Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&V

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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Hydrostat
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von Hydrostat »

Hallo zusammen,

zur Zeit arbeite ich an der Gestaltung der Sitze. Die waren bei den Rollwagen ja ständig der Witterung ausgesetzt.

Zunächst erhalten die Stirnflächen senkrechte Stoßfugen in Verlängerung der eingefrästen Rille, die ich mit der Spitze des Dreikantschabers einritze. Links das von Frithjof aus Buche gefräste Ausgangsmaterial, rechts geritzt.

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Die Teile weiche ich dann in Wasser ein und färbe sie anschließend mit Gouache. Links eine Mischung aus Schwarz, Umbrabraun und Deckweiß, rechts reines Schwarz. Durch das Einweichen stellen sich die Fasern auf und die Oberfläche wird deutlich rauher als vorher.

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Auf die so vorbehandelten Teile habe ich dann ungleichmäßig einen Grauton von Tamiya aufgesprüht und mit einem Pinsel zusätzliche Farbkleckse ergänzt. Das ergibt die "bucklige" Struktur. Die vollkommen durchgetrockneten Teile habe ich dann auf einem Papierbogen gerieben/geschliffen, wodurch die erhabenen Teile (die Buckel) sehr glatt werden. Ich finde, dass das besonders beim rechten Exemplar recht gut an ein stark beanspruchtes und oft übergestrichenes Holzteil herankommt. Beim linken Teil ist mir die Holzoberfläche zu uneben. Bei den nächsten Teilen werde ich daher vor dem grauen Farbauftrag nochmal schleifen.

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Derzeit geht es Schlag auf Schlag; Frithjofs nächste Lieferung mit diversen Bremsbauteilen ist bereits eingetroffen.

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Die massiven Drehgestellkerne wollte ich ursprünglich mit den oberen und unteren Abdeckplatten verkleben, da Löten aufgrund der unterschiedlichen Materialstärken auf großer Fläche schwierig wird. Ich möchte es aber probieren, u. A. weil das Vorbild eine Schweißkonstruktion war und es dort eben eher Kehlnähte als Stoßfugen zu sehen gab ... Ich habe mir dazu M1 Edelstahlschrauben und Muttern bestellt, um die Schrauben nach dem Löten wieder lösen zu können. Die (Messing-)Modellbauschrauben, an denen später die Achslager befestigt werden, möchte ich nämlich nicht mit einlöten. Das wäre dann schlecht, wenn mal eine abreißt.

Schönen Gruß
Volker
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Z13
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von Z13 »

Hallo Volker,

ich habe schon die Erfahrung machen müssen, dass auch Edelstahlschrauben sich mit Weichlot sehr wohl löten lassen, b.z.w. so fest eingebettet werden dass sie sich nicht mehr lösen lassen.
Als Abhilfe male/streiche ich seither alle Schrauben(Gewinde) welche nicht eingelötet werden sollen mit einem schwarzen Filzstift an. Sie lassen sich nachher leicht lösen und bei Bedarf auch wieder säubern.Das gilt auch für andere Teile welche nicht mit Lot benetzt werden sollen.

Viele Grüße
Manfred
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Hydrostat
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von Hydrostat »

Hallo zusammen,

und vielen Dank, Manfred, für Deinen Tipp. Der ist ausgezeichnet :!:
Ich habe diesen Arbeitsschritt lange vor mir hergeschoben, aber allen Unkenrufen zum Trotz hat es vorzüglich geklappt. Bei dieser Gelegenheit ist auch noch der aus einem U-Profil, einer Platte mit Bohrung und zwei Knaggen zusammengesetzte Halter für die Bremsspindel hinzugekommen.


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Zum Löten werden die Teile über alle 16 Achslagerbohrungen mit den mit Edding geschwärzten Edelstahlschrauben verschraubt. Damit die bereits aufgelöteten Abdeck- und Schmutzfangbleche nicht wieder abfallen, klemme ich das Teil auf ein Alu-Lochprofil (hier im Bild nur nachgestellt; es fehlen die Verschraubungen). Durch Zufall sind die Edelstahlschraubenköpfe so hoch wie die Bleche mit den Schraubenimitationen. Zum Löten verwende ich einen Flambierbrenner und erhitze das Paket mit ständig bewegter Flamme, bis das Lot flließt. Der massive Kern verteilt die Wärme sehr gut. Da ich die Teile vor dem Zusammenbau mit Lötwasser einstreiche, schießt das Lot über den gesamten Kernquerschnitt trotz der fest verschraubten Platten ein. Ich beginne mit einigen Lotdepots und führe dann Draht am heißen Bauteil nach, bis eine Kehle erkennbar wird. Während des Lötens muss ich das Teil zweimal drehen bzw. wenden, um alle Positionen mit Lot zu versehen. Die zuvor verlöteten Kleinteile an den Stirnseiten sitzen so saugend in den Einfräsungen, dass sie sich nicht mehr lösen.

