Dem Karl Heinz sein Straßenbahnwagen

Umbauten von Industriemodellen und Bausätze von Fahrzeugen

Moderator: Martin Ristau

Schienenkönig
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Dem Karl Heinz sein Straßenbahnwagen

Beitrag von Schienenkönig »

Liebe Admins, wenn dieser Bericht nicht ins Forum passt, so löscht ihn einfach wieder, Ich habe einfach Lust den so zu schreiben und fortzuführen.

Die Geschichte:

Karl Heinz stammt aus einer Straßenbahnerfamilie. Opa und Vater waren beim städtischen Staßenbahbetrieb als Fahrer angestellt. So kam es aus Familientradition auch, das Karl Heinz dort seine Lehre als Schlosser anfing. Er war im zweiten Lehrjahr und sein Meister war eigentlich ganz zufrieden mit ihm. Allerdings war er auch ziemlich streng.

Karl Heinz kam eines morgens in die Werkstatt und Meister Teufel, ja er hieß wirklich so, versammelte seine Mannschaft. "Jungs, die Verwaltung will Geld sparen und wir sollen einen Sprengwagen bauen! Das schaffen wir schon, oder?" Karl Heinz war sofort Feuer ud Flamme. "Passt auf, hinter der Halle stehen die beiden alten Karren. Die nehmen wir dafür. Sie nehmen uns nur den Platz weg. Macht euch mal Gedanken wie der umgebaut werden kann. Einer großer Wassertank soll im Fahrgastraum untergebracht werden." Was Meister Teufel nicht wusste. Karl Heinz und Vatter waren zu Besuch in Pusemuckel. Beide waren mit Herz und Seel Straßenbahner. Sie sahen sich die Fahrzeuge an und kamen am dortigen Betirebshof vorbei. Unter anderem stand dort auch ein Sprengwagen. Er war auf einem alten Fahrgestell eines Personenwagens aufgebaut worden.

Karl Heinz machte also eine Skizze und zeigte sie am nächsten Morgen Meister Teufel. Der machte eine grimmige Miene und sagte: "Karl komm mal mit." Sie gingen nach draußen zu den seit Jahren abgestellten Triebwagen. Sie öffneten den ersten der beiden Wagen und stiegen ein. "So jetzt werden wir mal sehen, ob die noch laufen," meinte Meister Teufel. "Lass mal den Bügel nach oben, Jung." Karl tat dies. Als der Stromabnehmer den Fahrdraht berührte funkte es. Meister Teufel nahm die Fahrkurbel und steckte ihn in den Fahrsschalter. Dann ging er beiseite und sagte zu Karl: " So nun fahr die Karre mal in die Halle! Aber wehe du fackelst den Wagen ab", meinte er. Karl Heinz dachte sich -- Ich soll den fahren??? Hab doch noch nie selbst son Ding gefahren. Aber tausend Mal zugesehen, wie sein Vater und sein Opa gefahren sind.

Er bewegte den Fahrtrichtungswender in Fahrtstellung und dann kurbelte er an der Kurbel. Nichts tat sich! Meister Teufel grinste breit über sein schnurrbärtiges Gesicht. "Was ist denn mit dem Überstromselbstausschalter?" Ohh das wr es also. Also das Dingen einschalten und schon ging es los. Allerdings nicht ohne vorher kräftig die Bimmel zu treten. Es ging einmal um die Wagenhalle herum, dann musste noch ein paar Weichen mit dem Weichensteller umgestellt werden und Karl Heinz steuerte den Wagen auf Gleis 14. Dort wurden Wagen reparaiert und wieder fahrbereit gemacht. "Das hasse jut jemacht", lobte Meister Teufel. Der zweite Wagen wurde vom Schlosser Dieter reingefahren. Dann meinte Meister Teufel. "So Karl Heinz du arbeitest ab sofort an diesem Wagen mit. Das kann dir nur gut tun, so lernst du die Technik und den anderen Mist am Besten." Karl Heinz freute sich wie ein Schneekönig. Mittlerweile hatte er von seinem Opa den guten Fotoapparat bekommen und fotografierte den Umbau.

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Zuerst musste der Tank, den man gebraucht übernommen hatte, verkürzt werden. Da durfte Karl Heinz nur Handlanger sein. Das dauerte etwa 2 Wochen.

