Gleislage Harz-Fünfkuppler

[Juergie]

Ich habe vor einigen Jahren die LGB-Lok 99 222 erstanden.
Einige Vorbildabweichungen (Lampenanordnung und Griffstangen) waren schnell behoben. Allerding bin ich nie richtig mit den Kurven- und Geradeauslauf zufrieden gewesen (großer Überhang hinten und Schräglauf). Nun habe ich schon einiges ausprobiert mit Federrückstellungen und durch Einschränkung der Seitenspiele an den Kuppelachsen. Alles erbrachte keine erkennbare Verbesserungen. Ich erinnerte mich an meine erste Märklin-Dampflok, die Baureihe 44 mit Knickfahrwerk. Es geht doch. Nach diesem Schema habe ich das Fahrwerk des Fünfkupplers umgebaut und die Gleislage hat sich dadurch enorm verbessert. Und sie fährt sogar auf R1 mit Gegenbogen. Ich kann mir vorstellen dass die Spurkränze an der 3.Treibachse für die Neubau-Fünfkuppler entfallen können (abdrehen). Die Umbaumaßnahmen sind gar nicht so aufwendig. Man muss sich allerdings zutrauen dafür alles weitgehend zu zerlegen.
Wenn Fragen für die Umbaudetails besteht, werde ich diese natürlich beantworten.

[Martin Ristau]

Hallo Juergie,

zunächst willkommen im Forum!

Es wäre schön wenn du dich hier kurz vorstellst.
Auch das Voranstellen einer Begrüßen, sowie das Abschließen eines Beitrags mittels entsprechender Verabschiedung ist hier gern gesehen.

Des Weiteren wäre es sicherlich hilfreich und interessant für die Mitglieder des Forums, wenn du deinen Umbau etwas detaillierter und vor allem bebildert vorstellen würdest.

Gruß

Martin

[Juergie]

Hallo Buntbahner,

Fotos folgen noch. Ich bin nicht so bewandert in der Nahaufnahme von Umbaudetails werde es aber versuchen.

MFG Jürgen

[Frédéric]

Hallo Jürgen,

fast jede Digitalkamera hat heutzutage ein Makro-Aufnahmeprofil. Lass Dir von der Autofokus-Anzeige sagen, ob der Abstand stimmt und sorge für gute Ausleuchtung mit zwei Schreibtisch-Lampen. Dann kriegst Du sehr leicht gute bis sehr gute (= scharfe) Aufnahmen hin.

[Klaus]

Und sie fährt sogar auf R1 mit Gegenbogen.

[arne012]

Öh Klaus,
hab ich auch gedacht, mich aber nicht zu sagen getraut!
Kopfschüttelnde Grüße,
Arne

[fido]

Hi,

also ich finde die Verbesserung bzw. den Neubau der LGB-Fahrwerke und die Erfahrungen damit für interessant.

Wenn aber das Ziel für ein 5-Kuppler der R1 mit Gegenbogen ist, hat dies nicht mehr mit einer vorbildgetreuen Umsetzung zu tun und passt daher nicht zu unseren Zielen des Forums.

[Frédéric]

So weit ich Juergie verstanden habe, ist sein Ziel die vorbildgerechte Aufwertung eines LGB-Modells, gekoppelt mit einer technischen Verbesserung der Laufeigenschaften.

So wie er es beschreibt, hat er die Laufeigenschaften bedeutend verbessern können, ohne dabei die Kurvengängigkeit des Modells opfern zu müssen. Das klingt für mich nach einem sehr spannenden Thema. Und wer unter einer R1-Allergie leidet, hat doch die Möglichkeit die technische Lösung anzupassen, noch mehr Vorbildtreue zu realisieren und dabei Kurvengängigkeit zu opfern.

Wenn das nun schon gegen die Forenziele verstößt, sollte man vielleicht darüber nachdenken pauschal jeden Beitrag und jedes Bild zu löschen, in dem ein LGB-Erzeugnis vorkommt..?

[fido]

Hi Frédéric,

ich habe die These unterstellt, dass es nicht möglich ist, ein vorbildgetreues Modell des Harz-Fünfkuppler so zu bauen, dass er durch R1 mit Gegenbogen geht.

