750 mm Personenwagen von MAN für Spanien

[Volkmar]

Nun hier noch eine (unmassstäbliche) Gleisskizze. Über die Drehscheibe geht ein Anschlussgleis in die Getreidemühle.

Das Bahnhofsgebäude und das Klohäuschen stehen heute noch, zu sehen im katalanische Wikipedia-Artikel : http://ca.wikipedia.org/wiki/Llagostera, hochauflösend : http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... stacio.jpg .

Gruss Volkmar

[Detlef]

Thomas,

Du hattest die Wagen Klett&Co zugeschrieben. In der Literatur (in der von 1907 und der von 1885) wird der Hersteller mit MAN angegeben. Gebaut wurden sie 1891. Wie und wann war das mit dem Übergang Klett => MAN?

Detlef

[theylmdl]

Hallo Detlef!

Gebaut wurden sie 1891. Wie und wann war das mit dem Übergang Klett => MAN?

Offiziell:

1873: Umbenennung Klett & Comp. in Maschinenbau Actiengesellschaft, Nürnberg

(siehe http://www.man.de/index.php?id=802 )

Aber: Klett & Comp. als Hauptlieferant u.a. der K.Bay.Sts.B. firmierte wahrscheinlich noch länger unter diesem Namen. Abgesehen davon, dass das Fotos von Waggons belegen, habe ich wie gesagt selbst noch einen Schmalspur-Wagen Baujahr 1895 mit Klett & Comp.-Fabrikschild gesehen.

Historische Grüße,

[Detlef]

Hallo Thomas,

Du hast die Klett-Bremse so gut beschrieben. In Salmeron I Bosch: El Tren de Sant Feliu von 1985 (ISBN 84-398-5.486-2) gibt es Zeichnungen von den Güterwagen der Bahn. Die Bremse sieht aus wie auf dem Ausschnitt. Kannst Du die auch erklären?

Gruß

Detlef

[theylmdl]

Hallo Detlef!

So eine Konstruktion habe ich noch nie gesehen, aber es kann sich ja wohl nur um eine einfache Wurfhebelbremse drehen. Das heisst, der Bremser löst die Sperrklinke am Gewicht, das fällt herunter und drückt über ein kurzes Hebelende unten den Bremsklotz an das Rad.

Falls das so war, ist das Prinzip konstruktiver Mäusedreck, um es mal so salopp auszudrücken. a) geht aus der Skizze nicht hervor, wie der Bremser die Bremse dosieren oder ohne Lebensgefahr wieder lösen kann, b) ist anders als bei Lokomotiv-Wurfhebelbremsen kein zusätzlicher Druck möglich und c) ist auf der Skizze keine Sicherung gegen Fehlauslösung erkennbar.

Die waagerecht sichtbaren Stangen gehören zur durchgehenden Zugvorrichtung.

BTW: Ein besserer Scan und PNG-Format mit Graustufen statt überkomprimiertem Echtfarb-JPG hätten eventuell mehr zur Rätsellösung beigetragen (vgl. phpBB2/viewtopic.php?p=225299 ).

Beste Grüße,

[Volkmar]

Da ich hier als Experte katalanischer (und dabei sehr deutscher) Schmalspurbahnen grossspurig auftreten darf : Ja, es ist eine Wurfhebelbremse mit Klinke, aber nur eine reine Feststellbremse, ähnlich der bekannten britischen Klinkenhebelbremse. Bremser gab es nur in den Packwagen, obwohl es Rampen mit 19 o/oo gab. In den 20er Jahren hatte man angefangen, eine einlösige Druckluftbremse bei der SFG einzuführen, nach einem Beinahe-Unfall wurde aber wieder alles abmontiert.

Um Detlef zu entlasten : Es ist schwer, aus dem besagten Buch (was er mittlerweile antiquarisch erwerben konnte) zu scannen, es rastert ganz teuflisch. Da scannen und ähnliches eine Weile mein Beruf war, kann ich mich jedoch aus der Schlinge ziehen ...

