Schmierölpumpe

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Moderator: GNEUJR

giovanni
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Re: Schmierölpumpe

Beitrag von giovanni »

Ja Roland,das weiss ich schon. Das sieht aber nicht gut aus. Und darauf kommt es auch an. Man müsste zwei Dinge ändern die aber im Moment keine Priorität haben. Meine Loks bekommen seit Jahren ein wenig WD 40 und sind zufrieden damit. Stell dir die grossen Industrieanlagen vor die Tag und Nacht laufen. Bekämen diese soviel Oel wie unsere Loks , dann ............

gi
Kolbenfresser
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Re: Schmierölpumpe

Beitrag von Kolbenfresser »

Hallo


Es scheint ja kein Bedarf daran zu bestehen, Schmieröl zu sparen.
Wenn man sehr reinlich ist, darf man sogar bei unseren Spur2 Elektrofahren mit spielen. Ich empfand es in Dischingen schon als eine Auszeichnung für mich.



Gruß

Roland
dampflok
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Re: Schmierölpumpe

Beitrag von dampflok »

Hallo Roland, hallo Hans,
das Thema scheint für die meisten wohl nicht wichtig zu sein, es wird geschmiert, weil ja der Hersteller diesen Öler angebaut hat und das teure Öl gleich mit anbietet.
Dabei gibt es gute Beispiele, daß ein Kolben mit Kunststoffabdichtung ohne Öl auskommt. Die Fahrpumpe der Speisewasserversorgung darf ja nun wirklich nicht geölt werden. Ich habe jetzt die Pumpe einer 5 Zoll-Lok demontiert. Kolbendurchmesser 10mm, Abdichtung mit zwei O-Ringen. Die Maschine ist etwa 20 Jahre alt, sehr viel gefahren und war die letzten Jahre wegen mechanischer Probleme abgestellt. Natürlich ließ sich der Kolben kaum bewegen, da die Ringe verhärtet waren. Die Lauffläche aber zeigte keinerlei Spuren, auch an den Ringen war nichts zu sehen. Es wird wohl niemand einfallen, hier zu ölen.
Deswegen bin ich auch der Meinung, daß kein Kolben mit Teflon-, PEEK- oder Vitonabdichtung geschmiert werden muß. Das betrifft auch den üblichen Messingkolben mit Ringen oder Schnurdichtung.
Graugußringe in größeren Lokomotiven sind natürlich etwas anderes.
Für die Reibung der Schieber könnte es anders aussehen. Üblicherweise sind Messingschieber und Schieberspiegel verbaut. Bei sehr guter Oberflächenbearbeitung, also mit aufwendigem Einschleifen dürfte es trotzdem sehr lange dauern, bis merkliche Riefen das Abdichten beeinflussen. Der Selbstbauer sollte da mal über den Einbau einer austauschbaren Schieberplatte nachdenken. Ich habe das schon praktiziert.
Die Verwendung von PEEK oder TORLON als Schieber kommt dann auch ohne Öl aus.
Ich bin eigentlich davon überzeugt, das Schwergängigkeit der Triebwerke in erster Linie durch ungenaue mechanische Fertigung und Montage hervorgerufen wird. Schon die kleinsten Abweichungen in der Linie Zylindermitte - Geradführung - Kreuzkopf - Pleuelstange verursachen doch mehr Klemmung als ein Schieber oder Kolben mit einem Schmierfilm nur aus Naßdampf.
Natürlich sollten alle beweglichen Teile geschmiert werden. Ich denke aber, es genügt, zu Fahrtbeginn die Schieber- und Kolbenstangenbuchsen, natürlich alle Lager und Gelenke zu schmieren. Vielleicht sollte man zusätzlich einen ! Tropfen Öl in die Zylinder bringen. Die Verwendung einer mechanischen Ölpumpe, die nur Minimalmengen fördert, ist selbstverständlich auch eine gute Lösung.
Jetzt werden natürlich einige bemerken, das Öl dichtet auch ab. Dann scheint aber auch die Qualität der Dichtung nicht die beste zu sein.
Also, doch Stoff zum Nachdenken
Schöne Ostern
Michael
giovanni
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Re: Schmierölpumpe

