Feldbahnmodule mit Schiff

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Moderator: Marcel

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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Hallo,

@Achim
Danke für das Lob! Besonders in unserer Baugröße ist es geradezu ein "Muss" detaillierter zu bauen :!: So werden gegenüber meinen alten Maßstab (1:43,5) alle Teile in der Fläche 4-fach und im Volumen 8-fach größer dargestellt. Auch wenn es länger dauert, ein Teil bis zu kleinen Schraube oder Niete nachzuempfinden, so schaut es am Ende doch einfach "echter" aus :wink:

@Toni
Du warst ja unter anderem mit Schuld daran, dass ich auf das Widerstandslöten ansprang :!: :D
Es ist einfach schon toll, wenn ich an ein dickes Teil ganz schnell ein kleines Teil anlöten kann, ohne dass durch langes Erwärmen bereits fest gelötete Teile sich wieder lösen.
Ich habe in den letzten Tagen aufgeräumt (Urlaub sei Dank) und viele kleine Teile gefunden, die nach dem Widerstandslötgerät geradezu schreien :wink:

Weitergegangen ist es auch bei dem Brückenmodul. Der Hebemechanismus der Hubbrücke nach dem Prinzip Hotopp (hier schon einmal näher erklärt) soll genauso, wie der Schließmechanismus der Stemmtore, im Modell gezeigt werden.


Modul-Montage_005 (fspg2)
Bild



Modul-Montage_007 (fspg2)
Bild


Auch wenn nicht mit echtem Wasser angetrieben, so sollen sich einige unterirdisch abspielende Funktionen durch ein Loch im Modulkasten betrachten lassen.


Modul-Montage_008 (fspg2)
Bild
Viele Grüße
Frithjof
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Hallo,

ich schrieb ja, dass ich vom Widerstandslöten total begeistert bin, dicht neben der Lötstelle liegende Stellen bleiben geschont.

Das wollte ich genauer ausprobieren :wink:


Heber_01 (fspg2)
Bild


Für den sichtbaren Teil des Hebers wollte ich ein Hilfsblech auf ein weiteres Blech löten.
Bislang hatte ich zum rechtwinkligen Ausrichten immer einen Metallwinkel benutzt (der natürlich auch Hitze abgezogen hatte) - also wurde mit dem Kolben die Lötstelle länger erwärmt, Nachbarstellen wurden dabei mit Zahnpasta gekühlt.

Jetzt war ich mutig und nahm ein altes Plastik-Geodreieck als Anschlag. Mit Tesakrepp wurde alles fixiert.. und das Widerstandslötgerät erwärmte die rechte Seite....

Heber_02 (fspg2)
Bild


...die linke Seite blieb kalt :D

Heber_03 (fspg2)
Bild


Heber_04 (fspg2)
Bild


Heber_05 (fspg2)
Bild


Der Heber konnte beim Abriss der alten Lauenburger Schleuse 2006 genauer betrachtet werden:


Bild
Quelle: http://www.rondeshagen.com/Schleuse_in_ ... nburg.html


Bild
Quelle: http://www.rondeshagen.com/Schleuse_in_ ... nburg.html


Auf dem Foto von 1901 erkennt Ihr die Lage der Heber unter der alten Lauenburger Hubbrücke:


Heber_08 (fspg2)
Bild
Copyright: Lauenburger Elbschiffahrtsarchiv

Heber_09 (fspg2)
Bild
Copyright: Lauenburger Elbschiffahrtsarchiv


Von den (im Maßstab auf 1:22,5 umgerechneten) Zeichnungen konnte ich die Größen ermitteln:


Heber_06 (fspg2)
Bild
Slg:Hellmich

Heber_07 (fspg2)
Bild
Slg: Hellmich


Jetzt suche ich eine Idee, wie ich ein 6mm Rohr, so wie auf dem Ausschnitt des Fotos, biegen kann. Der scharfe Biegeradius oben ist schon sehr eng. Versuche mit ausgeglühtem Kupferdraht und auch mit einem gefüllten Messingrohr ließen sich zwar rechtwinklig biegen aber 180Grad bei diesem engen Radius...
Eine Kunstoffstange erwärmen und biegen, werde ich demächst versuchen.
Prototyping für zwei Teile wäre die letzte Lösung (wegen der Kosten).


