Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&V

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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volkerS
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von volkerS »

Hallo Volker,
der Weg ist ja das Ziel und das strebst du bisher mit höchster Präzision an.
So genial die Idee mit den Fake-Splinten für Stellen wo ein Bohren jetzt nicht mehr möglich ist, ist, es passt aber nicht zu deinen bisherigen Arbeiten. Da hätte man zurückblickend einiges einfacher gestalten können.
Volker
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fspg2
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von fspg2 »

Moin Völker,
Da hätte man zurückblickend einiges einfacher gestalten können.
...jetzt hast Du mich neugierig gemacht, welche Lösung Du anzubieten hast! :?:
Viele Grüße
Frithjof
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Frédéric
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von Frédéric »

Hallo Volker,

erlaubst Du mir eine Frage zu folgendem Satz?
Hydrostat hat geschrieben:[...] Flächen, die kein Lot abbekommen sollen, werden mit Edding geschwärzt. Hier z.B. die Aufnahme für das Kugelgelenklager. [...]
Wie darf ich mir das vorstellen? Widersteht die Farbschicht dem heißen Lot, oder verhindert sie nur einen Kontakt zwischen Flußmittel und Metall, so dass keine haltbare Verbindung von Lot und Metall möglich wird?

Mit Dank im Voraus,

Frédéric
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Hydrostat
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von Hydrostat »

Hallo Frédéric,

Manfed (Z13) hatte mir den tollen Tipp hier gegeben. Was genau passiert, kann ich Dir nicht sagen, ich vermute aber, dass der Edding eine Sperrschicht gegen die Säure bildet. Eine Reaktion mit dem Metall findet nicht statt; nach Abwaschen oder -reiben lässt sich die Stelle ganz normal löten.

Schönen Gruß,
Volker
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Helmut Schmidt
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Frédéric und Volker,

genau so ist das die Farbe im Erding ist bedingt Säurefest und Hitzebeständig und dadurch wird das Flussmittel am benetzen gehindert.

Man kann sogar mit einem speziellen Ediing, direkt eine gedruckte Schaltung auf die Kupferbeschichtung eine Platine zeichnen und die dann ätzen.
Helmut Schmidt
volkerS
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von volkerS »

Hallo Frithjof,
wenn ich sehe, mit welcher Präzision die Achslager realisiert wurden, die man dann im zusammengebauten Zustand nur noch sieht, wenn man den Wagen auf den Kopf legt, weil Rad und Drehgestellabdeckung alles verdecken, dann passt das in keinster Weise zu den "Fake"-Spinten.
meint
Volker
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Hydrostat
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von Hydrostat »

volkerS hat geschrieben:Hallo Frithjof,
wenn ich sehe, mit welcher Präzision die Achslager realisiert wurden, die man dann im zusammengebauten Zustand nur noch sieht, wenn man den Wagen auf den Kopf legt, weil Rad und Drehgestellabdeckung alles verdecken, dann passt das in keinster Weise zu den "Fake"-Spinten.
meint
Volker
Hallo Volker,

gerade die Achslager zeigen sehr gut, dass das wunderbar zusammenpasst. Die dort nachgebildeten Schrauben sind nämlich auch "Fake". Und hier kann ich's ja verraten - ich hoffe, Du behältst es für Dich: In den Achslagern befinden sich weder Lagerschalen noch Filzdichtuingen noch Schmierpolster, noch ... ach, ich vergaß, das sind ja schon Rollenlager.

Schon interessant, wie emotional hier über "richtig" und "falsch" diskutiert wird :D .

Schönen Gruß,
Volker
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Torsten Schoening
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo Volker,
deine Variante mit den Scheiben und Splinten gefällt mir :!:

Wenn es die Splinte sackweise für kleines Geld zu kaufen gäbe, würde ich mir sicherlich die Arbeit machen und richtig versplinten, aber so ... eine gute Lösung.

Wer es nicht mag, muss es ja nicht nachmachen.

Gruß
Torsten
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von fspg2 »

Hallo Splintsucher,

ich will mich jetzt nicht darüber auslassen, wer nun Recht hat oder wer falsch liegt. Ich finde die Lösung von Volker schon pfiffig.
Durch die Diskussionen hier im Forum kommen immer wieder neue Ideen, die man auf seine Belange hin abwandeln kann.

