wagen aus meiner restkiste.

Umbauten von Industriemodellen und Bausätze von Fahrzeugen

Moderator: Martin Ristau

torstenk
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Re: wagen aus meiner restkiste.

Beitrag von torstenk »

mhhhhhhhhhh
ich bin zwar nicht der Urheber der Bilder mit dem Lok-Kessel aber:


Bei der Bahn muss im Gegensatz zum Straßenverkehr die Ladung mit dem 1,0 fachen des Ladegwichtes in Fahrtrichtung, entgegen der Fahrtrichtung und nach Links bzw. rechts gesichert werden. d.h. es müssen genügend starke Zurrmittel vorhanden sein.
im Straßenverkehr das o,8 Fache des Ladegewichtes gegen Bremskräfte und das 0,5 Fache des gegen Seitenführungs- und Anfahrkräfte.

eh ich jetzt anfange Skizzen zu machen empfehle ich mal eine HP.
es ist die HP des GDV ( einfach übersetzt des Verbandes der dt. Versicherungen. ) hier gibt es ein Online-Ladungssicherungshandbuch mit Bildern wo ihr euch das passende raussuchen könnt und auch ne Fotogallerie " Foto des Monats " wo man sieht wie man es nicht macht.

www.tis-gdv.de
Schienenbus
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Re: wagen aus meiner restkiste.

Beitrag von Schienenbus »

Hallo Heinz,

ich werde mein Bestes versuchen und hier einmal kurz erklären, worum es beim Diagonalzurren geht und wozu man es benötigt. Zum Diagonalzurren braucht man vier Zurrmittel. Diese werden so angebracht, dass sie das Ladegut an der gewünschten Position fixieren. Dabei ist darauf zu achten, dass alle vier Zurrmittel der gleichen Bauform entsprechen und sie im genutzten (gespannten) Bereich gleich lang sind. Der Zurrwinkel sollte dabei zwischen 20 und 60 Grad liegen. Dieser Winkel wird zwischen der Ladefläche und dem Zurrmittel gemessen. Liegt der Winkel unter 20 Grad ist die Verzurrung nutzlos, liegt über 60 Grad spricht man vom Niederzurren. Durch das Diagonalzurren verhindert man eine waagrechte Bewegung des Ladegutes. Folgend eine Grafik wie man diagonal zurren kann.
diagonalzurren (Schienenbus)
Bild

Diese Art der Ladungssicherung kann man sich komplett sparen wenn man die Ladung mit einem Gestell gegen Verrutschen sichert. Beim Vorbild (Bahnverladung) werden z.B. Steinblöcke einfach gesichert, in dem man an ihre Ecken Kanthölzer anlegt und diese mit dem Wagenboden vernagelt oder verschraubt.

Wenn diese geschehen ist, muss die Ladung noch gegen senkrechte Bewegungen gesichert werden. Hier kommt das sogenannte Niederzurren zum Einsatz. Beim Niederzurren wird nichts anderes gemacht als die vorhandene Gewichtskraft (Fv), sprich die Kraft die das Ladegut nach unten drückt, erhöht. Hier sollte der Zurrwinkel zwischen 40 und 80 Grad liegen. Liegt er unter 40 Grad oder über 80 Grad ist die Verzurrung wirkungslos. Einen zu flachen Winkel kann man durch ein künstliches erhöhen der Ladung verändern.

niederzurren (Schienenbus)
Bild

Bei der modernen Bahn werden folgen Kräfte zur Berechnung der Ladungssicherung heran gezogen:

Längsrichtung: das 4 fache Ladungsgewicht
seitwärts: das 0,5 fache Ladungsgewicht
senkrecht: das 0,3 fache Ladungsgewicht

Ich hoffe etwas Licht ins Dunkle gebracht zu haben...
:wink:

Bevor ich zurre muss das Ladegut natürlich einen festen Stand haben. Dazu gehört eine besenreine Ladfläche genauso wie die gegebene Kippfestigkeit im Stand. Um dann noch alles richtig zu machen muss man nur noch einen weiteren Grundsatz beachten: Eine Sicherung ist keine Sicherung. Sprich selbst wenn ein Sicherungsmittel zum Niederzurren reichen würde, muss ein zweites angebracht werden...

Wann und in welcher Form Ladungssicherung bei der Eisenbahn in die Vorschriften mit aufgenommen wurde kann ich leider nicht sagen. In der Straßenverkehrsordnung war sie schon immer vorgesehen....!