Heber_10 (fspg2)
Bild
Copyright: Lauenburger Elbschiffahrtsarchiv
Viele Grüße
Frithjof
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Helmut Schmidt
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Frithjof,

Auch Fräsen ist mit so einem Fräser möglich.

Damit kannst du die Bögen von beiden Seiten Fräsen.
Helmut Schmidt
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von rocco53 »

Hallo Frithjof,
was hälst Du denn davon, zweimal 90 Grad zu biegen, die waagerechten Anteile dann am Ende der Biegung abtrennen und dann an dieser Stelle stumpf verlöten...dann noch ein wenig beiarbeiten und fertig sind die 180 Grad,... das könnte doch funktionieren....

viele Grüsse

Toni
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von Hydrostat »

Hallo Frithjof,

wie wäre es denn mit Lötzinn mit dem gewünschten Durchmesser (siehe z. B. hier)? Das lässt sich gut händisch biegen und ist bei normalen Umgebungstemperaturen auch formstabil :) . Und Du suchst ja auch anspruchsvolle Aufgaben für Dein neues Widerstandslötgerät (nur für den Fall, dass Du die Flansche nicht kleben möchtest ...).

Schönen Gruß
Volker
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fspg2
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Hallo,

erst einmal Danke an Helmut, Toni und Volker für Eure Antworten.

Ich werde Eure Vorschläge ein wenig mischen und demnächst Folgendes versuchen:

Mit einem 6,0mm-Kugelfräser werde ich die Form des Krümmers (richtig und seitenverkehrt) jeweils 3,0mm tief in zwei Teflonplatten fräsen.


Heber_12 (fspg2)
Bild


Diese beiden Halbschalen werden mit vier Passerstiften in die richtige Lage gebracht, so dass ich eine Gußform erhalte.


Heber_13 (fspg2)
Bild


Teflonspray wird als Trennmittel verwendet. Danach wird flüssiges Resin in die Form gefüllt und nach dem Aushärten die Angüsse (gelb gezeichnet) abgetrennt und die Flansche angeklebt....

Kruemmer_Flansch (fspg2)
Bild


Ich bin gespannt, ob das so klappen wird. :?:



Wenn es nicht so funktioniert, wie ich mir das denke, gibt es hier vielleicht eine gute Alternative.
Im Schmalspurtreff-Forum wurden wohl schon ganz gute Erfahrungen mit diesem Anbieter gemacht.


Krümmer_11 (fspg2)
Bild



Die Feldbahn-Hubbrücke stand im Original auf zwei Schwimmern, die in Schächten je nach Wasserstand gehoben wurde. Bei Hochwasser (z.B. Schneeschmelze) wurde die Brücke dann nach oben gedrückt, so dass immer eine Durchhahrtshöhe von 4,50m für die zu schleusenden Schiffe bestand.


Schwimmer_01 (fspg2)
Bild


Durch ein Loch in der Modulwand wird die Funktionsweise im Modell einsehbar sein.


Schwimmer_02 (fspg2)
Bild


Die Deckel für den Schwimmkörper werden aus Messing gedreht.


Schwimmer_03 (fspg2)
Bild


Die Steine für den Schacht wurden in eine 1,0mm starke Flugzeugsperrholzplatte 0,5mm tief eingefräst. Der nicht sichtbare Bereich erhielt lediglich senkrechte Fugen im Abstand von 4,74mm, damit sich die Patte besser biegen lässt. Bei einem Durchmesser von 111,0mm der äußeren Plexiglasröhre reicht diese Maßnahme allerdings nicht aus. So wird die Platte noch unter heißem Wasserdampf weiter gebogen.


Schacht_Mauerabwicklung_01 (fspg2)
Bild
Viele Grüße
Frithjof
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von rocco53 »