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Beim Entfernen der Dachaubauten durfte er helfen. Er schraubte und flexte alte Verbindungen weg.

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Dann durfte er mit der Flex die Seitenwände abreißen. Dabei fanden sie eine alte Zeitung von vor dem Krieg. Sie war in die Verkleidung gerutscht. Karl Heinz nahm sie mit nach Hause.

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Povisorisch hatte man die Frontschürze des zweiten Wagens als Fensterreihe vorgesehen. Die Öffnungen mussten noch aus den Blechen geschnitten werden.

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Karl Heinz hatte auch die Aufgabe die alten Fensterrahmen der Seitenwände zu entfernen.

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Von dem alten Tankkessel hatte man überlegt die alten Leitern und Bühnen zu benutzen. Diese ragten jedoch zu weit ins Fahrprofil und wurden kurzerhand in den Schrott befördert.

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Bracken und Seitenteile wurden einem alten Güterwagen entnommen. Ein paar Bretter wurden ausgetauscht. Sie waren etwas morsch.

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Schlosser Dieter hatte mal einen einfachen Entwurf der Fenster auf die alten Frontbleche gemalt. Meister Teufel war davon nicht so begeistert. Er meinte, dass zwei Scheibenwischer nur unnötig Geld kosten würden.


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Die Bracken mussten verstärkt werden. Da sie nicht geöffnet werden müssen wurden sie starr angebaut.

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Karl Heinz hatte inzwischen unter Anleitung von Dieter die Abteiltüren und Fenster verblecht. Da Meister Teufel den Wagen auch im Winter fahren wollte, meinte er das muss dicht sein, damit die Heizung den Führerstand ausreichend heizen könne.

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Der Fahrschalter war eingebaut worden, zumindest auf einer Seite. Damit wurde der Wagen schon mal auf die Seite gefahren. Andere Bahnen mussten zwischendurch repariert werden.

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So kam es auch, dass die Stirnfronten wieder entfernt wurden. Ein Unfall mit einem anderen Straßenbahnwagen lies den Werkstattmitarbeitern keine andere Wahl. Die Personenwagen hatten Vorrang.

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Dafür bekam der Sprengwagen später dann nagelneue Frontbleche.

Karl Heinz, der immer wieder zur Berufsschule musste verliebte sich mittlerweile in den Wagen.

(Wenn ich darf, werde ich diese Geschichte fortsetzen.)
Zuletzt geändert von Schienenkönig am Di 29. Okt 2013, 23:14, insgesamt 4-mal geändert.
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Botanikus
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Re: Dem Karl Heinz sein Straßenbahnwagen

Beitrag von Botanikus »

Lieber Peter,
eine liebevolle Geschichte aus den vergangenen Tagen,
mit den passenden Bildern dazu.:zustimm:
Ich würde mich über eine Fortsetzung freuen. :bindafür:
mfg
Herbert
Rechtschreibfehler sind wie Unkraut,
sie säen sich immer wieder
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Re: Dem Karl Heinz sein Straßenbahnwagen

Beitrag von 4heiner »

Hi,
1. eine schöne Geschichte,
2. endlich gebraucht mal einer den richtigen Genitiv! (eigentlich müsste es ja noch heißen: " ... sein´n Straßenbahnwagen")
3. weiter damit.
Grüße
Egidius
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bimmelkutscher
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Re: Dem Karl Heinz sein Straßenbahnwagen

Beitrag von bimmelkutscher »

Immer wieder erstaunlich, was man aus den LGB-Modellen bauen kann. Sehr schön, gefällt mir wirklich gut!
Schienenkönig
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Re: Dem Karl Heinz sein Straßenbahnwagen

Beitrag von Schienenkönig »

In der Wagenhalle ist es etwas ruhiger geworden. Keine Ausfälle mehr durch defekte Wagen, oder gar Unfälle. Karl - Heinz und Dieter konnten am Sprengwagen weiter arbeiten. Sie hatten vom Teufel persönlich die Order erhalten die jeweils linksseitige Einstiegsöffnung zu verschließen. Eine Türe mit ihrer ganzen Führung und technischen Ausstattung kostet einfach nur Geld, so Meister Teufel.

