Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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dampfspieler
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von dampfspieler »

Moin,
Heute sind die Gelenkwellen gkommen:
könntest Du mal bitte den Link zum Händler/shop veröffentlichen. Aktuell habe ich zwar gerade keinen Bedarf, aaaaaber ..... - das kann sich mitunter ziemlich kurzfristig ändern.

Vielen Dank im Voraus
Dietrich
Feinblechner können machen aus feinen Blechen feine Sachen.
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Fozzibaermopped
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Fozzibaermopped »

Ich habe die Wellen in der Bucht gekauft:
https://www.ebay.de/itm/2x-Edelstahl-An ... 2749.l2649
Gib in der Suche mal "Antriebswelle crawler" ein und schau Weltweit. In China findest Du verschiedene Ausführungen. Erst recht für die AXIAL AX10 und andere shafti's. Habe halt diese genommen, weil die von Haus aus schwarz sind der Preis geht auch in Ordnung. Aus meiner Erfahrung heraus (Hatt selbst mal einen AXIAL Crawler) weiß ich, dass diese Wellen nicht viel aushalten, also nichts im Vergleich mit den guten Wellen von MIP. Aber hier in der Modelleisenbahn sind auch nicht solche Lastspitzen zu erwarten, deshalb voll zu gebrauchen.
Ach ja, lasst Euch nicht von Überschrift "Edelstahl" in die Irre führen, die Dinger sind aus Baustahl. Lassen sich ganz easy bearbeiten, sind sehr gut magnetisch und rosten. Also keine Angst vor Passungskorrosion an den Wellen.
Ein Tip: Vorm Einbau einmal komplett zerlegen, entgraten, und schön fetten, dann gehen die Schiebestücke schön leicht. Ich nehme dafür Molykotefett.
Dampfpferd-alt
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Dampfpferd-alt »

Hallo Fozzibaermopped!
Deine Werkstoffbezeichnungen gefallen mir nicht.Baustahl (St35) wird am Bau verarbeitet z.B.beim Betonieren um die Statik stabiler zu machen.Dieser Stahl
wird im Modellbau nicht verwendet,weil dieser für spanabhebende Bearbeitung
nicht geeignet ist.Bei Edelstahl verwende ich 1.4305.Dieser Stahl lässt sich gut
Fräsen und Drehen.Mit Einfetten habe ich Zweifel ob man dadurch Rosten verhindern kann.Bei Messing verwende ich hauptsächlich Ms58.Ms63 halbhart
für Bleche.Sehe mal bei "Wilmsmetall.de" nach.Dort sind die gängigen Werkstoffbezeichnungen aufgeführt.
mfg
Norbert
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Fozzibaermopped
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Fozzibaermopped »

Hallo Norbert,

ich wollte doch nur sagen, das der Werkstoff dieser Wellen ein weicher S-Stahl (wahrscheinlich S235) ist. Da er leicht rostet und sehr leicht zu bearbeiten ist (Mit der Feile entgratet). Beim entgraten mit der Feile merkt man schon einen Unterschied zwischen S235 und rostfreiem Edelstahl.

Aber eine labortechnische Analyse zur Werkstoffsorte habe ich natürlich nicht anfertigen lassen. Dazu ist es mir persönlich egal, aus welchem Material die Chinesen diese Modellbauwellen fertigen.

Das Fetten soll nicht den Rost unterdrücken, sondern lässt die Gelenke und das Schiebestück deutlich leichter laufen.

Ich würde zu Hause fürs Hobby auch gerne nur 42CrMo4V benutzen, weil es für mich in Massen erhältlich ist (In der Firma werden jeden Tag Tonnen davon in den Ausschusscontainer geschmissen), aber der Werkstoff ist mir einfach zu hard. Und meine Fräse hat keine Kühlmittelanlage. Also baue ich gerne mit Baustählen und Messing.

Ach ja... die Bezeichnungen weich, halbhart, hart usw. sind nicht eindeutig und sollten deshalb nicht verwendet werden.
master of OM
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von master of OM »

Hallo Norbert,

Dir müssen Werkstoffbezeichnungen nicht gefallen. Du kritisierst die
Verwendung von Begriffen, bist in Deiner Ausführung aber selbst nicht korrekt.

1) Beim Betonieren verwendet man Betonstabstahl.
2) Mit dem Begriff Baustahl bezeichnet man unlegierte Stähle, die im Stahl-
und Maschinenbau verwendet werden.
3) Baustahl St35 usw. ist bereits veraltet, aktuell wird nur mehr "S" und der
Wert der Zugfestigkeit angegeben. In der Metallverarbeitung ist die Verwendung
der Werkstoffkurznamen gebräuchlich.
4) Baustähle kann man sogar gut mit HSS-Werkzeugen zerspanen.

Du verwendest legierten Stahl, dessen Zerspanbarkeit durch Zugabe von
Schwefel verbessert wurde. Man kann allerdings auch Automatenstahl
9 SMnPB 28 (1.0718) verwenden. Dieser Stahl wird nicht nur mit Schwefel,
sondern zusätzlich auch mit Blei legiert, um sowohl Zerspanbarkeit als auch
Oberflachengüte zu verbessern.

Abschließend noch eine Anmerkung meinerseits:

Konstruktive Kritik basiert nicht auf der Angabe persönlicher Vorlieben.

Schöne Grüße,

Gerhard
dampfspieler
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von dampfspieler »

Moin Jungs,

ich habe eine ganz dringende Bitte - könntet Ihr persönliche Befindlichkeiten bitte außerhalb des Forums therapieren? Das würde dem Informationsaustausch und Informationsgewinn doch sehr zu gute kommen - ist allerdings meine persönliche und von daher vollkommen unmaßgebliche Meinung.