Hallo Frithjof,
ich muss sagen, Du weisst Dir zu helfen - das ist ziemlich genial diesen Krümmer in einer Form herzustellen. Ich will Dir eigentlich nur noch eine Empfehlung geben was den Kunststoff angeht: es gibt im Dentalbereich sogenannten Modellierkunststoff, bezeichnet als Pattern Resin von GC Corporation (Japan) . Der Kunststoff ist rot, härtet an der Luft aus und ist sehr stabil. Man kann ihn in einem Silikonbecher anrühren, bei grösseren Mengen, mehr oder weniger flüssig, oder, man kann auch kleine Teile damit herstellen indem man einen speziellen Pinsel, der mit im Set ist, kurz in das Monomer taucht und anschliessend in das Pulver. So erhhält man einen mehr oder weniger grossen Tropfen, den man auf schon ausgehärteten Kunststoff aufträgt. So entsteht dann im ungünstigsten Fall ein Klumpen, aber so kann man z.B. zwischen zwei Glasscheiben eine dünne oder sehr dünne Platte aus diesem Material herstellen. Man könnte aber auch ein Grundgerüst für Figuren machen...Als Isolierung in einer nicht Silikonform würde ich einfach Vaseline nehmen. Für Deine Anwendung würde ich Dir empfehlen,Pattern Resin angerührt im Becher und relativ dünnflüssig in die Form zu giessen; an einer Seite rein und es müsste dann ja am anderen Ende sichtbar hochsteigen. Oder Du machst noch ein paar feine Abzugskanäle Quer zur Hauptrichtung, füllst beide Formhälften auf und drückst sie dann zusammen, am besten mit einer Schraubzwinge; der überflüssige Kunststoff geht dann in die Querkanäle und das Objekt ist schön da. Der Kunststoff zieht relativ schnell an- so nach 5 Minuten sollte er ausgehärtet sein. Dies war ein kleiner Ausflug in die Zahntechnik; ich habe schon so einiges mit diesem Zeug angestellt, und wie der Name schon sagt, eigentlich ist er gedacht für den Urmodellbau um anschliessend in Metall zu giessen. Der grosse Unterschied zu anderen Kunststoffen liegt nämlich darin, daß er in hocherhitzten Gußformen rückstandslos verbrennt, eben so wie Wachs rückstandslos ausgetrieben wird und damit eine sehr gute Oberfläche im Guss ermöglicht. Vielleicht kannst Du ja mit dieser Info was anfangen...

viele Grüsse

Toni
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Helmut Schmidt
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Toni,
ich nutze den rosa Kunststoff aus dem die Zahnprothesen hergestellt werden.

Einmal sehr Formstabil und zum Anderen ist der auch sehr alterungs-beständig.

Hallo Frithjof,

für dich bedeutet dieses, wir können das gern mal zusammen ausprobieren wenn du möchtest.

Da kann zum Beispiel der Kunststoff so angerührt werden, dass er knetbar ist.
Dann zwischen die Formhälften in die Vertiefung geben geben und einfach pressen.

Er kann aber auch dünnflüssig angerührt werden und z.B. mit einer Spritze hinein gepresst werden.
Helmut Schmidt
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Hallo Toni, hallo Helmut,

toller Tipp. Danke Euch dafür! So etwas schätze ich am Forum :wink:

Wie lange hält denn so ein Gebinde. Ich werde wohl meinen Zahnarzt darauf einmal ansprechen.

Für die Revisionsplattform habe ich mir ein Hilfsgerüst gefräst, das aussen an dem Plexiglasrohr angesetzt wird und die Mauerelemente tragen wird.


Schwimmer_04 (fspg2)
Bild


Schwimmer_05 (fspg2)
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Schwimmer_06 (fspg2)
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Viele Grüße
Frithjof
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Moin,

als ich heute morgen die Geschirrspülmaschine öffnete, kam mir viel Dampf entgegen.... und zugleich ein Gedanke... :!:

Ich legte die ausgefräste 1,0mm Schacht-Mauerabwicklung kurzerhand in die Maschine und wartete etwa 20 Minuten ab, was passieren würde.

Das Holz hatte sich durch den heißen Wasserdampf gewölbt, allerdings in die falsche Richtung, so dass die Steine jetzt aussen lagen.
Jedoch ließ sich die Sperrholzplatte recht leicht entgegengesetzt biegen und in das Plexiglasrohr einlegen. Ein weiteres Rohr, ein paar Holzleisten und zwei Zwingen drückte die Platte in die richtige Rundung.
Danach legte ich alles in den Backofen. Eine Schüssel mit kochendem Wasser wurde als Feuchtigkeitsspender dazu gestellt. Bei 75 Grad Celsius blieb alles noch einmal für 20 Minuten im Ofen.
Das Plexiglasrohr GS verträgt Hitze bis ca. 80 Grad.


Schacht_Mauerabwicklung_02 (fspg2)
Bild



Momentan lasse ich alles langsam abkühlen und werde morgen die Andrückhölzer entfernen.


Schacht_Mauerabwicklung_03 (fspg2)
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Schacht_Mauerabwicklung_04 (fspg2)
Bild
Viele Grüße
Frithjof
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