Also ging man zum Wagen, - mit dem Zollstock, heute würde man Metermaß sagen und malte einen Skizze auf ein Blatt Papier. Dann wurden die Originalmaße eingezeíchnet. Im Laufe der Woche entstand ein Holzrahmen, den man anpasste. Meister Teufel wollte ein großes Fenster, damit man während der Fahrt sich auf die hübschen Mädchen konzen.... Ähh,.. damit man das Wasserspiel des Sprengwagen beobachten konnte.

Karl - Heinz und Dieter hatten das Fensterteil angepasst und warteten nun auf die Freigabe durch den Werkstattleiter.

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Der Herr Teufel war aber nicht im Hause. Karl - Heinz durfte seine Mittagspause antreten. Nach seiner Pause sollte er dem Neuling, der seit etwa einer Woche da war, das Büro der Werkzeugausgabe zeigen und ihm erklären, was man machen muss, damit man dort ein Werkzeug ausleihen kann.

Als die beiden wieder in der Werkstatt waren, sahen sie Meister Teufel, mit dem zweiten Oldi, der als Ersatzteilspender eingeplant war in die Halle hinter den Sprengwagen fahren. Er rief die beiden Jungs zu sich.

"Karl - Heinz, komm wir müssen die Kiste mal ein wenig bewegen und um die Halle fahren. - Michael", so hies der Neue du kommst auch mit. Beide kletteren in den Wagen. Sie stellten sich hinter Meister Teufel und fuhren so mit auf den Hof. Dort umrundeten sie die Halle. Karl Heinz sollte dem Neuling zeigen, wie man eine Weiche von Hand stellt. Also nahm er den Neuen mit und zeigte es ihm. An der nächsten Weiche sollte der das auch machen.

Beide stiegen weider in den Wagen und Meister Teufel sagte zu Karl Heinz: "Ick han kinne Lust mehr, fahr du dat Dingen." Der freute sich riesig darüber und fuhr mit der Kurbel ganz vorsichtig an. "Fahr hinter den Sprengwagen. und packe deine Werkzeugkiste ein. Wir müssen das Ding auf Herz und Nieren testen." "Warum?" fragte Karl Heinz. "Sie enz nich so neugierig," bekam er nur zur Antowrt. Also packte er seine Werkzeugkiste zusammen und Meister Teufel nahm wieder selbst die Kurbel in die Hand.

Es ging nach draußen. Der Neue, Michael, war auch dabei. Er musste die Weichen stellen. Das war Karl Heinz recht, denn mittlerweile goss es in Kübeln da draußen. Es ging vom Hof auf die Straße und Meister Teufel wartete den Planzug ab und fuhr dann hinter diesem her. So waren die Drei fast 2 Stunden unterwegs. An der Endschleife hinter dem Krankenhaus spendierte er eine Runde Currywurst. Dann fuhren sie wieder ins Depot zurück. Die alte Karre lief noch wie am Schnürchen. In der Wagenhalle parkte Teufel den Wagen hinter dem Sprengwagen.

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Dann zeigte Karl Heinz das eingebaute Fensterteil und hoffte auf eine gute Laune des Meisters. Der schaute sich das Ganze, auch von innen an und murmelte nur: "Verdammt großes Fenster! - Aber ok, macht das auf der anderen Seite genauso." Karl - Heinz lief zu Dieter und sagte ihm das Ergebnis. Aber für heute war Feierabend.
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Botanikus
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Re: Dem Karl Heinz sein Straßenbahnwagen

Beitrag von Botanikus »

Hallo Peter,
ach wie schön, mal ganz ohne Messlehre, Werkzeugkiste und k.o.
Zurücklehnen, Bilder genießen und die Geschichte vom Lehrling
Karl-Heinz lesen. :biggthumpup:
mfg
Herbert
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Re: Dem Karl Heinz sein Straßenbahnwagen

Beitrag von Regalbahner »

Hallo Freunde von dem Karl Heinz sein Straßenbahnwagen :wink:

Kann das sein, dass euch der Herbst etwas sentimental macht :gruebel:

Aber mach mal weiter so Peter, liest sich gut 8)

Viele Grüße
Christoph
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Die Sache mit den Bremslichtern

Beitrag von Schienenkönig »

Die Mitstreiter und Karl Heinz saßen in der Pausenbude und flachsten herum. Da ging die Türe auf und Meister Teufel kam herein. Er hatte eine Zeichnung in der Hand und wendete sich an seine Kollegen.