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Stephan - der Schienenbus
torstenk
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Re: wagen aus meiner restkiste.

Beitrag von torstenk »

@ schienenbus,

kann sein das ich nicht ganz richtig liege mit meinen angaben zu 1,0 in alle Richtungen :-)

erkenne ich jetzt meinen Beruf auf der Straße :-)
Schienenbus
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Re: wagen aus meiner restkiste.

Beitrag von Schienenbus »

Hallo torstenk,

meine Zahlen beziehen sich auf die moderne Bahn, sprich Wagen mit Kurzhubpuffern wie sie aktuell laufen. Die von dir genannten Zahlen kenne ich als die aktuellen Zahlen für Straßenfahrzeuge... :D

Die vierfache Kraft des Ladungsdungsgewichtes in Längsrichtung tritt beim Ablaufen bzw. beim Auflaufen auf den Zugverband am Ablaufberg auf. Solche Kräfte wirken im Straßenverkehr natürlich nicht....

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Stephan - der Schienenbus
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Re: wagen aus meiner restkiste.

Beitrag von lgbart »

Hallo, mein wagen sollte mir nichts kosten, also habe Ich mir ein paar Sachen zusammengesucht und so den wagen aufgebaut.

Ich bin gar kein Nietenzähler, soll nur schön aussehen.

Mir gefält es so, nur die ketten fehlen noch und ein bisschen ältern und dann ist er gut so.

Bart
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Re: wagen aus meiner restkiste.

Beitrag von Mikado »

Vielen Dank Stephan,

nun verstehe ich das und habe endlich mal einen konkreten Anhaltspunkt wie man das Festzurren auch glaubwürdig ins Modell umsetzen kann.

Bart niemand will Dir Deine Arbeit madig machen, aber wenn man sich eine Arbeit anschaut bekommt man Fragen und Ideen die man dann diskutieren kann. Deine Idee ist schon recht, Kreativität und vorallem der Spass soll man dabei haben

Heinz
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Re: wagen aus meiner restkiste.

Beitrag von torstenk »

@ mikado


nu stell dir mal vor ein paar Ketten mit Spindelspanner ( Gartenzaun ist zu groß )
ein paar Lok-Schlosser sind am spannen, der schweiß läuft und die Kiste Feierabendbier steht bereit
Schienenbus
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Re: wagen aus meiner restkiste.

Beitrag von Schienenbus »

Hallo zusammen,

Spaß an der Freude sollte im Vordergrund stehen!

Schöne Beispiele was man wie verladen kann, kann man sich in Ladungs-Sonderheften der MiBa ansehen. Hier ist auch ein tolles Bild drin wie die DRG einen kompletten Walfisch (!!!!!!) verladen hat um diesen ausstellen zu können...

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Stephan - der Schienenbus
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Re: wagen aus meiner restkiste.

Beitrag von Pollux »

Schienenbus hat geschrieben:
SSm mit Ladegut (Schienenbus)
Bild

....
:wink:

Man sieht aber sehr schön wie "abgerüstet" ein Lokomotivkessel auf Reisen geht.
Das was beim verladenen kessel im vordergrund zu sehen ist, ist der stehkessel. Dort wo reingeschaufelt wird.

Nun, der fehlt schon mal, bei besagtem LGB-modell.

Aber alle verschalungsbleche samt isolierung sind halt vorhanden. Auch das rohr seitlich, das sichtlich nichts mit dem kessel zu tun hat. Ebenso ist z.b. die reglerstange da, die aber im fuehrerhaus landen sollte und nicht im "nichts" aufhoert. Auch alle leitungen enden ziemlich unvermutet, sagen wir es mal so.

LG Hans
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Mikado
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Re: wagen aus meiner restkiste.

Beitrag von Mikado »

Wenn ich eine solche Situation habe, dass ein Ladegut irgendwo eine unschöne Seite hat, oder wie beim Stainzkessel die Feuerbüchse fehlt, dann versuche ich es auf diese Seite zu legen, oder aber ich verdecke es unter einer Plane, die dann vom Fahrtwind schon mal losgerissen sein kann, so dass mehrheitlich nur das verdeckt ist was man so nicht sehen soll.

Sowas glaubwürdig darzustellen ist eine riesige Herausforderung. Ich habe mit einer ausgeschlachteten Bachmann Tenwheeler derartige Versuche gemacht.
Mal habe ich den Kessel auf einem Flachwagen, dann auf Rollschemel gestellt usw.

Heinz
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