespannt.
"Gutes Neues"
Reinhold
Zuletzt geändert von Dr.B am Mi 2. Jan 2019, 08:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Henner (Henry)
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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von Henner (Henry) »

Kleiner Zwischenbericht. Die Kesselauflagen wurden gefraest, am Chassis verschraubt und der Kessel unter Verwendung von Teflonstreifen zur Isolierung befestigt. Falls die Rauchkammer zu heiss wird, werde ich auf ein hitzefesteres Material zurueckgreifen. Aber bisher hat das mit dem Teflon immer geklappt:

Bild

Im Vordergrund die Anfaenge des Gastanks und das Gasventil. Der Tank bekommt noch einen Stehbolzen. Das Ventil habe ich diesmal so konstruiert, dass die Ventilnadel nicht aus Unaufmerksamkeit komplett herausgeschraubt werden kann (Ist mir mal passiert; ergibt einen tollen Flammenwerfer).

@Larry: Ihr lasst mir auch nichts durchgehen :wink: . Das Bild mit der Drehbank ist nicht mehr aktuell, natuerlich bohre ich die Duesen in einer Spannzange. Dazu lasse ich zunaechst das Einschraubgewinde weg, um sauber spannen zu koennen und schneide es erst nach dem Bohren der Duese.

@Reinhold: Ich konnte damals vor Aufregung/Freude zwei Tage nicht schlafen, so hat mich die kleine Drehbank fasziniert.

Ebenfalls ein gutes Neues Jahr an Alle!

Regards
Henner (Henry)
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Henner (Henry)
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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von Henner (Henry) »

In den letzten beiden Wochen ist beim eigentlichen Bau nicht viel passiert, aber hinter den Kulissen tat sich einiges:
Dennis' Fraesmaschine hatte nach dem Tausch der Parallelkarte ploetzlich ein Eigenleben entwickelt, d.h. sie fuhr ploetzlich von selbst los, was einige Fraeser/Bohrer/Teile kostete. Ich habe ihm darauf hin mit einem Arduino eine Eingabe entwickelt, die ueber einen Taster und USB/Tastaturemulation das Start/Stop-Signal an die Fraesmaschine lieferte. Damit funktionierte wieder Alles bestens.
Ich hatte ausserdem das Glueck, mit zwei Herren in Kontakt zu kommen, die beide die Zahnradbahn gut kennen. Ich werde sogar Bilder bekommen. Vielleicht bekomme ich die Erlaubnis, sie hier einzustellen. Wenn ich mehr weiss, berichte ich davon.

Mit meinem Gastank tue ich mich etwas schwer. Ich hatte zwei Entwuerfe konstruiert, einen runden und einen quaderfoermigen Tank:

Bild

Obwohl der runde Tank eigentlich besser ist, werde ich die quaderfoermige Version bauen, da sie besser in den Rahmen passt. Aus 1,5mm Messing gefertigt und hartgeloetet, sollte der Tank auch dem Druck standhalten (Meine Guinness hat einen aehnlichen Tank).
Regards
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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von Henner (Henry) »

Die Gasversorgung mit Tank, Gasventil und Brennerduese ist fertig. Die Duese kann herausgenommen und gereinigt werden, indem die Ueberwurfmutter am Ventil geloest und der Duesenhalter gedreht wird. So weit ist alles dicht und fertig fuer ein Probeheizen (mit etwas Wasser im Kessel :D ):

Bild

Der Tank besteht aus zwei U-foermig gebogenen Messingstreifen aus 1/16" (1,6mm) Messing und ist hartgeloetet. Ganz ohne CNC diesmal :wink: .
Als Naechstes kommt die Verrohrung des Frischdampfs. Ich muss noch etwas darueber nachdenken, wie ich Oeler/Regler anordne. Normalerweise wird der Oeler zwischen den Zylindern plaziert, aber bei dieser Lok kommt man an die Stelle nicht heran.
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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von Henner (Henry) »

Wieder ein Stueckchen weiter. Der Dampfverteiler war recht schwierig zu entwerfen. Bei der echten Lok sitzt der Regler im vorderen Dom, aber ich haette dort keinen Oeler mehr untergebracht. Jetzt sitzt Alles im Verteiler, auch der Regler, der an ein Rohr nach vorne angeschlossen wird. Dieses Dampfrohr ist mir eigentlich zu lang, aber die Accucraft Ruby hat ein noch laengeres Rohr und laeuft recht gut. Hier Design und Wirklichkeit:

