3D-Druck: Akkuschlepper ASF EL 16

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Moderator: fido

animus
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Re: 3D-Druck: Akkuschlepper ASF EL 16

Beitrag von animus »

viereka hat geschrieben: Wäre beim Nietversuch ein Test von 0,3 bis 0,5 mm drin ???
:D :D
Da ich nur eine 0,4mm-Düse besitze, kann ich horzontal keine kleineren Details als 0,4 mm drucken, an einer vertikalen Wand kann ich ja einfach mal bei 0,2 mm beginnen .... Mal sehen was der Drucker tut, viel mehr als ein kleiner Knubbel ist das dann halt auch nicht ;)
Lupo60
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Re: 3D-Druck: Akkuschlepper ASF EL 16

Beitrag von Lupo60 »

viereka hat geschrieben:Hallo Wolfgang,
Frage
0,25 er Düse und Du willst damit 3 Schichten mit je 0,1 mm drucken. Kommt aus der 0,25 mm Düse nicht ein "Strang" mit 0,25 mm Durchmesser raus? Wie ergibt sich dann eine Schicht mit 0,1 mm Höhe ?

Und wenn Du auf 0,04 mm Schichtstärke runter gehen könntest, dann beeindruckt mich das schon. Aber das ist dann sicher kein Billig-Bastel-Drucker mehr, oder ?

cu
Hans-Jürgen
Hallo Hans-Jürgen,

ist so, wie meine Vorredner sagen: das "Würstchen" wird mit der Düse noch auf die Unterlage oder die vorige Schicht draufgebügelt. Deswegen wird die Schicht auch relativ glatt, dafür krieg ich mit der 0,25er Düse aber auch nicht feiner hin als 0,3 mm Würstchenbreite.

Ich vermute sehr stark, bin aber der Software noch nicht auf die Schliche gekommen, dass auch der Materialnachschub durch die Slicing-Software (Cura) entsprechend reguliert wird. Ich schau mal, dass ich in den nächsten Tagen ein paar Bilder mache und einstelle.

Der Drucker selbst ist ein Ultimaker 2+, den ich mir letztes Jahr zugelegt habe. Nicht mehr die ganz unterste Bastelkategorie, aber ich denke, noch verkraftbar. Klar, es gibt Drucker für 1/6 des Preises, aber wenn ich damit nichts für meinen Bedarf drucken kann, kann ich mir auch dieses Geld sparen.

Mein Hobbysparschwein humpelt zwar noch ein bisschen und hat noch ein paar Narben, aber die verblassen nun langsam auch. Es wurde neulich sogar schon wieder bei einem ersten Ausflug in einem Modellbahnladen gesehen :lol:

Schöne Grüße,
Wolfgang
Know-How ist die Summe schlechter Erfahrungen
Gelöscht
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Re: 3D-Druck: Akkuschlepper ASF EL 16

Beitrag von Gelöscht »

Hallo Wolfgang,
Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass der Strang, der aus der Düse kommt voll auf die vorherige Schicht aufgelegt wird. Dass durch geringe Höhenunterschiede der Strang plattgedrückt wird ist mir nicht in den Sinn gekommen. Über die Rundungen an den Enden muss man bei kleinen Druckhöhen nicht reden.
Mich interessieren Deine Beispiele deshalb, weil ich unbedingt für H0 noch einen EDK 6 haben möchte. Mit Stereolithografie würden die Feinheiten sehr gut rauskommen, aber ich traue dem Material nicht soviel zu (Nachdem ich sogar große Gartenbahntriebwagenköpfe aus dem Material zerbrochen habe...).
ABS würde mir dafür gefallen, aber das was ich bisher in Foren von diesen Druckern gesehen habe (oder was man mir mal als Probe gedruckt hat) konnte mich noch nicht überzeugen.