Ich bin sehr an der Umsetzung der Avonside Heisler ins Modell interessiert, weil mich derartige Loks grundsätzlich interessieren und die dabei verwendeten Techniken heute nur noch mit Schwierigkeiten oder garnicht mehr angewendet werden können.

Von daher halte ich Fragen nach dem "Warum" und "Wie" für deutlich sinnvoller als das "Abarbeiten an einer Werkstoffbezeichnung". Um ersteres aber machen zu können, ist ein gewisses Maß von ... erforderlich.

Um aber zum Gegenstand des Berichtes zurück zu kommen. Die Verwendung von Modellbauzubehör aus anderen Sparten kann einem den Weg zu brauchbaren Ergebnissen durchaus erleichtern und verkürzen, es bleibt aber eine gewisse "Ferne" vom Vorbild.
Von daher halte ich einen Verweis auf folgende Bücher von Kozo Hiraoka für sinnvoll, in denen sich Vorschläge/Anleitungen für Bauteile mit größerer Vorbildnähe finden.
Building the Shay,
Building the new Shay und zuletzt
Building the Heisler.

Und nun freue ich mich auf weitere Fortschritte beim Baubericht.
Grüße Dietrich
Feinblechner können machen aus feinen Blechen feine Sachen.
master of OM
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von master of OM »

Hallo Mirko,

als stiller Mitleser genieße ich Deine ausführlichen Bauberichte!
die Entstehung der Feldbahnwagen zu verfolgen war schon ein Genuß.

Die auswahl eines "exotischen" Vorbildes verspricht einen spannende
und interessante Umsetzung im Modell.

Ich freue mich schon auf die detailierten Berichte und anregenden Diskussionen.

Schöne grüße,

Gerhard
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Fozzibaermopped »

Hallo Dietrich,

ganz Deiner Meinung.

Ich weiß auch nicht, warum hier immer alles auf die Goldwaage gelegt wird.
Baustahl, oder St37 oder S235 ... das ist mir persönlich so was von Schnuppe.
Mir geht es in erster Linie darum zu sagen, hab das Teil aus Stahl gemacht, weich, rostend, magnetiscch, kalt, rauh und grau... und am Ende ist ein brauchbares Teil rausgekommen. Ich glaube nicht, das ich hier ein 3.2 Zeugnis für eine Modelllokomotive vorlegen muss.

Hauptsache ist doch, das der interessierte Leser dieses Berichtes mit dem Ergebnis zufrieden ist. Wenn nicht, bitte nicht mehr weiter mitlesen.

Zum Buch:
Im Nachhinein hätte ich besser Kozo's Buch anstatt das heisler Buch kaufen sollen. War vom Preis her fast das Gleiche.

Im Moment habe ich mit den kleinen Tücken zu kämpfen. Um so mehr Teile auf dem Tisch liegen, um so mehr kommen kleine Konstruktionsfehler zu Tage:
- Die Wellenbohrungen für die Gelenkwellen sind 5mm (Habe ich bei der Bestellung leider verpennt drauf zu achten). Die Schneckenwelle hat aber 4mm. Jetzt muss ich Reduzierhülsen (von ø4mm auf ø5mm) anfertigen.
- ich habe die Fahrgestelle so konstruiert, dass sie auch Neigungen im Gleis ausgleichen, sie können vor und zurück klappen (zB. Bodenwelle, Anfahrt zu einer Rampe). Dabei habe ich leider verpennt, dass die rückseitige Platte, wo die Gelenkwelle durch geht nach oben kommt und mit der Gelenkwelle kollidiert.
- usw.

Das sind alles kleine Tücken, welche im CAD für mich nicht sofort erkennbar sind und wo ich gezwungen bin während der Baufase die Konstruktion zu ändern.
Alles machbar, nervt aber und hält auf.

Mein jetziger Haken ist der:
Ich habe die Teile fürs Getriebegehäuse fertig gefräst und jetzt müssen die Lagerbohrungen für die Kugellager rein. Die Teile sind aus 4mm messing. Die Bohrungen sind mit dem Zentrierbohrer schon vorgebohrt. Aber der ø7,8mm Bohrer ist schlecht angeschliffen und verläuft beim Bohren. Jetzt bin ich auf der Suche nach einem vernünftigen Bohrer in ø7,8 und ø9,8mm (Zum Vorbohren für die Reibahle H7), der beim anbohren in die vorhandene Zentrierbohrungen nicht verläuft. Ich bin jetzt bei Hoffmann auf diesen Bohrer gestoßen:
https://www.hoffmann-group.com/DE/de/ho ... 114030-7,8
Jetzt meine Frage dazu: Laut Anwendertabelle (Weiter unten auf der Seite) steht, dass der Bohrer in ZuCn gut geeignet ist (Die 40 ist fett gedruckt). Was meint Ihr, ist der OK. Oder gibt es zum Bohren in Messing besser geeignete Bohrer die erschwinglich sind und nicht so viel verlaufen?
der Verrückte
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von der Verrückte »

Moin,
den Bohrer würde ich nicht nehmen. Der frisst sich förmlich rein ins Metall. Hat was mit dem Schneidwinkel zu tun.
Guck mal unter den Rollgewalzten bei "GW Werkzeuge".
Gruss, Ole
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Fozzibaermopped
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Fozzibaermopped »

Rollgewalzte Bohrer sind flexibler, also besser für handgeführte Bohrmaschinen geeignet.
Mit dem Schneidenwinkel ist richtig, ich kann mich noch wage dran erinnern, dass der Meister in der Lehrwerkstatt gesagt hat, für Messing und Gusswerkstoffe schleift man den Bohrer stumpfer an (ich glaube es waren Schneidenwinkel 130°)
Mein Problem ist aber der ungleiche Anschliff an der Bohrerschneide.
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