Bauprojekt Brohltalbahn Lok I

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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TourTourbahner
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Bauprojekt Brohltalbahn Lok I

Beitrag von TourTourbahner »

Hallo Buntbahner !

Ich bin in diesem Forum bisher noch relativ passiv gewesen, der ein oder andere wird mich vielleicht aufgrund meiner Soundprojekte kennen.

Nachdem ich in den letzten Jahren immer wieder mal kleinere bis mittlere Umbauprojekte angegangen bin,
(zuletzt hatte ich vor 5 Jahren die Lehmann SEG 104 Mallet zur
Brohltalbahnmallet Lok II umgebaut und ganz aktuell baue ich die 99 7222-5 von Lehmann um)

möchte ich heute mein erstes Selbstbauprojekt vorstellen:

Die Brohltalbahn Lok I !

Kurz zum Hintergrund:
Lok I ist eine fünffach gekuppelte 1000mm Heißdampflok aus den 1930er Jahren die für Ihre Zeit eine hochmoderne Konstruktion darstellte.
Sie besiegelte zusammen mit der Malletlok II das endgültige Ende des Zahnstangenbetriebs auf der Brohltalbahn und setzte auch für nachfolgende Konstruktionen Maßstäbe.
Als eine Konstruktion aus dem Hause Krauss, besaß Sie optisch wie technisch viele Merkmale von vergleichbaren österreichischen und bayerischen Maschinen, die Sie von der 99 222 deutlich unterscheidete.

Für den Selbstbau eignet sich der "Knick-Fahrwerk" der Lehmann-Fünfkuppler ganz hervorragend, da die Brohltalbahnlok den selben Raddurchmesser und einen nur um 10mm abweichenden Achsstich besitzt. Dieser gleicht sich durch den von Lehmann aufgrund der "Pizza-Schneider Spurkränze" vergrößerten Achsstich aber praktischerweise wieder aus, sodass der tatsächliche Achsstich im Modell wieder stimmt. Somit muss ich nur ein paar kleinere Änderungen in der Steuerung vornehmen und kann das Fahrwerk 1:1 verwenden.

Zur Zeit bin ich noch dabei, die Lok im CAD-Programm zu konstruieren, erste Ergebnisse folgen in den nächsten Tagen. Die gröbsten Maße stehen schon fest, jedoch ist jede Information über die Lok willkommen.

Natürlich entsteht auch schon passend zur Lok ein Soundprojekt, welches sich an den konstruktiven Merkmalen der Lok orientiert:

Als Basis verwende ich den Sound der 99 222, jedoch ohne Speisepumpe, Luftpumpe, Einheitspfeife und Knorr-Läutewerk.

Stattdessen verwende ich Tonaufnahmen eines Latowski-Läutewerkes und Tonaufnahmen der typischen Krauss Länderbahn Pfeife, welche auch bei sehr vielen Lokomotiven der Reihe U verbaut wurden. Letztere Tonaufnahmen wurden mir von http://schmalspurbahn-freunde.de/ freundlicherweise zur Verfügung gestellt, dafür ein herzliches Dankeschön !

Jetzt aber noch eine Frage an alle Experten der Brohltalbahn unter euch:

Gibt es noch Zeitzeugen, die die Maschine fahrend erlebt haben und mir etwas über das Klangbild der Lok verraten können?
Gerne auch mit vergleichbaren anderen Lokomotiven die noch heute betriebsfähig sind.

Weiter wäre das genaue Farbschema der Lok interessant, da auf vielen Fotos aufgrund von Lichtspiegelungen nicht ganz klar wird wie die Lok lackiert war:

Ich vermute das der Kessel schwarz, Führerhaus und Wasserkästen komplett tannengrün und das Fahrwerk komplett Feuerrot gewesen sein muss.
Je nach Foto erweckt es aber auch manchmal den Eindruck als sei der Kessel bis zur Rauchkammer grün, und die untere Hälfte des Wasserkastens rot.

Das wäre es bis hierhin erst einmal.
Viele Grüße
Georg

(Fotoquelle: http://vulkan-express.de/)
BEG Lok I (TourTourbahner)
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TourTourbahner
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Re: Bauprojekt Brohltalbahn Lok I

Beitrag von TourTourbahner »

Guten Abend Buntbahner!

