Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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Fozzibaermopped
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Fozzibaermopped »

Ok, werde die Welle mit etwas Spiel einstellen. Vielleicht geht es mit der alten Papiermethode. Kann ja mit Zeitungspapier anfangen, das ist etwas dünner.

Zur Schmierung: Ich denke Fett reicht aus. Öl währe halt noch besser, aber es ist ja kein Formel 1 Rennwagen mit High-Tech-Antrieb, wo es auf das letzte Quentchen Performance ankommt. Übrigens, da die Lager innen sitzen, könnte ich jederzeit Dichtringe von außen auf die Wellen schieben und in die Lagersitze drücken, dann könnte ich immer noch mit Öl experimentieren.

Morgen werde ich die Schneckenwelle fertig machen (habe die Schnecken eben mit Loctite auf die Wellen geklebt). Wenn der Kleber morgen trocken ist, muss ich noch die Stiftbohrungen machen, dann kann ich die Getriebe zusammenbauen (mit Hylomar M) und fertigstellen.
Lupo60
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Lupo60 »

Fozzibaermopped hat geschrieben:Öl währe halt noch besser, ...
Nö. Nicht automatisch. Fett ist letztenendes auch Öl, allerdings in einem Verdicker gebunden, der das Öl an Ort und Stelle hält, aber selbst nicht zur Schmierung beiträgt. Mal flapsig gesprochen: Öl und Fett verhält sich zueinander so wie Milch und Pudding. (Fett wird auch so ähnlich gemacht wie Pudding, nicht ganz so lecker halt ...)

Eine Fettschmierung ist immer einfacher als eine Ölschmierung. Die Strategie ist beim Kugellager etwa so, dass das Fett von den Kugeln beiseite gedrängt wird, aber in unmittelbarer Nähe bleibt, so dass das in geringer Menge austretende Grundöl die Laufbahnen schmiert. Daraus ergibt sich, dass man Lager keinesfalls überschmieren sollte. Fertig gefettet gekaufte Lager haben einen Füllgrad von ca. 30 % und das reicht für ein Lagerleben).

Das geht bei Lagern prima, und es macht durchaus Sinn, wenn das Fett etwa wie steif geschlagene Sahne da stehen bleibt, wo es die Kugeln hingeschoben haben. Die üblichen Schmierfette für Wälzlager haben die Konstistenzklasse 2 (Stichworte zum Googeln: NLGI, Walkpenetration).

Bei Verzahnungen kann es etwas anders aussehen. Was aus dem Zahneingriff rausgedrängt wurde ist möglicherweise zu weit weg, um die Zahnoberfläche noch zu benetzen. Insbesondere, wenn man noch ein besonders hochwertiges und teueres Hochtemperaturfett nimmt, das erst jenseits 80°C überhaupt Grundöl abgibt.

Deshalb nimmt man hier lieber ein weicheres Fett mit geringerer Konsistenz, z.B. 00, das bei Stillstand des Getriebes wieder zusammenläuft und dafür sorgt, dass die Oberflächen nicht trocken bleiben. Diese Fließfett entspricht dann eher der Puddingsoße als dem Pudding.

LG,
Wolfgang
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Fozzibaermopped
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Fozzibaermopped »

Ich hatte an SAE90 mit Molykotezusatz gedacht. Davon habe ich noch 3 Liter da (Kommt bei meiner "Mega-Guzzi" in den Endantrieb).
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Fozzibaermopped
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Fozzibaermopped »

Hier geht es weiter mit den Radnaben:

So sehen sie aus:
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Vorbohren fürs Gewindebohren:
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und eingepresst in die Räder:
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Fozzibaermopped
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Fozzibaermopped »

Zur Montage der Drehgestelle wollte ich doch noch mal probieren, wie es mit der Nieterei mit mir steht. Also zwei Stücke Restblech genommen und rummgenietet. Aber das Ergebnis gefällt mir gar nicht, seht selbst:

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Werde doch wie ursprünglich geplant/gezeichnet bei Schrauben bleiben.
volkerS
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von volkerS »

Hallo,
dass deine Niet so aussehen, liegt an 2 Punkten.
1. Werkzeug unpassend für den Nietkopf, mit dem richtigen Werkzeug gibt es diesen Ring um den Niet nicht.
2. Nietschaftlänge falsch. Der Überstand aus dem der Nietkopf geformt wird muss 1,5 x Schaftdurchmesser sein. Nicht mehr und nicht weniger.
Und ganz wichtig, die Bohrlöcher müssen exakt zum Nietschaftdurchmesser passen. Also nicht 3,1mm Bohrung für 3mm Niet sondern 3mm, andernfalls staucht sich der Schaft im Bohrloch und der Überstand ist zu gering für einen schöngeformten Kopf.
Habe gerade mit einem Kollegen über 500 3mm Stahl Niet bei einem Tender für eine Dampflok 1:4,2 verarbeitet. Murks gab es nur wenn obige Punkte nicht beachtet wurden.
Und man sollte bei Stahl darauf achten, dass es weichgeglühte Niet sind.
Volker
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Fozzibaermopped
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Fozzibaermopped »

Hallo Volker,

Bohrer ist 2,0mm, Niete gingen saugend rein. Überstand 3mm.
Nietwerkzeug 2 nagelneue Nietkopfsetzer von Rennsteig (Einen für oben und einen für unten):
https://www.rennsteig.com/de/produkte/m ... kopfsetzer
Niete sind Messing. Aber vielleicht liegt es am glühen, habe sie vorher nicht geglüht.
Werde noch mal versuchen und berichten.

Grüße
Mirko
giovanni
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von giovanni »

Hallo Mirko,

die Fehler sind ja bereits aufgezeigt. Ich verstehe aber nicht ganz warum du beidseitig einen Kopf ausformen willst. Wenn der Nietkopf sichtbar und schön ist dann reicht das doch. Rückseitig kannst du doch die Niete nur etwas stauchen bei richtiger Länge. Das reicht doch.

Gi
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Maestrale5
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Maestrale5 »

Hallo Hans,

es gibt doch tatsächlich Menschen, die wollen Nieten nicht nur als Deko, sondern als Verbindungselement.

Grüße
Georg
giovanni
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von giovanni »

Hallo Georg,

ich verstehe nicht ganz was du meinst.
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