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Ich bringe die rat-, öh, radlose Baustelle mit nach Schenklengsfeld :wink: .


Schönen Gruß,
Volker
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von Hydrostat »

Hallo zusammen!

Und weiter geht's mit den ersten Teilen der Bremsanlage:


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Die Hängeeisen sind 0,8 mm dick. Frithjof hat mangels entsprechenden Rohmaterials eine 1 mm-Platte verwendet und dort 2 Zehntel abgetragen und dann die Konturen und Bohrungen gefräst; das kann man ganz gut an den Oberflächen erkennen. Die (natürlich vorbildgerechten) Nasen verhindern das Herunterklappen und damit das ungleichmäßige Verschleißen des Bremsklotzes an der Lauffläche. Auch im Modell.


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Für die Bolzen habe ich Messingniete mit 1,4 mm Durchmesser verwendet und den Nietkopf plangedrehfeilt.


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Die Bremsklötze sind in FUD bei Shapeways gedruckt. Kunststoff muss sein, da es sonst über die Quertraversen des Bremsgestänges einen Kurzschluss gibt.


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Sämtliche Bolzen müssen später mit einer Scheibe und Splinten versehen werden. Welche Lösung ich mir dazu überlegt habe, erzähle ich demnächst in diesem Theater.


Schönen Gruß,
Volker
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von fspg2 »

Moin,

als Nächstes sollten die obere Abdeckungen der Drehgestellplatte (hier grün dargestellt) gefräst werden.


Drehgestellplatte_oben_Abdeckung_01 (fspg2)
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Für die Serienfertigung wählte ich eine Anordnung von 4x 12 Stück.


Drehgestellplatte_oben_Abdeckung_02 (fspg2)
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Drehgestellplatte_oben_Abdeckung_03 (fspg2)
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Die DXF-Zeichnung wurde für die Weiterbearbeitung in Sheetcam farbigen Layern zugeordnet:


Drehgestellplatte_oben_Abdeckung_04 (fspg2)
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Als Erstes wurden die 0,5mm-Bohrungen 3mm tief gebohrt (Magenta).
Da es kein Messing MS58 in einer Stärke von 1,2mm gibt, habe ich 1,5mm Material verwendet und mit einem 5mm-Fräser die grün umrandeten Taschen 0,3mm tief plangefräst.
Schließlich wurde mit dem gleichen Fräser die dunkelgelben Taschen 1,3mm tief gefräst, um einen Steg von 0,2mm zu erhalten.
Der gleiche Layer diente danach als Innenkontur für einen 1,0mm-Viertelstabfräser, um so die runden Kanten zu erhalten.


Drehgestellplatte_oben_Abdeckung_06 (fspg2)
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Letztendlich wurden mit einem 1,2mm-Fräser außen entlang der roten Kontur die Abdeckplatten ausgefräst.


Drehgestellplatte_oben_Abdeckung_07 (fspg2)
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In der Vergrößerung sieht die gesandstrahlte Oberfläche sehr rauh aus - mit dem bloßem Auge ist sie o.k.!


Drehgestellplatte_oben_Abdeckung_08 (fspg2)
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Bei der Probemontage stellte Volker fest, daß zwar alles passte...
...jedoch würde nach dem Auflöten des Abdeckbleches die spätere Montage der Bügelpendel nicht mehr möglich sein.

Trotz Poststreikes trafen die Teile pünklich zum Wochenende wieder bei mir ein, um von der Rückseite eine 0,7mm tiefe Tasche eingefräst zu bekommen.


Drehgestellplatte_oben_Abdeckung_09 (fspg2)
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Als Aufnahme für jeweils 5 Abdeckplatten fräste ich in eine Pertinaxplatte eine Vertiefung von 1,2mm und bohrte 0,5mm Löcher für die kleinen Haltedrähte, um so eine genaue Positionierung zu bekommen.
Tesafilm fixierte die Platten während des Fräsens.