Meine Meinung beruht darauf, dass die Dingler Ts5 (deren Konstruktion und Maße extrem nah am Vorbild ist) als kürzerer 5-Kuppler ohne das Risiko auf Schäden am Fahrwerk nicht durch R2 geht.

[Juergie]

Hallo Buntbahner,
trotz aller Motivation stelle ich meinen Umbau der Antriebaufhängung mal vor. Das Fahrgestell mit den zwei Antriebseinheiten blieb weitgehend unverändert, außer etwas Farbauftrag. Bei der ersten, vierten und fünften Kuppelachse habe ich das Seitenspiel auf 0,1 bis 0,2mm minimiert durch eingeklebte Plättchen und Distanzringe auf der ersten Achse. Die zweite und die dritte Kuppelachse brauchen das Seitenspiel weiterhin. Die Distanzringe sind aus einer passenden PE-Kugelschreiberhülse gesägt und eingepasst. Wenn man die Ringe aufschneidet lassen Sie sich auf die Achse aufstecken und man muss die Räder nicht abziehen.

Jetzt habe ich die den Durchbruch in der Lagerplatte des hinteren Antriebsblocks aufgefüllt und nur noch eine Bohrung eingebracht. Ich habe dafür ein Teil in meiner Bastelkiste gefunden, dass nach ein wenig zurechtfeilen genau passte. Ansonsten kann man auch eine neue Lagerplatte aus PE oder Messing anfertigen. Sie muss dann 2.5mm dick sein. Das ganze wird mit etwas Spiel mit der großen Scheibe verschraubt. Der hintere Antriebsblock wird dadurch zum Drehgestell, welches nur in Summe aller Spiele seitlich auswandern kann, und es pendelt nicht mehr so weit nach außen. Die Bogenrollen bleiben erhalten und sichern den Abstand zur Bodenplatte.

Die erste Aufhängung (Zapfen mit Spiralfeder?)des vorderen Antriebsblocks bleibt unverändert und wird in Folge auch zum Drehpunkt. Ich werde mal die Spiralfeder gegen eine Hülse tauschen.

Jetzt muss man eine geringe Seitenverschiebung des vorderen Antriebsblocks im Bereich der mittleren Aufhängungstrebe zulassen ohne die Abstützung zur Bodenplatte zu verlieren. Dass habe ich durch die Konvertierung der Strebe in eine Gleitplatte gelöst. Die Befestigungskonsolen wurden einfach abgesägt (siehe Skizze). Für die nötige Seitenverschiebung wurde der Durchbruch in der Bodenplatte symmetrisch auf 30mm erweitert. Alle Grate müssen sauber entfernt werden damit, mit etwas Getriebefett, eine gute Gleitreibung entsteht. Die Nasen die vorher den Befestigungspunkt (mittels großer Scheibe)ergaben werden auf 2mm gekürzt, damit sie unter dem montierten Gewichtsblock nicht klemmen. Später habe ich doch noch zwei Führungsteile auf die Bodenplatte geklebt, damit eine übermäßige Verdrehung der Gleitplatte vermieden wird. Eine weitere Befestigung der Gleitlagerung ist nicht nötig. Der Zapfen des Antriebsblocks hat gerade genügen Bewegungsfreiheit im Gewichtsblock, eine zusätzliche Schraube würde nur klemmen. Es fällt nichts runter, da ja die Antriebsblöcke miteinander verbunden sind.

Nach Montage aller Teile und guter Schmierung ergibt sich ein sicherer Kurven- und Geradelauf, wie bei einer Drehgestell-Lok. Spurhaltend sind jetzt die erste Kuppelachse und das Drehgestell mit der vierten und fünften Kuppelachse. Anschließen habe ich auch das Seitenspiel der Vorlauf- und Nachlaufachse minimiert damit die Schneeräumer schön mittig stehen.

Hier wollte ich eigentlich einige Bilder einfügen. Klappt aber nicht! Ich denke Ihr könnt meine Bilden aus der Foto-Galerie mit diesem Text gedanklich verbinden.

Wenn eine Lok sauber auf R1 und auf der Geraden läuft dann läuft Sie auch auf einem 2,7 Meter Radius sauber.