Jetzt gibts was auf die Ohren!
So oder so ähnlich könnte die Lok I klingen wenn Sie sich bei mir im Garten die Steilstrecke heraufkämpft:

Viele Grüße
Georg
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furkabahn
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Re: Bauprojekt Brohltalbahn Lok I

Beitrag von furkabahn »

Noch kein einziges Teil gebaut, aber schon Beiträge zu dem Projekt in zwei verschiedenen Foren online - Respekt - die Propagada läuft gut!
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Floedo
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Re: Bauprojekt Brohltalbahn Lok I

Beitrag von Floedo »

Hallo Georg,

die Lok finde ich richtig klasse! Das ist sicherlich kein einfaches Projekt.

Wie willst denn die Teile herstellen ?

Gruss

Andreas
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TourTourbahner
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Re: Bauprojekt Brohltalbahn Lok I

Beitrag von TourTourbahner »

Guten Abend,

Da ich nicht so Recht weiß, wie ich den Kommentar von furkabahner auffassen soll und grundsätzlich eher friedlich gestimmt bin, werde ich ihn erst einmal komplett ignorieren.


Bevor es zu Beginn eines Projektes handwerklich so richtig los geht, will es gut geplant sein,
da man sich beim "drauf los bauen" sonst sehr schnell verzetteln kann und die Gefahr besteht, dass das Projekt als Bauruine verschwindet.
Ich werde also immer nur abgeschlossene Bauetappen veröffentlichen.

In den letzten Wochen ging es hauptsächlich erst einmal darum Vorbildunterlagen zu sammeln
und abzuschätzen ob und in welchem Rahmen das Projekt überhaupt durchführbar ist.
Dazu sind viele Stunden auch in die virtuelle CAD-Konstruktion der Lok geflossen, in denen ich erst einmal getestet habe, welche Materialien sinnvollerweise verwendet werden,
welche Fertigungsverfahren angestrebt werden und was überhaupt mein Anspruch ist.


Mein vorläufiges Fazit:
Die Lok soll den Charakter einer klassischen Lehmann Lok bekommen, dabei aber so Maßstäblich wie es eben möglich ist gebaut werden.
Der Umlauf soll dabei der tatsächliche Rahmen der Lok werden und als massive 3mm Messingplatte durchgeführt werden.
Das Lehmann Fahrwerk wird mittig in einer Kreis-Kulisse geführt und ist jeweils vorne und hinten drehbar gelagert, sodass das Knick-Fahrwerk wie bei einer Märklin H0 44er einknicken kann, ohne das die Lok vorne oder hinten einen Überhang bekommt.
Natürlich wird der Zylinderblock dann nicht mehr fest mit dem Umlauf verbunden sein, sondern drehbar wie bei einer (echten) Mallet schwenken können. Natürlich ist das nicht ganz Vorbildgerecht, aber es ist die optisch unauffälligste Lösung die Lok durch Radius 3 und Radius 2 zu bekommen ohne das ich mir das Schienenprofil im Dauereinsatz "wegfräse". Die Variante von Lehmann, nämlich den vorderen Teil des Fahrwerks starr zu lagern und den hinteren Teil schwenkbar, kommt für mich nicht in Frage, da es einen großen Überhang im hinteren Bereich der Lok bedeuten würde.
Der Kessel wird aus einem 65mm Messing Rundrohr mehrteilig gedreht, und wird mit einer Wandstärke von 5mm das Hauptgewicht der Lok ausmachen.
Die Führerhausteile werden aus 0,3mm bzw. 0,5mm Messingblechen geätzt und mit Winkeln verlötet. Der Vorteil hierbei ist, das die Löcher für die Nieten direkt an Ort und Stelle positioniert sind, und mir so beim Bohren nichts "aus der Reihe tanzen" kann.
Leider konnte ich noch keine Informationen über die Bestückung des Stehkessels herausfinden, sodass ich hier "ins blaue" nach Einheitslok Prinzipien bestücke.

Viele Grüße
Georg
Harry
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Re: Bauprojekt Brohltalbahn Lok I

Beitrag von Harry »

Hallo Furkabahner,

Dein Beitrag verwundert mich ein bißchen.....

Keine Anrede, keine Abschiedsformel mit Namen, ich denke wir sollten doch
ein paar Anstandsregeln einhalten? dann so schnell geschrieben, daß
noch nicht mal Korrektur gelesen wurde, sonst würde ein "Propagada"
nicht durchrutschen. Also bitte den Schaum vom Mund abwischen und
ruhig bleiben.