7,5 Minuten dauert ein Fräsdurchgang, währenddessen ich jetzt hier ein paar Zeilen schreibe :-)


Drehgestellplatte_oben_Abdeckung_10 (fspg2)
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edit: Fräserdurchmesser korrigiert von 1,0mm auf 1,2mm
Zuletzt geändert von fspg2 am So 21. Jun 2015, 20:01, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Frithjof
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von UPW »

Hallo Frithjof und Volker,

Andere sagen "ganz großes Kino", mir geht es so, dass ich nicht verstehe, wie Leute vor dem Fernseher kleben können (Stufe 1). Ich klebe vor Euren tollen Beiträgen und lasse mich von einem angenehmen Gefühl durchströmen (Stufe 2). Sollte ich aktiver werden und nicht nur Fragen zu Euren Beiträgen stellen (Stufe 3), sondern auch selbst anfangen, Teile zu konstruieren, fräsen, feilen, sandstrahlen und fotografieren (Stufe 4), dann habt Ihr wesentlich dazu beigetragen!
Vielen Dank für Eure Motivation!

Noch zwei Fragen:

(1) Die 20 mm dicken MDF, sind die so plan, das 0,2 mm dicke Absätze in Messing gefräst werden können? Die stehen Quadratmeter-weise im Bauhaus und 0,05 mm würden sich ja schon bei den Fräsarbeiten (negativ) bemerkbar machen.

(2) Hätte ich eine Fräse, würde ich die Abdeckungen der Drehgestellplatten dichter zusammen setzen, sodass nur 1 mm Abstand statt der sichtbaren 2 mm vorhanden sind. Das würde die Fräßzeiten verkürzen. Es gibt bestimmt einen Grund, es (nicht) so gemacht zu haben, denke ich.

Angenehmes Wochenende wünscht

Uwe
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis grösser als in der Theorie.
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fspg2
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von fspg2 »

Hallo Uwe,

schönen Dank für Deine freundlichen Worte.

Jetzt hoffe, daß Du die Stufe 4 schnell erreichst und uns von Deinen Sachen berichtest, damit wir dann zur Stufe 5 gelangen :wink:

Du hast ganz richtig bemerkt, daß die 20mm-MDF-Platten nicht wirklich plan sind. Ich habe eine 40cm x 50cm Platte nachgemessen, da sind in den vier Ecken Abweichungen zwischen 3 - 4/100mm.

Wenn Du einen größeren Bereich mit absoluter Planheit benötigst, muss zuvor die Grundplatte plangefräst werden!

Ich habe die Abstände auf zwei Millimeter gesetzt, um mit einem Holzstab die kleinen gefrästen Teile von der Doppelklebefolie seitlich herauszuhebeln. Bei einem dünneren Abstand müsste ich z.B. einen kleinen Schraubendreher als Hilfsmittel nehmen - mit der Gefahr, die feinen Abdeckungen zu beschädigen.
Die Fräszeiten würden sich nicht verkürzen, da jedes Teil rundherum freigefräst wird.... Es wird hierbei ein bisschen mehr an Material vergeudet!
Viele Grüße
Frithjof
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Helmut Schmidt
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von Helmut Schmidt »

UPW hat geschrieben:Noch zwei Fragen:

(1) Die 20 mm dicken MDF, sind die so plan, das 0,2 mm dicke Absätze in Messing gefräst werden können? Die stehen Quadratmeter-weise im Bauhaus und 0,05 mm würden sich ja schon bei den Fräsarbeiten (negativ) bemerkbar machen.

(2) Hätte ich eine Fräse, würde ich die Abdeckungen der Drehgestellplatten dichter zusammen setzen, sodass nur 1 mm Abstand statt der sichtbaren 2 mm vorhanden sind. Das würde die Fräszeiten verkürzen. Es gibt bestimmt einen Grund, es (nicht) so gemacht zu haben, denke ich.
Hallo Uwe,

zu 1. bei meiner Fräse ist das zum Beispiel unerheblich, da sie sie sie bei jedem Anfahren der Oberfläche erst erneut auf 0 kalibriert.
Oder einfach die Bezugsfläche Oberfläche wird bei jedem Absenken des Fräskopfes erneut eingesessen und mit 0 als Bezugsfläche genommen.

zu 2. mit einem größerem Abstand und damit größerem Fräser, kannst du einen höheren Vorschub mit mehr Zustellung fahren und somit geht das eher schneller.