Ich bin jetzt am Überlegen, wie man eine solch große Menge an über 300 Splinten in einer Größe von nur 0,5mm Durchmesser hinbekommt.
Die händische Lösung des Abschleifens in Volkers Beitrag vom 14.6.2015 ist sicherlich ebenso genial, wie irrsinnig hier eine große Serie zu schaffen.

Dazu kam mir die Idee, eine kleine Vorrichtung zu bauen.

Aus 2mm Messingblech will ich 3 kleine Platten fräsen.
Die graue Grundplatte und die gelbe Deckplatte erhalten mittig eine 0,25mm tiefe Nut gefräst mit einem 0,5mm Fräser. Einen entsprechenden Kugelfräser muss ich bestellen.
Die blaue Deckplatte bekommt keine Nut, sie bleibt flach!!

Jeweils vier 2,0mm Passerstifte verbinden die Platten und halten so die Position.

0_5mm_Halbrunddraht_Test_1 (fspg2)
Bild


Das ganze Paket wird in einen kleinen Schraubstock unter die Fräse gespannt. Ein 2,0mm Fräser wird in dem Spalt zwischen den beiden Deckplatten so positioniert, dass er den von rechts eingeschoben Draht auf halbe Materialhöhe abfräst. Die blaue Platte hält beim weiteren Durchschieben das nun erhaltene halbrunde Profil in gleicher Ausrichtung, weil es sich so nicht mehr verdrehen kann.


0_5mm_Halbrunddraht_Test_2 (fspg2)
Bild


0_5mm_Halbrunddraht_Test_3 (fspg2)
Bild


Ich bin gespannt, wie der Unterschied zwischen bislang nur Theorie nachher im Ergebnis aussieht :?:
Viele Grüße
Frithjof
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von fspg2 »

Hallo,

mit den Splinten bin ich noch nicht angefangen, da sich inzwischen der Draht mit 0,5mm Durchmesser als zu dick erwiesen hat - vorbildlich müsste er 0,3mm Durchmesser haben. Also wurde ein neuer Fräser für die Nut bestellt. Mal sehen, ob das dann so klappt, wie ich es mir gedacht habe :?:

Am 3.5.2015 hatte VolkerS gefragt, wie ich meine Teile auf der Fräse fixiere.
Hallo Volker,
ich klebe meine zu fräsenden Messing- und Neusilberplatten immer mit Gudy 870 auf 20mm starke MDF- Platten. Diese werden dann jeweils auf den Frästisch geschraubt.
So habe ich einen Vorrat an unterschiedlichen Materialstärken (0,3mm - 2,0mm) immer parat.
Bei den kleinen Hängeeisen und Umlenkhebeln wurde als letzter Durchgang die Außenkontur mit dem 1mm-Fräser in drei Durchgängen mit je 0,4mm Zustellung (0,4mm - 0,8mm und 1,2mm) gefräst. So ergab sich bei der letzten Zustellung nur noch 0,2mm Messing - 0,2mm tauchte der Fräser in die MDF-Platte ein.
Die Klebefolie hat in der Regel die Einzelteile bis zu Schluß gut festgehalten.
Als ich gestern die nächsten Teile für Volkers Rollwagen gefräst habe, war die Kamera dabei.

Die Zeichnung:

0_5mm-MS58_Drehgestell_01 (fspg2)
Bild


Die Fräsdatei:

0_5mm-MS58_Drehgestell_02 (fspg2)
Bild


0_5mm-MS58_Drehgestell_03 (fspg2)
Bild


0_5mm-MS58_Drehgestell_04 (fspg2)
Bild


Mit einer Cutterklinge hebe ich zum Schluß eine Ecke der Messingteile hoch, um dann mit einem untergeschobenen dünnen Blech die Stücke von der MDF-Platte zu lösen.
Jetzt muss nur noch die restliche Klebefolie mit den Fingern heruntergerubbelt werden.


0_5mm-MS58_Drehgestell_05 (fspg2)
Bild
Viele Grüße
Frithjof
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