Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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Henner (Henry)
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Henner (Henry) »

Hallo Mirko,
einige Bemerkungen:
1. Das Wort "Heisler" fuer die Avonside Lok ist irrefuehrend. Wenn Du gesagt haettest, dass Du das Buch kaufen wolltest, haette ich Dir abgeraten (Ich habe das Buch auch, aber wegen der "echten" Heisler).
2. Ich hatte Dir vorgeschlagen, die Kunststoffbuchsen gegen Metall auszutauschen, da sonst die Raeder immer eiern (Rate mal, warum ich das weiss).
3. Meine Betsy (73mm Radstand/40mm Raddurchmesser) habe ich schon bei einer Ausstellung aus Spass durch 300mm(!) Radius gezwungen, aber Deine Lok wuerde auf 600mm ziemlich komisch aussehen (wie andere schon bemerkt haben).
Aber lass Dich von unserer Kritik nicht einschuechtern, wir wollen Dir nur helfen und ein wenig von unseren (teilweise bitteren) Erfahrungen teilen.
Regards
Henner (Henry)
Donkey Doktor a.D. EDH Lumber Company
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Fozzibaermopped
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Fozzibaermopped »

Ich weiß. Bin auch sehr dankbar für die Tips.

Wenn Du das Buch auch hast, dann meinst Du bestimmt das Bild auf Seite 86 oben (Wo die Feuerlose Lok an der Weiche nach links fährt).

Ich habe heute noch einmal einen Test gemacht. Die Nuten in der Dachlatte habe ich 0,1mm breiter gefräst und etwas Fett in die Nuten gegeben. Außerdem habe ich die Breite der Dachlatte von 40 auf 39,7 gefräst. Alles in allem rollt der Testwagen jetzt auch durch die engen Kurven.

Werde also den Kurs erst Mal weiter halten mit den Radachsen:
- Kunststoffbuchsen fliegen raus, die werde ich gegen Metallnaben ersetzen, welche mit Madenschrauben auf die Wellen geklemmt werden (Wie auch das Schneckenrad). So kann man auch die Spur etwas genauer justieren.
- Ist das Fahrgestell fertig, werden die Fahrtests mit Ballast und eigenem Antrieb zeigen, ob die Schienen so bleiben, ob ich sie etwas wieter auf biege, oder ganz neue besorge.

Mein nächstes problem wird auf jeden Fall die Fertigung der Getriebeteile und die Montage der Fahrgestelle sein. Material für die Getriebegehäuse habe ich doch nun Messing besorgt, das kann ich feiner bearbeiten. Alleine die Einhaltung des Achsabstandes von Schnecke zum Schneckenrad wird einiges an Genauigkeit erfordern.

Wenn Ihr Euch fragt, warum ich nicht wie im Original Kegelräder benutze, das kann ich beantworten:

Ich wollte einen starken Antrieb haben, der ein Tmax von 1Nm Drehmoment auf die Achsen bringt, das geht mit den Schneckengetriebe besser. Die eingesetzten Schnecken (M0,75; Z25) haben ein Tmax. von je 0,59Nm (Also 1,18 Nm zusammen). Ein entsprechendes Kegelradgetriebe hätte zu breit gebaut. und die Übersetzung von 1:25 kommt mir gelegen beim Antrieb mit dem Elektromotor. bei ca. 5000U/min an der Motorwelle sind das noch 200 U/min (3,33 U/sek.) an der Radachse.

Die Originale lok hatte 610mm Räder. bei einer Geschwindigkeit von sagen wir 20 km/h sind das 5,56m/sek. also ca. 2,9 U/sek. Also liege ich mit 3,33 nur etwas höher wie im Original. Ich glaube auch nicht, das die Lokomotiven schneller als 20km/h gefahren sind. So kann ich den Motor noch um einiges runter regeln.
Desweiten kann ich mit dem Schneckengetriebe auf ein Zwischengetriebe verzichten, das würde störende Geräusche mit in den Antrieb bringen. Beim Kegelradgetrieb ist die Übersetzung so klein, das eine weitere Getriebstufe von nöten ist. Der Antrieb soll mit einem Bürstenmotor und einem CTI Hochfrequenzregler aufgebaut werden, so hat man kein Motorpiepen und keine Getriebesurren. Die Regler sind wirklich sehr gut und feinfühlig zu steuern, habe schon mehrere davon in Raupenmodellen eingesetzt.
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Flachschieber
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Flachschieber »

Hallo Mirko,

Hab den Link korrigiert. Habe einen nicht permanentlink erwischt gehabt.Hoffe das der jetzige dann permanent ist :wink:

Ich finde Dein Bauprojekt sehr interessant. Habe eine solche Lok in 32mm in einem englischen YouTube Film schon mal bewundert.

Weiter so, das wird schon werden. Mach evtl. die Flanken der Spurkränze etwas mehr angeschrägt. Dann reiben die Flanken nicht so stark an den Schienen.