Bild

und

Bild

Naechste Schritte: Regler/Oeler/Sicherheitsventil. Was heisst uebrigens "Dead Leg Lubricator" (Ein Oeler mit nur einem Anschluss) auf Deutsch?
Demnaechst werde ich Bilder vom Vorbild und einem hervorragenden Modell zeigen, das vor etwa 8 Jahren entstanden ist. Einwilligung der Autoren ist vorhanden.
Regards
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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von Henner (Henry) »

Ehe ich weitere Fortschritte an meiner Lok vorstelle, hier jetzt die versprochene Geschichte ueber das erste Modell, das von dieser Maschine gebaut wurde. Durch Suchen nach mehr Information ueber das Vorbild gelangte ich an die WEB-Seite des Bundes fuer Heimatpflege in Wasseralfingen:
http://www.aalen-tourismus.de/wasseralf ... 53.255.htm
Ueber eine dort gefundene Adresse kam ich in Kontakt mit dem Vorsitzenden des Bundes Herrn Burkhard Michalsky. Herr Michalsky interessiert sich sehr fuer die Zahnradbahn und Modellbau. Unter anderem hat er ein Modell im Masstab 1:22,5 in seinem Museum, das vor einigen Jahren von Herrn Staemmele gebaut wurde. Herr Michalsky war so freundlich, ein Scan des Zuges fuer mich anzufertigen und die Lok von Herrn Staemmele zu photographieren. Beide Herren haben mir die Erlaubnis gegeben, die Bilder hier zu veroeffentlichen. Zunaechst das Bild der Vorbildlok mit den geschobenen Kipploren kurz vor Einfahrt in die Zahnstange:

Bild

Das Modell von Herrn Staemmele ist ohne Antrieb, aber mit funktionsfaehiger Gooch-Steuerung. Die Raeder sind modifizierte Teile von Regner und die Zahnstange hat den Modul 1. Herr Staemmele kannte zu diesem Zeitpunkt die LGB Zahnstange nicht. Hier also sein Modell:

Bild

Das Triebwerk mit den "Backenbremsen":

Bild[url]

Das Innere des Fuehrerhauses:

Bild

und zum Schluss noch einer der Kippwagen:

Bild

Ich nehme an, dass die Erzbrocken auf dem Wagen aus der urspruenglichen Erzgrube stammen :) .

Laut Herrn Staemmele scheint es sogar einen Personenwagen fuer innerbetriebliche Zwecke gegeben zu haben. Hier sein Modell:

Bild

Falls ihr mal in die Naehe von Aalen kommen solltet (auf dem Weg zum Haertsfeld?), kann der Zug im Heimatmuseum von Wasseralfingen (inzwischen ein Ortsteil von Aalen) bewundert werden.

Regards
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giovanni
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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von giovanni »

Hallo Henry,

denke bitte daran dass der Wasserstand beeinflusst werden könnte durch die versch. Anschlüsse. Schlimmstenfalls zieht es sogar Wasser mit in die Zylinder. Deshalb bevorzugen wir den Wasserstand allein anzubauen.

Hans
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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von Schrauber »

Hallo Henry,

in einem der früheren Beiträge hattest du gefragt:
Was heisst uebrigens "Dead Leg Lubricator" (Ein Oeler mit nur einem Anschluss) auf Deutsch?
Ich glaube, was meinst sind die sogenannten Verdrängungsöler?

Die waren eigentlich bei kleineren Echtdampfmodellen (Spur2 u.ä.) zumindest früher sehr üblich. Wahrscheinlich, weil in dieser Baugröße (außer bei Roland :innocent: :lupe: :respekt: ) eine entsprechend funktionale Ölpumpe doch ein ziemliches Gefrickel gewesen wäre. Der Verdrängungsöler funktioniert da ja eher genial einfach.

Ansonsten bin ich natürlich ein (stiller) begeisterter Bewunderer euerer Werke. :gut:
Gruß Tomas (Schrauber)



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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von eXact Modellbau »

Moin
Interessant, dass die Kuppelachsen keine Gegengewichte haben.
Grüße
Larry

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Battli
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Re: Zahnradlok Wasseralfingen

Beitrag von Battli »

Ich meine, die Geschwindigkeit der Massenverschiebung ist so gering, dass ein Ausgleich nicht notwendig ist. Der Zahnradantrieb ist mindestens doppelt so schnell, da ist die Masse heftiger in Bewegung, also Gegengewicht.
Meint
Battli
Meine Website: www.trainmaster48.net
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