"Hört enns!," meinter er. "Die da Oben", damit meinter er die Politiker, "haben mal widder watt geändert. Die wollen getz, datt unsser Strotenbahn önn Bremslicht kricht. Dat soll bis in zwei Jahren alles durch sinn. Dat heißt, ab sofort werden bei Hauptunterschungen und Reparaturen im Front unn Heckbereich die Rückleuchten ausgebaut und zentral unter den Scheinwerfer angebrachtl Wenn ihr vor der Kiste steht iss links dat Rücklicht und rechts dat Bremslicht in orange. Hier habt ihr 'ne Zeichnung aus der Malbude. Haltet euch drann. Ürbigens Karl Heinz, datt gilt auch für die Wasserkarre, hasse verstanden, Jung?" "Ja, Meister hab ich. Ich werde mir das mal ansehen."

Karl Heinz lief nach der Pause zum Arbeitsplatz, wo der Wasserwagen stand. "So ein Mist dachte er bei sich, jetzt darf ich das Frontblech an einer Stelle verschließen und dafür zwei neue Löcher unter die Scheinwerfer schneiden."

Er war ziemnlich sauer auf die neue Verordnung, Aber es musste wohl sein. Auch das noch, da kam der Neue angedackelt. Er solle ihm helfen. Das fehlte auch noch, also schickte er Michael mal erst zu Dieter: "Hol mal bei Dieter das Augenmaß, wir brauchen das hier." Michael dackelte ab und Karl Heinz grinste vor sich hin. Michael war wohl eine halbe Stunde unterwegs. Immer wieder wuirde er von Kollege zu Kollege weitergeschickt. Aber keiner wollte das Augenmaß benutzt haben. Schließlich kam er zu Karl Heinz und vermeldete bedröppelt: " Das Augenmaß ist verschwunden, keiner weiß wo es ist, auch in der Werkszeugausgabe ist es nicht. - 'Tschuldigung"

Da konnte Karl Heinz nicht mehr und prustete los: "Hahahaha, das Augenma0 hast du immer bei dir, du Trottel!" Er klärte ihn auf und beide lachten herzlich über diesen Streich.

Karl Heinz hatte die Position der beiden Lichter auf dem Frontbelch markiert. Michael schnitt die Bleche zurecht, um das Loch an der Stelle des jetzigen Rücklichts verschließen zu können. Beide hatte etwa zwei Tage damit dzu tun. Meister Teufel und Dieter schauten ihnen immer wieder über die Schulter.

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Karl Heinz hatte in einer staubigen Ecke ein altes Steckschild mit der Aufschrift Dienstwagen entdeckt und einfach vorne ins Fenster geklemmt. Schließlich wurde der alte Wagen ja auch zum Dienstwagen degradiert.

Zwei Wochen später hatten die Schreiner die erste Türe gebastelt und Karl Heinz und Dieter bauten diese ein.

Sie hakte etwas und Dieter feilte hier und hobelte da immer wieder etwas weg, dann passte sie.

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In der Schreinerei hatte man nicht genug Holz für die zweite Tür, man musste es nachbestellen.

Dieter und Rainer, eigentlich der Installateuer im Hause, schleppten ein paar Rohre und Absperrventiele an. "Die müssen da rein", meinte Dieter. "Am Besten... nutzen wir die alte Trittstufe dafür. Wir führen die Rohe vom Tank seitlich durch die Trittstufe und da installieren wir dann die Ventile." Phh, war das eine Fummelsarbeit. Dabei mussten auch die Federpakete versetzt werdenb. Aber letztlich gelang auch dieses Unterfangen.

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Zum Beweis machte Karl Heinz Fotos von diesen Umbauarbeiten. Das erste von links, das zweite von rechts.

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Und zum Schluss noch eine Breitseite.

Die zweite Türe war fast fertig, aber eine Nut konnte nicht gefräst werden, weil es in der Maschine einen Kurzschluss gegeben hatte. Die muss mal erst repariert werden.

Also durften Michael, Dieter und Karl Heinz beide Türen veredeln. Mit jeweils vier Platten verstärkten sie die Außenverkleidung der Türen. Ach ja und eine Strafarbeit hatte man den beiden Lehrlingen aufgebrummt. Sie mussten die Bracken mit Nieten sichern.