Gruss Volkmar

[weichenschmierer]

Hallo Detlef !

Bin was spät dran,habe als alter Liebhaber dieser süßen Schmalspurbahn
beim surfen diese Diskussion per Zufall gefunden.
Auf die Schnelle:Bin seit 1964 regelmäßig in den Ferien/Urlaub an der Costa Brava gewesen, da wir ein Ferienhaus dort haben. 1964/65 noch als Kind von San Feliu bis Llagostera mitgefahren.(Dann hatten die Mädels, Oma, Mutter ect. die Nase voll)
Wegen großer Langeweile am so bekannten Strand habe ich mich um die späten neunziger aufgemacht und nach deutscher Akribie das ganze Thema abgearbeitet.
Habe vier dicke Leitzordner mit Material da (gedacht für ein deutsches Buch, wie das von Salmeron i Bosch, die ich ebenso wie die anderen ,Palamos ect., natürlich auch habe. Gleispläne , Fotos ;eigene in Farbe von den erhaltenen Bahnhöfen und Fahrzeugen und schwarz- weiße historische, Zeichnungen von Loks und Wagen ,Höhenprofile, Streckenverlauf und und und.Mit dem Material könnte man eine Super H0e oder 0e Clubanlage bauen. Mit Drehscheibe und Hafen mit Kai und Kran. Auch davon habe ich die Zeichnungen!
Bisher hatte ich gedacht in Deutschland interessiert sich niemand dafür, so das
unter anderem wegen chronischem Zeitmangel nur die Fakten zusammengetragen wurden.
Das beste an meiner Recherche war aber von San Feliu bis Gerona auf der alten Trasse die Strecke mit dem Mofa abzufahren. Ich hatte nen deftigen Sonnenbrand und der Tank war leer. Aber ne super Tour. In der Trasse liegt nämlich eine Wasserleitung (zur Versorgung der Touristen an der Küste).
somit ist obendrauf ein Wanderweg bzw. Feldweg.
Also wenn noch Interesse besteht, ich helfe gerne, wenn ich kann !
Viele Grüße
Wolfgang der Weichenschmierer

[weichenschmierer]

Hallo, ich noch mal !

So wie ich als Berufseisenbahner das sehe, wird die Bremse nur als Feststellbremse verwendet, ansonsten ist das wirklich viel zu gefährlich.
Oder aber mit Seil im ausgerasteten Zustand und nur mittels des Gewichts.
Meines Wissens sind die Züge mit Kurbelhandbremsen an einigen Wagen, sonst ungebremst gelaufen.Die C1 Loks hatten nur die beiden vorderen Achsen einseitig handgebremst.Auf Zeichnungen der Gründerzeit hatten die Loks Seilrollen ala Heberlein oder Görlitzer Gewichtsbremse, aber das war wohl den Catalanen zu kompliziert.Zum Ende der Bahn fuhr man wohl nur lokgebremst und im Notfall mit der Kurbel von den Plattformen der Personenwagen.
So das noch schnell hinterher
Der Weichenschmierer

[Volkmar]

Habe vier dicke Leitzordner mit Material da (gedacht für ein deutsches Buch, wie das von Salmeron i Bosch, die ich ebenso wie die anderen ,Palamos ect., natürlich auch habe. Gleispläne , Fotos ;eigene in Farbe von den erhaltenen Bahnhöfen und Fahrzeugen und schwarz- weiße historische, Zeichnungen von Loks und Wagen ,Höhenprofile, Streckenverlauf und und und.

Wenn Du kein Buch schreiben willst, dann mach eine kleine thematische Internetseite auf. Interesse besteht bestimmt, von mir sowieso. Diese Bahn ist in etwa die Salzkammergut-Lokalbahn Spaniens : es ist die Kleinbahn, deren Verschwinden am meisten bedauert wird, und deren Gedenken über Generationen fortlebt.

Gruss Volkmar

[Olot]

Heute ist es noch möglich finden das Buch "El tren de Sant Feliu" von Carles Salmeron:

http://www.uniliber.com/ficha.php?id=394121


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