Beste Grüße,

Marco
Zuletzt geändert von Flachschieber am Mi 12. Sep 2018, 22:21, insgesamt 1-mal geändert.
Lupo60
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Lupo60 »

Hallo Mirco,

zu Deinem Beitrag von gestern, bei dem Du den Kurvenlauf zeichnerisch untersuchst:

Die Zeichnung weist ein bisschen in die Irre. Wenn Du Dir die Räder in Draufsicht neben Deine Zeichnung vorstellst, wirst Du sehen, dass die gelben Pfeile an Stellen sitzen, an denen der Spurkranz ohnehin nicht mehr ins Gleis eintaucht.

Nur, uns Prinzip zu erklären: Der Radaufstandspunktist um 6.00 Uhr auf dem Ziffernblatt, und der Spurkranz liegt zwischen 5.00 und 7.00 Uhr hinter der Schiene. Wenn der gelbe Pfeil bei 4.00 Uhr liegt, passiert nichts.

Deswegen lässt sich das in einer anderen Darstellung erheblich besser und genauer klären: Du schneidest in der Zeichnung den Spurkranz genau in der Radaufstandsebene ab und löschst das ganze restliche Rad. Du bekommst dann, wenn Du von oben draufschaust eine längliche Ellipse, die zur Schiene hin ausgebaucht ist. So lange die Fahrkante frei von dieser Ellipse bleibt, ist es OK.

Wenn die Fahrkante die Ellipse schneidet, ist es doof. Aber in Deinem Fall sicherlich nicht sooo schlimm, wie es auf Deiner Zeichnung im Moment aussieht. Vielleicht ist da dann auch das Spurspiel Dein Freund ...

LG,
Wolfgang
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Fozzibaermopped
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Fozzibaermopped »

Hallo Wolfgang,

danke für den Tip, Du hattest Recht:
Bild
Bin aber auch ein Depp, dass ich das nicht selbst erkannt habe.
Wunderte mich nur, das der Probewagen noch zwischen die Gleis gepasst hat und sich auch noch seitlich verschieben lies.

Hallo Marco,

nachdem ich nun einige Fahrtests mit dem Probewagen durchgeführt habe, wunderte ich mich über goldgelbe Finger. Die Flanken haben an der Schienenkante gerieben und der Messingstaub ist an den Flanken der Räder haften geblieben. Also da werde ich wirklich noch nachbessern müssen, sonst hobeln die Räder die Kurven schnell kaputt.

Bin erst Mal froh doch das die Räder passen. Jetzt muss ich mir Gedanken über das Design der Radnaben machen.
eisenbahn-fleischer
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von eisenbahn-fleischer »

Hallo Mirko,
ich gebe Dir mal einen Tip, lade Dir hier https://www.morop.org/index.php/de/nem-normen.html
mal die NEM 311 herunter. An Radsätzen auf 45 mm Gleis mit dem richtigen Profil und 2,2 mm Spurkranzhöhe wirst Du Deine Freude haben, diese laufen auch problemlos auf LGB oder Piko Gleismaterial und haben im Bogen wegen dem kleinen Spurkranz auch einen geringen Laufwiderstand! Alle unsere IIm Modelle haben Radsätze nach dieser Norm. Das Wichtigste ist natürlich eine hohe Oberflächengüte, das scheint bei Deinen Rädern nicht ganz der Fall zu sein, deswegen der Abrieb.
Gruß Wolfgang
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Lupo60 »

Fozzibaermopped hat geschrieben:Bin aber auch ein Depp, dass ich das nicht selbst erkannt habe.
Bestimmt nicht :D .

Ich hatte da mal recht lange bei einer 2‘ C-Lok in Spur N geknobelt und bin dann irgendwann auf diesen Kniff gekommen. Ist nämlich auch weniger Zeichenaufwand, wenn man damit verschiedene Konfigurationen von verschieblichen Achsen, dreh und/oder schwenkbaren Drehgestellen usw durchprobiert.

Und mich freut es, auch mal spurübergreifend einen Tipp geben zu können. Ist mal ein kleiner Ausgleich für die vielen Anregungen, die ich hier so mitnehme.

Viel Erfolg noch bei Deiner Lok!

LG,
Wolfgang
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Fozzibaermopped
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Fozzibaermopped »

Hallo Wolfgang,

in der NEM 311 steht die 45er Spur mit 2,2 Laufkranzhöhe nicht drin. Ich glaube, Du meintest die NEM340.

Meine Räder haben 3,0mm Spurkranzhöhe, da könnte man warhaftig noch was wegnehmen und glätten.
Die Räder sind außerdem mit einer schwarzen, sehr abrasiven Oberflächenbeschichtung versehen. Ich tippe auf KTL, weil es sehr kratzfest ist. Wenn die Radnaben da sind, kann ich sie mit einem Stück 6mm Welle in die Fräse einspannen und mit dem Läppband glätten. Dann sehe ich ja, ob sich das Kurvenverhalten bessert. Abdrehen kann ich dann auch. Da aber jetzt die Kunststoffbuchsen alle ausgepresst sind, kann ich sie nicht spannen, habe nur 6, 8, 16 und 20er Spannzangen.

Grüße
Mirko
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Fozzibaermopped
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Fozzibaermopped »

Ach ja, falls Jemand die 4 64mm Radachsen gebrauchen kann, die sind zu verschenken:
modellbau/viewtopic.php?t=13260&highlight=

Edit: Sind schon weg.
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Fozzibaermopped »

Heute sind die Gelenkwellen gkommen:

Bild
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