Ja Uwe, von solchen Berichten wünscht man sich mehr und ich würde mich freuen auch von dir mal einen Baubericht lesen zu können.

@ Frithjof, mit welchem Fräser hast den Radius so sauber fräsen können. :respekt:

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung. :heiss:
Helmut Schmidt
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von Hydrostat »

Hallo zusammen,

nachdem Frithjof die Bügelpendellagerabdeckungen überarbeitet hatte, konnte es an den Zusammenbau gehen. Wie die Drehgestellteile als Paket verlötet werden, habe ich zwar bereits gezeigt; allerdings wollte ich für die Serie ein möglichst unaufwändiges Vorgehen finden.

Dank der bereits konstruktiv berücksichtigten Nuten lassen sich nicht nur die Deckplatten und die Stirnflächen passgenau um den Kern herum zusammenstecken, sondern auch alle weiteren Halter und Knaggen vormontieren. Erst jetzt kommt Lötwasser ins Spiel - anders ist mir die Sauerei zu groß und es ist auch nicht notwendig, die Teile vorher einzustreichen oder gar zu verzinnen. Zunächst verlöte ich also die Stirnseite inklusive aller Einzelteile. Die Deckbleche sind dazu mit dem Kern über Edelstahlschrauben fixiert.


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Flächen, die kein Lot abbekommen sollen, werden mit Edding geschwärzt. Hier z.B. die Aufnahme für das Kugelgelenklager.


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Wenn die Stirnseiten verlötet sind, wird das Paket auf die Seite gestellt. das Lötwasser zieht durch die Kapillarwirkung komplett bis zur jeweils gegenüberliegenden Seite durch - ebenso wie das Lot. Die bereits verlöteten Teile an den Stirnseiten lösen sich dabei nicht, bzw. können wgene der Nuten dabei nicht wieder herausfallen.

Leider lassen sich aber die Details der Oberseite nicht in einem Aufwasch mit verlöten und ich habe mir viele Gedanken gemacht, wie ich das im Nachinein hinbekomme. Der Widerstandslöter hat sich dazu als ungeeignet erwiesen. Nur bei höchster Leistung beginnt das Lot zu fließen - dafür nehmen dann aber bereits die feinen Teile Schaden. Man kann leichte Einbrandspuren auf der Oberseite der Abdeckung und an der vorderen Lasche erkennen:


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Der Wärmeeintrag ist dabei insgesamt so hoch, dass man auch gleich mit der Flamme arbeiten kann, und das klappt bestens und ohne Flurschäden.


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Beim Zusammenbau der Rahmen sind zahllose Schrauben zu verbauen. Um nicht jede Schraube einzeln festzuhalten und zu verschrauben, habe ich mir mit eingelegten Holzstücken und etwas Schaumstoff geholfen, um sie an ihrem Platz zu halten und Scheiben und Muttern im Block montieren zu können:


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Die gesamte Bremsanlage des Wagens wird funktionsfähig und muss daher auch irgendwie mit auf die Bolzen aufgesetzten Scheiben und Splinten gesichert werden. Alein die Vorstellung, fast 300 Löcher zu bohren und die entsprechende Anzahl Splinte zu fertigen, war mir unsympathisch. Also habe ich kurzerhand ein Urmodell gebaut, das nach einer kleinen Deutschlandreise (sei gegrüßt, Andreas :D ) demnächst dann zum Gießer gehen soll.


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Die Scheiben mit 2,1 und 2,7 mm Durchmesser habe ich mir auf dem Dremel zurechtgezwirbelt


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und die vorbereiteten Splinte mit d=0,5 mm hart verlötet. So lassen sich die kleinen Teile dann problemlos weich an den Gussbaum löten.


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Um auch allen Splintverformungsansätzen gerecht zu werden, gab's gleich mehrere Ausführungen.


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Die Teile werden später lediglich über die Bolzen geschoben und verlötet - das ist doch deutlich unaufwändiger, als mit echten Splinten. Der Bohrungsdurchmesser ist 1,5 mm, so dass sie nach dem Guss noch auf die 1,4-mm-Bolzen passen sollten.


Schönen Gruß,
Volker
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Re: Rollwagen Nr. 28 der Plettenberger Kleinbahn Bauart B&am

Beitrag von arne012 »

Hi,
also ich finde die Idee mit dem Fake-Splint auf der Scheibe genial!
Gruß,
Arne
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