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Karl Heinz konnte sich für einen Tag drücken, er musste mal wieder in die Berufschule.
Schienenkönig
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Re: Dem Karl Heinz sein Straßenbahnwagen

Beitrag von Schienenkönig »

Nach eine paar Kleinigkeiten, die einem nur die Zeit raubten, so dachte Karl - Heinz, kam wieder so ein Tag. Wie gewöhnlich war er morgens in die Werkstatt gekommen und begann mit dem Einbau der zweiten Türe. Das Holz war gekommen und die Schreinerei konnte mit einer reparierten Fräse die Teile herrichten. Die Türe war gerade fertig eingebaut, da kam der Meister. Er hatte keinen guten Tag, das sah man sofort. Er orderte Michael, dass er auch Dieter dazu holen solle. Teufel steckte sich mal erst eine Pfeife an. Das machte er immer, wenn er sauer war. Karl Heinz hätte sich am liebsten verdrückt.

Dieter kam und dann polterte e los: "So eine Sch... ---- Jungs ihr müsst die Frontfenster wieder ausbauen und von dem anderen Wagen die Maße nehmen und der Schreinerei übermitteln. Die aussem Büro können keine gebogenen Scheiben bekommen. Die wären erst in 8 - 10 Monaten lieferbar. Außerdem siinse schweineteuer. Also Micha und Kalle ihr schraubt die Frontfenster wieder raus. Danach geht ihr aufs Dach und beginnt mir der Montage der Dachaufbauten! - Die Blaupausen liegen bei mir im Büro." Drehte sich um und im Dunst seines Pfeifentabakqualms verschwand er.

Dieter, Michael und Karl - Heinz sahen sich bedröppelt an und nach einer Weile fingen sie an zu feixen. Dieter grummelte nur noch "Mist die ganze Arbeit umsonst." Karl Heinz dachte sich seinen Teil, hatte er doch die Arbeiten an der Front zum großen Teil mit erledigt. Er war auch sauer, da er sich von dieser Front ein besseres Aussehen erhoffte, zumal sich dann das Fahrzeug wirklich von der Serie unterschieden hätte.

Dieter kletterte in den Führerstand und schaute sich das noch einmal von innen an. "Tja, also das Werkzeug raus und angefangen."

Sie brauchten fast den ganzen Tag, um die Fronten zu lösen. In den Tagen danach befassten sie sich mit den Deckaufbauten. Die Widerstandskästen waren riesig. Eine andere Technik wurde ebenfalls verbaut.

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Die Widerstände waren nun in einer Art Kasten versteckt. Die Kästen konnte man mit Griffen an den Seiten anheben und mit Schrauben verschließen. Die Aufnahmeböcke für den Stromabnehmer wurden von einem schon längst verschrotteten Wagen übernommen. Sie waren noch tadellos.

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Nach gut 5 Tagen waren die Fronten von den Schreinern erstellt und die beiden Lehrlinge und Dieter bauten sie gemeinsam wieder ein. Sogar einen Zielsteckkasten hatte er bekommen.

Meister Teufel hatte zwei Rundumleuchten von einem verunfallten Lkw abmontiert und meinte die könne man auf dem Dach in Fahrtrichtung rechts montieren und anschließen.

Dieter und Michael spielten mal erst mit den Leuchten im Wagenherum, weil sie die Technik im Inneren erkunden wollten. Dann befestigten die die Leuchten provisorisch auf dem Dach. - "Schick", meinte Karl Heinz.

(Außergeschichtliche Frage in die Buntbahnerrunde: Kennt ihr funktionierende Rundumleuchten im Maßstab 1:22,5, oder ähnlich? Im Internet habe ich welche gefunden, die sind aber im Maßstab 1:16 und daher zu groß. Bastler haben sogar welche für das Faller Car System in HO gebaut, die sind zu klein.)
volkerS
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Re: Dem Karl Heinz sein Straßenbahnwagen

Beitrag von volkerS »

Hallo Peter,
auf der Homepage von Helmut Schimdt, Barsinghausen beschrieben. Auch unter modellbau/viewtopic.php?t=9146&start=0& ... highlight= gibt es einen Treat.
Volker
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