Beitrag von giovanni »

Ja Michael,

da sprichst Du mir wirklich aus dem Herzen ! Genau so sehe das auch. Die ganze Maschine kommt doch mit ganz wenig Oel und das nur an wenigen Stellen aus. Da der Dampf eine eher entfettende Wirkung hat gebe ich etwas Oel an die Kolben- und Schieberstangen. Der ganze Rest der Mechanik erhält nur etwas WD 40.
Wenn es um den Selbstbau geht könnte man das mit geeigneten Materialpaarungen schon weitgehend vereinfachen. Kolben mit PTFE die Schieber mit PEEK und geeignetes Material für Zylinder und Stangen und Bolzen. Wo soll denn da mit unseren Betriebstunden noch geölt und geschmiert werden ?

Fragt sich

Hans
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Henner (Henry)
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Re: Schmierölpumpe

Beitrag von Henner (Henry) »

Hans,
verwendest Du wirklich WD40 zun Schmieren der restlichen Mechanik? WD40 ist in erster Linie ein Rostloeser und dazu noch nicht mal der Beste - aber mit hervorragendem Marketing :) . Es gibt allerdings ein Produkt der gleichen Firma (3 in 1 - blau), das wir hier sehr gerne verwenden.
Zu WD40:
http://www.nytimes.com/2010/04/21/busin ... .html?_r=0
Regards
Henner (Henry)
Donkey Doktor a.D. EDH Lumber Company
giovanni
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Re: Schmierölpumpe

Beitrag von giovanni »

Henry,

ja es ist so. Ich habe meine Sichtweise schon ein paar Mal dargelegt. Diese 10 - 20 Minuten Fahrzeit, oft mit Unterbrüchen dazu gepaart mit idealer Marerialwahl erfordern meines Erachtens kaum eine "Oelerei und Schmirerei" wie das oft dikutiert wird. Zudem unterwandert WD 40 die Feuchte und bildet etwas Schutzfilm. Oel erhalten nur die Kolben- und Schieberstangen weil der Dampf eher entfettende Wirkung hat.

Hans
Florian
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Re: Schmierölpumpe

Beitrag von Florian »

Hallo Hans

Du musst dazu aber auch sagen, dass du deine Loks mit Glycodur Lagerbüchsen (solche warens glaube ich?) ausstattest, welche keine Schmierung benötigen! Da reicht es ja völlig aus, wenn man mit WD40 hinter das Gestänge geht weil man damit ja nicht schmieren, sondern eher den Dreck wegkriegen möchte.

Wenn man aber bei Loks mit Messing-Stangenlagern (d.h. ohne spezielle Lagerbüchse) ohne Schmierung fährt, dann schlagen die Lagerbohrungen doch recht schnell aus.

Gruss Florian :wink:
giovanni
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Re: Schmierölpumpe

Beitrag von giovanni »

Florian,

ja das ist so aber ich habe geschrieben was vorteilhafte Materialwahl für Vorteile bringt. Meine Stangen sind in Bronce. Die Zylinder Alubronce, die Wellen teilweise Silberstahl oder rostfrei. Eine präzise Fertigung gibt schon keine Schläge in den Lagern. Das sind die Vorausetzungen für Verschleissarmes Fahren.

Hans
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Re: Schmierölpumpe

Beitrag von Kolbenfresser »

Hallo Miteinander


Die Schmierölpumpe an sich ist aber nur für die Dosierung vom Heißdampöl zuständig.
Kluge Materialpaarungen und moderne Lagerwerkstoffe sind bei uns Selbstbauern ja schon weit verbreitet, da wir uns ja auch Gedanken über Verschleiß und die nötige Überholung dieser machen müssen.
Das sieht bei gekauften Lok's oft ganz anders aus.


Gruß

Roland
giovanni
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Re: Schmierölpumpe

Beitrag von giovanni »

Roland,

genau so sehe ich das auch. Wobei ich denke für Kolben aus PTFE und Schiebern aus PEEK kann man das auch reduzieren.

Hans
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