Und wenn ich so etwas hier https://shop.hermann3d.de/product_info. ... e-set.html von einem Hersteller sehe, dann graust es mich etwas...
Allerdings habe ich eben auch schon feine Drehgestellblenden gesehen...mit dieser hier besprochenen Druckerart. (allerdings eben der höheren Preisklasse)
cu
Hans-Jürgen

PS
ich wünsche Deinem Hobbysparschwein wieder gute Besserung :D
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Sandbahner
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Re: 3D-Druck: Akkuschlepper ASF EL 16

Beitrag von Sandbahner »

Hallo Druckerfans und alle die es werden wollen ;-)
Nach mittlerweile fast 2 Jahren 3D Druckerei (und ca 5 Jahre Shapewayskunde) konnte ich mit verschiedenen Würstchenlegern diverse Erfahrungen sammeln.
Selbst mit Chinabilligdruckern, die man natürlich entsprechend "aufmotzen" muß oder kann, lassen sich zumindest in größeren Maßstäben ( bei mir zB 1:13,3) ganz passable Ergebnisse erzielen.
Man sollte aber nicht vergessen, einfach eine Lok drucken, Räder drunter und ab auf's Gleis, sind reine Wunschvorstellungen.
Auch bei 3D Druckmodellen ist Nacharbeit angesagt.
Bild
Hier als Beispiel einige Weichenstellhebel und eine Stockwinde.
Die Druckteile wurden mit Glasfaserradierer, Aceton und Sandpapier bearbeitet.
Anschließend mit Primer behandelt (Ich drucke nur ABS und die Behandlung mit Primer verbessert die Oberflächenqualität ohne die Details allzusehr in Mitleidenschaft zu ziehen)
Nach der Grundierung mit Zinkspray kam Raischähbrüh zum Einsatz.
Eine andere Anwendung für 3D Druck ist der Bau von Getrieben.
Bild
Hier zum Beispiel der Blindwellenantrieb für eine NS2f oder
Bild
für eine NS1a.
Natürlich lassen sich auch ganze Loks drucken, nach meinen Erfahrungen am Besten in Einzelteile zerlegt, um optimale Druckergebnisse zu erzielen.
Bild
Hier eine Diema DL6 nach der Oberflächenbehandlung mit Primer.
Bild
fertig zum Grundieren.
(Habe mal die große Bildauflösung gewählt, ich habe ja nichts zu verstecken)
Bild
Die (fast) fertige Lok.
Eine weitere Einsatzmöglichkeit für 3D Drucker bietet sich bei Modellen in Mischbauweise:
Bild
Die Rahmenteile der HF Unterwagen sind gefräst, die Zurüstteile gedruckt.

Es ist mir schon klar, daß man damit keinen Superdupernietenzählendensupermodellbauer hinter dem Ofen hervor locken kann, man hat aber immer noch die Möglichkeit, sich zu verbessern ;-)
Meiner Meinung steht der Einsatz von 3D Druckern im Modellbaubereich erst am Anfang.
..und es macht unheimlich Spaß, wenn aus der Theorie (CAD Zeichnung) Praxis (Druckteil) wird.

MfG

Ronald
Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf.
Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.
(Bert Brecht)
animus
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Re: 3D-Druck: Akkuschlepper ASF EL 16

Beitrag von animus »

Hallo zusammen,

ich hatte ja versprochen einen "Nietennachbildungstest" anzufertigen.

Das ist mein erstelltes Test-Model https://www.thingiverse.com/thing:2764348

Darin habe ich Nietenköpfe in der horizontalen (1; 0,8 ; 0,7 ; 0,6 ; 0,5; 0,4) mm und in der vertikalen (0,2 ; 0,3 ; 0,4 ; 0,5 ; 0,6 ; 0,7 ; 0,8 ; 1 mm).

Zunächst einmal musste ich feststellen dass die 3D-Drucksoftware Cura aufgrund meines Düsendurchmessers von 0,4 mm die Nieten <0,5 mm "verschluckt" (Im Bild sind die "Würste", die vom Drucker gelegt werden soll, dargestellt):

Bild

Als Schichthöhe für den Druck habe ich 40µm (0,04 mm) eingestellt. Das war mein erster Test mit dieser Schichthöhe und es gut funktioniert. Die Druckzeit betrug etwas über 1 h.

Hier die Bilder vom Ausdruck (die kleinen Nieten sind sehr schwierig zu fotografieren ohne Makro-Objektiv).

