Eigenentwicklungen in Verbindung mit RC

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Moderator: Regalbahner

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volkerS
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Re: Eigenentwicklungen in Verbindung mit RC

Beitrag von volkerS »

Hallo Uwe,
ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen. Wir löten händisch in der Entwicklung noch Bauteile mit dieser Gehäuseform bei 0,625mm Kontaktabstand.
Dass dies nur mit entsprechendem Werkzeug (Lötstation mit 0,2mm Lötspitze, sehr gute Lupe oder besser Microskop) geht, sollte klar sein. Üblich bei diesen Gehäusen ist Lotmaske, Lotpaste, Rakel und dann Reflowlöten. Gerade dieser IC erfordert wegen der Wärmeabfuhr auch noch ein Anlöten der GND-Fläche auf der Gehäuseunterseite. Was beim Prototypenbau funktioniert ist, den IC mit 5/100mm Abstand zur Platine an seinen äußeren Pin anzulöten. Anschließend in die 0,6mm Durchkontaktierungen zur GND-Fläche 0,35mm Lotabschnitte legen und gezielt mit der feinen Lötkolbenspitze die Durchkontaktierung erwärmen. Das Lot fließt durch die Kapilarwirkung des 5/100-Spaltes auf der GND-Fläche. Was auch geht ist eine Pizzapfanne, die mit feinem Vogelsand gefüllt wird und darauf die Platine. War in einem Sonderheft der ct veröffentlicht.
Hallo Henry,
da ja dein Motorregler wegen der Endstufe nicht für alle geeignet ist,stellt sich mir die Frage, könnte man nicht in Steller-/Regler- und Leistungsteil trennen?
Der Reglerteil hätte dann ENable1/2 und IN1/2 und EMK1/2 als Schnittstelle um Leistungsteil, den man entweder diskret oder mit Halb-/Vollbrücken-ICs ausführt.
Volker
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Henner (Henry)
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Re: Eigenentwicklungen in Verbindung mit RC

Beitrag von Henner (Henry) »

Volker,
eine andere Bruecke zu verwenden, sollte ueberhaupt kein Problem sein. Sogar wenn die Logik anders ist, muessen nur ein paar Zeilen im Programm geaendert werden. Ich habe die Loesung mit dieser Bruecke gewaehlt, da sie zur Zeit alle meine Anwendungen abdeckt.
Regards
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volkerS
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Re: Eigenentwicklungen in Verbindung mit RC

Beitrag von volkerS »

Hallo Herny,
wenn du die Gegen-EMK-Messung über einen Sense-Widerstand gegen GND machst, wäre der L298 für bis zu 40V und 2A eine Alternative. Mich würde dein Controller auch interesieren, allerdings benötige ich mindestens 40A in der Brücke, da ich damit einen 750W-Motor (24V) in einer 5-Zoll-Lok betreiben würde.
Volker
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Henner (Henry)
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Re: Eigenentwicklungen in Verbindung mit RC

Beitrag von Henner (Henry) »

Volker,
ich glaube nicht, dass der 298 funktioniert. Zur Gegen EMK Messung muss ein Brueckenzweig auf Masse liegen, der andere hochohmig sein. Wenn Du je eine Haelfte des L298 als Halbbruecke verwendest, koennte es klappen, aber das habe ich nicht durchdacht. Ich werde gelegentlich einen Schaltplan meiner Anordnung veroeffentlichen, wenn ich an das Layout gehe.
Regards
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Re: Eigenentwicklungen in Verbindung mit RC

Beitrag von ateshci »

Der L298 kann keine offene Brücke. Außerdem ist der bipolar, das wollt Ihr Euch doch nicht wirklich antun? Der ist schon seit Olim'sZeiten abgekündigt, d. h. was es gibt, sind Restbestände. Der L6203 ( bzw. seine Nachfolger, da der auch schon längst abgekündigt ist ) ist nach meinen Erfahrungen wesentlich besser geeignet. Aktuell ist z.B. der TLE6281G.
Gruß vom Heizer
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Henner (Henry)
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Re: Eigenentwicklungen in Verbindung mit RC

Beitrag von Henner (Henry) »