Gruß Harry
der Verrückte
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Re: Bauprojekt Brohltalbahn Lok I

Beitrag von der Verrückte »

Moin,
nicht drüber nachdenken. Mich hat dieser Zeitgenosse ähnlich "nett" begrüsst.
Er denkt wohl, er steht über den Dingen. Aber ich wette, wenn man über sein Werk flaniert, findet man soviel Unmaßstäbliches finden...
Mach weiter, Georg! Wir sind gespannt.
Gruss, Ole
der Verrückte
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Re: Bauprojekt Brohltalbahn Lok I

Beitrag von der Verrückte »

Ja, ich hab mich verschrieben. Sorry :oops:
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TourTourbahner
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Re: Bauprojekt Brohltalbahn Lok I

Beitrag von TourTourbahner »

Guten Abend zusammen,

Heute habe ich ein bisschen Zeit gefunden auch tatsächlich "anzufangen".

Auch wenn viele Dinge noch ungeklärt sind, stehen die wichtigsten Dinge schon fest.
Unter anderem muss der Rahmen knapp 10mm tiefer gelegt werden als es von Lehmann ursprünglich für die Brockenlok vorgesehen war.
Dieses Maß habe ich per Verhältnisrechnung ermittelt, da ich ja den Raddurchmesser von 1000mm kenne und mir damit jeden Maßstab auf den vorhandenen Fotos errechnen kann.
Wenn man auf dem Ablieferungsfoto Die Größe des BEG-Ingenieur Schneider vergleicht, kommt man auf ein Körpermaß von ca. 190 cm, was für die 30er Jahre doch durchaus realistisch erscheint.
Leider weiß ich nicht ob es im Forum erlaubt ist Fotos aus Büchern und auch aus unbekannten Quellen und Sammlungen zu veröffentlichen, daher lasse ich es lieber. Die Bilder wurden in vielen Jahren nach und nach gesammelt, mal von Google, mal aus Büchern eingescannt.

Also zurück zum Thema:

Um die Lok tiefer zu legen muss grundsätzlich nicht viel getan werden, da die Getriebedeckel Oberseite als höchster Punkt auf genau der richtigen Höhe liegt. Man könnte also meinen das man nur die Dreiecksstützen der Kunststoffzapfen wegschneiden muss, wobei ein Abreissen der Zapfen dann vorprogrammiert wäre.
Also habe ich erst einmal die Verblendung des Getriebedeckels, auf denen die Drehzapfen angespritzt sind komplett "rasiert"
und gegen ein Messingblech getauscht.
Dieses wird mit mehreren kleinen Schrauben direkt im "echten" Getriebekasten befestigt.
Als neuen Drehzapfen wird auf dem Blech eine Ms Senkschraube gelötet, die dann mit K-Scheibe oder Bundhülse (muss ich sehen was besser funktioniert) in einer Kulisse geführt wird. Da das Fahrwerk im Gegensatz zum Original von Lehmann in der Mitte einknicken soll, muss natürlich für die Führung im hinteren Bereich ein neuer zusätzlicher Drehzapfen her. Zum Testen habe ich dazu erst einmal eine provisorische Gewindehülse gedreht, wenn die Tests erfolgreich waren wird diese gegen einen massiven Messingblock mit Gewinde getauscht.

Eine weitere kleine Änderung betraf das hintere letzte Stück des Rahmens, diesen habe ich Vorbildorientiert bis auf fast Achsunterkante heruntergefeilt.
Das 3mm Blech für den Umlauf werde ich morgen bestellen, dann können die ersten Tests für die Kurvengängigkeit durchgeführt werden.


Eine Frage hätte ich noch:
Kennt jemand von euch eine Quelle für Friedmann Injektoren oder ein kleines Latowski Läutewerk?
Wenn es die Sachen schon als Gussteil gibt könnte ich mir einiges an Arbeit sparen...


Viele Grüße
Georg
BEG Lok I Getriebedeckel (TourTourbahner)
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BEG Lok I Fahrwerk (TourTourbahner)
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Gelöscht
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Re: Bauprojekt Brohltalbahn Lok I

Beitrag von Gelöscht »

Hallo,
schau mal bei http://www.strauss-modellbahn.de/ das Bauteil 2655. Das ist ein Läutewerk, welches mal nach einer Originalzeichnung entstanden ist. Maße stehen dabei, so dass Du entscheiden kannst, ob es passt. Ich weiß nämlich nicht, was mit "kleines Läutewerk" gemeint ist.
Eventuell müsstest Du den Sockel absägen.

P1120784 (viereka)
Bild


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Hans-Jürgen
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