Bild

Bild

Ich habe das Bauteil nochmal gedreht, damit man die horizontal gedruckten Nieten sieht:

Bild

Mein Fazit: meiner Meinung nach sind die Nieten vertikal gedruckt tatsächlich sauberer geworden. Wenn man kleinere Nieten als 0,6 mm Durchmesser (1,5 facher Düsendurchmesser) drucken will, sollte man sich eine kleinere Düse kaufen ... oder das Bauteil mit Lasersintern oder ähnlichem herstellen lassen.
Gelöscht
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Re: 3D-Druck: Akkuschlepper ASF EL 16

Beitrag von Gelöscht »

Hallo Animus,

Danke für den Test. Zunächst erstmal finde ich es toll, dass Du wie versprochen den Test gemacht hast. Das ist heutzutage leider nicht mehr selbstverständlich wenn ich daran denke, was in Foren so geschrieben und versprochen (und dann nicht gehalten) wird.
Klar ist auch, dass diese gedruckten Bauteile sich immer recht schlecht fotografieren lassen. Aber ich meine das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Eine Schichthöhe von 0,04 mm ist schon super, aber eben auch die dann benötigte Zeit.
Ich denke die Möglichkeit solch kleiner Schichtstärke ist auch Deinem höherwertigerem Drucker zuzuordnen.
Danke für die aufgewendete Zeit und Mühe, sowie für die "Materialverschwendung".
cu
Hans-Jürgen
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Re: 3D-Druck: Akkuschlepper ASF EL 16

Beitrag von Regalbahner »

Moin moin zusammen,

um nochmal auf das eigentliche Thema den Akkuschlepper EL16
zurück zu kommen,
und um den Toni mit seinem Vorbild auch etwas zu "entlasten";
ich habe eben im Buch Feld- und Grubenbahnen der DDR
auf Seite 60 entdeckt,
dass es im VEB Stahl- und Walzwerk Brandenburg (Havel)
einige auf 750 mm umgespurte EL16 gegeben hat.

Es könnte dann also theoretisch auch eine nachträglich schmaler
gemachte Version gegeben haben, obwohl dies sicher nicht
gleichmäßig bei allen Breitenmaßen geschehen wäre.

Ich will damit sagen, mit etwas Phantasie könnte man doch noch ein
glaubwürdiges Modell aus dieser Geschichte machen :wink:

Viele Grüße
Christoph
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Re: 3D-Druck: Akkuschlepper ASF EL 16

Beitrag von Floedo »

Hallo Animus,

ich finde es klasse, dass Du hier Dein Ergebnis mit den gedruckten Nieten zeigst.

Auch wenn der eigentliche Akkuschlepper unterschiedliche Meinungen provoziert hat, so ist doch daraus eine sehr interessante Diskussion entstanden.

Durch sachliche Kritik hast Du die Chance Deine Ergebnissse zu verbessern und Du wirst schnell merken, dass das viel Freude bringt. Lobhuddelleien - wie sie anscheinend die Kernkompetenz in humorvollen Foren sind - bringen niemanden weiter.

Gruß

Andreas
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Re: 3D-Druck: Akkuschlepper ASF EL 16

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Toni,

danke für das Zeigen. Ich habe inzwischen einmal im WWW Berichte über deinen CR 10 gelesen und das klingt doch sehr vielversprechend. Das was du mit den Nieten gezeigt hast, bestätigt dieses auch.

Bleibt noch die Wandstärke, die es als noch akzeptabel dünn zu drucken möglich ist. Darüber habe ich im WWW leider nichts gefunden.
Helmut Schmidt
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Re: 3D-Druck: Akkuschlepper ASF EL 16

Beitrag von Lupo60 »

Hallo Animus,

auch von meiner Seite ein Dankeschön für den Test und die Bilder! Ich finde, die Nieten sind doch richtig gut geworden.

Zu den von mir versprochenen Bildern: :oops: Leider kam am Wochenende alles anders als gedacht ... nichts schlimmes, aber mit Basteln war eben nichts. Ich liefere es noch nach.

LG,
Wolfgang
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