Meiner Meinung nach lassen sich auch diese Bruecken nicht so steuern, dass sie fuer GegenEMK zu gebrauchen sind (ein Brueckenzweig auf Low, der andere High Z). Leider kann ich bei Infineon im Datenblatt keine Wahrheitstabelle sehen, die einen solchen Zustand beschreibt. Ausserdem wird es immer schwieriger, bei grossen Motoren GegenEMK Messung zu betreiben, da die Induktivitaet relativ hoch ist und damit viel Zeit verloren geht, die gespeicherte Energie abzubauen, bis die Generatorspannung messbar ist. Bei grossen Motoren ist es wahrscheinlich einfacher, mit Tachogeneratoren zu arbeiten. Dann kann man auch jede x-beliebige Bruecke mit entsprechender Spannung/Strom nehmen.
Regards
Henner (Henry)
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Re: Eigenentwicklungen in Verbindung mit RC

Beitrag von ateshci »

na da kommen wir wieder auf die alte Geschichte zurück, die ich schon vor > 20 Jahren gemacht habe: Austasten alle 100msec lang genug, entsprechender Algorithmus sollte wohl kein Problem sein, oder?
Gruß vom Heizer
volkerS
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Re: Eigenentwicklungen in Verbindung mit RC

Beitrag von volkerS »

Hallo Heizer,
du hast ja recht, dass der L298 noch mit bipolaren Transistoren bestückt ist, aber wenn ich sehe, welchen Ärger Kollegen mit den neumodischen Schrittmotortreibern hatten (ESD-Festigkeit, Spannung, ect.), wohlgemerkt auf fertigen Industriemodulen, dann doch lieber robust und zuverlässig. In der Robotic-Scene, wegen seiner Zuverlässigkeit, ein immer noch gerne eingesetzter IC. Und abgekündigt ist er allemal nicht. Sein Status ist bei SGS "activ". Obsolet heißt veraltet und wird halt dummerweise oft mit nicht mehr lieferbar gleichgesetzt. Alternativ gibts ja auch noch von TI ein Replacement (TPIC0298).
Und eins sollte man auch bedenken, schnell schaltende Fets verursachen zwar weniger Wärme, aber dafür hat man es schnell mit Problemen bzgl. Störstrahlung durch Schaltflanken zu tun.
Volker
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Re: Eigenentwicklungen in Verbindung mit RC

Beitrag von ateshci »

Ich habe bei wenig Platz, sprich ungekühltem L298, ganz schnell thermische Abschaltung gehabt. Er hat ja einen recht erheblichen H-Spannungsabfall. Danach bin ich auf den L6203 umgeschwenkt, der selbst bei 20kHz Taktfrequenz keine Probleme mit einer IR-Steuerung (IR-Control v. Uhlenbrock) bereitete. Und IR-Empfänger sind sehr empfindlich gegen 'reinspucken'.
Vorher war der bei allen 'Nachbrennern' für das Zero-1-System, die ich gebaut habe, um es gartenbahntauglich zu machen, eingesetzt. Und wer das System kennt, weiß auch, dass es durch Schaltflanken der Motortreiber gerne gestört wurde, so dass ab 20m Abstand zum Speisepunkt die Kontrolle verlorenging.
Gruß vom Heizer
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Re: Eigenentwicklungen in Verbindung mit RC

Beitrag von Henner (Henry) »

ateshci hat geschrieben:na da kommen wir wieder auf die alte Geschichte zurück, die ich schon vor > 20 Jahren gemacht habe: Austasten alle 100msec lang genug, entsprechender Algorithmus sollte wohl kein Problem sein, oder?
Interessante Koinzidenz. Ich habe um 1972 meine ersten (noch analogen) EMK geregelten Steuerungen gebaut, damals im Modellbahnclub Marburg als Fahrpulte fuer die beruehmten Teichmann/Faulhaber Umbauten. Ich setzte die zu dieser Zeit brandneuen CMOS Schalter 4016 ein. Die Schaltung ist im "Modelleisenbahner" kurz nach der Wende publiziert worden. 2002 habe ich das dann in einen DCC Eigenbaudekoder uebersetzt. Uebrigens hat sich als bestes Abtastverhaeltnis 5msec/500usec fuer Faulhabermotore herausgestellt. Wie Du siehst, ist der Algorithmus fuer mich kein Problem :) . Bei meiner augenblicklichen Steuerung bin ich noch am Knobeln, wie ich einen (Integer) PI(D) Algorithmus in "C" am besten implementiere. Wie ich schon erwaehnte, funktioniert der Abtastalgorithmus bereits bestens, da ich die Motordrehzahl sehr gut messen kann.
Regards
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